Archiv Februar 2017 – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

28. Februar, 2017

Gute Nachrichten von pferdewetten.de: Zur Hauptversammlung am 27. Juni 2016 will die Gesellschaft eine von 0,10 auf 0,12 Euro je Aktie erhöhte Dividende vorschlagen. Beim gegenwärtigen Kurs von 9,95 Euro steht der Small Cap damit zwar trotzdem nur für eine Rendite von rund 1,2 Prozent. Doch die Hintergründe der Heraufsetzung lassen erkennen, dass es bei dem Unternehmen richtig gut läuft. Immerhin rechnet Vorstand Pierre Hofer für 2016 jetzt mit einem  Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 1,9 und 2,0 Mio. Euro. Seine bisherige Prognose für das EBIT bewegte sich in einem Korridor von 1,5 bis 1,9 Mio. Euro. „Somit zeichnet sich ein neues Rekordergebnis der Gesellschaft ab“, sagt Hofer. Unterm Strich wird pferdewetten.de den Überschuss von 2015 aber dennoch nicht wiederholen können. Das hat einen einfachen Grund, denn 2015 sorgten steuerliche Sondereffekte für einen Ergebnisschub auf 2,74 Mio. Euro. Dennoch: Die Aktie von pferdewette.de bleibt ein attraktiver Spezialwert aus dem Wettsektor. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit rund 43 Mio. Euro, davon sind 30,66 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen. Großaktionär von Pferdewetten.de war lange Zeit die Mybet Holding. Nach einer Umplatzierung ist die Aktionärsstruktur der Düsseldorfer deutlich komplexer. Mit von der Partie ist über diverse Vehikel Wettbewerber Racebets. Zudem hält bet-at-home.com-Mitgründer Jochen Dickinger 5,33 Prozent der Anteile.


Krasse Maßnahme: Der mehrheitlich im Besitz von Delton (Stefan Quandt) befindliche Logistikdienstleister Logwin will seine Aktien im Verhältnis 1:50 zusammenlegen und die Papiere gleichzeitig in Namensaktien wandeln. Einzelheiten zu dem Plan will das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg in den kommenden Tagen – verpackt in die Einladung zur Hauptversammlung am 12. April 2017 – mitteilen. Keine Frage: Die gegenwärtige Aktienstückzahl von 146.257.596 ist gemessen am Börsenwert von rund 340 Mio. Euro üppig dimensioniert und eine Verkleinerung hilft wohl auch, Kosten zu sparen. Wenn man aber eins und eins zusammenzählt, lässt sich das Vorhaben aber eigentlich nur als Vorbote einer Strukturmaßnahme – Gewinnabführungsvertrag oder perspektivisch Squeeze-out – deuten. Valide Angaben zur aktuellen Aktionärsstruktur sind schwierig. Letztlich müsste sich der Anteil von Delton aber im Bereich um 85 Prozent bewegen. Durch die Zusammenlegung würde sich der Kurs rechnerisch von gegenwärtig 2,33 Euro auf 116,50 Euro erhöhen und damit indirekt den ohnehin schon überschaubaren Börsenhandel nochmals ein wenig austrocknen. Zudem würde Delton über das Vehikel Namensaktie zusätzliche Kontrollsicherheit erlangen. Nicht so recht in dieses Szenario passt lediglich die Ankündigung des immer noch im streng regulierten Prime Standard gelisteten Unternehmens, für 2016 eine Dividende von 0,04 Euro auszuschütten – die erste Gewinnbeteiligung seit der Notizaufnahme der ehemaligen Thiel Logistik damals am Neuen Markt überhaupt. Nun: Offiziell erfolgt der Dividendenvorschlag „auf Grundlage der Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung“ – und die kann sich in der Tat sehen lassen. 2016 steigerte Logwin den Überschuss von 15,7 auf 26,4 Mio. Euro, was auf ein Ergebnis je Aktie von 0,18 Euro hinausläuft. Zum Halbjahr 2016 wies Logwin eine Netto-Liquidität von knapp 63 Mio. Euro in der Bilanz aus. Wer den Titel im Depot hat, sollte kein Stück aus der Hand geben.



27. Februar, 2017

Kaum eine Nachrichtenendung, die das Urteil in den vergangenen Tagen nicht aufgegriffen hat: Die Kündigung von Bausparverträgen, deren Zuteilungsreife mehr als zehn Jahre zurückliegt. Relevanz hat der Richterspruch des BGH aber auch in Börsenkreisen, insbesondere für den im SDAX gelisteten Finanzdienstleister Wüstenrot& Württembergische (W&W). Zwar betont die zum Konzernverbund gehörende Wüstenrot Bausparkasse, dass sie eine genauere Einschätzung „erst nach Vorliegen der schriftlichen Urteilsbegründung“ nennen kann. Die Analysten von Montega haben dennoch bereits Stellung bezogen: Für sie hat sich mit der Bausparerentscheidung „ein wichtiger thematischer Belastungsfaktor positiv aufgelöst“. „Der Fokus dürfte sich nun wieder verstärkt auf die attraktive Bewertung der Aktie richten“, schreibt Analyst Frank Biller und bestätigt seine Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 25 Euro. Derweil steht für Ende März die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2016 – inklusive Telefonkonferenz für Analysten – an. Vorabzahlen wird es vermutlich nicht geben. Aus bewertungstechnischer Sicht lässt sich nichts sagen gegen den Anteilschein von W&W: Ein niedriges KGV und die attraktive Dividendenrendite sprechen für eine positive Kursentwicklung. Trotzdem kommt das Papier per saldo nicht recht vom Fleck – eigentlich unverständlich. Boersengefluester.de bleibt daher bei der positiven Einschätzung. Bezogen auf das Montega-Kursziel ergibt sich für die Aktie von W&W eine Kurschance von immerhin 35 Prozent.


Der mit Spannung erwartete Börsengang der MBB-Tochter Aumann kommt voran. Zumindest veröffentlichten die Gesellschaften nun weitere Details zu dem – offiziell für die erste Jahreshälfte 2017 – angesetzten IPO: Demnach strebt Aumann ein Listing in Prime Standard an, was angesichts der Größenordnung sowie der hohen Popularität des Unternehmens keine besondere Überraschung ist. Außerdem hält sich Aumann so die perspektivisch durchaus mögliche Aufnahme in einen Auswahlindex – ob SDAX oder TecDAX lässt sich noch nicht sagen – offen. Zudem ist die Konzernmutter MBB ebenfalls im streng regulierten Prime Standard gelistet. Der Streubesitz des Herstellers von Anlagen zur Spulenwicklung für Elektromotoren soll zwischen 40 und 47 Prozent betragen, auch das ist keine wirklich überraschende Größenordnung. Die Stücke sollen zum einen aus einer Kapitalerhöhung im Volumen von rund 60 Mio. Euro kommen. Zudem trennt sich MBB von Aumann-Anteilen, will aber auch künftig Mehrheitsaktionär bleiben – genau wie MBB-CEO Christof Nesemeier es in der Vergangenheit auch immer angekündigt hat. „Die Aumann aus dem Börsengang zufließenden Mittel sollen vor allem für den weiteren Kapazitätsaufbau genutzt werden“, heißt es offiziell. Überraschender ist für boersengefluester.de, dass Aumann sich auch als Dividendenwert positionieren will. Trotz der enormen Wachstumspläne sollen 25 bis 30 Prozent des Überschusses an die Aktionäre ausgekehrt werden. Begleitet wird das IPO von Berenberg, Citigroup sowie Hauck & Aufhäuser. Rückschlüsse auf den konkreten Ausgabepreis lassen sich aus den jetzt veröffentlichten Daten noch nicht ziehen. Dennoch ist davon auszugehen, dass MBB aus dem Verkauf der Aumann-Anteile mehr als 150 Mio. Euro erlösen wird. Das schafft erheblichen Raum für weitere Investments. Deutlich kleiner ist nach Auffassung von boersengefluester.de jedoch das weitere Kurspotenzial der MBB-Aktien geworden. So großartig die Story auch ist, Neuengagements würden wir momentan nicht unbedingt tätigen. Dafür hat die MBB-Notiz in den vergangenen Monaten einfach zu gut performt.


