Nur mühsam bewegt sich der Aktienkurs der German Startups Group (GSG) Richtung Norden. Dabei spielt die Venture Capital-Beteiligungsgesellschaft momentan recht virtuos auf der Investor Relations-Klaviatur und setzt insbesondere auf das Instrument des Aktienrückkaufs. Das jüngste – auf bis zu 250.000 Aktien ausgelegte – Programm haben die Berliner vorzeitig beendet, auch wenn gerade einmal 30.367 Anteilscheine erworben wurden. An die Stelle dieser Offerte tritt ein öffentliches Rückkaufangebot für bis 200.000 Euro zu einem Preis von jeweils 1,85 Euro – die Frist läuft vom 15. Juni bis 15. Juli. Damit sollte die gegenwärtige Notiz von 1,78 Euro nach unten gut abgesichert sein. Zudem betont CEO Christoph Gerlinger, der seinen Bestand kürzlich um 10.000 Stück aufgestockt hat, dass er keine Stücke aus seinem Bestand andienen werde. Kein Wunder: Die German Startups Group geht mit ihrer schrittweisen Umstellung des Geschäftsmodells Richtung Plattform für VC-Anteile in die entscheidende Phase. Am 19. Juni 2018 findet in Berlin in Clärchens Ballhaus der Launch von G|S Market statt. Ein Moment, auf den das Unternehmen lange hingearbeitet hat und dem die Investoren enorme Bedeutung beimessen (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). „Eine erfolgreiche Umgestaltung könnte es GSG nicht nur ermöglichen, die Bewertungslücke zum NAV (derzeit rund 30 %) zu schließen, sondern auch zusätzlichen Wert zu realisieren“, betonen die Analysten von EDISION in ihrer jüngsten Studie zu der im Scale gelisteten Aktie der German Startups Group. So gesehen wäre es wohl kein besonders cleverer Schachzug, jetzt der Gesellschaft seine Stücke anzudienen. Noch keine Entscheidung gibt es indes zu der Mitte Mai gemeldeten Nachricht, wonach der German Startups Group ein Kaufangebot für die ihr zu 50,7 Prozent gehörende Digitalagentur Exozet Berlin vorliegt. Dabei handelt es sich um einen gewichtigen Deal. „Der Kaufpreis würde bei Veräußerung zu einem Veräußerungsgewinn gegenüber dem Buchwert in Höhe von rund 1 Mio. Euro führen und das Eigenkapital entsprechend erhöhen“, heißt es offiziell. Zur Einordnung: Gegenwärtig beträgt die gesamte Marktkapitalisierung der Berliner “nur” 21,3 Mio. Euro. Für risikobereite Investoren bleibt die GSG-Aktie unserer Meinung nach eine Wette wert.
Vom 19. bis 22. Juni 2018 findet in München die Leitmesse automatica für Automation und Robotikanwendungen statt. Mit von der Partie sind aus dem Small- und Mid Cap-Sektor Cenit, KUKA, Manz, DMG Mori, Leoni, Stemmer Imaging und Isra Vision. Insbesondere die Aktie von Isra Vision kennt zurzeit wieder mal kein Halten. Allein seit der Umsetzung des 1:5-Aktien-Splits am 25. Mai hat die Notiz des TecDAX-Unternehmens um rund neun Prozent zugelegt. Seit Jahresbeginn 2018 beträgt das Kursplus mittlerweile gut 16 Prozent – die Kursdelle aus den ersten drei Monaten 2018 ist damit mehr als wettgemacht. Insgesamt kommt Isra Vison gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von 1.095 Mio. Euro – so viel wie nie zuvor seit dem Börsengang im April 2000. An der grundsätzlichen Ausgangslage hat sich nichts geändert: Die kürzlich vorgelegten Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahrs 2017/18 (30. September) waren zwar wieder einmal gut. Gemessen an der mittlerweile erreichten Bewertung, ist das Wachstumstempo aber eigentlich nicht dynamisch genug – zumal Isra Vision bei den Margen seit Jahren mehr oder weniger auf der Stelle tritt. Bekannt ist, dass CEO Enis Ersü sich vehement um Akquisitionen kümmert. Von den potenziellen Verstärkungen soll ein Zukauf noch im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden. Demnach müsste Isra Vision also schon einigermaßen bald Vollzug melden. Wir sind gespannt, welchen Fisch Erst an der Angel hat. Für boersengefluester.de bleibt die Isra-Aktie eine Halten-Position.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020e | 2021e | ||
Umsatzerlöse1 | 112,24 | 128,82 | 142,99 | 152,53 | 153,90 | 165,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 32,41 | 37,68 | 42,95 | 49,03 | 51,98 | 56,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 28,88 | 29,25 | 30,04 | 32,14 | 33,78 | 33,94 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 22,56 | 25,59 | 28,33 | 33,22 | 33,87 | 37,60 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 20,10 | 19,86 | 19,81 | 21,78 | 22,01 | 22,79 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 14,78 | 17,76 | 20,72 | 23,26 | 22,63 | 25,10 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 13,17 | 13,79 | 14,49 | 15,25 | 14,70 | 15,21 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 12,17 | 34,31 | 37,08 | 25,59 | 33,74 | 36,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,68 | 0,80 | 0,94 | 1,06 | 1,03 | 0,80 | 0,96 | |
Dividende8 | 0,08 | 0,10 | 0,11 | 0,15 | 0,18 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM |
