Ihre Kurznachrichten – Juli 2014

An dieser Stelle bieten wir Ihnen einen Überblick über die interessantesten Unternehmensnachrichten – vom Blue Chip bis zum Nebenwert. Boersengefluester.de fasst den Inhalt kompakt zusammen und gibt eine kurze Einschätzung. Damit sind Sie stets auf dem aktuellen Stand.

Kurznachrichten


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31. Juli, 2014

Zu den positiven Überraschungen aus dem Small-Cap-Sektor zählt im laufenden Jahr der Anteilschein von SNP Schneider-Neureither & Partner. Immerhin war es alles andere als sicher, dass der Softwareanbieter für die Transformation von IT-Systemen, seine im Vorjahr eingeleitete Trendwende wird fortsetzen können. Zum Halbjahr legten die Heidelberger nun aber die erhofft guten Zahlen vor. Bei einem unerwartet deutlichen Umsatzanstieg von fast 51 Prozent auf 15,15 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 2,33 Mio. auf plus 0,54 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Gewinn je Aktie von 0,04 Euro stehen. „Die kostenintensiven Investitionen in Internationalisierung, Innovationen und Vertrieb des vergangenen Jahres entfalten bereits nach kurzer Zeit ihre angestrebte Wirkung“, sagt Vorstandschef Andreas Schneider-Neureither. Für das Gesamtjahr bleibt der Manager bei seiner Prognose, wonach mit Erlösen von rund 30 Mio. Euro und einer EBIT-Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich zu rechnen sei. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser rechnen derzeit für 2014 mit einem Betriebsergebnis von 1,6 Mio. Euro. Das ist allerdings erst der Anfang einer massiven Ertragsverbesserung. Für 2015 und 2016 kalkulieren die Nebenwerteexperten mit einem EBIT von 5,0 bzw. 7,2 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund lässt die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 55 Mio. Euro noch genügend Kursspielraum nach oben. Wir taxieren das Potenzial auf mindestens 20 Prozent. Gemessen an den Ende 2010 erreichten Höchstkursen von rund 29 Euro hat das Papier ohnehin noch eine Menge Luft. Für boersengefluester.de gehört die SNP-Aktie jedenfalls zu den aussichtsreichsten Softwaretiteln aus Deutschland.


Neben DMG Mori Seiki erwischt es zurzeit auch die Aktie von Berthold Hermle. Vom Juni-Top bei 188,45 Euro verlor der Anteilschein des Fräsmaschinenherstellers um rund 17 Prozent – oder 32,45 Euro – an Wert. Immerhin 8,05 Euro gehen dabei auf das Konto der Dividende, die nach der Hauptversammlung am 2. Juli 2014 ausgezahlt wurde. Den Halbjahresbericht legt Hermle erst am 29. August vor, bislang trennen sich die Investoren also ohne handfeste Gründe von dem Qualitätswert. Die Schwaben erzielen rund 60 Prozent ihrer Erlöse im Ausland – eine nähere regionale Aufteilung gibt es nicht. Bislang überzeugte das Unternehmen durch einen für Hermle-Verhältnisse sehr optimistischen Ausblick. Umsatz und Ergebnis sollten 2014 im oberen einstelligen Prozentbereich zulegen. Allerdings stellten auch die Schwaben ihre Prognosen unter den Vorbehalt der weiteren Entwicklung des Ukraine-Konflikts. Der tatsächliche Einfluss lässt sich schwer abschätzen. Im 2013er-Geschäftsbericht ist jedoch zu lesen, dass sich der Aufsichtsrat im Frühjahr 2013 mit der geplanten Erweiterung der Aktivitäten in Russland beschäftigte und dem Aufbau eines zusätzlichen Standorts zustimmte. Noch besteht kein Grund zur Panik: Manch Anleger wartet vielleicht schon seit Monaten auf eine Korrektur bei der Hermle-Aktie. Nun kommt es darauf an, dass sich diese potenziellen Investoren auch tatsächlich zu einem Engagement durchringen. Die Vorzüge von Hermle gehören mit zum Feinsten, was der heimische Small-Cap-Sektor zu bieten hat. Wir bleiben daher vorerst bei unserer Kaufen-Einschätzung.


Kein Pardon kennen die Finanzmärkte momentan mit Unternehmen, die ein erhöhtes Russland-Risiko in sich tragen. Das bekommt momentan auch DMG Mori Seiki (früher Gildemeister) zu spüren. Obwohl der Werkzeugmaschinenbauer mit seinem Halbjahresbericht ganz sicher die Erwartungen der Analysten erfüllte, verlor der MDAX-Titel um rund acht Prozent an Wert und rutschte spürbar unter die Marke von 24 Euro. Auf die unmittelbaren Probleme weist DMG im neuesten Zwischenbericht hin: „Im Russland-Geschäft kommt es nach wie vor zu Verzögerungen bei der Erteilung von Ausfuhrgenehmigungen seitens der deutschen Behörden. Die Exportanträge werden zurzeit nur schleppend bearbeitet. Der Markt ist und bleibt aber für uns als Werkzeugmaschinenhersteller attraktiv, da Russland ein Wachstumsmarkt für Werkzeugmaschinen ist. Der Bau unseres Fertigungs- und Montagewerks in Ulyanovsk wird weiter vorangetrieben. Zudem haben wir im Januar 2014 mit dem Bau unseres Technologiezentrums in Moskau begonnen.“ An ihrer Prognose für 2014 haben die Bielefelder trotz der gestiegenen Unsicherheiten nicht gerüttelt. Demnach soll im laufenden Jahr bei Erlösen von 2,2 Mrd. Euro ein Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 175 Mio. Euro herausspringen. Gemessen daran wäre die aktuelle Marktkapitalisierung von 1,86 Mrd. Euro keinesfalls zu hoch – entspricht sie doch nur etwa dem 10,6fachen des EBIT für 2014. Das KGV auf Basis der Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de beträgt gut 15. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben nach dem Halbjahresbericht ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 30,50 Euro bestätigt. Demnach hätte der MDAX-Wert noch ein Potenzial von fast 30 Prozent. Angesichts der ungewissen Entwicklung in Russland raten wird derzeit dennoch nicht zu Neuinvestments. Wer den Titel im Depot hat, kann jedoch engagiert bleiben.






 

30. Juli, 2014

Gut einen Monat vor der Sitzung des Arbeitskreises Aktienindizes am 3. September 2014 haben die Marktexperten von Close Brothers Seydler aus Frankfurt einen ersten Überblick zu den möglichen Auf- und Absteigern verfasst. Im Gegensatz zum jüngsten Überprüfungstermin von Anfang Juni, stehen im September alle vier heimischen Auswahlindizes auf der regulären Tagesordnung. Beim DAX deutet sich laut Close Brothers Seydler eine knappe Entscheidung zwischen ProSiebenSat.1 und K+S an – hier wird es also spannend. Der letzte DAX-Wechsel datiert immerhin vom September 2012. Damals zogen Lanxess und Continental für MAN und Metro in den Blue-Chip-Index ein. Im MDAX haben Deutsche Annington Immobilien sowie der Gabelstaplerhersteller Kion Group gute Karten, SGL Carbon und den Küchenausstatter Rational zu verdrängen. Eine größere Auswahl an Unternehmen kommt momentan für den SDAX in Frage: Dazu zählen die Neuemissionen Braas Monier (Dachziegel) und Stabilus (Gasdruckfedern), aber auch der Waggonvermieter VTG darf sich Hoffnungen auf eine Rückkehr in den Small-Cap-Index machen. Als Wackler gelten dagegen der Weinhändler Hawesko Holding, Centrotec Sustainable (Gebäudetechnik) plus der Kunststoffspezialist Balda. Bei den Techwerten besitzen RIB Software sowie der 3D-Profi-Druckerhersteller SLM Solutions die besten Chancen auf eine Nominierung. Um ihre TecDAX-Plätze erneut zittern müssen das Softwareunternehmen PSI sowie der Medinzintechniker Stratec Biomedical. Sämtliche Aktien gehören in den kommenden Wochen auf die Beobachtungsliste. Vermutlich wird es aber noch einige Verschiebungen geben.


Solarwerte hatten es im vergangenen halben Jahr generell nicht leicht, doch der Kursverlust bei Phoenix Solar von annähernd 60 Prozent fällt besonders markant aus. Dabei galt die Aktie des Systemhauses aus dem bayerischen Sulzemoos zwischenzeitlich als eine Art Liebling in der Small-Cap-Szene. Das Bild vom „Phönix aus der Asche“ passte perfekt. Angelockt durch den nahenden Turnaround trieben die Investoren den Titel Ende 2013 in der Spitze bis auf 6,50 Euro. Nun bangen noch die Anleger nicht nur darum, dass die Marke von 2 Euro irgendwie halten wird, sondern sie sorgen sich überhaupt um den Fortbestand der Gesellschaft. Grund: In den vergangenen Monaten gab es verdächtig wenige Großprojekte zu vermelden – und auf die ist der ehemalige TecDAX-Wert nach der Umstrukturierung dringend angewiesen. Aufschluss vom aktuellen Geschäftsverlauf und den Perspektiven erwarten sich die Börsianer vom Halbjahresbericht, der nun am 14. August 2014 präsentiert wird. Ursprünglich sollte der Zwischenabschluss bereits eine Woche vorher veröffentlicht werden. Auch diese Verschiebung trug nicht unbedingt zur Beruhigung der Nerven bei. Zum Ende des ersten Quartals nannte Vorstandschef Bernd Köhler für das Gesamtjahr noch einen Umsatz zwischen 150 und 160 Mio. Euro sowie ein operatives Ergebnis von 2 bis 5 Mio. Euro als Ziel. Nimmt man den Kursverlauf als Omen, scheint alles andere als eine saftige Prognosesenkung unwahrscheinlich. Größter Schwachpunkt ist derzeit wohl die maue Ausstattung mit Eigenkapital. Zuletzt machten die Bordmittel gerade einmal 6,9 Prozent der Bilanzsumme aus. Momentan kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 14,4 Mio. Euro. Sollte Phoenix die bisherigen Ziele auch nur halbwegs erreichen, wäre die Bewertung ein Witz. Dennoch sollten Anleger nicht unbedingt auf eine positive Überraschung spekulieren. Der Schuss könnte böse nach hinten losgehen. Momentan scheint es wesentlich ratsamer, sich am Spielfeldrand zu positionieren.


Die an sich eher flippige Werbeagentur Syzygy wird ihrem Börsenruf als piekfeine Gesellschaft erneut gerecht. Kurz vor Veröffentlichung des kompletten Halbjahresberichts schraubten die Bad Homburger die Messlatte für das Gesamtjahr ein kleines Stück nach oben. Demnach rechnet Vorstandschef Marco Seiler für 2014 nun mit Erlösen von 42,5 Mio. Euro sowie einem Betriebsergebnis von 3,5 Mio. Euro. Die ursprüngliche Planung sah bei Umsätzen von 40 Mio. Euro einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,2 Mio. Euro vor. Das für 2014 zu erwartende Ergebnis je Aktie siedelt Seiler jetzt bei 0,32 Euro an – nach zuvor 0,30 Euro. Nach der Dividendenausschüttung von 0,28 Euro zur Hauptversammlung am 10. Juni 2014 bewegte sich die Notiz von Syzygy zunächst dicht um die Marke von 6 Euro herum. Zuletzt dürfte sich aber insbesondere die Umsetzung des auf bis zu 100.000 eigene Aktien limitierte Aktienrückkaufprogramm positiv ausgewirkt haben. Immerhin hat Syzygy seit Mitte Juli bereits knapp 86.000 Anteile erworben. Die Erhöhung der Prognosen macht für boersengefluester.de keine grundsätzliche Neubewertung notwendig. Der Small Cap ist ohnehin eine solide Anlage mit hoher Dividendenrendite. Großaktionär bei den Hessen ist mit rund 30 Prozent der britische Werberiese WPP. Der Börsenwert von zurzeit 80,8 Mio. Euro entspricht etwa dem 23fachen des für 2014 angepeilten EBIT. Das ist eine stattliche Relation. Dafür bekommen Anleger jedoch auch eine Menge Gegenwert.


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29. Juli, 2014

Besonders attraktiv sieht der Aktienchart von Weng Fine Art (WFA) schon lange nicht mehr aus. Nun hat das Kunsthandelshaus seinen Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Januar) vorgelegt – die Börsianer reagieren eher kühl. Demnach kam WFA bei Erlösen von 8,28 Mio. Euro auf einen Gewinn vor Steuern von 1,15 Mio. Euro – nach knapp 2,25 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Unterm Strich blieb ein um 54 Prozent auf annähernd 0,80 Mio. Euro gesunkener Überschuss stehen. Die Krefelder weisen darauf hin, dass die Umsatzprognosen um fast 40 Prozent übertroffen wurden, der „Gewinnausweis“ sogar um knapp 100 Prozent über den internen Planzahlen gelegen habe. Für Privatanleger sind diese Aussagen kaum nachprüfbar, da sich WFA für 2013/14 nicht explizit auf eine nach außen kommunizierte Guidance festgelegt hat – zumindest konnte boersengefluester.de keinen detaillierten Ausblick finden. Anfang Januar 2014 teilte das Unternehmen mit, dass die Erlöse wohl erstmals über 8 Mio. Euro liegen werden. Beim Ergebnis war klar, dass es sich aufgrund fehlender Sondereffekte deutlich rückläufig entwickeln würde. Gleichzeitig kündigte Weng damals das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte an. Immerhin: Er hat Recht behalten, wenn auch nur knapp. 2011/12 kam WFA auf einen Gewinn vor Steuern von 1,12 Mio. Euro und einen Nettoprofit von 0,77 Mio. Euro. Wie bereits kürzlich der HV-Einladung zu entnehmen war, soll der Hauptversammlung am 1. September 2014 eine von 0,10 auf 0,11 Euro je Aktie erhöhte Dividende vorgeschlagen werden. Zum Renditehit wird der Small Cap dadurch allerdings nicht. Schuldig geblieben ist WFA bislang die Umsetzung der angekündigten Akquisitionen. Vor wenigen Tagen kündigte das Unternehmen lediglich den Einstieg ins E-Commercegeschäft über die neu gegründete Tochter WFA Online AG mit Sitz in der Schweiz an. Unterm Strich reicht es derzeit für boersengefluester.de wohl nur für eine Halten-Empfehlung.