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24. Februar, 2017

Einen guten Eindruck auf boersengefluester.de machte Ende Januar Marcus Lingel, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Merkur Bank aus München. Seit dem Hintergrundgespräch (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) hat sich der Anteilschein – zumindest für Merkur-Verhältnisse – recht solide entwickelt und nun die Marke von 7,50 Euro erreicht. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie des auf mittelständische Unternehmer, Privatkunden sowie Bauträger und Leasinggesellschaften ausgerichteten Instituts damit noch immer modert bewertet. „Der Substanzwert wird 2017 eher Richtung 9 Euro je Aktie gehen“, sagte Lingel damals zu boersengefluester.de. Voraussichtlich am 27. März 2017 präsentiert die Gesellschaft in München ihre Zahlen für 2016 – inklusive Dividendenvorschlag. Gut möglich, dass dann noch ein paar Investoren zusätzlich auf den Titel aufmerksam werden. Die Analysten von Equinet siedeln den fairen Wert zurzeit bei 8,20 Euro an und halten eine Dividende von 0,26 Euro für möglich. Boersengefluester.de ist zwar ein wenig vorsichtiger bei der Schätzung. Ein interessanter Renditewert ist die Aktie aber dennoch. Die Marktkapitalisierung beträgt 42,6 Mio. Euro – mit “normalen” Banken kann der Titel also nicht mithalten. Dafür passt die Merkur Bank umso besser in die Kategorie “klein aber fein”. Die Hauptversammlung findet am 22. Juni 2017 statt.



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23. Februar, 2017

Nach einer kleinen Konsolidierung hat der Aktienkurs von Manz nun wieder Fahrt aufgenommen. Hintergrund ist natürlich die enge Zusammenarbeit mit dem chinesischen Großaktionär Shanghai Electric und der Shenhua Group im Bereich Bereich Dünnschicht-Solartechnologie (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER). Derweil sollten Anleger an die für den 7. März avisierte Bekanntgabe der vorläufigen 2016er-Zahlen keine zu großen Erwartungen hegen. Das Ergebnis wird nochmals tiefrot sein. Umso besser sehen die Perspektiven für die Folgejahre aus: Für 2017 kalkulieren die Analysten von Montega aus Hamburg mit einem Turnaround beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 28,8 auf plus 21,8 Mio. Euro. Das Bankhaus Lampe gibt zurzeit ein Kursziel von 45 Euro für die Manz-Aktie aus. Montega ist noch einen Tick zuversichtlicher und hält 46 Euro für angemessen. Bis in diese Region ist es zwar nicht mehr weit. Bei einem positiven Börsenumfeld sollte die Manz-Aktie aber auch darüber hinaus noch ausreichend Luft nach oben haben. Charttechnisch sieht der Titel jedenfalls hervorragend aus. Die Marktkapitalisierung des ehemaligen TecDAX-Werts beträgt zurzeit rund 330 Mio. Euro.


Damit war nicht unbedingt zu rechnen: Der Gewerbeimmobilienspezialist DIC Asset legt bei der Dividende 3 Cent drauf und schüttet für 2016 immerhin 0,40 Euro pro Aktie aus – trotz eines Fehlbetrags von 29,4 Mio. Euro, auf den die Frankfurter ihre Anleger aber frühzeitig eingestimmt hatten. Zudem hat der Verlust seine Ursache in der vorzeitigen Ablösung von Altdarlehn, wodurch Vorfälligkeitsentschädigungen ausgelöst wurden. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 9,35 Euro ergibt sich eine Dividendenrendite von annähernd 4,3 Prozent. Die Hauptversammlung (HV) findet allerdings erst am 11. Juli 2017 statt. „Vorteil“ der späten HV: Im Juli zählt DIC Asset zu den renditestärksten Aktien, wie die von boersengefluester.de zusammengestellte monatsweise Dividendenhitliste zeigt. Das könnte im Sommer nochmals für zusätzliches Kaufinteresse der Investoren sorgen. Aber auch sonst überzeugt uns der SDAX-Titel: Der Substanzwert beträgt zurzeit 12,83 Euro pro Anteilschein, was allerdings ein Ausdruck der – immer noch recht hohen – Verschuldung ist. Aber auch in diesem Punkt, macht das Unternehmen kontinuierlich Fortschritte. Mittlerweile beträgt das Verhältnis zwischen der Kredithöhe und dem Marktwert der Immobilie – in Finanzkreisen Loan-to-Value (LtV) genannt – weniger als 60 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 62,7 Prozent. Keine neuen Erkenntnisse bringt hingegen der jetzt vorgelegte DIC-Geschäftsbericht in Sachen WCM. Immerhin 24,7 Prozent hält DIC Asset an dem ebenfalls im SDAX gelisteten Bestandshalter von Gewerbeimmobilien. Die Analysten von Berenberg sehen die Aktie von DIC Asset bei 10,30 Euro fair bewertet an. Die Baader Bank liegt mit einem Kursziel von 10,50 Euro ganz leicht darüber.



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22. Februar, 2017

Die wesentlichen Eckdaten für 2016 hatte WashTec bereits Ende Januar vorgelegt. Nun setzt der Hersteller von Autowaschanlagen einen drauf – und zwar ein Form einer nochmals deutlich erhöhten Dividende von 2,10 Euro pro Anteilschein (Vorjahr: 1,70 Euro). Bezogen auf das Ergebnis je Aktie von 2,29 Euro entspricht das einer Ausschüttungsquote von fast 92 Prozent. Wichtiger für Anleger ist freilich die Dividendenrendite – und die beträgt noch immer stattliche 3,5 Prozent. Trotzdem: Bei Kursen von knapp 60 Euro ist der Titel unserer Meinung nach weitgehend ausgereizt. Immerhin liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2018 bei mehr als 20. Und ein (um die anstehende Dividendenzahlung bereinigtes) Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von rund 18 ist ebenfalls ziemlich sportlich. Keine Frage: WashTec ist ein prima Unternehmen mit guten Perspektiven. Zukäufe würden auf dem jetzigen Niveau aber nicht mehr empfehlen – trotz der auf den ersten Blick attraktiven Dividende. Die Kursziele der Analysten bewegen sich in einer Spanne von 50 bis 55 Euro.


