PBB
DT.PFANDBRIEFBK
Anteil der Short-Position: 8,37%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 7,69%
HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 6,69%
VAR1
Varta
Anteil der Short-Position: 4,85%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 4,84%
ZAL
ZALANDO
Anteil der Short-Position: 4,49%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 4,13%
ENR
SIEMENS ENERGY
Anteil der Short-Position: 3,98%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 3,83%
COK
Cancom IT Systeme
Anteil der Short-Position: 3,65%
PSM
PROSIEBENSAT.1
Anteil der Short-Position: 3,58%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,21%
BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 3,18%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,01%
RHM
Rheinmetall
Anteil der Short-Position: 2,41%
SZG
Salzgitter
Anteil der Short-Position: 1,70%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 1,61%
TUI
TUI
Anteil der Short-Position: 1,49%
PUM
Puma
Anteil der Short-Position: 1,41%
WCH
Wacker Chemie
Anteil der Short-Position: 1,35%
NEM
Nemetschek
Anteil der Short-Position: 1,26%
FRA
Fraport
Anteil der Short-Position: 1,04%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 0,59%

flatex: DeGiro statt Delisting

Eigentlich sah alles nach dem kugelsichersten Investmentdeal des Jahres aus. Anfang Juli gab die flatex AG – damals noch als FinTech Group firmierend – bekannt, dass sie gemeinsam mit der Investmentbank Lazard „strategische Optionen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens prüfe, um die erheblichen Wachstumschancen optimal nutzen zu können“. Was sich etwas sperrig anhört, hieß im Prinzip nichts anderes, als dass ein Verkaufsprozess in Gang gesetzt wurde, an dessen Ende eine Übernahmeofferte zu mindestens 30 Euro je Aktie sowie ein anschließendes Delisting stehen sollte. Abseits des meist im Quartalsrhythmus tickenden Kapitalmarkts sollte aus der flatex AG dann in Ruhe ein europäischer Milliarden-Player im Brokeragebereich aufgebaut werden – mit der Perspektive eines Relistings in ein paar Jahren. Soweit der Plan.

Nun ist jedoch alles ganz anders gekommen. Statt eines neuen Großaktionärs, präsentieren die Frankfurter einen Zusammenschluss mit dem holländischen Wettbewerber DeGiro. Demnach übernimmt flatex DeGiro (Netto-Schuldenfrei) für 250 Mio. Euro, was ungefähr 60 Prozent des bisherigen Börsenwerts von flatex entspricht. Von dem Gesamtpreis fließen 60 Mio. Euro als Barkomponente an DeGiro, den restlichen Teil bezahlt die Gesellschaft mit bis zu 7,5 Millionen neuen flatex-Aktien – bewertet zu jeweils 25,33 Euro. Abgewickelt werden soll der Deal voraussichtlich im zweiten Quartal 2020. Schon jetzt hat sich das im Freiverkehrssegment Scale gelistete Unternehmen aber rund 9,4 Prozent an DeGiro gegen einen Cashpreis von 23,6 Mio. Euro gesichert.

 

flatexDEGIRO  Kurs: 10,395 €

 

Soweit die Eckdaten des Deals, an dessen Ende ein Online-Broker und Finanzdienstleister mit addiert rund 193 Mio. Euro Umsatz, 54 Mio. Euro Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie ein Überschuss von 28 Mio. Euro für 2019 stehen würde. Zum Vergleich: Beim aktuellen Aktienkurs von 20,95 Euro und auf Basis der erhöhten Aktienzahl käme flatex/DeGiro auf einen Börsenwert von knapp 567 Mio. Euro. Das wiederum entspricht etwa dem Niveau vom September 2019. Bleibt zum jetzigen Zeitpunkt die Frage, was eigentlich aus den angeblich so vielen Kaufangeboten geworden ist, die auf dem Tisch lagen. Gab es einfach keine Einigung oder haben die Preise und die Chemie am Ende nicht gestimmt? Frank Niehage, CEO der flatex AG, bleibt hier etwas kryptisch: „Während des Prozesses und aufgrund der jüngsten Entwicklungen in unserer Industrie, siehe die Konsolidierungen in den USA, ist uns nochmals bewusst geworden, dass Größe, Skalierung, Kundenorientierung und Internationalität wesentliche Erfolgsfaktoren sind. Wir wollen diese Entwicklungen aufgrund unserer Finanzkraft und Plattform aktiv begleiten und weiterhin im Driver Seat sitzen. Für unsere Stakeholder erachten wir das anorganische Wachstum für sehr wertstiftend.“ Auf jeden Fall ist das Evaluierungsprojekt mit Lazard nun offiziell beendet – dem Vernehmen nach „im besten Sinne für alle Anteilseigner, Mitarbeiter und Kunden.”