Unterm Strich enttäuschend entwickelte sich in den vergangenen drei Monaten der Aktienkurs von Puma – auch wenn er per saldo weniger an Wert einbüßte als der Anteilschein des großen Konkurrenten Adidas. Von der enormen Medienpräsenz der Sportausrüster während der Fußball-WM in Brasilien haben sich die Börsianer jedenfalls nicht anstecken lassen. Zu groß sind die operativen Herausforderungen und Währungsherausforderungen für die Unternehmen. Umso gespannter waren die Anleger auf den Halbjahresbericht. „Pumas Umsätze und operatives Ergebnis entwickelten sich im zweiten Quartal gemäß unseren Erwartungen“, fasst Vorstandschef Bjørn Gulden zusammen. Bei einem Umsatzminus von 5,8 Prozent auf 652,2 Mio. Euro knickte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 31,2 auf 12,6 Mio. Euro ein. Dementsprechend verringerte sich die operative Marge von 7,47 Prozent auf 5,17 Prozent. Das Ergebnis je Aktie fiel im zweiten Jahresviertel auf 0,28 Euro zurück – verglichen mit 1,17 Euro im entsprechenden Vorjahresquartal. Zum Halbjahr weist Puma nun ein Ergebnis je Aktie von 2,66 Euro aus. Das entspricht einem Minus von gut 41 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2013. Für das Gesamtjahr rechnet Puma-Chef Gulden weiterhin mit einer operativen Rendite von rund fünf Prozent und einem währungsbereinigten Umsatz auf Vorjahresniveau. Übergeordnetes Ziel bleibt dabei, Puma komplett neu zu positionieren – und zwar als „schnellste Sportmarke der Welt“. Noch warten die Börsianer allerdings ab, ob das Marketingrüstzeug sich auch in klingender Münze auszahlt und nicht nur Aufwendungen verursacht. Vorstandsvorsitzender Gulden ist überzeugt vom Erfolg und verspricht, dass Puma „mittelfristig wieder profitables und nachhaltiges Wachstum“ verzeichnen wird. Boersengefluester.de bleibt zuversichtlich für die Puma-Aktie. Die Bewertung halten wir für durchaus attraktiv. Das Papier wird zurzeit nur mit dem Doppelten des Buchwerts gehandelt. Bei Adidas beträgt dieser Faktor immerhin 2,8.


Die heftige Entwicklung bei MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke hat der KST Beteiligungs AG komplett das Ergebnis verhagelt. Statt des eigentlich angestrebten ausgeglichenen Abschlusses mussten die Stuttgarter zum Halbjahr einen Fehlbetrag von annähernd 0,54 Mio. Euro ausweisen. Immerhin: KST hat nun ihre Position in MIFA komplett abgebaut, auch wenn dabei Verluste von rund 0,48 Mio. Euro realisiert wurden. Zur Einordnung: Zum Jahresende war der Anteilschein des Fahrradherstellers mit einem Depotanteil von 17 Prozent noch die wichtigste Position. Im Aktienkurs von KST hat sich die enttäuschende Entwicklung bislang jedoch kaum bemerkbar gemacht. In der Regel schwankte die Notiz im laufenden Jahr nur zwischen 1,20 und 1,30 Euro. Auf dem aktuellen Niveau von 1,30 Euro bringt es die Beteiligungsgesellschaft auf einen Börsenwert von 7,72 Mio. Euro. Damit wird der Micro Cap mit einem Abschlag von gut 13 Prozent auf das Eigenkapital gehandelt. Mehr Freude als das Abenteuer mit MIFA bereiten KST-Vorstand Wolfgang Rück die Aktien von Schweizer Electronic, Softing und MS Industrie. „Alle drei Engagements haben sich gegenüber dem historischen Einstandskurs mehr als verdoppelt, so dass hier nennenswerte stille Reserven bestanden und weiter bestehen“, betont Rück im Zwischenbericht. Darüber hinaus ist KST bei dem Biogenerikaentwickler Formycon und bei Einbecker Brauhaus (WKN: 605800) investiert. Für das Gesamtjahr geht Rück davon aus, dass die bislang angehäuften Verluste „weitgehend ausgeglichen“ werden können. Wer die KST-Aktie im Depot hat, kann investiert bleiben. Die Bewertung ist moderat. Flops wie bei MIFA lassen sich leider nie ganz ausschließen, haben mitunter sogar eine heilende Wirkung.



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25. Juli, 2014

Bitterer Rückschlag für die Aktionäre von BDI – BioEnergy International. Der Hersteller von Biodiesel- und Biogasanlagen rutschte im ersten Halbjahr bei nahezu halbierten Erlösen von 8,6 Mio. Euro auf operativer Ebene (EBIT) mit 2,2 Mio. Euro in die Verlustzone. Als Grund geben die Österreicher das generell schwierige Marktumfeld sowie Projektverzögerungen an. Insbesondere die Anlage in Kroatien entwickelt – wie bereits im Bericht zum ersten Quartal – zu einem Geduldsspiel für das Unternehmen. Für das Gesamtjahr kündigt BDI daher nun einen operativen Verlust an, der allerdings „teilweise durch einen entsprechenden positiven Beitrag aus dem Finanzergebnis ausgeglichen werden kann“. Konkrete Zahlen nennt das Unternehmen nicht. Der Aktienkurs von BDI stürzte auf diese Nachricht hin im Tief um ein Drittel auf 8,75 Euro ab – konnte sich anschließend jedoch wieder leicht fangen. Das verbliebene Kursminus von 15,5 Prozent ist aber immer noch heftig genug. Das bisherige Jahreshoch datiert vom 20. Mai 2014 – dem Tag der Hauptversammlung. Anschließen verlor das Papier schleichend an Wert. Vermutlich auch, weil sich nach der Dividendenzahlung von 1,10 Euro je Aktie etliche Renditejäger aus dem Titel verabschiedeten. Wie krass die erste Reaktion der Börsianer auf die jüngste Gewinnwarnung ausfiel zeigt sich an der Tatsache, dass BDI zum 31. März 2014 über einen Nettocashbestand von umgerechnet 11,39 Euro je Aktie verfügte. Das Eigenkapital je Aktie beträgt nach der Berechnungsmethode von boersengefluester.de 12,04 Euro. Letztlich gibt es das operative Geschäft also kostenlos on top. Trotz des jüngsten Rückschlags: BDI verfügt dank des Großauftrags über die Errichtung einer Biodiesel-Anlage in den Niederlanden über einen kommoden Auftragsbestand von rund 70 Mio. Euro. Zudem zeigt sich die Gesellschaft zuversichtlich, „mittelfristig nachhaltige Erfolge erzielen zu können.“ Momentan ist das zwar nicht viel mehr als eine Beruhigungspille für Anleger. Ein Blick auf die soliden Bilanzrelationen zeigt jedoch, dass es vermutlich keine schlaue Idee war, diesen Titel mittels Stoppkurses abzusichern. Nach dem Profitwarning dürften vermutlich eine ganze Reihe davon gerissen worden sein, was das Papier immer tiefer in den Strudel zog. Auf der aktuellen Basis sollten Anleger erstmal Ruhe einkehren lassen und schauen, ob sich eine Stabilisierung ergibt. Kurzfristig lautet unser Rat daher: Halten. Auf die lange Sicht könnten sich Neuengagements sogar als lohnenswert erweisen. Die mutigen Einsammler bei 8,75 Euro dürfen sich schon jetzt freuen.


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24. Juli, 2014

Für die Aktionäre von Westag & Getalit lief 2014 bislang alles nach Wunsch. Die Vorzugsaktie des Bauzulieferers gewann um 18 Prozent an Wert. Und auch die überwiegend im Besitz der Schweizer Syntalit AG befindlichen Stämme legten nur geringfügig weniger zu. Dabei dürften sich in den kommenden Wochen vermutlich noch einige Dividendenjäger bei der Gesellschaft aus Rheda-Wiedenbrück positionieren. Immerhin zahlt Westag & Getalit auch für 2013 eine Dividende von 0,94 Euro je Stammaktie (ST) und 1,00 Euro je Vorzugsaktie. Damit bringen es die etwas reger gehandelten Vorzüge auf eine Rendite von knapp 4,9 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 26. August 2014 statt. Die Halbjahreszahlen bestätigten den bisherigen Trend: Der Inlandsmarkt läuft gut, ebenso das Geschäft mit Türen und Zargen. Problematisch bleibt der Bereich Oberfläche und Elemente. Hier ist Westag & Getalit zum Beispiel mit Verschalungen und Laminaten aktiv. Auf Konzernebene kletterten die Erlöse im ersten Halbjahr um 2,1 Prozent auf 112,4 Mio. Euro. Der Gewinn nach Steuern zog von 2,8 auf 3,4 Mio. Euro an. Für das Gesamtjahr bleibt die Gesellschaft bei der – leider wenig konkreten – Zielsetzung, wonach Umsatz und Ergebnis im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Bedingungen wachsen sollen. Insgesamt sind Stämme und Vorzüge moderat bewertete Small Caps, die nur um rund 15 Prozent über Eigenkapital notieren. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Kaufempfehlung für das Papier. Ob Stämme oder Vorzüge ist dabei Geschmacksache.


Auch die neueste Kapitalerhöhung bei MAX21 ist schon wieder erfolgreich über die Bühne gegangen. Insgesamt wurden im Rahmen einen Privatplatzierung zwei Millionen Anteilscheine zu einem Stückpreis von 3,25 Euro bei bestehenden und neuen institutionellen Investoren untergebracht. Ein Bezugsrecht für alle Anteilseigner gab es nicht. Insgesamt flossen dem Unternehmen brutto 6,5 Mio. Euro in die Kassen. Ziel der Mittelaufnahme ist es, den Anteil an dem E-Post-Spezialisten Pawisda Systems auf 100 Prozent auszubauen, um so die „nächste große Entwicklungsstufe“ für MAX21 einzuleiten. Neben Pawisda hat das Unternehmen mit LSE Leading Security Experts ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Von der klaren Fokussierung auf die Bereiche Digitale Post und Digitalisierung von Identitäten verspricht sich MAX21-Vorstand Oliver Michel insbesondere auch Rückstrahleffekte Richtung Börse: „Das dürfte perspektivisch zu einer verbesserten Wahrnehmung der Aktie der MAX21 Management und Beteiligungen AG sowie zu einer breiteren Aktionärsstruktur führen.“ Die Entry Standard gelistete MAX21-Aktie kommt nun auf eine Marktkapitalisierung von 30,9 Mio. Euro. Offiziell wird der Streubesitzanteil auf der Internetseite von MAX21 (vor der neuesten Kapitalerhöhung) noch mit 90,46 Prozent angegeben. Tatsächlich dürfte es sich aber über einen relativ überschaubaren Aktionärskreis handeln. Für boersengefluester.de bietet die MAX21-Aktie eine super interessante Investmentstory. Malus war bislang stets der vergleichsweise niedrige Börsenumsatz. Umso positiver wäre es, wenn hier Besserung eintritt. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung: Kaufen.


Deutlich geringer als erhofft ist die Resonanz auf die Kapitalerhöhung von UMT United Mobility Technology ausgefallen. Der Anbieter von Zahlungstechnologien via Smartphone wollte sein Kapital von derzeit 13.146.983 Aktien um weitere 10.000.000 Anteilscheine ausweiten. Den Bezugspreis setzen die Münchner sehr dicht am aktuellen Kurs – bei 1,50 Euro – an. Eine mutige Entscheidung. Den erhofften Mittelzufluss taxierte Vorstandschef Albert Wahl im Wertpapierprospekt auf 14,5 Mio. Euro. Tatsächlich vermochte UMT während der Zeichnungsphase aber nur 485.900 Aktien platzieren. Hinzu kamen 976.667 Aktien, die im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren untergebracht wurden. „Mit dem Kapitalzufluss werden wir unsere bereits bestehenden Partnerschaften und Kooperationen weiter ausbauen und vertiefen sowie Investitionen entlang der Wertschöpfungskette im Bereich der mobilen Technologie fördern”, sagt Wahl. Noch hat der Manager aber offenbar ein Ass im Ärmel, will es jedoch anscheinend noch nicht sofort zücken. Dem Vernehmen nach liegen der Gesellschaft „Zeichnungserklärungen von strategischen Investoren“ über 10.000.000 Aktien zum Preis von 1,50 Euro je Aktie vor. Offen ist, warum diese Gruppe von strategischen Investoren bislang nicht bedient wurde. In der offiziellen Mitteilung ist nur von der „großen strategischen Bedeutung einer wesentlichen Blockbeteiligung“ die Rede und, dass der Vorstand „zeitnah über die Berücksichtigung dieses Angebots“ entscheiden wird. In Finanzkreisen ist derweil zu hören, dass UMT angeblich vor einer wichtigen Kooperation steht. Die kommenden Wochen versprechend also Spannung. Losgelöst davon: Die geringe Platzierungsquote im Rahmen der „normalen“ Kapitalerhöhung zeigt, dass es sich um Risikokapital handelt und längst nicht sicher ist, ob die Münchner mit ihrem wichtigsten Produkt – der iPAYst-Technologie – tatsächlich Erfolg haben werden.


 

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22. Juli, 2014

Nach einem dramatischen Kursverfall in den vergangenen Monaten, zeigt die Alno-Aktie plötzlich, dass sie auch noch anders kann. Wie aus dem Nichts zog der Anteilschein des Küchenherstellers um mehr als ein Viertel an. Auslöser können eigentlich nur die vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal gewesen sein – auch wenn sie lediglich ein Hoffnungsschimmer sind. Ohne die zuletzt zugekaufte Schweizer Küchenfirma AFP kam Alno im zweiten Quartal 2014 auf ein Umsatzplus von 4,2 Prozent auf 100,9 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich dabei um 2,6 Mio. auf 0,4 Mio. Euro. Allerdings: Restrukturierungsaufwendungen sind in dieser Zahl noch nicht enthalten. Tatsächlich wird Alno noch tief in den roten Zahlen agieren. Die nach Auffassung von boersengefluester.de vom Unternehmen gewählte Schlagzeile „Trendwende bei Alno“ ist also mit gewisser Vorsicht zu genießen. Immerhin macht der Ausblick ein wenig Mut: „Auf Basis der saisonalen Entwicklung des Küchengeschäftes rechnet die Alno Gruppe mit weiter steigenden Umsätzen im zweiten Halbjahr.“ Bislang lauten die Zielvorgaben für das Gesamtjahr 2014: Umsatzerlöse in einer Range von 580 bis 600 Mio. Euro sowie ein EBITDA von 20 bis 25 Mio. Euro. Damit wird schnell klar, dass die Gesellschaft noch ein gutes Stück Strecke vor sich hat und endlich an Geschwindigkeit gewinnen muss. Per saldo bleibt der Small Cap eine super heiße Turnaroundwette. Die jüngste deutliche Verbesserung der Eigenkapitalsituation lag in erster Linie an Bilanzeffekten im Zuge des Zukaufs aus der Schweiz. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Der Börsenwert beträgt gegenwärtig 55 Mio. Euro.