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21. Februar, 2017

Aufhorchen ließ bereits die kürzlich erschienene 36-Seiten-Studie von Hauck & Aufhäuser zur MLP-Aktie mit Kursziel 7,40 Euro. Nach Auffassung der Analysten verkennt der Kapitalmarkt, dass MLP längst viel mehr als ein Versicherungsmakler ist und sich eine ansehnliche Position im Vermögensmanagement und im Bankbereich aufgebaut hat. Nun legt MLP selbst nach und kündigt eine geänderte Konzernstruktur an, die dem Rechnung tragen soll. Demnach plant die Gesellschaft aus Wiesloch eine Trennung des Bank- und Finanzdienstleistungsgeschäft von den Makler- und Beratungsaktivitäten. „Die Bündelung der Bankaktivitäten und die Änderung der Zusammensetzung des Konsolidierungskreises haben das Ziel, dass die freien aufsichtsrechtlichen Eigenmittel deutlich ansteigen“, betont MLP. Mit anderen Worten: Der Spielraum für künftige Dividendenausschüttungen könnte ausgeweitet werden, auch wenn für die Umstrukturierung zunächst einmal  Sonderaufwendungen von rund 9 Mio. Euro zu schultern sind. Demnach will der ehemalige DAX-Konzern auch künftig 50 bis 70 Prozent der Gewinne ausschütten – nun jedoch bezogen auf das  operative Konzernergebnis (vor einmaligen Sonderaufwendungen) und nicht wie bislang mit Blick auf den Gewinn nach Steuern. Angesichts des für 2017 avisierten EBIT von mindestens 36 Mio. Euro könnte für 2017 – zahlbar freilich erst im Jahr 2018 – also bereits eine Dividendensumme von 18 bis 25 Mio. Euro im Raum stehen. Bezogen auf die einzelne Aktie läge Ausschüttung dann in einem Korridor von 0,16 bis 0,23 Euro. Weitere Details zu der Umstrukturierung und den Folgewirkungen dürfte der Vorstand bereits zur Bilanzvorlage am 23. Februar 2017 nennen. Summa summarum spricht einiges dafür, dass die MLP-Aktie gefragt bleibt, womit der Titel auch wieder den Weg zurück in den SDAX finden sollte.


Noch ein Stück besser als vermutet – insbesondere auf der Umsatzseite – fallen die vorläufigen Zahlen 2016 von Viscom aus: Demnach kam der Hersteller von Prüfanlagen für die Elektronikindustrie bei Erlösen von 77,45 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 10,50 Mio. Euro, was auf eine operative Marge von 13,6 Prozent hinausläuft. In Aussicht gestellt hatte Finanzvorstand Dirk Schwingel Umsätze in einem Korridor von 70 bis 75 Mio. Euro sowie eine EBIT-Rendite zwischen 13 und 15 Prozent. Dank einer normalisierten Steuerquote blieb unterm Strich ein Überschuss von 7,13 Mio. Euro stehen – nach 3,53 Mio. Euro im Jahr zuvor. Damit hat Viscom unsere Erwartungen an das Nettoergebnis – siehe dazu auch unseren Beitrag HIER – solide erfüllt. Folgerichtig bleiben wir zuversichtlich für den Small Cap gestimmt. Beim gegenwärtigen Aktienkurs von 14,60 Euro kommen die Hannoveraner auf eine Marktkapitalisierung von rund 131,70 Mio. Euro, wobei die Gesellschaft sogar „Net-Cash-positiv“ ist – also über ein Netto-Finanzguthaben verfügt. Verglichen mit den jetzt präsentierten Zahlen sieht die Bewertung noch immer geerdet aus. „Die Megathemen wie „E-Mobility“ oder „autonomes Fahren“ und „Industrie 4.0.“ nehmen Fahrt auf. Für all diese Anwendungen ist geprüfte Leistungselektronik Voraussetzung“, betonten zuletzt die Analysten von EQUI.TS aus Frankfurt und versahen die Aktie mit einem strammen Kursziel von 20,05 Euro. Damit scheren die Nebenwerteexperten allerdings merklich aus, denn die meisten anderen Analysten sehen das Papier bislang eher im Bereich um 15 Euro als fair bewertet an. Losgelöst davon: Boersengefluester.de traut dem Titel weiterhin eine gute Performance zu, zumal die Aktie von Isra Vision, dem wohl am ehesten vergleichbaren Unternehmen, noch immer wie die Feuerwehr geht.




20. Februar, 2017

Einmal mehr ist der Vermarkter von Comic-Lizenzthemen United Labels mit seinen Ergebniszahlen hinter den eigenen Prognosen zurückgeblieben. Demnach kamen die Münsteraner 2016 bei Erlösen von 32,4 Mio. Euro (plus 6,6 Prozent) auf ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von plus 0,4 Mio. Euro – nach einem operativen Minus von 0,12 Mio. Euro im Jahr zuvor. Unter Berücksichtigung der von boersengefluester.de vermuteten Abschreibungen von rund 750.000 Euro, dürfte das EBIT in Regionen um minus 0,35 Mio. Euro angekommen sein. Zum Vergleich: Avisiert hatte CEO und Großaktionär Peter Boder zuletzt ein positives EBIT zwischen 0,2 und 0,7 Mio. Euro – und selbst diese Prognose war ursprünglich einmal deutlich höher aufgehangen. Nun bleibt unterm Strich ein Fehlbetrag von circa 1,8 Mio. Euro. Ob United Labels im laufenden Jahr den Turnaround schaffen wird, steht momentan noch in den Sternen. Einen Ausblick für 2017 will die Gesellschaft jedoch Ende März/Anfang April mit der Vorlage des Geschäftsberichts präsentieren. Die gegenwärtige Marktkapitalisierung von 19 Mio. Euro ist nach Auffassung von boersengefluester.de jedenfalls noch immer zu üppig dimensioniert.


Paukenschlag für die Aktionäre von SinnerSchrader: Das Beratungsunternehmen Accenture (Umsatz: 32,9 Mrd. Dollar) will die Hamburger Digitalagentur übernehmen und bietet den Aktionären 9,00 Euro pro Anteilschein. Gegenüber dem Schlusskurs des Vortags entspricht die Offerte einem Aufschlag von rund 13 Prozent. Zum Jahresanfang 2017 notierte der Small Cap noch bei 6,60 Euro. Auf Sechs-Monats-Sicht steht gar eine Performance von mehr als 80 Prozent zu Buche. Mit wesentlichen Anteilseignern – also insbesondere Matthias Schrader und Oliver Sinner – haben sich die Amerikaner bereits geeinigt. Demnach würde Accenture schon jetzt auf einen Stimmanteil von 62,13 Prozent kommen. Ob das Angebot an weitere Bedingungen geknüpft ist, ist derzeit noch offen. Auch ist offen, ob SinnerSchrader langfristig börsennotiert bleiben soll oder Accenture (selbst ebenfalls gelistet) für SinnerSchrader einen Rückzug vom Parkett anstrebt. Wie immer bei solchen Offerten: Privatanleger, die den Titel im Depot haben, sollten erst einmal noch gar nichts tun und die weitere Entwicklung abwarten. Bewertet wird SinnerSchrader auf Basis der Gebotspreises mit knapp 104 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 6,2fachen des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals. Unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens von rund 6 Mio. Euro ergibt sich ein Unternehmenswert von circa 98 Mio. Euro. Dem steht ein für das Geschäftsjahr 2016/17 (31. August) zu erwartendes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von knapp 6 Mio. Euro entgegen. Mit dieser Relation bewegt sich der Small Cap mittlerweile deutlich oberhalb des Branchendurchschnitts. Das engt den weiteren Spielraum naturgemäß ein. Zudem, weist das Management darauf hin, dass der Accenture-Deal im laufenden Geschäftsjahr vermutlich zu Sonderbelastungen von bis zu 3,8 Mio. Euro führen wird, die allerdings durch den Verkauf eigener Aktien – zuletzt waren das knapp 300.000 Stück – finanziert werden sollen. Die Offerte von Accenture passt sich gut ein ins Gesamtbild, denn in den vergangenen Monaten hatten sich bereits Branchengrößen wie McKinsey oder Deloitte Digital mit Zukäufen aus dem Agenturbreich verstärkt.






