Aktuell zu Ihren Aktien – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

An dieser Stelle bieten wir Ihnen einen Überblick über die interessantesten Unternehmensnachrichten – vom Blue Chip bis zum Nebenwert. Boersengefluester.de fasst den Inhalt kompakt zusammen und gibt eine kurze Einschätzung. Damit sind Sie stets auf dem aktuellen Stand.

Kurznachrichten


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05. Oktober, 2015

Der Anteilschein von SKW Stahl-Metallurgie präsentiert sich im laufenden Jahr als das Papier mit den zwei Gesichtern. Angetrieben von der Hoffnung auf einen schnellen Turnaround nach dem von heftigen Verlusten geprägten Jahr 2014, zog die Notiz von Anfang Januar bis Ende Juni 2015 um 60 Prozent auf 6,10 Euro in die Höhe. Doch die Stimmung ist komplett gekippt. Mittlerweile müssen sich Investoren eher Sorgen um den Fortbestand der Gesellschaft machen. Insbesondere die schwache US-Stahlkonjunktur ist eine kaum zu schulternde Belastung. Seit Jahresmitte hat der Small Cap nun um 40 Prozent an Wert eingebüßt und notiert nur noch bei 3,60 Euro. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 23,5 Mio. Euro. Bestätigt hat die Gesellschaft aus dem bayerischen Unterneukirchen jetzt, was von Firmenkennern ohnehin befürchtet worden war: Die dringend notwendige Kapitalerhöhung (KE) ist abgesagt. Als Grund nennt der Vorstand die „deutlich veränderten Rahmenbedingungen auf den Stahl- und Kapitalmärkten”. Bereits Mitte August hatte SKW mitgeteilt, dass die KE auf dem Prüfstand stehe. Dabei war ursprünglich vorgesehen, das Grundkapital bis Anfang Dezember in Maximalfall auf das Doppelte zu erhöhen. Jetzt kommt – zumindest auf dem Weg einer Barkapitalerhöhung – überhaupt kein frisches Geld rein. Offenbar hat das Management eingesehen, dass eine Roadshow bei institutionellen Investoren wohl kaum auf nennenswerte Resonanz gestoßen wäre. Und von Privatanlegern ist angesichts der schwachen Bilanz ohnehin nicht sonderlich viel zu erwarten gewesen. Im schlimmsten Fall ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Nebenbedingungen mit den kreditgebenden Banken gerissen werden und den Darlehensgebern ein außerordentliches Kündigungsrecht zusteht. Keine guten Aussichten für den ehemaligen SDAX-Konzern.



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02. Oktober, 2015

Gute Nachrichten für die bereits mehrfach von boersengefluester.de empfohlene Aktie von Biofrontera: Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den Leverkusenern mitgeteilt, dass sie in einer vorläufigen Durchsicht für den Zulassungsantrag der Hautkrebssalbe Ameluz in Kombination mit einer speziellen Rotlichtlampe keine wesentlichen Probleme gefunden hat und nun mit der inhaltlichen Detailprüfung beginnt. Dass die Unterlagen für den Antrag vollständig sind, hatte die FDA bereits vor einigen Wochen mitgeteilt. Sollte alles glatt gehen, wäre bereits der 10. Mai 2016 das Zulassungsdatum. „Die Ankündigung ist eine großartige Nachricht. Die FDA macht keinen Gebrauch von ihrer maximalen Überprüfungszeit von zwölf Monaten, was einen um zwei Monate früheren Markteintritt in den USA ermöglicht”, sagt Biofrontera-Vorstandschef Hermann Lübbert. Ausgelegt ist der US-Antrag zunächst auf die Behandlung von milder und moderater Aktinischer Keratose – einer durch intensive Sonneneinstrahlung verursachten Beschädigung der oberen Hautschicht. Allerdings befindet sich eine Ausweitung auf die schwerere Indikation Basalzellkazinom (BCC) auch für die USA in der Vorbereitung. Zumindest formal läuft es bei Biofrontera also in die richtige Richtung. An der Börse hat die Aktie aber noch immer einen schweren Stand. Die große Frage ist, ob die „kleine” Biofrontera es tatsächlich schafft, Ameluz mehr oder weniger im Alleingang in den Vereinigten Staaten zu vermarkten, so wie es der Plan vorsieht. Zwar beteuert das Management auf Roadshows regelmäßig, dass die hierfür notwenigen Investitionen sich im vertretbaren Rahmen bewegen – ein Selbstläufer wird das US-Projekt aber nicht. Zudem erwarten Börsianer, dass noch 2015 eine weitere Kapitalerhöhung folgen wird. Die entsprechenden Gespräche mit Investoren laufen dem Vernehmen nach bereits. CEO Lübbert sowie Finanzvorstand Thomas Schaffer müssen also weiter Überzeugungsarbeit leisten. Da kommt der momentan doch recht gute Nachrichtenfluss genau zur rechten Zeit. Allerdings sollte auch der bescheiden aussehende Kurs von 2,27 Euro nicht darüber hinweg täuschen, dass die Gesellschaft mit fast 54 Mio. Euro kapitalisiert ist. Risikobereite Investoren greifen weiter zu.


Kein Pardon kennt die Börse mit dem IT-Dienstleister RealTech. Um mehr als 30 Prozent auf ein neues Rekordtief von 1,63 Euro stürzte die Notiz des Small Caps nach einer knackigen Gewinnwarnung ab. So rechnet der im Umbruch befindliche Spezialist für Software aus der SAP– und Microsoft-Umgebung für 2015 nur noch mit einem EBIT zwischen minus 2 und minus 3 Mio. Euro. Bislang hatte Vorstand Volker Hensel ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 0 bis 1 Mio. Euro in Aussicht. Bereits zum Halbjahr hatte RealTech einräumen müssen, dass der Transformationsprozess sich länger als erwartet hinziehe. Dennoch ging die Gesellschaft aus der SAP-Stadt Walldorf von einer Stabilisierung der Zahlen aus. Nach neun Monaten 2015 bewegen sich die Erlöse mit 25,4 Mio. Euro zwar auf Vorjahresniveau. Doch das Betriebsergebnis verharrte mit minus 1,3 Mio. Euro ebenfalls auf dem enttäuschenden Stand von Ende Q3 2014. Kapitalisiert ist die Gesellschaft nun nur noch mit 8,77 Mio. Euro. Dem stand zum Halbjahr noch ein auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital von 13,38 Mio. Euro entgegen – bei Nettofinanzverbindlichkeiten von knapp 1,9 Mio. Euro. Als Hoffnungsschimmer taugt das Eigenkapital allerdings auch nur bedingt, zumal es im Jahresverlauf weiter schmelzen wird und momentan keine echte Perspektive auf eine nachhaltige Besserung der Zahlen zu erkennen ist. Kaum noch vorstellbar, dass die früher im Neuen Markt gelistete Gesellschaft auf dem Höhepunkt im Jahr 2000 mal 650 Mio. Euro wert war. Keine Frage: Unsere zweitweise positive Einschätzung, dass RealTech den Turnaround wird hinbekommen können, hat sich als Schuss in den Ofen herausgestellt.


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