Mit einer negativen Performance seit Jahresbeginn von rund drei Prozent auf aktuell knapp 50 Euro sieht die Aktie von Zooplus fast ein wenig langweilig aus. Dabei erleben die Anteilseigner eine echte Berg- und Talfahrt: Zwischen 44 und 58 Euro schwankte die Notiz des Onlinehändlers für Tierbedarf im laufenden Jahr. Vor allem die enorme Wettbewerbsintensität des Geschäfts macht den Anlegern zu schaffen. Immerhin hat die SDAX-Gesellschaft nun ein kleines Ausrufezeichen gesetzt und die Prognose für die Gesamtleistung (Umsatz plus sonstige Erträge) von ursprünglich 500 auf nun „mindestens 530 Mio. Euro“ heraufgesetzt. Beim Gewinn vor Steuern bleibt die zum Einflussbereich von Burda gehörende Gesellschaft jedoch bei ihrer bisherigen Prognose, wonach mit rund 6 Mio. Euro Ergebnis zu rechnen ist. Basis sind die Halbjahreszahlen mit einer Gesamtleistung von 256,8 Mio. Euro. „Im äußerst wettbewerbsintensiven E-Commerce-Umfeld gelingt es uns, andere Anbieter deutlich und dauerhaft auf Distanz zu halten”, sagt Vorstandschef Cornelius Patt. Trotzdem: Noch muss Zooplus in die jetzige Bewertung hineinwachsen. Immerhin beträgt die Marktkapitalisierung bereits 316 Mio. Euro. Das Kurs-Buchwert-Verhält erreicht stattliche 8,1. Für boersengefluester.de hat der Titel dennoch ein überdurchschnittliches Kurspotenzial.


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18. Juli, 2014

Beinahe komplett erloschen ist das Kursfeuerwerk bei Alphaform vom Februar 2014. Lediglich zuletzt machte die Notiz wieder leichte Avancen nach oben, konnte mit dem Comeback der meisten 3D-Druck-Aktien aber nicht mithalten. Kein Wunder: Für Alphaform geht es zunächst einmal darum, das eigene Überleben zu sichern und die Basis für eine nachhaltig positive Entwicklung zu schaffen. Dem Vernehmen nach macht Neuvorstand Hanns-Dieter Aberle dabei einen guten Job – hexen kann aber auch er nicht. Zum Halbjahr 2014 weist Alphaform einen Umsatzanstieg von 15 Prozent auf 14,5 Mio. Euro aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bewegt sich mit minus 0,8 Mio. Euro aber nur leicht über dem entsprechenden Vorjahresniveau von minus 0,9 Mio. Euro. „Wir werden in den vor uns liegenden Quartalen Schritt für Schritt unser Ergebnis verbessern. Zum Jahresende soll unser Ergebnis nur noch durch die Kosten der Neustrukturierung belastet sein. Das bedeutet einen Fehlbetrag von rund -1 Mio. Euro, wobei das operative Ergebnis im Plus liegt“, sagte Aberle zuletzt. Am 8. August 2014 wird Alphaform den kompletten Halbjahresbericht vorlegen. An diesem Tag wird boersengefluester.de ein Gespräch mit dem seit Ende März 2014 als Vorstand amtierenden Aberle machen, um sich ein Bild aus erster Hand machen zu können. Gegenwärtig scheint die Alphaform-Aktie zumindest haltenswert. Wer den Titel im Depot hat, sollte sich jedoch darauf einstellen, dass noch im laufenden Jahr mit einer Kapitalerhöhung zu rechnen ist


Um rund ein Viertel ist der Aktienkurs von UMS United Medical Systems seit Ende Mai zurückgekommen. Nach Auszahlung der Dividende von 0,55 Euro am 5. Juni 2014 fehlt es den Investoren kurzfristig offenbar an Gründen, in dem Titel investiert zu bleiben. UMS besitzt in erster Linie urologische und gynäkologische Geräte, die in Amerika zwischen verschiedenen Ärzten und Krankenhäusern transportiert und verwendet werden, bis es zum nächsten Einsatzort geht. Ein cleveres Geschäftsmodell, ohne große Risiken. Frei von Problemen arbeitet aber auch UMS nicht. Zuletzt hat sich insbesondere die Umsetzung der US-Gesundheitsreform als Bremse erwiesen. Für 2014 hat Vorstandschef Jørgen Madsen Umsatz und Ergebnis auf Vorjahresniveau angekündigt. Das Ergebnis je Aktie soll in einer Range zwischen 0,50 bis 0,55 Euro ankommen. Am 14. August steht der Halbjahresbericht an. Dann werden die Anleger sehen, ob Madsen weiterhin zu seinem Wort steht. Sollte UMS den avisierten Ergebniskorridor erreichen, könnte die Gesellschaft mit Sitz in Hamburg wohl erneut eine Dividende von 0,55 Euro je Aktie zahlen. Bezogen auf den aktuellen Kurs ergibt sich daraus eine Rendite von annähernd sechs Prozent. Damit gehört UMS zur Champions League. Gut zu wissen: UMS schüttet die Dividende „steuerfrei“ aus – das Finanzamt langt also erst beim Verkauf des Papiers zu. Genauer gesagt handelt es sich also um eine Steuerstundung. Nach Informationen von boersengefluester.de wird die Steuerfreiheit noch eine ganze Weile anhalten – dem Vernehmen nach reicht das steuerliche Einlagenkonto bis 2023 (bei konstanter Ausschüttung). Die Analysten von Warburg Research versehen die UMS-Aktie momentan mit einem Kursziel von 12 Euro. Mutige Anleger nutzen die aktuelle Kursschwäche und setzen darauf, dass der Halbjahresbericht keine negativen Überraschungen bringt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist mit rund 17 schließlich nicht ganz niedrig.


In Frankfurt pfiffen es die Spatzen bereits vereinzelt von den Dächern. Nun ist es amtlich: Nanostart-Chef Marco Beckmann wird seinen Posten als Vorstandschef der Holdinggesellschaft räumen und künftig von Hongkong aus als „Managing Director“ der Nanostart Westbridge agieren. „Durch seinen Wechsel an die Spitze des Asien-Geschäfts stärken wir einen Bereich, in dem sich für die Nanostart AG ein großes Potenzial ergibt“, sagt Nanostart-Aufsichtsratschef Norbert Neef, der nun übergangsweise den Chefposten bei Nanostart übernimmt. Nanostart hält 50 Prozent an der Vermögensverwaltungsgesellschaft, die andere Hälfte gehört Westbridge Asset Management aus Hongkong. Bereits die ersten Fonds sollen ein addiertes Volumen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich haben. „Ich bin mir sicher, dem Unternehmen und seinen Aktionären in Asien großartige Werte aufbauen zu können, von denen die deutsche Nanostart AG profitiert”, erklärt Beckmann gewohnt ausdrucksstark. „Ursprünglich geplant war, dass 50 Prozent der Investments in China und 50 Prozent in Deutschland getätigt werden. Derzeit sieht es danach aus, dass praktisch jedes der nächsten Investments in Deutschland stattfindet“, so Beckmann im jüngsten Geschäftsbericht. Dennoch: An der Börse liegt die Nanostart-Aktie wie Blei in den Regalen. Offenbar lässt sich das Geschäftsmodell mit der Fondsstruktur den Investoren nicht eingängig erklären. Rund 53 Prozent der Nanostart-Aktien sind dem Investor und Unternehmer Bernd Förtsch zuzurechnen. Beckmann hält gut sieben Prozent an Nanostart. Mit der Performance kann keiner zufrieden sein. Umso gespannter darf man sein, wer künftig in der Firmenzentrale in der noblen Frankfurter Goethestraße das Sagen haben wird. Der Berliner Rechtsanwalt und Interimsboss Neef ist zugleich Chefkontrolleur der Nanostart-Beteiligung Magforce.




 

17. Juli, 2014

Alles andere als erfreulich ist die Kursentwicklung von Braas Monier. Seit dem Börsenstart am 24. Juni hat der Anteilschein des Dachziegelherstellers um gut 15 Prozent an Wert verloren. Nun wendet sich das Unternehmen erstmals mit einer Meldung an die Investoren. Darin betont Braas Monier, dass der Emissionserlös von rund 100 Mio. Euro eingesetzt wurde, um die Finanzverbindlichkeiten zu reduzieren. Keine wirkliche Hammermeldung, schließlich wurde das zum IPO so in Aussicht gestellt. Per Ende März 2014 türmten sich allein die langfristigen zinstragenden Schulden auf 655 Mio. Euro. „Mit der Kapitalerhöhung beim Börsengang und dem nun erfolgten Schuldenabbau werden wir zukünftig von geringeren Zinszahlungen profitieren. Außerdem versetzt sie uns in die Lage, unser angestrebtes Verschuldungsniveau viel früher zu erreichen”, sagt Finanzvorstand Matthew Russell. Dem Vernehmen nach betragen die Finanzschulden jetzt noch rund 515 Mio. Euro offen. Der Börsenwert des Unternehmens erreicht immerhin fast 795 Mio. Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg sieht sich als Anwärter auf einen MDAX-Platz. Die nächste Indexüberprüfung findet am 3. September statt. Die Mindesthandelsdauer für eine Indexberücksichtigung von 30 Tagen zum Stichtag erfüllt Braas Monier auf jeden Fall. Bleibt abzuwarten, ob das Papier tatsächlich direkt in den MDAX kommt oder zunächst eine Ehrenrunde im SDAX dreht.


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16. Juli, 2014

In einer ganz schwierigen Situation befinden sich die Aktionäre der Software AG. Nach der deftigen Gewinnwarnung ist der Aktienkurs um rund 20 Prozent eingeknickt und hat mittlerweile sogar die Marke von 20 Euro unterschritten. Die Marktkapitalisierung ist etwa auf das Niveau von vor fünf Jahren zurückgefallen. Mit Blick auf den Chart und unter dem Eindruck der vielen negativen Presseberichte scheint die Lage klar: Diese Aktie muss man nicht haben. Doch wie tief soll der Kurs eigentlich noch fallen? Die Analysten der französischen Société Générale sind momentan das Maß der Dinge, wenn es um Skepsis geht. Ihr neues Kursziel: 16 Euro. Das entspricht einem weiteren Rückschlagpotenzial von knapp 18 Prozent. Dabei war Analyst Derric Marcon bislang ziemlich überzeugt von dem TecDAX-Wert und empfahl das Papier mit Kursziel 35 Euro zum Kauf. Ähnlich pessimistisch ist sonst nur noch die Berenberg Bank, die den fairen Wert nun bei 17,10 Euro ansetzt. Ansonsten bewegen sich nahezu alle Analysten mit ihren Kurszielen in einer Range zwischen 20 und 24 Euro – also zumindest leicht oberhalb des gegenwärtigen Kurses. Auf „Kaufen“ haben den Titel zurzeit UBS mit Kursziel 24 Euro sowie Hauck & Aufhäuser mit Kursziel 25,50 Euro (zuvor 30,50 Euro). Zumindest unter dem Aspekt der Analysteneinschätzungen scheint daher „Halten“ die sinnvollste Handlungsempfehlung zu sein. Der Buchwert je Aktie beträgt nach den Berechnungen von boersengfluester.de zum Ende des ersten Quartals 2014 rund 10,12 Euro – ist also halb so hoch wie die aktuelle Börsennotiz. Teuer ist das nicht. Immerhin rechnen die Darmstädter für 2014 mit einer operativen Marge von 26 bis 28 Prozent. Das KGV beträgt auf Basis unserer bewusst vorsichtigen Ergebnisschätzungen für 2015 knapp 14. Auch das sieht nicht sonderlich ambitioniert aus. Die Chancen stehen also gar nicht mal so schlecht, dass der Titel die gröbsten Schwierigkeiten überwunden hat. Eine neuerliche Gewinnwarnung – etwa zum dritten Quartal – darf sich die Gesellschaft allerdings nicht erlauben.


MAX21 hat ein großes Ziel – der Wandel von einer Beteiligungsgesellschaft hin zu einer richtigen Holding. Der Weg dorthin führt zunächst über Reihe von Kapitalerhöhungen, um genügend Bar- und Sachmittel für eine 100-Prozent-Aufstockung bei Pawisda Systems – der wichtigsten Gesellschaft aus dem bisherigen Portfolio – parat zu haben. Ende Mai wurden knapp 410.000 Aktien zu je 2,40 Euro neu ausgegeben. Nun steht ein größerer Wurf in Form von bis zu zwei Millionen neuer Papiere zu je 3,25 Euro an. Ein Bezugsrecht für bestehende Anteilseigner gibt es allerdings nicht. Die Verwässerung ist also enorm. Pawisda ist im Bereich der elektronischen Post tätig und arbeitet eng mit der Deutschen Post zusammen. Daneben besitzt MAX21 eine Beteiligung an dem IT-Sicherheitsspezialisten LSE. Nach Eintragung der jüngsten Kapitalerhöhungen wird sich die Aktienstückzahl von MAX21 auf 8.832.824 erhöhen. Demnach käme die Gesellschaft auf einen gesamten Börsenwert von rund 29 Mio. Euro. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2013 war das Kapital der Gesellschaft aus Weiterstadt gerade einmal in 4.965.204 Papiere eingeteilt und stand für eine Marktkapitalisierung von 12,2 Mio. Euro. Nach der Frühjahrsrally hat sich die Notiz von MAX21 zuletzt ein wenig beruhigt, neigt aber nicht wirklich zur Schwäche. Für boersengefluester.de bleibt das Papier ein hochinteressantes Investment.


Den Rückwärtsgang hat seit der Hauptversammlung (HV) am 12. Juni 2014 der Aktienkurs von Rhön-Klinikum eingelegt. Mit sechs Prozent hält sich das Kursminus zwar in Grenzen, aber auffällig ist der Richtungswechsel dennoch. Nach dem Verkauf eines Großteils der Kliniken an die Fresenius-Tochter Helios wurde auf der HV ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis 1,67 Mrd. Euro verabschiedet – die Preisrange dafür wurde auf 23,54 bis 25,18 Euro je Rhön-Aktie festgelegt. Zustande kommt der Deal jedoch, wenn das Vorhaben bis Ende 2014 auch im Handelsregister eingetragen ist. Ansonsten würde die Auszahlung einer Sonderdividende von 12,08 Euro als Plan B greifen. Nun wird es spannend, denn beinahe erwartungsgemäß wurde jetzt eine Anfechtungsklage gegen den Beschluss erhoben. „Die Gesellschaft hat keine Informationen, ob das Registergericht bis zu einer Freigabeentscheidung das Eintragungsverfahren aussetzen oder die Eintragung vornehmen wird“, teilte der MDAX-Konzern Rhön-Klinikum mit. Das Rückkaufprogramm lässt sich als eine Art Ausstiegshilfe für Großaktionäre interpretieren, daher hat der Ausgang der Anfechtungsklage durchaus Relevanz. Der DAX-Konzern Fresenius hat seinen Anteil von fünf Prozent an Rhön-Klinikum bereits Ende Juni 2014 verkauft. Wesentliche Anteilseigner sind nun der Medtechkonzern B. Braun Melsungen (15,1 Prozent), die schwedische Pensionskasse Alecta (9,9 Prozent) und die Familie des Firmengründers Eugen Münch. Offen ist, wie sich die Großinvestoren verhalten werden und wer künftig einen dominanten Einfluss haben wird. Privatanleger, die die Rhön-Aktie im Depot haben, sollten vorerst engagiert bleiben.


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15. Juli, 2014

 

Auf den meisten einschlägigen Finanzportalen war am Dienstag eine bemerkenswerte Meldung zum Kursanstieg der Südzucker-Aktie von in der Spitze fast fünf Prozent zu lesen. Tenor des Textes: Laut Händlern soll das Plus durch ein von 8,00 auf 8,20 Euro erhöhtes Kursziel durch die Analysten von Goldman Sachs ausgelöst worden sein. Gleichwohl habe es das US-Institut bei einer strikten Verkaufsempfehlung für den MDAX-Titel gelassen. Hallo? Wer kauft wohl eine Aktie, nur weil ein Analyst das Rückschlagpotenzial nicht mehr bei 45,16 Prozent, sondern nur noch bei 43,79 Prozent ansiedelt? Egal ob der Urheber nun Goldman Sachs heißt. Eine ziemlich krude Geschichte, die da den Lesern aufgetischt wurde. Immerhin gab es auch noch einen handfesteren Grund für die Kurserholung. Das Bankhaus Lampe – mit einer Halten-Empfehlung für den unter Preisdruck leidenden Zuckerhersteller eh schon ein Exot in den Analystenurteilen – hat sein Anlageurteil nun sogar auf Kaufen heraufgesetzt und das Kursziel von 17 auf 19 Euro erhöht. Dazu gehört momentan Mut. Schließlich überbieten sich alle andere Analysehäuser mit immer tieferen Kurszielen. Am 17. Juli 2014 findet ab 10.00 Uhr in Mannheim die Hauptversammlung von Südzucker statt. Am Tag drauf wird eine auf 0,50 Euro gekürzte Dividende je Aktie ausgezahlt. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs entspricht das einer Rendite von 3,4 Prozent. Fraglich allerdings, ob Südzucker diese Ausschüttung auch im kommenden Jahr halten kann. Dennoch: Boersengefluester.de traut der Südzucker-Aktie auf längere Sicht ebenfalls eine – verglichen mit dem MDAX – überdurchschnittliche Performance zu. Von der Bioethanol-Tochter CropEnergies (Anteil 69 Prozent) bekommt Südzucker am 16. Juli 2014 übrigens einen Dividendenscheck von 6 Mio. Euro überwiesen. Gemessen an der Gesamtgröße von Südzucker sind das allerdings nur nur Peanuts. Allein das heutige Kursplus entspricht einem Zugewinn an Börsenwert von 120 Mio. Euro.


Mit großer Verspätung ist nun auch der 2013er-Geschäftsbericht von YOC erschienen. Die Wirtschaftsprüfer weisen in ihrem Testat darauf hin, dass der Fortbestand des Unternehmens von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig ist: dem zeitnahen Liquiditätszufluss aus der Veräußerung der Affiliate-Marketing-Tochter Belboon, der Beitreibung von Außenständen von bis zu 1,7 Mio. Euro aus dem variablen Kaufpreisteil des vor rund einem Jahr an eine Tochter der Berlin Technologie Holding verkauften Segments Mobile Technology, die erfolgreiche Umsetzung des Forderungsverzichtes sowie die erfolgreiche Durchführung einer Kapitalmaßnahme in den kommenden sechs bis zwölf Monaten. Und natürlich muss sich auch das operative Geschäft erheblich verbessern. Ein strammes Programm für Vorstandschef Dirk Kraus, der für 2014 mit einem im Vergleich zum Vorjahr „deutlich reduzierten operativen Verlust“ rechnet. Der Risikohinweis im Geschäftsbericht könnte klarer nicht sein: „Sollten die Maßnahmen nicht umgesetzt und die Verbesserung der operativen Ergebnisse nicht erreicht werden, ist der Konzern in seinem Fortbestand akut gefährdet.“ Anleger, die sich bei YOC engagieren, müssen also wissen, dass sie mit dem Feuer spielen. Das kann gut gehen – in diesem Fall winken hohe Kursgewinne. Aber auch ein Totalverlust ist weiterhin nicht ausgeschlossen. Firmenlenker Kraus wendet sich mit einem eindringlichen Appell an die Börsianer: „Ich bin mir über die Herausforderung der gegenwärtigen Unternehmenssituation im Klaren und nehme diese entschieden an. Ich bitte Sie an dieser Stelle um etwas Zeit und Geduld, so dass wir die angestrebten Maßnahmen zur Verbesserung der Unternehmenssituation implementieren und umsetzen können.“ Bleibt zu hoffen, dass Kraus die Zeit bekommt und auch nutzt. Der Börsenwert des Mobile-Werbevermarkters beträgt gerade einmal 5,3 Mio. Euro. In der Datenbank von boersengefluester.de sind die neuesten Bilanzdaten bereits eingepflegt.


In Windeseile wurde die Zehn-Prozent-Kapitalerhöhung von RIB Software zu einem Preis von 12,50 Euro platziert. Insgesamt fließen der Gesellschaft aus der Maßnahme 46,6 Mio. Euro zu. Mit dem Erlös will der Spezialist für komplexe Bausoftware die Expansion vorantreiben – auch durch den Kauf von ähnlich gestrickten Softwareanbietern. Dabei war die finanzielle Seite bislang nicht wirklich der Engpass von RIB. Schließlich hatten die Stuttgarter noch immer einen dicken Batzen Geld aus dem Börsengang von Anfang 2011 zur Verfügung. Damals nahmen RIB Software brutto knapp 91 Mio. Euro ein. Zum Ende des ersten Quartals 2014 betrug das Nettofinanzguthaben rund 78 Mio. Euro – oder 1,84 Euro je Aktie. Darüber hinaus haben sich Altaktionäre von zwei Millionen RIB-Aktien getrennt. Nach Berechnungen von boersengefluester.de könnte sich durch diese Transaktion der Streubesitz von zuletzt 33,5 Prozent auf rund 44 Prozent erhöhen. Bei einem gesamten Börsenwert von nun 536,5 Mio. Euro haben sich die Chancen auf eine baldige TecDAX-Nominierung damit kräftig verbessert. Die nächste Indexüberprüfung findet am 3. September 2014 statt. Für das ebenfalls im Bereich Bausoftware tätige Unternehmen Nemetschek hat sich die TecDAX-Aufnahme im September 2013 jedenfalls als sehr positiv herausgestellt. RIB Software hat in den vergangenen Jahren enorm in eine neue Softwaregeneration investiert und konnte zuletzt regelmäßig Erfolgsmeldungen von der Vertriebsseite lancieren. Gemessen am KGV ist die RIB-Aktie nicht gerade günstig. Dafür bekommen Anleger eine solide Bilanz sowie ein wachstumsstarkes Unternehmen mit viel Cloud-Fantasie. Boersengefluester.de bekräftigt daher die Kaufempfehlung für das Papier – auch wenn der Titel bereits mächtig performt hat.


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14. Juli, 2014

Bei 0,90 Euro war Mitte Juni der Tiefpunkt erreicht. Nun macht sich endlich wieder so etwas wie leise Hoffnung bei den Aktionären von Ad Pepper Media breit. Das Penny-Stock-Terrain hat der Online-Werbevermarkter jedenfalls schon wieder knapp verlassen. Beim gegenwärtigen Kurs wird der Titel beinahe exakt zum Buchwert gehandelt. Außerdem ist der Anteilschein zu 78 Prozent Netto-Cash hinterlegt. Bankverbindlichkeiten hat das Unternehmen nicht. Am 13. August wird Ad Pepper den Halbjahresbericht vorlegen. Nach dem total verkorksten Start kann es fast nur besser werden. Allerdings sind das zweite und das dritte Quartal in der Regel auch nicht für super reges Geschäft bekannt. Viel hängt vom letzten Jahresviertel ab. Ad Pepper befindet sich in einer Umbruchphase und will das Geschäftsmodell stärker auf eine datengetriebene – und damit individuellere – Aussteuerung der Onlinewerbung lenken. Dafür hat die Gesellschaft kräftig investiert, was sich allerdings noch nicht in den Zahlen widerspiegelt. Wirklich guter Newsflow ist daher kurzfristig kaum zu erwarten. Gleichwohl: Auf dem aktuellen Kursniveau sollte der Titel vergleichsweise gut abgesichert sein. Das Papier eignet sich für risikobereite Anleger mit längerem Anlagehorizont.


Kurz vor der Hauptversammlung am 16. Juli 2014 zeigt sich der Aktienkurs von Artnet in einer stabilen Verfassung. Spätestens bei 3 Euro hat die Notiz des Kunsthändlers eine massive Unterstützung – beinahe genau wie in der ersten Jahreshälfte 2013. Als Käufer hat sich zuletzt wieder einmal Weng Fine Art geoutet. Die Krefelder haben ihren Anteil an Artnet auf 5,02 Prozent geschraubt, sagen jedoch im gleichen Atemzug: „Ein nennenswerter weiterer Ausbau der Beteiligung ist derzeit nicht geplant.“ Für das Gesamtjahr 2014 hat sich Artnet ein „deutliches Umsatzwachstum“ zum Ziel gesetzt. Zum Ergebnis gibt es noch keine konkreten Vorhersagen. Die Halbjahreszahlen sind für den 15. August angesetzt. Vermutlich werden die Berliner dann auch einen ersten Ergebnisausblick geben. Kapitalisiert ist Artnet derzeit mit knapp 18 Mio. Euro. Zum Vergleich: Weng Fine Art bringt 27,8 Mio. Euro auf die Waagschale – derzeit allerdings mit abnehmender Tendenz. Anfang des Jahres lag deren Börsenwert noch bei 33,2 Mio. Euro. Für Ende Juli sind die Abschlusszahlen von Weng Fine Art zum Geschäftsjahr 2013/14 (31. Januar) angesetzt. Bereits vor einigen Monaten hatte die Gesellschaft mitgeteilt, dass der Umsatz etwa 8,4 Mio. Euro erreicht hätte. Vorstandschef Rüdiger Weng bezeichnet die jüngste Abrechnungsperiode als „Transformationsjahr“. Interessant wird, ob die anstehenden Geschäftszahlen dem Titel neues Leben einhauchen können. Momentan ist es jedenfalls verdächtig ruhig um Aktien beider Kunsthändler – zumindest gemessen an früheren Zeiten mit wilden Übernahmegefechten. Letztlich geht es für die Unternehmen darum, ihre Geschäftsmodelle mit dem digitalen Zeitalter in Einklang zu bringen. Die Kombination aus E-Commerce und Kunst birgt schließlich enorme Chancen.




 

12. Juli, 2014

Verglichen mit den meisten anderen TecDAX-Werten hat sich der Aktienkurs des Laborausrüsters Sartorius in den vergangenen Tagen ziemlich wacker geschlagen. Zuletzt haben die Sartorius-Vorzüge sogar die Marke von 90 Euro zurückerobert, die der Titel Anfang Juni nach unten durchbrochen hatte. Mehrfach gescheitert war der Anteilschein im laufenden Jahr an der 100-Euro-Hürde. Ein paar Mal lugte die Notiz in den dreistelligen Bereich. Das war es dann aber auch. Nun profitiert die Gesellschaft von einer Kaufempfehlung mit Kursziel 110 Euro durch die Berenberg Bank. Die Analysten rechnen am 22. Juli mit robusten Halbjahreszahlen. Zusätzliche Kursimpulse könnte aber auch der „Sartorius Capital Markets Day“ am 11. September in Göttingen bringen. Für das Gesamtjahr 2014 hatte Sartorius zuletzt einen Umsatzanstieg von acht bis zehn Prozent sowie eine Erhöhung der EBITDA-Marge von 19,5 Prozent auf 20,0 Prozent in Aussicht gestellt. Das würde auf Erlöse von 958 bis 976 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 187 bis 195 Mio. Euro hinauslaufen. Dem steht eine Marktkapitalisierung von 1.716,44 Mio. Euro entgegen. Ganz günstig ist die Bewertung des TecDAX-Papiers also nicht. Kein Wunder: In den vergangenen fünf Jahren ist der Kurs der Vorzüge von 10 auf 90 Euro in die Höhe geschossen. Für das zweite Quartal 2014 rechnet die Berenberg Bank mit einem Anstieg des EBITDA von 45,4 auf 50,3 Mio. Euro.