16. Februar, 2017

Zu den Unternehmen, die besonders früh ihre Zahlen zu den abgelaufenen Quartalen beziehungsweise Gesamtjahren präsentieren, gehört 2G Energy traditionell eher nicht. Dennoch setzen die Investoren bei dem Anbieter von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen momentan voll auf Sieg. So ist die Notiz in den vergangenen drei Monaten um stattliche 45 Prozent in die Höhe geschossen. Ganz verkehrt liegen die Anleger damit nicht, denn die jetzt präsentierten Aussagen zum Auftragsbestand deuten darauf hin, dass 2G Energy nicht nur ein starkes Jahresendgeschäft hatte, sondern mit einem Orderbuch von 91,2 Mio. Euro auch  für die kommenden Quartale gut gerüstet ist. Zum Vergleich: Zum Ende des dritten Quartals 2016 erreichte der Auftragsbestand 111,2 Mio. Euro. Ein Update gibt es auch in anderer Sache: Demnach wechselt das bislang im Entry Standard gelistete Unternehmen (vermutlich gleich zum 1. März) in das neu gegründete Börsensegment Scale, das den Entry Standard ablösen wird. „Der Vorstand erwartet dadurch eine erhöhte Aufmerksamkeit seitens der Investoren und der Medien“, betont 2G Energy. „Mit dem Segmentwechsel ergeben sich erhöhte Folgepflichten zur weiteren Steigerung der Transparenz, mit denen 2G aber bereits seit Jahren bestens vertraut ist.“ Boersengefluester.de wertet diesen Schritt positiv, ein Downgrade in das Basic Board wäre jedenfalls kein gutes Signal gewesen – gerade in der aktuellen Phase, wo die Notiz endlich Schwung aufgenommen hat. Die Jahreszahlen wird das Unternehmen aus dem münsterländischen Heek am 27. April 2017 vorlegen. Die Marktkapitalisierung erreicht gegenwärtig knapp 107 Mio. Euro. Nach der rasanten Rally steigt zwar die Gefahr von zwischenzeitlichen Korrekturen. Grundsätzlich ist der Titel aber noch nicht ausgereizt. First Berlin Equity Research setzt das Kursziel momentan bei 26,10 Euro an.


In der stabilen Seitwärtslage – bei rund 6,60 Euro, also etwa auf dem Niveau der jüngsten Übernahmeofferten – hat sich seit Ende Dezember der Kurs der My Hammer Holding eingenistet. Ganz überraschend kommt diese Entwicklung nicht, zumal sowohl das Angebot von Großaktionär HomeAdvisor also auch der Vorstoß von Müller adress (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER) von den Privatanlegern nahezu vollständig ignoriert wurden. Letztlich haben sich die Free-Float-Aktionäre damit aber nur rational verhalten, denn die operative Entwicklung des Handwerkerportals sollte deutlich höhere Kurse rechtfertigen. Das zeigen die jetzt vorgelegten Rahmendaten für 2016. Demnach kamen die Berliner bei Erlösen von 9,52 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von knapp 1,41 Mio. Euro – nach 515.000 Euro im Jahr zuvor. Unterm Strich rechnet My Hammer mit einem Gewinn von annähernd 3,16 Mio. Euro. Die Zahl ist allerdings durch die Aktivierung von latenten Steuern in Höhe von 1,76 Mio. Euro positiv beeinflusst. Letztlich ist diese Aktivierung Ausdruck dafür, dass der Turnaround gelungen ist und die aufgebauten steuerlichen Verlustvorträge einen entsprechenden Wert darstellen. Neben der Vorlage des kompletten Jahresberichts am 28. März 2017 sollten sich Anleger das Datum der Hauptversammlung am 10. Mai 2017 rot anstreichen im Kalender. Immerhin geht es darum, ob die Amerikaner bereits einen Vorstoß Richtung Beherrschungsvertrag unternehmen werden. Offen ist auch noch die – zu erwartende – Einbringung der Aktien der MyHammer AG als Sacheinlage in die Holding. Dadurch könnte sich die Zahl der Aktien von gegenwärtig 5.012.500 Stück um bis zu 2.218.348 Anteile erhöhen – mit entsprechender Verwässerungswirkung auf das Ergebnis je Aktie (die Hintergründe dazu finden Sie in unserem Beitrag HIER). Summa summarum bleibt boersengefluester.de aber dabei: Hier ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Geduldige Anleger sollten kein Stück aus der Hand geben.


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15. Februar, 2017

Noch sehr viel besser als von boersengefluester.de vermutet, hat sich in den vergangenen Wochen die Notiz der Medios-Aktie entwickelt. Immerhin hat der Anteilschein jetzt innerhalb eines Monats von 8 auf gut 10 Euro an Wert gewonnen. Damit erreicht die Marktkapitalisierung stattliche 139 Mio. Euro. Das Vertrauen der Investoren haben die Berliner jetzt mit überzeugenden Zahlen für 2016 unterfüttert. Auf Pro-forma-Basis erzielte Medios Erlöse von 160,5 Mio. Euro und zog daraus ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,67 Mio. Euro. „Das enorme Wachstum zeigt, dass die Nachfrage nach personalisierter Medizin in hohem Tempo steigt“, sagt Medios-Vorstand Matthias Gärtner. Tätig ist die Gesellschaft einerseits als Großhändler (Medios Pharma), der Apotheken mit Arzneimitteln für die Bereiche Krebs, Infektionskrankheiten sowie Autoimmunerkrankungen beliefert. In der Medios Manufaktur werden darüber hinaus auf einzelne Patienten zugeschnittene Infusionslösungen im Ärzte- und Apothekenauftrag zubereitet. Den Geschäftsbericht inklusive Ausblick für 2017 will das Unternehmen im April veröffentlichen. Die Analysten von Warburg Research zeigen sich bereits mit den Vorabdaten sehr zufrieden und rechnen für 2017 mit einem EBIT von 8,2 Mio. Euro. Für 2018 stellen sie gar ein operatives Ergebnis von 10 Mio. Euro in Aussicht. Das relativiert die aktuelle Bewertung dann doch sehr. Als Kursziel nennt Warburg weiterhin 14 Euro. Fazit: Heiße Pharma-Story, die in der Spezialwerteszene für viel Aufmerksamkeit sorgt. Anleger sollten engagiert bleiben. Hier scheint noch einiges zu gehen.


Regelmäßige Leser von boersengefluester.de wissen, dass Unternehmen wie Westag & Getalit bei uns hoch im Kurs stehen. Der Anbieter von Türen, Materialien für den Innenausbau (Arbeitsflächen, Fensterbänke etc.) oder auch technischen Anwendungen wie Schalungsplatten und Industrieböden verfügt über eine makellose Bilanz und bietet seinen Aktionären regelmäßig attraktive Dividenden. Abzüge in der B-Note gibt es freilich dafür, dass sich die Geschäfte seit vielen Jahren nicht gerade super dynamisch entwickeln. Immerhin: Umsatz und Gewinn befinden sich weitgehend auf Hochplateau. Dabei ragt 2016, wie es sich bereits Vorlage der Q3-Zahlen angedeutet hat, positiv heraus. Bei einem Erlösplus von 2,8 Prozent auf 233,0 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Steuern um 22,1 Prozent auf 10,5 Mio. Euro voran. Damit kann das in Rheda-Wiedenbrück angesiedelte Unternehmen an die Ergebnisse des Jahres 2012 anknüpfen, als zuletzt eine „10“ vor dem Komma stand. Mit Blick auf die Höhe des Dividendenvorschlags für 2016 müssen sich Anleger freilich noch bis Ende März gedulden. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass der Bauzulieferer mindestens 10 Cent auf die im Jahr zuvor von 0,94 auf 0,74 Euro je Stammaktie draufsattelt. Die Vorzüge werden mit jeweils 6 Cent mehr bedient. Auf Basis dieser Schätzung kämen die Stämme auf eine Rendite von 3,9 Prozent, die Vorzüge würden 4,1 Prozent erreichen. Angesichts des geringen Spreads wären bei Neuengagements zurzeit wohl die mit einem Stimmrecht versehenen Stämme vorzuziehen. Die Hauptversammlung findet am 27. Juni 2017 statt. Größter Aktionär mit 75,5 Prozent der Stammaktien ist seit vielen Jahren die Syntalit AG aus der Schweiz. Letztlich ist es aber beinahe Geschmackssache, für welche Gattung man sich entscheidet. Beide Papiere haben etwas von einem Anleihenersatz und eignen sich als Depotbeimischung für langfristig orientierte Anleger.