 

   Quelle: Präsentation flatex AG/DeGiro  

 

Nun: Was das Thema Anteilseigner angeht, war die Erwartungshaltung (zumindest unter den freien Investoren) eine komplett andere. Da schließt sich boersengefluester.de gern mit ein. Was nun tun mit der flatex-Aktie? Kurzfristig wird wohl kaum im Fokus stehen, dass das Duo flatex/DeGiro auf die mittlere Sicht ein EBITDA von etwa 150 Mio. Euro – beziehungsweise ein Ergebnis je Aktie von 3,00 Euro – erzielen will. Zudem bleibt es dabei, dass mit den Paketen von Heliad Equity Partners (Anteil: 9,85 Prozent) und Österreichische Post (6,26 Prozent) ein potenzieller Aktienüberhang im Raum steht. Nicht minder spannend wird, wie sich Shortseller Petrus Advisers verhalten wird. Die Briten haben mit ihrer Strategie, auf fallende flatex-Kurse zu setzen, ein feines Näschen bewiesen. Last but not least wird es darauf ankommen, wie das Team um CEO Frank Niehage die neue Sachlage den Analysten und Investoren gegenüber kommuniziert. Ein Drahtseilakt, denn hier haben alle Beteiligten wohl noch die zu pushige Darstellung im Zuge der noch vor dem eigentlichen Start gescheiterten Kooperation mit der Österreichischen Post im Hinterkopf. Dem Vernehmen nach verliefen die ersten Gespräche mit Analysten jedenfalls positiv, wie das Handelsblatt nach einem Gespräch mit CEO Frank Niehage berichtet.

 

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
flatexDEGIRO
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
FTG111 10,395 Kaufen 1.143,79
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
9,90 26,01 0,38 24,99
KBV KCV KUV EV/EBITDA
1,71 18,13 2,93 8,15
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,00 0,04 0,38 04.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
25.04.2024 28.08.2024 22.10.2024 28.03.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
3,74% 9,65% -6,94% 38,45%
    

 

Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023e
Umsatzerlöse1 107,01 125,10 131,95 261,49 417,58 406,96 390,73
EBITDA1,2 32,07 42,37 37,58 98,43 112,09 183,28 140,35
EBITDA-Marge3 29,97 33,87 28,48 37,64 26,84 45,04 35,94
EBIT1,4 26,48 30,62 24,75 73,79 80,26 151,28 104,35
EBIT-Marge5 24,75 24,48 18,76 28,22 19,22 37,17 26,71
Jahresüberschuss1 16,80 17,47 14,91 49,92 51,55 106,19 71,86
Netto-Marge6 15,70 13,96 11,30 19,09 12,35 26,09 18,39
Cashflow1,7 0,11 250,07 -157,25 141,45 125,03 113,32 63,08
Ergebnis je Aktie8 0,15 0,16 0,14 0,55 0,47 0,97 0,65
Dividende8 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

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1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer: BDO

 

Hinweis: Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Zwischen der flatex AG und boersengefluester.de besteht eine entgeltliche Vereinbarung zur Soft-Coverage der flatex-Aktie. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der flatexAG. Boersengefluester.de nimmt Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten vor.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.