Mit einer Performance von 280 Prozent seit Jahresbeginn weist die Aktie von Design Hotels den mit Abstand höchsten Wertzuwachs im laufenden Jahr aus. Ausgerechnet Design Hotels möchte man meinen, nachdem den Titel zuvor jahrelang tief im Penny-Stock-Terrain herumdümpelte. Angetrieben wurde der Kurs im laufenden Jahr gleich von zwei Seiten: Zum einen gelang dem Vermarktungsdienstleister für inhabergeführte Hotels und kleine Hotelgruppen 2013 ein unerwartet deutlicher Ergebnisswing auf 1,18 Mio. Euro – was etwa dem EBIT-Niveau des Erfolgsjahres 2007 entspricht. Zum anderen kündigte der amerikanische Großaktionär Starwood Hotels im März 2014 an, einen Beherrschungsvertrag mit den Berlinern abschließen zu wollen. Das fällige Abfindungsangebot wurde von der Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz auf 2,25 Euro je Aktie gesetzt. Alternativ können die Anleger eine Garantiedividende von 0,08 Euro je Anteilschein wählen. Abgestimmt werden soll über den Vertrag auf der Hauptversammlung am 21. Juli 2014 in der Eventpassage in der Berliner City. Nebenwertekenner stufen das Angebot der Amerikaner als Witz ein und spekulieren auf eine deutliche Nachbesserung. Folge: Bereits seit Wochen hält sich die Notiz von Design Hotels konsequent bei der Marke von 2,80 Euro. Auf diesem Niveau kommt die Gesellschaft auf einen Börsenwert von 25,3 Mio. Euro. Für Spannung ist also gesorgt auf dem Aktionärstreffen. Bereits einen Tag später – am 22. Juli 2014 – soll der Vorstand von Design Hotels auf der m:access-Analystenkonferenz der Börse München präsentieren.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

 

11. Juli, 2014

 

Mit einer Performance von 280 Prozent seit Jahresbeginn weist die Aktie von Design Hotels den mit Abstand höchsten Wertzuwachs im laufenden Jahr aus. Ausgerechnet Design Hotels möchte man meinen, nachdem den Titel zuvor jahrelang tief im Penny-Stock-Terrain herumdümpelte. Angetrieben wurde der Kurs im laufenden Jahr gleich von zwei Seiten: Zum einen gelang dem Vermarktungsdienstleister für inhabergeführte Hotels und kleine Hotelgruppen 2013 ein unerwartet deutlicher Ergebnisswing auf 1,18 Mio. Euro – was etwa dem EBIT-Niveau des Erfolgsjahres 2007 entspricht. Zum anderen kündigte der amerikanische Großaktionär Starwood Hotels im März 2014 an, einen Beherrschungsvertrag mit den Berlinern abschließen zu wollen. Das fällige Abfindungsangebot wurde von der Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz auf 2,25 Euro je Aktie gesetzt. Alternativ können die Anleger eine Garantiedividende von 0,08 Euro je Anteilschein wählen. Abgestimmt werden soll über den Vertrag auf der Hauptversammlung am 21. Juli 2014 in der Eventpassage in der Berliner City. Nebenwertekenner stufen das Angebot der Amerikaner als Witz ein und spekulieren auf eine deutliche Nachbesserung. Folge: Bereits seit Wochen hält sich die Notiz von Design Hotels konsequent bei der Marke von 2,80 Euro. Auf diesem Niveau kommt die Gesellschaft auf einen Börsenwert von 25,3 Mio. Euro. Für Spannung ist also gesorgt auf dem Aktionärstreffen. Bereits einen Tag später – am 22. Juli 2014 – soll der Vorstand von Design Hotels auf der m:access-Analystenkonferenz der Börse München präsentieren.


Gut zwei Jahre nach der Übernahmeofferte zu 23 Euro durch die TKH Group stehen die Zeichen bei Augusta Technologie auf Börsenabschied. Der niederländische Großaktionär will einen Squeeze-out in die Wege leiten. Mit dem amerikanischen Hedgefonds Elliot hat sich TKH offenbar bereits geeinigt. Dem Vernehmen nach kontrolliert TKH mittlerweile 90,55 Prozent der Augusta-Aktien. Im 2013er-Geschäftsbericht wird der TKH-Anteil noch mit rund 55 Prozent beziffert, Elliot wurden zuletzt etwa 21 Prozent zugerechnet. Demnach dürfte der in den Bereichen Gebäudemanagement, Industrie und Telekom tätige frühere Kabelhersteller in den vergangenen Wochen sogar noch über die Börse zugekauft haben. Wie stets bei solchen Verlangen: Jetzt sind die Wirtschaftsprüfer an der Reihe und sollen einen „angemessenen“ Abfindungspreis für die restlichen Aktionäre bestimmen. Momentan wird der auf die Bereiche digitalen Bildverarbeitung und optische Sensorik spezialisierte Augusta-Konzern mit rund 265 Mio. Euro bewertet. Das entspricht dem 12,6fachen des Mittelwerts der vom Augusta-Vorstand für 2014 in Aussicht gestellte EBITDA-Spanne von 19 bis 23 Mio. Euro. 2012 bot TKH das 9,5fache des 2012er-Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Der Buchwert von Augusta beträgt zurzeit 17,55 Euro, zudem verfügen die Münchner über ein Nettocash von 6,75 Euro je Aktie. Noch können Anleger in Ruhe abwarten. Letztlich ist nun das eingetreten, worauf Small-Cap-Investoren ohnehin seit längerer Zeit spekuliert haben. Der aktuelle Kurs von knapp 30 Euro spiegelt zwar bereits eine ambitionierte Bewertung wider. Nach Auffassung der Börse scheint hier jedoch die Untergrenze für eine Abfindung zu liegen. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben.


Die vom Bundesrat vor der Sommerpause verabschiedete Lebensversicherungsreform, durch die die Renditezusagen der Versicherer an ihre Kunden besser abgesichert werden sollen, zeigt erste Wirkung. Die zu gut 83 Prozent im Besitz des Stuttgarter Finanzkonzerns W & W befindliche Württembergische Lebensversicherung (WürttLeben) wird bis auf Weiteres keine Dividende mehr zahlen. Das teilte die WürttLeben kurzfristig nach der Berliner Entscheidung mit. Die Stuttgarter hatten bereits für die Jahre 2010 bis 2013 nur noch eine Minidividende von 0,11 Euro je Aktie ausgeschüttet. Der Anteilschein von WürttLeben gilt seit einer gefühlten Ewigkeit als Squeeze-out-Kandidat. Ob das angesichts der jüngsten Delistingbeschlüsse immer noch eine sinnvolle Spekulation für Privatanleger ist, muss zumindest in Zweifel werden.


Am Tag nach der Vorlage des Q1-Berichts geraten die Aktien von Südzucker mächtig unter Druck und verlieren um fast sechs Prozent an Wert. Auslöser des Kursverfalls dürften mehrere Analystenkommentare sein: Die Berenberg Bank hat ihre Verkaufsempfehlung bekräftigt und das Kursziel von 13 auf 12 Euro nach unten angepasst. Hauck & Aufhäuser ist noch skeptischer und befürchtet weiterhin einen Rückgang bis auf 10,20 Euro. Angeführt wird die Seite der Skeptiker von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas. Sie hat die Einstufung für Südzucker auf „Underperform“ mit einem Kursziel von 7 Euro belassen. Dagegen ist die DZ-Bank mit einem Ziel von 14,10 Euro fast schon bullish. Allerdings rät auch die DZ-Bank zum Ausstieg. Es bleibt also dabei: Die Südzucker-Aktie ist der mit Abstand unbeliebteste Titel aus dem MDAX. Tenor der Experten: Gemessen an den Problemen die durch das Auslaufen der EU-Zuckermarktverordnung auf Südzucker zukommen, ist das Papier noch immer überbewertet. Da hilft es auch nichts, dass die jüngsten Quartalsdaten nicht so schlimm ausfielen wie befürchtet. Angelsächsische Adressen haben weiterhin enorme Leerverkaufspositionen in dem Wert. Angesichts der Übermacht an negativen Einschätzungen fällt es in der Tat schwer, an eine Kurswende zu glauben. Dennoch: Boersengefluester.de bleibt dabei und traut Südzucker auf Sicht von zwölf bis 18 Monaten wieder spürbar höhere Kursregionen zu. Schon jetzt notiert das Papier unter Buchwert. Am 17. Juli 2014 findet die Hauptversammlung statt. Anschließend wird eine Dividende von 0,50 Euro gezahlt – und auch vom Kurs abgezogen. Die Dividendenrendite beträgt brutto momentan knapp 3,6 Prozent.



 

10. Juli, 2014

An der Börse ist die Aktie von Mineralbrunnen Überkingen-Teinach wohl nur Insidern ein Begriff. Mehrheitlich befindet sich der Anbieter von alkoholfreien Getränken im Besitz der Karlsberg Holding. Von den Stammaktien sind lediglich 10,36 Prozent im Streubesitz. Die stimmrechtslosen Vorzüge sind breiter verteilt – ein wirklich liquider Handel findet aber auch in dieser Gattung nicht statt. Dabei haben die Vorzüge durchaus Charme. Immerhin werden sie mit einem nicht alltäglichen Abschlag von mehr als 45 Prozent auf die Stammaktien gehandelt. Sollte es irgendwann zu einem Übernahmeangebot kommen, dürfte dieser Spread wohl Geschichte sein. Vorerst zählt allerdings das Tagesgeschäft. Und hier gibt es Neuigkeiten: So hat Mineralbrunnen Überkingen mit Rhodius Mineralquellen eine Partnerschaft für die Marken Afri Cola und Bluna abgeschlossen. Demnach wird Rhodius ab Januar 2015 im nördlichen Nordrhein-Westfalen und im nördlichen Hessen die Produktion und den Vertrieb von Afri Cola und Bluna für Mineralbrunnen Überkingen übernehmen. Hintergrund: Zu diesem Zeitpunkt endet der Konzessionsvertrag von Rhodius mit PepsiCo. Gemessen an harten Quartalszahlen oder Bewertungen, wie sie sonst auf boersengefluester.de kommentiert werden, klingt die Kooperation der beiden Getränkefirmen zunächst einmal eher soft. Andererseits: Der Vorstand von Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG spricht von einer „hohen strategischen Bedeutung“. Dem Vernehmen nach soll sie den „Grundstein eines angestrebten flächendeckenden Konzessionsmodells für die Kultmarken Afri Cola und Bluna“ bilden. Wer sich für die Aktie interessiert: Wenn, kommen wohl nur die Vorzüge in Betracht.


Pünktlich nach der Hauptversammlung (HV) am 4. Juli 2014 wurde die Dividende von 0,36 Euro bei Ökoworld (ehemals Versiko) ausgezahlt. Mittlerweile hat die Notiz des auf ökologische Kriterien bedachten Finanzdienstleisters den Dividendenabschlag beinahe schon wieder komplett aufgeholt. Bezogen auf den Schlusskurs am Tag der HV ergab sich eine attraktive Rendite von 5,4 Prozent je Vorzugsaktie. Zudem wurde die Dividende „steuerfrei“ ausgezahlt, die Veranlagung durch das Finanzamt erfolgt also erst zum Zeitpunkt der Veräußerung des Small Caps. Statt des in der Börsenszene üblichen Begriffs „Steuerfrei“ wäre also eher der Zusatz „Steuerstundung“ richtig. Losgelöst davon: Die Ökoworld-Aktie bleibt für boersengefluester.de eine attraktive Anlage, auch wenn das Dividendenargument in den kommenden Quartalen vorerst keine dominante Rolle mehr spielt. Die Analysten von Close Brothers Seydler haben Anfang Juni ein Kursziel von 7,50 Euro genannt. Das halten wir für sehr angemessen. Boersengefluester.de hatte am 12. Juni auf den Titel hingewiesen. Den Beitrag finden Sie HIER.


Unter Druck befindet sich seit einigen Tagen der Anteilschein von Mühlbauer. Gemessen am Juli-Hoch von 22,39 Euro ging es bereits um 5,5 Prozent auf aktuell 21,15 Euro nach unten. Das ist noch nicht bedrohlich, aber eben auch nicht schön. Zudem haben wir am 18. Juni bei Kursen von 22,30 Euro positiv auf die Mühlbauer-Aktie hingewiesen (den Beitrag finden Sie HIER). Vom Unternehmen gibt es keine Neuigkeiten, die den Richtungswechsel des Small Caps erklären. Mit Blick auf den Chart sollte der Bereich um 20 Euro eine tragfähige Unterstützung bieten. Kurz darunter verläuft auch die mittlerweile steigende 200-Tage-Durchschnittslinie. Die nächsten planmäßigen Neuigkeiten von Mühlbauer gibt es am 7. August 2014. Dann stehen sowohl der Halbjahresbericht als auch die Hauptversammlung an. Nach dem Aktionärstreffen wird die Dividende von 1,00 Euro ausgezahlt und anschließend auch vom Kurs abgezogen. Da sich für boersengefluester.de nichts an der insgesamt günstigen Chance-Risiko-Relation der Mühlbauer-Aktien geändert hat, bleiben wir bei unserer Kaufen-Einschätzung.



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09. Juli, 2014

Das ging nun aber ganz schnell und ist eine heftige Nachricht: Der Vorstand der Hansa Group hat beim Amtsgericht in Duisburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Erst am 7. Juli meldete der Hersteller von Reinigungsmitteln, dass die geplanten Maßnahmen zur bilanziellen Sanierung nicht wie erwartet vorankommen. Kurzerhand wurden die beiden Vorstände Thomas Pfisterer und Herr Dominik Müser vor die Tür gesetzt und mit Bernd Depping ein Sanierungsexperte als Firmenlenker engagiert. Die Börse reagiert darauf mit einem Kurssturz von rund einem Drittel auf im Tief 0,78 Euro. Anschließen konnte die Notiz aber wieder die Marke von 0,90 Euro zurückerobern. Auf diesem Niveau kommt die Gesellschaft mit Sitz in Genthin (Sachsen-Anhalt) auf einen Börsenwert von fast 50 Mio. Euro. Dementsprechend groß ist nun der Korrekturbedarf angesichts der neuesten Entwicklung. Hier kann die Devise für Privatanleger nur lauten: Rette sich wer kann!


Und schon wieder wird ein Unternehmen vom Kurszettel verschwinden. So soll die zu gut 94 Prozent im Besitz von Siemens befindliche Cycos AG delistet werden. Die Gesellschaft ist ein Spezialist für vernetzte Kommunikationslösungen in Unternehmen und war seit vielen Jahren zumindest unter dem Aspekt der Garantiedividende von 0,34 Euro ein interessantes Investment für Nebenwerteanleger. Die garantierte Ausschüttung wird wohl auch künftig gezahlt – so es keinen Squeeze-out gibt. Der Malus des fehlenden Börsenhandels wiegt jedoch schwer. Letztlich kommt die Cycos-Aktie damit nur noch für langjährige Investoren in Frage, die ohnehin nicht an einem Verkauf interessiert sind. Der Cycos-Vorstand geht davon aus, dass der Delistingbeschluss sechs Monate nach der Veröffentlichung durch die Börsengeschäftsführung wirksam wird. Hintergrund der Delistingwelle ist ein Gerichtsbeschluss, wonach Unternehmen sich vereinfacht vom Börsenhandel zurückziehen können. Abenteuerliche Argumentation der Juristen: Ob eine Aktie nun börsennotiert ist oder nicht, macht keinen großen Unterschied. Nun: Die Praxis sieht komplett anders aus. Die meisten Titel verlieren mit der Ankündigung massiv an Wert – mitunter um bis zu 30 Prozent. Boersengefluester.de hat eine Tabelle mit den aktuellen Delisting-Kandidaten zusammengestellt. Sie finden unsere informative Übersicht HIER.