14. Februar, 2017

Ermutigend Nachrichten von YOC: Dank eines unerwartet starken vierten Quartals mit Erlösen von rund 3,95 Mio. Euro, hat der Spezialist für Mobile-Werbeangebote sein ursprüngliches Umsatzziel, das ein Wachstum von bis zu 20 Prozent vorsah, getoppt. Nach vorläufigen Berechnungen kommen die Berliner nun Erlöse von 11,93 Mio. Euro, was einem Plus von gut 22,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 0,15 bis 0,20 Mio. Euro spürbar über den Erwartungen von boersengefluester.de. Per Ende 2016 lagen Börsenwert und Umsatzerlöse damit ziemlich genau auf einer Höhe. Bis zum Solventis-Kursziel von 5,25 Euro hat der Micro Cap aber noch immer eine Menge Luft – immerhin kostet das Papier zurzeit „nur“ rund 4 Euro. Doch das Sentiment für YOC hat sich in den vergangenen Wochen peu à peu verbessert. Mit ein Grund  dafür war sicherlich die kürzlich abgeschlossene Darlehnsfinanzierung über 0,5 Mio. Euro. „Mit Umsetzung dieser Maßnahme ist die Gesellschaft mit ausreichender Liquidität ausgestattet, so dass weitere Kapitalmaßnahmen kurz- und mittelfristig nicht beabsichtigt sind“, betonte Vorstand Dirk Kraus. Gespannt ist boersengefluester.de schon jetzt auf die Präsentation von Kraus zur Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior am 14. März in Frankfurt. Perspektivisch gilt die Gesellschaft in der Spezialwerteszene als Übernahmekandidat. Mit einem Börsenwert von gerade einmal 13,3 Mio. Euro eignet sich das Papier aber nur für sehr erfahrene und risikobereite Investoren – trotz des Listings im streng regulierten Prime Standard.


Auf den Spezialkamerahersteller Basler bleibt Verlass: Die vorläufigen Zahlen für 2016 liegen jedenfalls im oberen Bereich der vom Vorstand zuletzt zuversichtlicher formulierten Erwartungen. Bei Erlösen von 97,5 Mio. Euro erzielte Basler einen Gewinn vor Steuern von 11,4 Mio. Euro. Das entspricht einer Rendite von 11,7 Prozent. In Aussicht gestellt hatte CEO Dietmar Ley einen Umsatz zwischen 94 und 96 Mio. Euro – bei einer Marge vor Steuern zwischen elf und zwölf Prozent. Erste Aussagen zum Ausblick werden die Ahrensburger – zusammen mit der Vorlage des Geschäftsberichts – am 31. März präsentieren. So viel vorab: „Das Unternehmen ist mit hohem Auftragsbestand und sehr gutem Auftragseingang ins Jahr 2017 gestartet.“ Die Analysten von Warburg Research kalkulieren für 2017 bislang mit Erlösen von 108 Mio. Euro sowie einem Gewinn vor Steuern von 13,2 Mio. Euro und geben dafür ein Kursziel von 64 Euro aus. In annähernd diesen Kursregionen schwebt sich die Basler-Aktie allerdings bereits. Oddo Seydler liegt mit einem ihrer Meinung nach fairen Wert von 60 Euro sogar um 2 Euro unterhalb der aktuellen Notiz. Klassischer Fall von: „Super Aktie, aber schon relativ teuer.“ Immerhin türmt sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens zurzeit auf fast 217 Mio. Euro. Selbst bei zuversichtlichen Gewinnschätzungen für 2018 liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) damit bei etwas mehr als 20. Angesichts des hohen Momentums beim Auftragseingang und dem noch immer intakten Chartbild bleibt der Small Cap unserer Meinung nach aber haltenswert.


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13. Februar, 2017

Für den Aktienkurs von bet-at-home.com geht es nun schon seit rund drei Jahren wie auf Schienen Richtung Norden. Lokomotivfunktion hatten zuletzt insbesondere die starken Vorabzahlen für 2016 sowie der Aufstieg in den SDAX (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Mit Spannung warten die Anleger nun auf die Einladung zu der am 17. Mai 2017 stattfindenden Hauptversammlung. Immerhin hat der Onlinewettanbieter eine knackige Dividende von bis zu 7,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit 7,00 Euro pro Anteilschein, was den Titel auf eine Dividendenrendite von immerhin sieben Prozent befördert. Denkbar ist für boersengefluester.de darüber hinaus, dass sich die Linzer auch diesmal für ein zusätzliches Bonbon in Form von Berichtigungsaktien entscheiden. Technisch wird bei dieser Form der Kurskosmetik Kapitalrücklage in Grundkapital umgewandelt. Zum Halbjahr 2016 war die Kapitalrücklage mit 7.366.000 Euro dotiert, bei einem Grundkapital von 7.018.000 Euro. So gesehen wäre also ausreichend Puffer vorhanden, um – genau wie im Vorjahr – Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 auszugeben. Folge dieser Maßnahme wäre, dass sich das Grundkapital auf 14.036.000 Euro – eingeteilt in eben so viele Aktien – erhöht, während die Kapitalrücklage auf 348.000 schmilzt. Soweit die Technik: Praktisch würde das bedeuten, dass der Aktienkurs von zurzeit rund 100 auf 50 Euro sinkt, die Anleger dafür aber auch die doppelte Stückzahl im Depot hätten. Ungefähr so, als wenn man einen 100-Euro-Schein in zwei 50-Euro-Noten wechselt. Dadurch ändert sich zwar nichts an der Vermögenssituation, auf den Aktienhandel hat ein optisch niedrigerer Kurs in der Regel aber belebende Wirkung. Auf einem Investoren- und Pressetreffen wollte sich bet-at-home.com-Finanzvorstand Michael Quatember allerdings noch nicht dazu äußern, ob es konkrete Pläne für einen solchen Aktiensplit gäbe. Überhaupt gibt sich Quatember trotz der grandiosen Performance an der Börse erfreulich bodenständig: „Die Aufnahme in den SDAX ist ein toller Erfolg für uns, der für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgt. Aber wir müssen demütig bleiben und gute Ergebnisse erwirtschaften.“ Unsere aktuelle Einschätzung: Halten.


