HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 8,97%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 8,08%
VAR1
Varta
Anteil der Short-Position: 5,98%
NA9
NAGARRO
Anteil der Short-Position: 5,98%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 4,84%
PSM
PROSIEBENSAT.1
Anteil der Short-Position: 4,01%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 3,83%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 3,80%
ZAL
ZALANDO
Anteil der Short-Position: 3,58%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,47%
NDA
Aurubis
Anteil der Short-Position: 2,41%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 2,01%
BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 1,71%
EVK
EVONIK INDUSTRIES
Anteil der Short-Position: 1,61%
G24
SCOUT24
Anteil der Short-Position: 1,40%
TEG
TAG Immobilien
Anteil der Short-Position: 1,18%
TUI
TUI
Anteil der Short-Position: 1,16%
AFX
Carl Zeiss Meditec
Anteil der Short-Position: 1,03%
GXI
Gerresheimer
Anteil der Short-Position: 1,01%
NB2
NORTHERN DATA INH
Anteil der Short-Position: 0,81%
HABA
HAMBORNER REIT
Anteil der Short-Position: 0,62%
TKA
ThyssenKrupp
Anteil der Short-Position: 0,50%
SZG
Salzgitter
Anteil der Short-Position: 0,49%

Euromicron: Potenzial zur Überraschungs-Aktie 2015

Positiv überrascht hat uns Euromicron-Vorstand Thomas Hoffmann im Hintergrundgrundgespräch unter vier Augen. Ganz locker erläutert er uns den aktuellen Stand des Restrukturierungsprogramms „Agenda 500“ und berichtet von der Bedeutung von Veränderungsprozessen in Unternehmen und was dabei in den Köpfen der Mitarbeiter abgeht. Das hätten wir so nicht unbedingt erwartet, denn auf größeren Präsentationsveranstaltungen kommt Hoffmann mitunter etwas steif und streberhaft rüber. Bei zukunftsträchtigen Themen wie Industrie 4.0, also der Digitalisierung von Herstellungsprozessen (Stichwort „Smart Factory“), sprudelt es sogar nur so aus ihm heraus. Alles ganz verständlich erklärt – selbst für Finanzheinis, die sonst bei Begriffen wie Systemintegrator oder Service Provider gern einmal abschalten. Fast fragt man sich, warum die Euromicron-Aktie an der Börse so einen schweren Stand hat.

Zwar hat sich der Marktkapitalisierung des Netzwerkspezialisten in den vergangenen fünf Jahren von 65 auf 92 Mio. Euro erhöht.  Wesentlicher Treiber dafür ist allerdings die Tatsache, dass sich die Aktienstückzahl in diesem Zeitraum via Kapitalerhöhungen um mehr als 50 Prozent erhöht hat. Der Kurs an sich steht mit derzeit knapp 13 Euro etwa auf dem Niveau von Ende 2009. Die zwischenzeitlichen Ausflüge auf 22 Euro erwiesen sich als nicht nachhaltig. Zeitlich fallen sie ungefähr in die Anfangsphase der „Agenda 500“. Hintergrund: Nach etlichen Übernahmen waren die Strukturen und Prozesse der Frankfurter damals an ihre Grenzen gestoßen und mussten dringend auf Vordermann werden. Ziel war es, die Basis für eine neue Wachstumsphase mit einem Vorstoß in Umsatzdimensionen von rund 500 Mio. Euro zu schaffen. Eine harte Zäsur war die Konsequenz. Die aus den Jahren 2008 bis 2011 gewohnten operativen Renditen zwischen 8 und 10 Prozent knickte 2013 auf mickrige 1,7 Prozent zusammen. Rund 5,5 Mio. Euro Integrationsaufwand gab es allein im Vorjahr zu verkraften. 2014 werden es wohl 4 Mio. Euro sein. Die lange Zeit dividendenverwöhnten Anleger mussten harsche Kürzungen und zuletzt sogar eine Nullrunde über sich ergehen lassen. Im September 2013 musste Euromicron sogar den erst im März 2012 ergatterten TecDAX-Platz wieder räumen. Nicht wirklich ein Umfeld, in dem die Investoren laut Beifall klatschen. „Unternehmerisch hatten wir keine Wahl“, sagt Hoffmann. „Es gibt genügend Firmen, die daran gescheitert sind, dass sie keine gescheiten Strukturen geschaffen haben.“

 