Um immerhin fast 40 Prozent verlor die Curasan-Aktie im vergangenen Dreivierteljahr an Wert. Die Mixtur aus schlechten Zahlen, einem verschobenen Vorstandswechsel und dem offenen Ende des Rechtsstreits um Schadensersatzforderungen gegenüber dem Medtechkonzern Stryker zehren am Nervenkostüm der Anleger. Immerhin: Aktuell bildet die Notiz einen schönen Boden aus und macht sogar erste Anstalten eines Richtungswechsels gen Norden. Für 2014 rechnet der Spezialist für regenerative Medizin im Knochen- und Gewebebereich erneut mit roten Zahlen im Bereich von 1,0 bis 1,5 Mio. Euro. Der Börsenwert von Curasan beträgt rund 13,5 Mio. Euro. Die Experten von Warburg Research halten das für viel zu wenig. Sie geben ein Kursziel von 3 Euro – das entspricht einer Marktkapitalisierung von 21,9 Mio. Euro – aus. Knapp die Hälfte der Aktien befindet sich im Streubesitz. Ankeraktionär, mit einem Anteil von rund 26 Prozent, ist der nur noch bis Jahresende als Vorstand im Amt bleibende Hans Dieter Rössler. Offen ist, was langfristig mit seinen Papieren geschehen wird. Für boersengefluester.de hätte es durchaus Charme, wenn ein potenter Investor bei Curasan einsteigt – etwa nach dem Vorbild Impreglon. Kurzfristig könnte die Notiz dagegen jederzeit von einer möglichen Schadensersatzzahlung durch Stryker profitieren. Auf dem jetzigen Niveau sollten Anleger nicht mehr verkaufen. Vielmehr gehört das Papier allmählich auf die Watchlist.


Wie an einer Schnur gezogen, bewegt sich der Aktienkurs von Villeroy & Boch nach oben. Allein seit Mitte April 2014 hat sich die Vorzugsaktie von 11 Euro auf zuletzt 14,60 Euro verteuert. Unter der Annahme, dass die nicht notierten Stämme den gleichen Kurs hätten wie die Vorzüge, kommt der Hersteller von Badkeramik und Tischzubehör auf einen Börsenwert von 410 Mio. Euro. Das entspricht immerhin dem 2,7-fachen des Buchwerts. Zum Vergleich: Die vor dem Börsenabschied stehende WMF-Aktie (VZ) wird mit einem KBV von 2,3 gehandelt. Für 2014 geht die Gesellschaft bislang von einem Umsatzwachstum zwischen drei und fünf Prozent aus. Demnach ist mit Erlösen in einer Spanne von knapp 768 bis gut 782 Mio. Euro zu rechnen. Beim operativen Ergebnis gibt sich das Management betont zurückhaltend und stellt lediglich eine Verbesserung von mehr als fünf Prozent in Aussicht. Am 18. Juli wird Villeroy & Boch den Halbjahresbericht vorlegen. Spürbaren Einfluss auf das Ergebnis hat dabei ein im zweiten Quartal realisierter Ertrag aus dem Immobilienverkauf in Schweden. Nach der super Performance stuft boersengfluester.de das SDAX-Papier auf Halten zurück. Das bisherige Hoch bei rund 16 Euro aus dem Jahr 2007 rückt zunehmend in Blickweite. Diese Hürde signifikant zu überschreiten, dürfte nicht ganz einfach werden.


Noch bis zum 21. Juli 2014 läuft die ambitionierte Kapitalerhöhung von UMT United Mobility Technology. Der Anbieter von mobilen Bezahllösungen über Smartphones will bis zu 10.000.000 neue Anteilscheine zu je 1,50 Euro platzieren. Anleger können einen Überbezug anmelden – also mehr Aktien kaufen als ihnen via Bezugsrecht (1:1) zusteht. Bislang hat die Notiz der Münchner die Finanzierungsrunde erstaunlich gut weggesteckt. Dabei bewegt sich der Ausgabepreis der jungen Papiere sehr dicht am aktuellen Aktienkurs. Ein Abrutschen unter die Marke von 1,50 Euro wäre da wenig förderlich. Zeitlich gut abgepasst ist die Nachricht von UMT, dass sie künftig mit dem türkischen Fußballclub Galatasaray im Bereich digitale Kundenbindungsprogramme kooperieren wollen. „Diese Zusammenarbeit ist eine sehr gute Basis, um auch zukünftig weitere europäische Spitzenclubs für unsere iPAYst Plattform gewinnen zu können”, sagt UMT-Vorstandschef Albert Wahl. Boersengefluester.de schätzt die Meldung der Münchner als positiv ein. Mit Blick auf den Einsatz der iPAYst-Technologie warten die Investoren jedoch auf einen deutlich wichtigeren Abschluss. Den größten Hebel – wenn auch bei spürbar kleineren Margen – hätte UMT im Zuge einer Partnerschaft mit einem Volumenanbieter aus der Finanzdiesntleistungsbranche. Für boerengefluester.de kommen hier in erster Linie die Kreditkartengesellschaften in Betracht. Es bleibt dabei: Die UMT-Aktie ist eine ganz heiße Wette. Sollte iPAYst ein Erfolg werden, wäre wohl auch die Marktkapitalisierung von gut 35 Mio. Euro (bei unterstellter Vollplatzierung der Kapitalerhöhung) nicht zu hoch gegriffen. Andererseits besteht ein enormes Risiko, dass sich das Produkt nicht durchsetzt. Immerhin: Mit dem Galatasaray-Deal hat UMT ein kleines Ausrufezeichen gesetzt. Und wie aus gut informierten Kreisen zu hören ist, soll das erst der Anfang gewesen sein.


Ein überzeugendes Chartbild liefert der Aktienkurs von Intershop schon lange nicht mehr ab. Seit der Hauptversammlung am 12. Juni 2014 kam die Notiz nun zusätzlich unter Druck und testet momentan die Marke von 1,50 Euro. Immerhin: Ende 2013 hat sich diese Region als tragfähiger Boden erwiesen. Letztlich spiegelt die maue Performance der vergangenen Wochen aber die Unsicherheit über die Konditionen der zu erwartenden Kapitalerhöhung wider. Zwar wurde der geplante zusätzliche Ermächtigungsrahmen auf dem Aktionärstreffen von der Opposition gestrichen. Doch noch immer hat der E-Commercespezialist ein Genehmigtes Kapital von bis zu 7,5 Millionen Aktien. Zu dicht am aktuellen Kurs dürfte die Maßnahme kaum zu platzieren sein. Dabei wäre die Gesellschaft aus Jena auf der anderen Seite auf einen möglichst hohen Mittelzufluss angewiesen. Ein schwer zu lösender Knoten: Die Investoren streiken mit Blick auf die zu erwartende Kapitalerhöhung. Die Kapitalerhöhung wiederum lässt angesichts des wenig attraktiven Kursniveaus auf sich warten. Boersengefluester.de bleibt dennoch bei seiner Kaufen-Einschätzung. Die Intershop-Aktie wird gerade einmal zum Doppelten des Buchwerts gehandelt. Und sollte es gelingen, aus Intershop wieder ein – wie Finanzvorstand Ludwig Lutter es formuliert – „echtes Produktunternehmen zu machen“, wird sich die Börsenbewertung komplett anders darstellen. Bis dahin werden allerdings noch einige Quartale ins Land ziehen. Ein weiterer Trigger für den Aktienkurs wäre eine Veränderung in der Aktionärsstruktur. Bislang fehlen allerdings jegliche Anzeichen, wie sich Großinvestor Ebay positionieren wird. Das Thema dürfte demnächst jedoch intensiver diskutiert werden. Immerhin wurde auf der Intershop-HV eine Prüfung der Geschäftsbeziehungen zu Ebay beschlossen. Nächster offizieller Termin ist der 6. August 2014. dann veröffentlicht Intershop den Halbjahresbericht.




 

08. Juli, 2014

Seit Anfang Juni hat die Marke von 6 Euro eine magische Anziehungskraft auf die Notiz des Konzertveranstalters Deutsche Entertainment (Deag). Zeitlich fällt die stabile Seitenlage mit dem Abschluss der jüngsten Kapitalerhöhung zusammen. Rund ein Drittel des Emissionserlöses von gut 13 Mio. Euro hatten die Berliner für den 51-Prozent-Einstieg beim britischen Konzertveranstalter Kilimanjaro Live reserviert. Nun warten die Börsianer auf einen weiteren Deal von Vorstandschef Peter L. H. Schwenkow. Immerhin: Nach der Hauptversammlung am 26. Juni konnten die Anleger noch die Dividende von 0,12 Euro pro Aktie einstreichen. Der Halbjahresbericht ist für den 29. August angesetzt. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten den Titel erst kürzlich – neben dem Anteilschein des Modeanbieters Gerry Weber – als ihren bevorzugten Pick aus dem Konsumbereich vorgestellt. Das Kursziel geben die Small-Cap-Experten dabei weiterhin mit 10,50 Euro an. Interessant sind derweil einige Stimmrechtsmitteilungen von prominenter Stelle: So hält Allianz Global Investors mittlerweile 11,74 Prozent an Deag. Die unter anderem auch bei der SDAX-Gesellschaft Schaltbau und dem Gelsenkirchner Schlauchspezialisten Masterflex engagierte niederländische Monolith-Gruppe hat ihr Paket auf 7,39 Prozent ausgebaut. Boersengefluester.de traut dem Titel ebenfalls ein erkleckliches Potenzial zu. Privatanleger sollten die momentane Seitwärtsbewegung gelassen sehen. Solche Phasen hat es bei Deag immer wieder mal gegeben.


Dicht an der 1-Euro-Marke kratzt mittlerweile der Aktienkurs von Youniq. Zwischenzeitlich war die Notiz des Projektierers und Betreibers von Studentenwohnheimen sogar schon in den Penny-Stock-Bereich eingetaucht. Der Börsenwert beträgt aktuell nur noch 10,4 Mio. Euro. Vor einem Jahr waren es beinahe 48 Mio. Euro. Ob Youniq die Kurve kriegt, ist kaum abzuschätzen. Die Netto-Finanzschulden türmen sich auf immerhin knapp 77 Mio. Euro. Daher sollten Anleger sich von dem 60-Prozent-Discount auf den Buchwert nicht blenden lassen. Für das laufende Jahr rechnen die Frankfurter erneut mit tiefroten Zahlen – vermutlich wird der Verlust bei rund 5 Mio. Euro liegen. Auch der Substanzwert (NAV) von 2,42 Euro pro Aktie zum Ende des ersten Quartals ist trügerisch. Für das Neugeschäft fehlen die Mittel. Da eine Kapitalerhöhung derzeit kaum in Betracht kommt, muss die Gesellschaft vermutlich schon bald weitere Studentenheime verkaufen – ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Die ursprünglich für den 14. Juli 2014 angesetzte Hauptversammlung musste verschoben werden, wird nun aber am 14. August 2014 im Frankfurter Radisson Blu Hotel stattfinden. Unterm Strich ist Youniq eine der heißesten Immobilienaktien überhaupt. Von der Insolvenz bis zur finanziellen Rettung – inklusive eines tragfähigen Geschäftsmodells auf kleinerer Basis: Hier ist alles möglich. Für normale Investoren kann die Handlungsempfehlung derzeit allerdings nur lauten: Aktien meiden.


Dramatischer Rückschlag für Hansa Group. Der mit Finanzierungsproblemen kämpfende Waschmittelhersteller aus Genthin bekommt seine Bilanzen nicht so saniert wie erhofft. So sah die ursprüngliche Vereinbarung eine Reduzierung von Finanzverbindlichkeiten gegenüber den Banken und wesentlichen Partnern in Höhe von 109 Mio. Euro auf rund 46 Mio. Euro bis zum Spätsommer des laufenden Jahres vor. Das Paket bestand aus Forderungsverzichten sowie der Ablösung von Darlehen durch einen der Hauptaktionäre. Nun heißt es wenig konkret: „Der Vorstand Group prüft weitere Sanierungsoptionen ergebnisoffen.“ Nur ein kurzes Gastspiel gab dabei der erst Ende März 2014 als neuer Finanzboss und Restruktrierungschef verpflichtete frühere Balda-Vorstand Dominik Müser ab. Er und der bisherige CEO Thomas Pfisterer wurden mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern enthoben. Offiziell, um „gedoppelte Strukturen und Verantwortlichkeiten“ mit dem neuen Sanierungsverantwortlichen Bernd Depping zu vermeiden. Der Jahresabschluss 2013 und die folgenden Quartalsberichte werden sich stark verzögern. Das hört sich alles gar nicht gut an. Anleger sollten einen Bogen um das Papier machen.