Nach dem Steilpass von Verbio, legt nun auch CropEnergies nach und erhöht die Prognosen für das noch bis Ende Februar laufende Geschäftsjahr 2016/17. Demnach rechnet der mehrheitlich zu Südzucker gehörende Bioethanolhersteller jetzt mit Erlösen zwischen 800 und 810 Mio. Euro sowie einem operativen Gewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen) von 95 bis 100 Mio. Euro. Erst Ende Dezember 2016 hatte CropEnergies die Vorschau auf Umsätze in einer Bandbreite von 760 bis 790 Mio. Euro sowie ein operatives Ergebnis von 70 bis 85 Mio. Euro nach oben angepasst. Insgesamt stehen damit vier Heraufsetzungen für das Umsatzziel und drei Aufstockungen für das operative Ergebnis zu Buche. Wie groß die Unsicherheit zu Beginn des Geschäftsjahrs noch war, zeigt die ursprüngliche Planung für das operative Ergebnis, die in einem sehr weiten Korridor von 30 bis 70 Mio. Euro angesiedelt war. „Der Hauptgrund für die bessere Ergebnissituation sind die weiter deutlich über den zuvor erwarteten Terminpreisen notierenden Tagespreise für Bioethanol sowie die hohe Kapazitätsauslastung in allen vier Anlagen“, betont das Unternehmen. Soweit hätten die vergangenen Monate wohl nicht besser laufen können. Doch nach einer Performance von mehr als 80 Prozent im laufenden Geschäftsjahr legen auch die Investoren ihre Messlatte entsprechend höher. Und so richtet sich das Augenmerk auf die deutlich vorsichtigere Einschätzung des kommenden Geschäftsjahrs. Angesichts rückläufiger Terminpreise für Bioethanol in Europa kalkuliert CEO Joachim Lutz nämlich mit einer „Normalisierung“ des operativen Ergebnisses auf ein Niveau zwischen 40 bis 80 Mio. Euro. Gleichzeitig weist Lutz jedoch darauf, dass die Aussagekraft der Terminmarktpreise „nur von begrenzter Aussagekraft“ sind. Und so bleibt abzuwarten, ob sich die Geschichte von 2016/17 auch im neuen Jahr fortsetzt, wenn auch in abgeschwächter Form. Beinahe schon eine Randnotiz – aber deshalb nicht minder bemerkenswert – ist, dass CropEnergies dann „erstmals in seiner Unternehmensgeschichte komplett schuldenfrei“ sein wird, wie der Vorstand betont. Zur Einordnung: 2014/15 drückten noch Netto-Finanzverbindlichkeiten von 150 Mio. Euro auf die Bilanz. 2015/16 waren es rund 66 Mio. Euro. Nach Ablauf von Q3 2016/17 wies CropEnergies 37 Mio. Euro an Netto-Finanzverbindlichkeiten aus. Eine Entwicklung, die entsprechend positive Effekte auf die Bewertung der Aktie ausstrahlt. Eine gute Halten-Position ist die Aktie für boersengefluester.de allemal.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

10. Februar, 2017

Seit mittlerweile einem Jahr hängt der Kurs des TecDAX-Werts Cancom in einem Korridor zwischen grob 40 und 50 Euro fest. Angesichts der starken Langfristperformance – vor fünf Jahren kostete der Anteilschein des IT-Systemintegrators noch weniger als 10 Euro – ist das jetzt kein Drama. Dennoch: Die meisten Anleger werden sich eine bessere Entwicklung erhofft haben. Allerdings geht Cancom ein enormes Expansionstempo, kurzfristige Reibungsverluste bei der Marge lassen sich da nicht immer vermeiden. „Wir setzen auf die IT-Zukunftsthemen und wollen in wachstumsstarken Bereichen auch weiter investieren”, betont der Vorstandsvorsitzende Klaus Weinmann. Mit Erlösen von 1.022,7 Mio. Euro hat Cancom 2016 erstmals die Milliardenschallmauer durchbrochen. Das war zwar so zu erwarten, ist aber trotzdem eine bemerkenswerte Entwicklung. Vor fünf Jahren setzte Cancom „nur“ etwa halb so viel um. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam 2016 bei 72,8 Mio. Euro an, was einem Zuwachs von gut 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Deutlich dynamischer preschte das Betriebsergebnis (EBIT) voran: 51,2 Mio. Euro toppen die Vergleichsgröße 2015 um fast ein Viertel. Allerdings lagen die Erwartungen der Analysten an das EBIT im Bereich um 55 Mio. Euro. Eine positive Überraschung ist Cancom mit den Daten also nicht gelungen, so imposant die absoluten Zahlen auch aussehen. Gravierend sind die Abweichungen freilich nicht, so dass die Analysten ihre positive Einschätzung bestätigt haben. Warburg gibt ein Kursziel von 56 Euro aus, Hauck & Aufhäuser sieht den fairen Wert weiterhin bei 57 Euro. So gesehen gibt es keinen Grund, bei Cancom auszusteigen. Das kompletten Zahlenwerk für 2016 sowie den Ausblick präsentieren die Münchner am 27. März. Die Hauptversammlung findet am 20. Juni 2017 statt. Auf Basis der Dividendenschätzung von boersengefluester.de von 0,55 Euro (Vorjahr: 0,50 Euro) rangiert die Dividendenrendite allerdings bei deutlich weniger als 1,5 Prozent.


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09. Februar, 2017

Einen sehr schönen Lauf hat nun schon seit etwas längerer Zeit die Aktie von Villeroy & Boch. Dabei ist der Anteilschein des Herstellers von Tischzubehör und Badezimmer-Equipment weiterhin moderat bewertet – das zeigen die (wie stets sehr zeitnah) präsentierten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bei Erlösen von 820,1 Mio. Euro kam das Unternehmen auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 47,6 Mio. Euro. Das ist etwas mehr als von boersengefluester.de vermutet wurde. Das Ergebnis je (Vorzugs)-Aktie stieg von 1,06 auf 1,13 Euro. Besonders erfreulich: Villeroy & Boch wird der Hauptversammlung am 24. März 2017 eine Anhebung der Dividende von 0,49 auf 0,53 Euro je Vorzugsaktie vorschlagen. Damit kommt der ehemalige SDAX-Wert auf eine Rendite von immerhin fast 3,5 Prozent – vor Abzug von Steuern. Die nicht notierten Stammaktien werden mit jeweils 0,48 Euro bedient. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit einem Erlösplus zwischen drei und fünf Prozent sowie einem Anstieg des EBIT in einem Korridor von fünf bis zehn Prozent. Diese Größenordnungen sollten eher konservativ formuliert sein. Dabei sind Investitionen von rund 35 Mio. Euro geplant, was den Vorjahreswert um ein stattliches Drittel übersteigt. Angesichts der Dividendenrendite sowie eines KGVs im Bereich um zwölf bleiben wir positiv für den Titel gestimmt.


Eher diffuse Meldungen gibt es derzeit von RNTS Media – einem Unternehmen aus dem Mobilesektor, das sich darauf spezialisiert hat, App-Entwicklern und Seitenbetreibern ihre Werbeplätze möglichst effizient zu monetariseren: Zunächst einmal musste RNTS einräumen, dass sich die Vorlage des 2016er-Geschäftsberichts auf Juli 2017 verschieben wird. Grund ist, dass mit der seit 2012 für RNTS tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young keine Einigung zur Abnahme des neuen Geschäftsberichts erzielt werden konnte. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um Gründe, die nichts mit RNTS zu tun. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung gegen Ende des ersten Quartals sollen die Aktionäre nun Grant Thornton als neuen Prüfer bestellen. Die Düsseldorfer testieren unter anderem auch die Bilanzen von Firmen wie Biofrontera, Daldrup, Elmos Semiconductor oder auch Mühlbauer. Ungewöhnlich ist ein plötzlicher Wechsel des Wirtschaftsprüfers zwar allemal, muss aber nicht zwingend ein Alarmsignal sein. Um mögliches Getuschel erst gar nicht aufkommen zu lassen, hat die in Berlin ansässige RNTS gleich noch einen ersten Überblick über die Zahlen für 2016 nachgeschoben: Demnach kam das Unternehmen auf Erlöse von gut 215 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 6 Mio. Euro – nach minus 12,1 Mio. Euro im Jahr zuvor. Die Analysten von Edison hatten in ihrer jüngsten Studie mit einem EBITDA von minus 10 Mio. Euro gerechnet. Damit nicht genug: Für das laufende Jahr setzt RNTS-Vorstand Andreas Bodczek die bisherige Umsatzprognose von mehr 240 Mio. Euro auf über 280 Mio. Euro herauf – bei einem um außerordentliche Posten bereinigten EBITDA von gut 3 Mio. Euro. Unterm Strich wird das Unternehmen damit freilich wohl noch deutlich in den roten Zahlen bleiben. Der Börsenwert von RNTS Media beträgt 256,5 Mio. Euro – ist also gar nicht mal so klein. Gleichwohl fehlt es dem im Prime Standard notierten Unternehmen defintiv an Visibilität in der Finanzszene. Auch wenn sich angesichts der unklaren Gemengelage noch keine Investments aufdrängen, für boersengefluester.de bleibt die Aktie zumindest eine Position für die Beobachtungsliste.