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Allmählich naht allerdings die Zeit, wo sich Investoren wieder mir der Euromicron-Aktien beschäftigen sollten. Die Aufwendungen für die „Agenda 500“ haben längst ihren Zenit überschritten und werden sukzessive zurückgefahren. Ab dem kommenden Jahr sollten sie sich in einem überschaubaren Rahmen bewegen. „Das wären dann aber ganz normale Anpassungen, wie sie wohl jedes Unternehmen regelmäßig durchführt“, sagt Hoffmann. Interessanter wird ohnehin, was passiert, wenn Euromicron den Hebel wieder umlegt und die schon seit längerer Zeit angekündigte Akquisition umsetzt. Immerhin steht ein Volumen von rund 100 Mio. Euro zur Diskussion. Zur Finanzierung wird es nicht ohne Kapitalerhöhung gehen. Der nötige Ermächtigungsrahmen in Form von gut 3,58 Millionen zusätzlichen Anteilscheinen ist seit der Hauptversammlung vom Mai 2014 amtlich. Offen ist dagegen, in welchem Umfang Euromicron das genehmigte Kapital dann tatsächlich ausschöpfen wird. Beim Thema Übernahme lässt sich Hoffmann nicht in die Karten schauen. Bekannt ist allerdings, dass sich die Gesellschaft nach Herstellerbetrieben von aktiven und passiven Netzwerktechnikprodukten umschaut. Als Spezialist für passive Elemente gilt beispielsweise die ebenfalls börsennotierte Huber & Suhner (ISIN: CH0030380734) aus der Schweiz – mit umgerechnet rund 600 Mio. Euro Umsatz. Eher auf aktive Bauteile sind Unternehmen wie Nexans (ISIN: FR0000044448) ausgerichtet. Die Franzosen kamen zuletzt auf Erlöse von 4,7 Mrd. Euro, sind also ebenfalls ein Big Player. Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Beide Firmen hat boersengefluester.de lediglich als Beispiele für bekannte Branchenvertreter ausgewählt.

 

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Kurzfristig werden die Anleger ihr Augenmerk ohnehin auf die für den 7. November angesetzten Neun-Monats-Zahlen richten. „Da wird es keine großen Überraschungen geben. Wir bewegen uns innerhalb der kommunizierten Bandbreite“, lässt Hoffmann vorab durchblicken. Zur Einordnung: Euromicron stellte für 2014 zuletzt eine EBITDA-Marge zwischen sechs und acht Prozent in Aussicht – bei einem Umsatz von 340 bis 360 Mio. Euro. Demnach sollte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in einer Spanne von 20,4 bis 28,8 Mio. Euro bewegen. Das EBIT-Ziel liegt bei etwa 15 Mio. Euro. Zum Halbjahr kam das Unternehmen auf eine EBITDA-Marge von 6,5 Prozent. Viel Spielraum nach oben sieht boersengefluester.de momentan nicht, zumal auch Euromicron von dem dem Embargo Richtung Russland betroffen ist. Wir vermuten sogar, dass am Jahresende eher der untere Bereich der Messlatte touchiert werden dürfte. Erklärtes Ziel für die kommenden Jahre ist aber ganz klar die Rückkehr zu einer operativen Marge (auf EBIT-Basis) zwischen acht und elf Prozent – bei Umsätzen von eben rund 500 Mio. Euro. Im mittleren Szenario würde das auf ein Betriebsergebnis von immerhin 47,5 Mio. Euro hinauslaufen.

Fazit für Anleger: Nach vielen „verlorenen“ Börsenjahren hat die Euromicron-Aktie das Potenzial zu einem der Überraschungskandidaten für 2015. Die Bewertung ist sehr moderat. Die Aktie wird mit deutlichem Abschlag zum Buchwert gehandelt. Ergebnismäßig besteht ein stattlicher Hebel, allein durch die auslaufenden Aufwendungen für die „Agenda 500“. Zudem spielen wichtige Trends wie Wirtschaft 4.0 Euromicron in die Karten. Bleibt die Frage nach dem Einstiegszeitpunkt: Kurzfristig gibt es sicherlich keinen zwingenden Grund für ein Investment. Rein charttechnisch wäre es positiv, wenn die Marke von 14 Euro signifikant übersprungen würde. Die Weichenstellung dafür liefert der Q3-Bericht in wenigen Tagen. Zudem wird Hoffmann am 26. November auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum präsentieren. Vielleicht kann er dann erneut positiv überraschen und die Investoren auf seine Seite ziehen.

 

INVESTOR-INFORMATIONEN
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WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
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KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
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KBV KCV KUV EV/EBITDA
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Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
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Hauptversammlung
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Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
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Bild: Euromicron AG

Karlsberg Anleihe zeichnen


Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.