Um rund zehn Prozent auf 6,30 Euro hat die Notiz von Eyemaxx seit unserem jüngsten Bericht kurz vor der Hauptversammlung am 27. Juni verloren. Damals hatten wir auf die Nullrunde bei der Dividende hingewiesen (den Beitrag finden Sie HIER). Wirtschaftlich sinnvoll, aber den Privatanlegern lausig verklickert: So etwa lässt sich der überraschende Dividendenausfall zusammenfassen. Nun der Blick nach vorn: Auf dem Aktionärstreffen bestätigte der Projektierer von kleineren Einkaufszentren in Osteuropa seine Prognosen für das Gesamtjahr und erläuterte die geplante Ausweitung des Geschäftsmodells Richtung Pflege- und Wohnimmobilien. Zudem kündigte Vorstand und Firmengründer Michael Müller – er hält gut 70 Prozent der Aktien – an, dass er aus seinem Bestand bis zu drei Prozent der Eyemaxx-Anteile an Mitarbeiter und Geschäftspartner zu einem „begünstigten Kurs“ verkaufen will – quasi eine Art Options- und Motivationsprogramm. Und vor genau diesem Hintergrund ist die jüngste Directors-Dealings-Mitteilung von Eyemaxx zu sehen, wonach Müller 40.000 Aktien zu je 6 Euro außerbörslich verkauft hat. Dies entspricht einem Anteil von 1,25 Prozent aller ausstehenden Aktien. Wie aus Firmenkreisen zu hören ist, sind die nun gemeldeten 40.000 Stück ein erster Schritt. Ob Müller die Marke von drei Prozent komplett ausreizen wird, ist allerdings offen. Das hängt wohl auch vom Preis und der Kursentwicklung ab. Bezogen auf die aktuelle Notiz, bieten die 6 Euro keinen sonderlich attraktiven Discount. Nur spekulieren lässt sich darüber, ob die frisch gebackenen Aktionäre ihre Stücke bereits wieder verkauft haben. Zumindest der schwache Kursverlauf der vergangenen Tage würde darauf hindeuten. Stefan Scharff, Gründer von SRC Research, hat derweil seine positive Einschätzung für die Eyemaxx-Aktie bestätigt und das Kursziel bei 11,50 Euro belassen. Damit hätte der Small Cap ein erkleckliches Potenzial von bis zu 83 Prozent. „Positiv anzumerken ist auch, dass die Ratingagentur Creditreform kürzlich ihr BB Corporate Rating für das Unternehmen und das BBB Investment Grade Rating für die erste Anleihe, die bis Juli 2016 läuft, bestätigt hat“, ergänzt Scharff. Analytisch kommt die Eyemaxx-Aktie super günstig daher. Langfristig sollten daher die Chancen klar überwiegen. Vorsichtige Investoren warten vor einem Einstieg dennoch besser ab und schauen, ob sich die Notiz im Bereich um 6 Euro tatsächlich zu stabilisieren vermag.


Nach einer kurzen Konsolidierung hat der Aktienkurs von Drägerwerk wieder Fahrt aufgenommen und nun die Marke von 83 Euro überschritten. Damit hat sich unser antizyklischer Hinweis auf den TecDAX-Titel von Mitte Juni bislang als komplett richtig erwiesen (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Die meisten Analysten stehen der Dräger-Aktie eher neutral gegenüber. Insbesondere die negativen Effekte von der Währungsseite sind eine Belastung. Andererseits ist der Titel im internationalen Vergleich mit einem KGV von rund zwölf eher moderat bewertet. Boersengefluester.de bleibt daher bei seiner Kaufen-Empfehlung. Der Halbjahresbericht ist für den 31. Juli 2014 angesetzt.


„WM-Jahre haben bei uns 13 Monate“, sagte bet-at-home.com-Gründer Franz Ömer uns zuletzt im Hintergrundgespräch. Kein Wunder, dass die Wettaktien während der Fußballweltmeisterschaft unter besonderer Beobachtung stehen. Momentan hat die kleine Mybet Holding die Nase vorn – zumindest in der Zeitspanne seit dem Eröffnungsspiel am 12. Juni. Seit dem gewann die Aktie um 8,7 Prozent an Wert, während der Anteilschein von bet-at-home-com bislang „nur“ um 1,7 Prozent auf 47,20 Euro vorankam. Bis zum 57-Euro-Kursziel von Hauck & Aufhäuser ist es also noch ein ganzes Stück hin. Ein erstes Zwischenfazit für den Turnierverlauf aus Firmensicht bringt vermutlich bereits der für den 11. August angesetzte Halbjahresbericht. Neben der Zahl der Wetten, die wiederum mit dem Werbeaufwand korreliert, spielt für die Anbieter der Ausgang der Spiele eine wesentliche Rolle. Zumindest aus diesem Blickwinkel ist das frühe Aus von Mitfavoriten wie Spanien, Portugal oder Italien eher negativ zu sehen. Andererseits: Deutschland ist noch im Rennen. Und das ist gut für die Wettbranche. Deutlich spekulativer als bet-at-home.com – dafür aber auch mit höheren Kurschancen versehen – ist die Mybet Holding. Hier setzen Anleger darauf, dass Neuvorstand Sven Ivo Brinck wieder Ruhe in den Laden bringt und bessere Zahlen abliefert als seine Vorgänger. Small-Cap-Kreise trauen dem Titel Kurse bis in den Bereich um 1,80 Euro zu. Aktuelle Notiz: 1,38 Euro. Das Papier ist also eine 30-Prozent-Wette. Der Halbjahresbericht der Kieler ist für den 14. August angesetzt.


OnVista Bank - Die neue Tradingfreiheit


 

06. Juli, 2014

Komplett außer Mode im momentan die Aktie von Cliq Digital. Der Aktienkurs des Anbieters von Mobile Games und Apps ist bis an die Marke von 3 Euro zurückgefallen, wo sich allerdings eine gewisse Unterstützung befindet. Die nächste Haltezone wäre dann erst bei rund 2,50 Euro. 2013 blieb die Gesellschaft mit einem Umsatz von knapp 52 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 6 Mio. Euro hinter den Erwartungen zurück. Für das laufende Jahr peilt Vorstandschef Luc Voncken zwar ein zweistelliges Erlöswachstum an. Höhere Marketingaufwendungen werden jedoch dazu führen, dass von dem Schwung nichts im Ergebnis ankommt. Wichtiges Thema sind stets die hohen Finanzbelastungen. Hier gab es zuletzt Fortschritte in Form einer neuen Vereinbarung mit der Commerzbank, die ABN Amro als Hausbank abgelöst hat. Das neue Darlehen beläuft sich auf 6,75 Mio. Euro bei einer monatlichen Tilgung von 187.500 Euro – signifikant weniger als bislang zu zahlen war. Als zusätzliche Belastung erwies sich hingegen eine Betriebsprüfung über die Jahre 2007 bis 2011 für die frühere Bob Mobile. Zusammen mit einer Bußgeldzahlung in Griechenland hat Cliq Digital beide Vorgänge mit einer Rückstellung über 1 Mio. Euro in der 2013er-Bilanz berücksichtigt. Noch ist es für einen Einstieg bei Cliq Digital vermutlich zu früh. Doch auf die Beobachtungsliste gehört der Titel allemal. Die neue Finanzierungsvereinbarung gibt dem Unternehmen zusätzlichen Spielraum. Und ab 2015 sollte sich das auch in steigenden Gewinnen niederschlagen. Der Börsenwert von Cliq Digital beträgt gerade einmal 13,5 Mio. Euro – bei einem Eigenkapital von annähernd 36 Mio. Euro. Die Analysten von Warburg Research nannten zuletzt 3 Euro als fairen Wert für die Aktie. In der Nebenwerteszene kursieren allerdings auch Kursziele, die wesentlich darüber liegen.


Respekt! Die Biotechfirma Paion hat ihre ambitioniert bemessene Kapitalerhöhung erfolgreich platziert und einen Bruttoemissionserlös von rund 46 Mio. Euro vereinnahmt. Zur Einordnung: Die bisherige Marktkapitalisierung lag bei 96,5 Mio. Euro. Auf Basis der neuen Aktienzahl von 49.347.483 Stück kommen die Aachener auf einen Börsenwert von 154,5 Mio. Euro. Das entspricht etwa der Kapitalisierung des Krebsspezialisten Mologen (155 Mio. Euro) und übersteigt den Börsenwert von Epigenomics (46,5 Mio. Euro) um deutlich mehr als den Faktor drei. Zumindest für heimische Verhältnisse zählt Paion damit bereits zur oberen Liga. Lediglich die TecDAX-Mitglieder Evotec und Morphosys spielen in einer anderen Klasse. Ziel von Paion ist es, mit dem Narkosewirkstoff Remimazolam den breiten Markt zu erschließen. Wie so häufig bei Biotechs, stehen dabei auch für Paion die Vereinigten Staaten im Fokus. 2015/2016 soll bei der FDA der Antrag gestellt werden, Remimazolam in den USA für Kurznarkosen zuzulassen. In Europa soll der Wirkstoff dagegen für Vollnarkosen bei Herzoperationen eingesetzt werden. Ein kostspieliger Weg steht bevor: Für die Phase-III-Programme kalkuliert Paion-Chef Wolfgang Söhngen derzeit allein für Amerika mit Aufwendungen in Höhe von rund 20 bis 25 Mio. Euro. Hinzu kommen nach heutigem Stand noch einmal 15 bis 20 Mio. Euro für Europa. Die Analysten von First Berlin taxieren das Kursziel für Paion momentan auf 6,30 Euro. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Kapitalerhöhung sollte auch die Paion-Aktie neuen Schwung aufnehmen. Klar ist aber auch, dass der mittlerweile im Prime Standard gelistete Titel nichts für risikoscheue Anleger ist.




DAB bank - Das Wertpapierdepot


 

04. Juli, 2014

„Heute ist ein guter Tag für unsere Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden”, kommentiert Martin Schomaker, Vorstandschef von R. Stahl den gescheiterten Übernahmeversuch von Weidmüller zu 50 Euro je Aktie. Privatanleger werden einen guten Tag für ihren Depotwert vermutlich anders interpretieren: Immerhin verlor die R. Stahl-Aktie auf die – dann doch nicht mehr sonderlich überraschende – Nachricht nochmals ein wenig an Wert und notiert nun bei knapp 41 Euro. Das sind immerhin 18 Prozent weniger als sie von Weidmüller bekommen hätten. Letztlich müssen sich Schomaker und der Familienclan von R. Stahl nun daran messen lassen, wann die Notiz des Herstellers von explosionsgeschützten Bauteilen aus eigener Kraft die 50-Euro-Marke erobert. Boersengefluester.de geht davon aus, dass das nicht so schnell der Fall sein wird und stellt den Titel zum Verkauf. Die Kursfantasie ist erst einmal raus. Die Familie hat klar gemacht, dass es ihr in erster Linie um Machterhalt geht und nicht um eine Steigerung des Firmenwerts. Als Privatunternehmen wäre das ihr gutes Recht und ehrt sie auch. Mit einer börsennotierten Aktiengesellschaft ist diese Haltung allerdings kaum zu vereinbaren. Eine Niederlage ist die Annahmequote von lediglich 20 Prozent allerdings auch für Weidmüller-Chef Peter Köhler. Der gibt zähneknirschend zu: „Wir sind enttäuscht, dass wir die Mindestannahmeschwelle für den Zusammenschluss nicht erreicht haben. Das ist eine verpasste Chance für beide Unternehmen. Leider haben wir es aber nicht geschafft, unsere guten Argumente den Aktionären gut genug zu vermitteln.“


Noch ein wenig höher als gedacht fällt die Garantiedividende bei Pulsion Medical Systems aus. Laut dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem schwedischen Großaktionär Getinge erhalten die verbliebenen freien Anleger einen Anspruch auf jährlich 0,86 Euro je Aktie. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 19,50 Euro ergibt sich daraus eine Rendite von immerhin 4,4 Prozent. Abgesegnet werden muss der Deal noch auf der für den 14. August 2014 angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung des Medizintechnikunternehmens aus Feldkirchen in der Nähe von München. Alternativ können Anleger auch die auf 17,03 Euro festgesetzte Barabfindung je Aktie wählen. Ende 2013 hatte sich Getinge mit einer Offerte über 16,90 Euro an die Anleger von Pulsion gerichtet. Offiziell halten die Schweden derzeit 78,26 Prozent der Getinge-Aktien. Im Gegensatz zu mit vielen anderen Titeln aus dem Bereich Garantiedividenden, sollte die – künftig im Entry Standard gelistete –Pulsion-Aktie damit zu den Papieren mit einem relativ liquiden Börsenhandel zählen. Für Anleger, die auf der Suche nach entsprechenden Werten sind, ist der Small Cap damit eine interessante Option. Weitere Titel mit garantiertem Ausschüttungsbetrag finden Sie in unserer exklusiven Übersicht Garantiedividenden 2014.



   DataSelect-Heatmaps – Visualisierung von Finanzinformationen
     
Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

 

03. Juli, 2014

Die Situation bei dem Papierproduzenten Youbisheng Green Paper wird immer verworrener. So berichten die Analysten der Frankfurter BankM nun: „Ein Team von BankM hatte in der dritten Juni-Woche die Youbisheng Green Paper AG in China besucht. Operativ schien alles wie gewohnt zu laufen, die Maschinen waren in Betrieb oder wurden für eine neue Testliner-Serie umgestellt, die Lager hatten die üblichen Bestände und die Arbeitsplätze waren komplett besetzt. Wir hatten versucht, mit dem CEO Herrn Huang zu sprechen, konnten ihn jedoch nicht erreichen. Allerdings wurde uns vor Ort mitgeteilt, dass das Unternehmen von einem Interims-CEO geführt werde. Dieser stand uns jedoch nicht für ein Gespräch zur Verfügung. Auskunftsgemäß würde Herr Huang bis Ende Juni wieder die Geschäfte übernehmen. Zum heutigen Zeitpunkt (3. Juli) ist uns nicht bekannt, ob Herr Huang wieder die Geschäfte führt. Darüber hinaus ist es uns nicht gelungen, Kontakt mit ihm oder seinem Vertreter aufzunehmen. Wir sind daher skeptisch, ob es uns gelingen wird, in Zukunft den Kontakt wieder herzustellen. Aufgrund dieser Unsicherheit und des damit einhergehenden Vertrauensverlusts, setzten wir die Aktie bis auf Weiteres auf Verkaufen.” Die Notiz des Unternehmens ist wieder unter die 2-Euro-Marke gerutscht. Auch für boersengefluester.de gilt: Bis die Umstände geklärt sind, sollten Anleger besser einen Bogen um den Anteilschein machen.


Wie am Schnürchen läuft weiterhin der Aktienkurs von InnoTec TSS. Den Dividendenabschlag von 0,40 Euro nach der Hauptversammlung am 13. Juni 2014 hat das Papier des Bauzulieferers nicht nur wettgemacht, sondern ist seitdem bereits wieder um weitere 0,50 Euro vorn. Auf unserer Aktienauswahlliste „Permanent-Screening“ gehört InnoTec TSS beinahe schon zum Inventar. Momentan sieht es nicht danach aus, als ob die Düsseldorfer bald ihren Platz räumen müssten. Die fundamentale Bewertung ist mit einem KGV von annähernd 13 noch immer komplett im Lot. Der Chart ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Lediglich das Kurs-Buchwert-Verhältnis von knapp 2,7 läuft ganz allmählich in den gelben Bereich über. Interessant: Neben den Vorzügen von WMF, Secunet Security Networks, Update Software aus Österreich und SMT Scharf gehörte der Anteilschein von InnoTec TSS per Ende erstes Quartal zu den fünf größten Positionen der Nebenwerteprofis von Shareholder Value Beteiligungen. Kein Wunder, dass auch die im Entry Standard gelistete Aktie von Shareholder Value Beteiligungen momentan läuft wie die Feuerwehr.