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08. Februar, 2017

Bei Unternehmen, die mit einem Beherrschungsvertrag ihres Großaktionärs ausgestattet sind, zählen die harten Fakten zum Umsatz und Gewinn an der Börse in der Regel nur noch mit halber Kraft. Das gilt in gewisser Weise auch für den Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori (ehemals Gildemeister), der mit DMG Mori Co aus Japan verbandelt ist. Gleichwohl ist der Streubesitzanteil immer noch groß genug, dass die Bielefelder ihren SDAX-Platz verteidigen. Anleger, die die – freilich unattraktive – Barabfindung von 37,35 je Aktie ausschlagen, erhalten eine garantierte Dividende von (netto) 1,03 Euro je Anteilschein. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 44,42 Euro entspricht das einer Rendite von immerhin noch 2,3 Prozent. Derweil hat DMG Mori im vergangenen Jahr erhebliche Sondereffekte für die Neuausrichtung zu verkraften gehabt, so dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 44 Prozent auf 103,9Mio. Euro einknickte. Bemerkbar macht sich hier auch der positive Beitrag aus dem Verkauf der Anteile an der DMG Mori Company Ltd., der den 2015er-Wert positiv beeinflusste. Der Ausblick für 2017 hört sich zunächst einmal nicht sonderlich ermutigend an, der Vorstand rechnet mit einem „schwierigen internationalen Marktumfeld“. Konkretere Aussagen will das Management zur Bilanzkonferenz am 9. März 2017 treffen. Für boersengefluester.de ist der Titel dennoch haltenswert. Die Dividendenrendite ist mindestens guter Durchschnitt, zudem besteht die Möglichkeit, dass der Großaktionär weitere Stücke über die Börse einsammelt.


Auf mehr als 1 Mrd. Euro türmt sich mittlerweile der Börsenwert des TecDAX-Unternehmens Jenoptik. Vor zwölf Monaten war es noch ein gutes Drittel weniger. Doch der auf optische Technologien fokussierte Konzern hat sich längst zu einem Investorenliebling gemausert. Mit den jetzt vorgelegten vorläufigen Zahlen für 2016 kann die Gesellschaft aus Jena ebenfalls punkten: Bei Erlösen von 685 Mio. Euro (+2,5 Prozent) kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 61,2 auf mehr als 68 Mio. Euro voran. „Nach dem guten Verlauf von Januar bis September 2016 hat die Dynamik unseres Geschäftes besonders im vierten Quartal noch einmal zugelegt, sodass wir unsere Ziele teilweise sogar übererfüllt haben“, sagt der Mitte des Jahres scheidende Jenoptik-Chef Michael Mertin. Sein Nachfolger wird Stefan Traeger, der vom Schweizer Medizintechnikkonzern Tecan Group kommt. Bestätigt hat Jenoptik-CFO Hans-Dieter Schumacher die bisherige Zielsetzung, wonach bis 2018 Erlöse von 800 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von rund zehn Prozent zu erwarten sind. Auf Basis dieser Planung würde das mittlerweile finanzschuldenfreie Unternehmen an der Börse mit dem knapp 13fachen des für 2018 zu erwartenden Betriebsergebnis gehandelt. Wirklich günstig ist das nicht mehr, doch das ist nach rund acht Jahren mehr oder weniger Dauerhausse kaum eine Aktie. Und so müssen Anleger darauf vertrauen, dass der Aufwärtstrend noch eine Weile anhält. Eine gute Halten-Position ist der Titel aber allemal. Die Analysten der DZ Bank haben das Kursziel von 18 auf 21 Euro heraufgesetzt. Das entspricht einem Potenzial von annähernd 17 Prozent.




06. Februar, 2017

Noch einen Zacken besser als von boersengefluester.de vermutet sind die vorläufigen Jahreszahlen von Delignit ausgefallen. Demnach kam der Hersteller des gleichnamigen Holzwerkstoffs bei Erlösen von 48,6 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,7 Mio. Euro. Damit hat Delignit in der zweiten Jahreshälfte sogar leicht mehr verdient als in den ersten sechs Monaten 2016. Zur Einordnung: Boersengefluester.de ging für das Gesamtjahr 2016 zuletzt von 47,2 Mio. Euro Umsatz sowie einem EBITDA von 3,3 Mio. Euro aus. Ebenfalls besser als gedacht entwickelte sich der Nettoüberschuss, der von 1,1 auf 1,4 Mio. Euro kletterte. Hier wirkten sich insbesondere die gesunkenen Abschreibungen sowie eine reduzierte Steuerquote aus, wie das Unternehmen betont. Eine erste Prognose für das laufende Jahr will Vorstand Markus Büscher mit der für Ende Mai angesetzten Veröffentlichung des Geschäftsberichts vorlegen. Viel mehr als eine qualitative Aussage sollten Anleger hier jedoch nicht unbedingt erwarten. Immerhin: Zuletzt hatte Büscher in seinen Präsentationen für 2018 eine Umsatzsteigerung auf mehr als 50 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Mit ein wenig Fortune sollte dieses Ziel nun bereits 2017 in greifbare Nähe rücken. Der Aktienkurs von Delignit hat sich derweil seit einigen Monaten in der stabilen Seitenlage eingenistet. In diesem Punkt hatte sich boersengefluester.de etwas mehr versprochen, zumal Großaktionär MBB mit dem in Aussicht gestellten Börsengang der Aumann-Beteiligung regelmäßig für Schlagzeilen sorgt (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Nun: Für langfristig orientierte Investoren hat sich an dem grundsätzlichen Szenario nichts geändert. Delignit befindet sich auf Wachstumskurs – sowohl, was die Laderaumausstattung für Nutzfahrzeuge als auch den Einsatz der eigenen Produkte in Schienenfahrzeugen angeht. Der Börsenwert von Delignit beträgt beim aktuellen Kurs von 4,86 Euro knapp 39 Mio. Euro – gut 76 Prozent davon sind MBB zuzurechnen.


Mit der dritten Barkapitalerhöhung innerhalb von zwölf Monaten holt die Deutsche Konsum REIT-AG zum großen Schlag aus. Immerhin ist das maximale Emissionsvolumen mit knapp 40 Mio. Euro ungefähr doppelt so groß, wie die beiden vorangegangenen Maßnahmen zusammen. „Der Nettoerlös der Transaktion soll zur Wachstumsfinanzierung der Gesellschaft verwendet werden, insbesondere für den Erwerb weiterer Einzelhandelsimmobilien“ heißt es offiziell. Parallel zu der Kapitalerhöhung beantragt das auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilienunternehmen ein Upgrade vom Freiverkehr in das streng regulierte Handelssegment Prime Standard – genau wie Ende Dezember zur Bilanzvorlage bereits avisiert. Ein Indexkandidat wird das von Immobilienprofi Rolf Elgeti geführte Unternehmen damit zwar nicht unmittelbar, doch die Deutsche Konsum REIT-AG wächst in eine beachtliche Größe. Unter der Voraussetzung, dass sämtliche der 4.653.282 neuen Aktien zum Bezugskurs von 8,50 Euro platziert werden, käme die in Potsdam angesiedelte Gesellschaft (bei einem Kurs von 8,50 Euro) auf einen Börsenwert von immerhin gut 210 Mio. Euro. Das entspricht etwa der Größenordnung des Bestandshalters von Gewerbeimmobilien DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate AG, wo Elgeti über sein Investmentvehikel Obotritia Capital zum Kreis der Großaktionäre zählt. Losgelöst davon: Altaktionäre erhalten bei der jetzt angekündigten Kapitalerhöhung ein Bezugsrecht – 15 alte Aktien berechtigen zum Kauf von zwei neuen Aktien. Zudem besteht die Möglichkeit eines Überbezugs. Dem Vernehmen nach haben „bestimmte Aktionäre“ bereits Interesse bekundet, Aktien im Volumen von bis zu 25 Mio. Euro zu zeichnen. Sollten diese Investoren nicht zurückziehen, wäre die von ODDO Seydler begleitete Kapitalerhöhung also schon zu rund 60 Prozent gesichert. Summa summarum wertet boersengefluester.de den Wechsel in den Prime Standard als sehr gutes Zeichen Richtung mehr Transparenz, denn noch reicht ein Blick auf die Homepage, um zu erkennen, dass 2015/16 (30. September) das erste Jahr in der Rechtsform einer REIT-Gesellschaft war. Hier hat die Gesellschaft noch deutlich Potenzial. Der Titel ist aber trotzdem eine gute Halten-Position.