Die Südzucker-Aktie entwickelt sich – neben dem Anteilschein der Deutschen Bank – zu der populärsten Wette auf eine Kurswende im zweiten Halbjahr. Zumindest bei dem MDAX-Papier Südzucker sind bereits erste Anzeichen einer Bodenbildung zu erkennen. Nächstes wichtiges Datum ist der 10. Juli 2014 – dann steht der Zwischenbericht für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (endet am 28. Februar) an. Am 17. Juli findet anschließend die Hauptversammlung statt. Zur Abstimmung steht eine von 0,90 auf 0,50 Euro gekappte Dividende je Aktie. Die Analysten sind noch fast durch die Reihe skeptisch eingestellt. Warburg Research hat ganz aktuell seine Verkaufsempfehlung mit Kursziel 13,50 Euro untermauert. Die Experten von Hauck & Aufhäuser bestätigen ebenfalls ihre negative Einschätzung mit Kursziel 10,20 Euro. Für das Auftaktviertel kalkulieren sie mit einem Rückgang des operativen Ergebnisses um mehr als 60 Prozent auf 89 Mio. Euro. Gleichwohl gehen sie davon aus, dass Südzucker die Prognose für das Gesamtjahr aufrecht hält. Einzig das Bankhaus Lampe rät Anlegern durchzuhalten und hält eine Bewertung von 17 Euro für angemessen. Interessant: In Gesprächen mit Investoren hört boersengefluester.de eine durchaus differenziertere Meinung zu Südzucker. Für nicht wenige Finanzprofis ist der Titel längst ein strategischer Kauf. Mit Sicht auf ein bis zwei Jahre sollten hier attraktive Renditen erzielbar sein.


Relativ erratisch zwischen 1,40 und 1,60 Euro schwankt seit einigen Wochen die Notiz von Solar-Fabrik hin und her. Mit ein wenig gutem Willen könnte man diese Entwicklung als den Versuch einer Bodenbildung interpretieren. Immerhin war die Notiz des Anbieters von Solarmodulen allein zwischen Oktober 2013 und Mitte April um rund 45 Prozent auf im Tief 1,37 Euro eingeknickt. Offensichtlich konnte Vorstandschef Günter Weinberger auf der Hauptversammlung am 2. Juli 2014 die Anleger von der Zukunftsfähigkeit des Konzepts der Freiburger überzeugen: Solar-Fabrik entwickelt hochwertige Solarstrommodule sowie Wechselrichter und verkauft schlüsselfertige Photovoltaikparks an Investoren. Zudem will die Gesellschaft stärker im Ausland Fuß fassen und den Verkauf von Befestigungstechnik und Speichertechnologien ankurbeln. Doch der Wettbewerb ist heftig. Dem Modulbereich attestierte Weinberger im jüngsten Zwischenbericht „trübe Mittelfristperspektiven“. Und auch für den Konzern geht Weinberger von weiter sinkenden Margen aus. Es bleibt also dabei: Aus Anlegersicht sprechen beim gegenwertigen Kurs von 1,48 Euro nur die vergleichsweise soliden Bilanzrelationen für das Papier. Der Buchwert je Aktie erreichte zum Ende des ersten Quartals 2014 immerhin 1,56 Euro. Das Nettofinanzguthaben lag bei 0,90 Euro je Aktie. Zumindest in diesem Punkt unterscheidet sich die Solar-Fabrik von den vielen hochverschuldeten (ehemaligen) Konkurrenten. Doch klar ist auch: Momentan arbeitet die Zeit nicht wirklich für die Freiburger. Nur sehr risikobereite Investoren bleiben daher engagiert und wetten auf eine nachhaltige Kurswende. Woher die kommen soll, ist derzeit allerdings schwer auszumachen.


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02. Juli, 2014

Pünktlich zur nahenden Hauptversammlung am 8. Juli 2014 in Bad Homburg scheint die Notiz von Activa Resources ihre kleine Schwächephase überwunden zu haben und nähert sich mit 2,70 Euro wieder dem bisherigen Jahreshoch bei knapp 2,80. Das Potenzial nach oben ist dabei noch immer gewaltig für den Anteilschein des in Texas tätigen Ölexplorers. Die Analysten von First Berlin hatten zuletzt ein Kursziel von 7 Euro genannt. Nach vielen Jahren mit eher enttäuschenden Resultaten kommt Activa Resources nun endlich in die gewünschten Bahnen. Im zweiten Halbjahr 2013 erzielt das Unternehmen ein Betriebsergebnis von knapp 1,3 Mio. Euro und bewies damit, dass Activa Resources auch schwarze Zahlen zu Tage fördern kann. Der positive Trend scheint auch im laufenden Jahr anzuhalten. Die Bohrungen kommen gut voran und die Ölfelder gewinnen beinahe von selbst an Wert. Der auf Activa-Resources heruntergerechnete Anteil am wichtigsten Feld OSR-Halliday soll mindestens 44 Mio. Dollar wert sein. Das entspricht etwa 6,20 Euro je Activa-Aktie. Immer wieder kochen Spekulationen hoch, wonach das Unternehmen über einen Verkauf nachdenkt. Offerten gab es dem Vernehmen nach bereits genügend. Auf dem Aktionärstreffen wird Vorstandschef Leigh H. Hooper bestimmt auf die aktuelle Situation eingehen. Mit einem Börsenwert von 14 Mio. Euro ist der Titel eine kleine Nummer im internationalen Ölgeschäft. Dennoch: Für boersengefluester.de bleibt das Papier ein attraktives Investment mit günstiger Chance-Risiko-Relation.


Neumissionen aus Deutschland können sich für Zeichner also doch noch lohnen. Knapp zwei Monate nach dem Börsenstart zu 18 Euro hat die Aktie von SLM Solutions nun um fast 20 Prozent an Wert gewonnen. Anleger, die am 10. Juni 2014 dem Rat von boersengefluester.de gefolgt sind, sich ein paar Stücke des Spezialmaschinenbauers für 3D-Druckanlagen ins Depot zu legen, liegen um immerhin 12,5 Prozent vorn. Der Auslöser des jüngsten Kursanstiegs ist allerdings eher überraschend. So meldeten die Lübecker, dass der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten 2014 mit 19 Maschinen um 90 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt. Eigentlich kein ganz großes Ding. „Wir beobachten seit Jahresbeginn eine positive Entwicklung des Auftragseingangs und sehen unsere Erwartungshaltung für das laufende Geschäftsjahr daher als bestätigt an“, sagt auch Finanzvorstand Uwe Bögershausen. Weitere Zahlen nannte die Gesellschaft unmittelbar nach dem Quartalsende noch nicht. Der komplette Zwischenbericht ist für den 28. August angesetzt. Fest steht aber schon jetzt: Mit einem Börsenwert von 387 Mio. Euro – davon sind etwa 153 Mio. Euro dem Streubesitz zuzurechnen – entwickelt sich SLM Solutions immer mehr zu einem heißen Kandidaten für eine TecDAX-Nominierung im Herbst. Termin für die nächste Indexüberprüfung ist der 3. September. Für zusätzlichen Kursschub hatten zuletzt die Analysten der Deutschen Bank (Kursziel 25 Euro) und von Equinet (Kursziel 24 Euro) mit ihren Studien zu SLM Solutions gesorgt. Um die aktuelle Bewertung zu akzeptieren, müssen Anleger jedoch Weitblick beweisen. SLM-Finanzboss Bögershausen, der auch schon Finanzvorstand bei Aleo Solar und dem 2011 übernommenen Fahrradhersteller Derby Cycles war, gibt sich derweil sehr zuversichtlich: „Das Marktsegment für metallbasierten 3D-Druck überschreitet den Wendepunkt und erfährt einen Wachstumsschub, von dem SLM Solutions als einer der Technologieführer besonders profitieren wird.”


Mit einer Performance von gut 55 Prozent seit Jahresbeginn zählt die Flatex-Aktie zu den besten Banktiteln des Jahres. Nur der Anteilschein der IKB Deutsche Industriebank entwickelte sich noch besser. Hintergrund der Kursrallly bei Flatex ist eine komplette Umstrukturierung der Firmengruppe. Die Fäden zieht dabei Bernd Förtsch, der seine Beteiligungen Flatex (Online-Broker), CeFDex (CFD-Broker) und Aktionärsbank (Vollbank für Privatanleger) in einem internetaffinem Finanzkonglomerat zusammenfasst. Sichtbar werden soll der Wandel durch die Namensänderung in „FinTech Group“. Die Umfirmierung ist ein cleverer Schachzug, immerhin gilt „Fintech“ zurzeit als einer der heißesten Trends in der Finanzbranche. Letztlich geht es darum, dass neue Technologien und Trends aus dem Internet in den – immer noch verkrusteten – Finanzsektor Einzug halten werden. Angesagte Themen wie Social Trading oder Crowdfunding sollen bei Flatex folgen. Um den vermutlich verschwindend geringen Streubesitz der Aktien zu erhöhen, und um frisches Geld für die Expansion in die Kassen zu kriegen, hat die Flatex Holding nun den kompletten Bestand an eigenen Aktien – immerhin 930.000 Stück – an institutionelle Investoren verkauft. Den Mittelzufluss gibt die Gesellschaft mit knapp 6 Mio. Euro an. Für das laufende Jahr stellt die Flatex Holding ein leicht negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Aussicht. Ab 2015 soll das EBIT dann jedoch „deutlich ins Plus drehen“. Ob Förtsch mit seiner Strategie Erfolg haben wird, lässt sich noch nicht sicher vorhersagen. Noch dürften etliche Kundenkontakte relativ flüchtig sein. Fakt ist aber, dass er – mal wieder – einen guten Riecher für neue Investmenttrends hat, während die etablierten Banken dieses Feld komplett zu verschlafen drohen. Aus dem börsennotierten Bereich hat sich Lang & Schwarz über die Beteiligung an Wikifolio super positioniert. Die Ayondo Holding (früher Next Generation Finance Invest AG) ist ebenfalls sehr aktiv am Markt. Allerdings ist der über die Schweizer Plattform OTC-X gelistete Titel (ISIN: CH0014521980) quasi nicht handelbar. Für sehr risikobereite Anleger ist die Flatex-Aktie – oder künftig eben „FinTech Group“ – also durchaus eine Wette wert. Der Börsenwert beträgt 94,5 Mio. Euro. Die Hauptversammlung findet am 18. Juli 2014 statt.




 

01. Juli, 2014

Mit dem Konzernabschluss für 2013 hat die Beteiligungsgesellschaft Blue Cap den guten Eindruck von der Prior-Kapitalmarktkonferenz Anfang Juni bestätigt. Bei Erlösen von 86,6 Mio. Euro erzielten die Münchner einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 4,2 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Ergebnis von gut 2,2 Mio. Euro hängen. Das um Anteile Dritter bereinigte Eigenkapital beläuft sich auf 11,8 Mio. Euro – entsprechend 3,58 Euro je Blue Cap-Aktie. Gedanklich sollten Anleger auf den Buchwert aber noch die „nicht unerheblichen“ stillen Reserven aus dem Immobilienbesitz aufsatteln. Für das laufende Jahr stellt Vorstand Hannspeter Schubert Erlöse von rund 85 Mio. Euro sowie ein Ergebnis von rund 1,5 Mio. Euro in Aussicht. Vor den Investoren machte Schubert zuletzt keinen Hehl daraus, dass er die Umsatzschwelle von 100 Mio. Euro möglichst zügig sehen will. Es ist also zu erwarten, dass die Gesellschaft sich durch Zukäufe weiter verstärken wird. Zur Finanzierung dürfte Blue Cap – nach der Maßnahme vom Herbst 2013 – erneut über das Thema Kapitalerhöhung nachdenken. Für den Aktienkurs muss das aber keine schlechte Botschaft sein. Schließlich ist der Streubesitz von zurzeit 55 Prozent, bei gerade einmal 3.300.000 umlaufenden Aktien, mitunter der Flaschenhals für potenzielle Neuanleger. Für boersengefluester.de bleibt das Papier damit eine attraktive Depotbeimischung aus dem Beteiligungssektor.


Funkelnde Augen bekommen Dividendenjäger bei Bijou Brigitte schon lange nicht mehr. Zwar zählte die Modeschmuckkette in den vergangenen Jahren regelmäßig zur Gruppe von Nebenwerten mit den attraktivsten Renditen. Doch die maue Geschäftsentwicklung seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise in Südeuropa setzt dem Anteilschein der Hamburger schwer zu. In keinem der vergangenen fünf Jahre zeigte die Aktie von Bijou Brigitte in den 30 Tagen vor der Hauptversammlung (HV) eine nennenswert positive Performance auf. Dividendenjäger positionieren sich bei diesem Titel offenbar schon länger nicht mehr. Zur Hauptversammlung am 2. Juli 2014 von Bijou Brigitte formieren sich nun zunehmend ärgerliche Aktionäre. Hauptgrund: Ausgerechnet für das 50. Jubiläumsjahr hat das Unternehmen die Dividende deutlich von 5,50 auf 3,50 Euro je Anteilschein reduziert. Dabei hatten nicht wenige Investoren mit einem Geburtstagsbonus gerechnet. Zwar ergibt sich daraus eine respektable Rendite von rund fünf Prozent. Doch die noch immer sehr solide Bilanz des Unternehmens hätte durchaus mehr hergegeben, auch wenn die momentan vorgeschlagene Dividende nahezu einer Vollausschüttung entspricht. Nicht gut kommt bei einigen Privatanlegern auch der Wunsch des Managements an, bis 2018 auf eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsbezüge zu verzichten. Ob die entsprechenden Gegenanträge auf der HV die erforderlichen Mehrheiten bekommen, ist angesichts der Aktionärsstruktur zwar kaum zu erwarten. Doch wirklich zufrieden können auch die Familiengesellschafter mit ihrem Kurs nicht sein. Es bleibt dabei: Bijou Brigitte ist eine Wette auf eine wirtschaftliche Erholung in Ländern wie Spanien, Italien, Portugal oder Griechenland. Für 2014 rechnet der Vorstand momentan mit Erlösen von 340 bis 350 Mio. Euro und einem Gewinn vor Steuern in einer Range von 30 bis 40 Mio. Euro. Dem steht ein Börsenwert von zurzeit knapp 560 Mio. Euro entgegen. Das heißt: Wirklich günstig ist der Titel auf dem aktuellen Niveau nicht. Engagements drängen sich also nicht auf.