03. Februar, 2017

Beinahe schon unheimlich ist die Performance der Lotto24-Aktie. Zwischenzeitlich notierte der Anteilschein sogar schon bei mehr als 10 Euro – dem neuen Kursziel von Warburg Research. Selbst wenn die operative Entwicklung des Online-Lottovermittlers deutlich besser verläuft als zu erwarten war (siehe dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER), die Anleger sollten nicht aus den Augen verlieren, dass die Hamburger mittlerweile auf einen Börsenwert von fast 229 Mio. Euro kommen. Das entspricht immerhin dem 35fachen des für 2018 zu erwartenden EBITDA. Keine Frage: Lotto24 ist eine prima Gesellschaft und hat mit Petra von Strombeck eine clevere Vorstandsvorsitzende, die auch am Kapitalmarkt gut ankommt. Auf dem jetzigen Bewertungsniveau scheint für boersengefluester.de jedoch die – nach den Steuerunsicherheiten und den geplant höheren Marketingausgaben – abgestürzte ZEAL Network-Aktie das bessere Chance-Risiko-Profil zu besitzen. Offizieller Termin für die Vorlage des Geschäftsberichts von Lotto24 ist der 30. März 2017.




02. Februar, 2017

Frei von unliebsamen Überraschungen ist der Geschäftsbericht 2015/16 (30. September) von Dr. Hönle. Demnach hat auch der zuletzt kommunizierte Ausblick des Spezialisten für industrielle UV-Technik weiter Bestand: Für 2016/17 geht Dr. Hönle von Erlösen zwischen 95 und 105 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 14 bis 16 Mio. Euro aus. Zur Hauptversammlung am 28. März 2017 in München schlägt die Gesellschaft eine unveränderte Dividende von 0,55 Euro pro Anteilschein vor – auch das hatte boersengefluester.de so vermutet (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Alles im Lot also zurzeit bei dem schon häufig von uns empfohlenen Small Cap. Die Analysten von Warburg Research haben ihr Kursziel zuletzt von 30 auf 34 Euro heraufgesetzt, so dass auch aus diesem Blickwinkel noch ein Potenzial von rund 15 Prozent besteht. Das mag jetzt nicht übermäßig sexy klingen, auf die lange Sicht sollte bei 34 Euro aber auch nicht zwangsläufig Schicht mit dem Aufwärtstrend sein. Immerhin hat Dr. Hönle erneut auf mögliche Zukäufe in Bereichen wie Klebstoffe und Quarzglasprodukte hingewiesen. Viel hängt außerdem davon ab, ob die Tochter Raesch Quarz (Germany) nach der Restrukturierung nun nachhaltig auf die gewünschte PS-Zahl kommt. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Einschätzung „Kaufen“, auch wenn sich die wesentlichen Bewertungskennzahlen wie KGV, KBV oder Dividendenrendite mittlerweile unvorteilhafter darstellen als die langfristigen Durchschnittswerte. Abgehoben ist die fundamentale und charttechnische Lage aber nicht, immerhin meistert der Titel zurzeit alle Kriterien unseres Permanent-Aktien-Screenings.


Noch besser als gedacht: Nach jetzigem Stand hat B+S Banksysteme im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2016/17 (30. Juni) bei einer Betriebsleistung (Umsatz plus sonstige betriebliche Erträge) von 4,71 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 845.000 Euro erzielt. Erst Mitte Januar – zur Hauptversammlung – berichtete Wilhelm Berger, CEO von B+S Banksysteme, im Interview mit boersengefluester.de, dass das EBIT nach vorläufigen Berechnungen bei 662.000 Euro gelegen habe. Details dazu wollen die Münchner am 15. Februar präsentieren. Boersengefluester.de wird die Entwicklung weiter genau verfolgen. Mit einem Börsenwert von 21,7 Mio. Euro ist die Gesellschaft zwar ein relativ kleiner Player im Markt für die Software-Ausstattung von Banken. Momentan laufen die Geschäfte aber gut – was sich entsprechend auch im Aktienkurs widerspiegelt. „Strategische Investoren haben längst erkannt, dass allein unser Kundenstamm nach wie vor ein Mehrfaches unseres aktuellen Börsenwerts darstellt“, verriet uns Berger zuletzt. Daher bleiben wir bei der positiven Einschätzung für den Small Cap. Das Papier eignet sich aber nur für risikobereite Investoren, zumal die Handelsumsätze in der Aktie sehr überschaubar sind.


Besser als zuletzt befürchtet hat Adler Modemärkte das vergangene Jahr abgeschlossen. So kam die Gesellschaft auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 22,5 Mio. Euro – statt der noch im Oktober 2016 avisierten Spanne von 14 bis 17 Mio. Euro. Mit ein wenig Fortune müsste das jetzt vorgelegte EBITDA ausreichen, um auch unterm Strich leicht schwarze Zahlen zu schreiben. Zur Einordnung: Nach den schwachen Q3-Zahlen hatte die Textileinzelhandelskette noch einen Fehlbetrag für das Gesamtjahr für wahrscheinlich gehalten. Nun zeigt das eingeleitete Restrukturierungsprogramm aber bereits Wirkung, und für 2017 stehen weitere Einsparungen auf dem Programm. Zudem poliert Adler Modemärkte das angestaubte Image mit einer neuen Marketingkampagne an. Einen konkreten Ausblick für das laufende Jahr wird das Management am 16. März 2017 vorlegen. Spätestens dann steht auch die Veröffentlichung des Dividendenvorschlags an. Ob die Gesellschaft aus Haibach bei Aschaffenburg aber überhaupt etwas ausschütten wird, steht in den Sternen. Boersengefluester.de kalkuliert vorsichtshalber mit einer Nullrunde, zumal Sparmaßnahmen und Gewinnausschüttungen nicht so recht zusammenpassen. Aber auch losgelöst von der Dividende hat der Small Cap durchaus seine Reize: Beim aktuellen Kurs beträgt die Marktkapitalisierung knapp 96,5 Mio. Euro. On top kommen Netto-Finanzverbindlichkeiten von zuletzt gut 10 Mio. Euro. Demnach wäre die Gesellschaft gerade einmal mit dem 3,6fachen des von boersengefluester.de für 2017 erwarteten EBITDA von annähernd 30 Mio. Euro bewertet. Die Risiken bei einem Investment in Adler Modemärkte sind freilich immer noch enorm: Die Rahmenbedingungen für den stationären Textilhandel sind alles andere als ein Spaziergang im Park und nur mit Sparmaßnahmen lässt sich auf Dauer kein Wachstum erzielen. Andererseits kostet der Small Cap zurzeit aber eben auch nur noch 5,20 Euro und nicht 10 Euro und mehr wie im Jahr 2015.


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