PBB
DT.PFANDBRIEFBK
Anteil der Short-Position: 8,37%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 7,69%
HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 6,69%
VAR1
Varta
Anteil der Short-Position: 4,85%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 4,84%
ZAL
ZALANDO
Anteil der Short-Position: 4,49%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 4,13%
ENR
SIEMENS ENERGY
Anteil der Short-Position: 3,98%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 3,83%
COK
Cancom IT Systeme
Anteil der Short-Position: 3,65%
PSM
PROSIEBENSAT.1
Anteil der Short-Position: 3,58%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,21%
BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 3,18%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,01%
RHM
Rheinmetall
Anteil der Short-Position: 2,41%
SZG
Salzgitter
Anteil der Short-Position: 1,70%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 1,61%
TUI
TUI
Anteil der Short-Position: 1,49%
PUM
Puma
Anteil der Short-Position: 1,41%
WCH
Wacker Chemie
Anteil der Short-Position: 1,35%
NEM
Nemetschek
Anteil der Short-Position: 1,26%
FRA
Fraport
Anteil der Short-Position: 1,04%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 0,59%

Adesso: Die Aktie mit den zwei Gesichtern

Auf der DVFA-Frühjahrskonferenz brachte es Adesso-Finanzvorstand Christoph Junge auf den Punkt: „Wir sind schon fast ein Substanzwert.” Seit der Gründung vor 15 Jahren schreibt der IT-Dienstleister kontinuierlich schwarze Zahlen und weist mittlerweile eine Nettoliquidität von gut 20 Mio. Euro aus – bei einer Marktkapitalisierung von zurzeit 93,5 Mio. Euro. Zur Hauptversammlung am 2. Juni 2015 steht eine um 4 Cent auf 0,25 Euro je Anteilschein erhöhte Dividende auf der Agenda. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 16,15 Euro läuft das auf eine Rendite von 1,5 Prozent hinaus. Im vergangenen Jahr kamen die Dortmunder bei Erlösen von 156,92 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 9,78 Mio. Euro. Damit bewegt sich die operative Marge leicht oberhalb von sechs Prozent. Da ist noch Luft nach oben. Der Mittelwert in den vergangenen acht Jahren liegt schließlich bei acht Prozent – teilweise gab es sogar zweistellige Renditen. „Unser Ziel sind Margen zwischen neun und elf Prozent”, verrät Junge in Frankfurt. Zum Vergleich: Das vermutlich am ehesten mit Adesso vergleichbare Unternehmen msg life – eine Software- und Beratungsfirma für Lebensversicherer – kalkuliert für 2015 mit Erlösen von 105 Mio. Euro und einem EBITDA von etwa 8 Mio. Euro, was einer EBITDA-Marge von 7,6 Prozent entspricht. Adesso rechnet für 2015 mit Umsätzen zwischen 166 und 171 Mio. Euro sowie einem EBITDA von 9,8 bis 10,5 Mio. Euro. Auf jeden Fall soll die EBITDA-Marge aber bei „mindestens” 6,0 Prozent liegen. Das klingt zunächst einmal nicht super ambitioniert von den Ruhrgebietlern. Allerdings: 2014 gab es mehrere Großprojekte im E-Commerce-Umfeld, die sich so nicht wiederholen lassen. Hinzu kommen die enormen Investitionen für das Versicherungssoftwaresystem inSURE.

 

Adesso  Kurs: 113,200 €

 

Banken und Versicherungen gehören zwar seit jeher zu den Kernbranchen von Adesso. Zurzeit geben die Dortmunder aber richtig Gas, um ihre Position auszubauen. Erst kürzlich haben sie ihren Anteil an der bislang als Joint Venture geführten PSLife GbmH für schätzungsweise mehr als 5 Mio. Euro aufgestockt. Mit ein Ziel: Das bislang auf Lebensversicherungen fokussierte Produkt soll auf Anwendungen in den Sparten Kranken- und Sachversicherung ausgeweitet werden. Den Startschuss hierfür markierte ein im Dezember 2014 bekannt gegebenes Projekt mit einer großen deutschen Versicherungsgruppe. Zunehmend interessant dürfte für Adesso aber auch die momentan noch im Aufbau befindliche Softwareanwendung für den Automobilbereich werden. Wie boersengefluester.de hört, könnte insbesondere das Handling von Rückrufaktionen ein interessanter Einsatzbereich sein. Damit nicht genug. In den USA versucht Adesso mit seinem Content-Management-System FirstSpirit stärker Fuß zu fassen. Bislang stößt das Programm für den Betrieb komplexer Webseiten auf erfreuliche Resonanz – ist aber noch defizitär. Hier bewegt sich Adesso auf einem schmalen Grat. Einerseits lockt ein enormer Markt. Andererseits können die finanziellen Belastungen in den Vereinigten Staaten schnell Überhand nehmen.

Ebenfalls richtungsweisend für den Small Cap könnte eine momentan laufende Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2013 sein. Im Kern geht es um die bestehenden Verlustvorträge der Adesso AG im Zuge der Verschmelzung der früheren Adesso auf die damals börsennotierte BOV AG. Bei Neuer-Markt-Kennern klingelt es jetzt vermutlich. Sollten die Finanzbehörden die bisherige Praxis nicht anerkennen, könnte das empfindliche Auswirkungen haben. Im ungünstigsten Fall geht es um bis zu 8,6 Mio. Euro, um die der Steueraufwand der vergangenen Jahre ohne die Nutzung der Verlustvorträge höher ausgefallen wäre – plus gut 1 Mio. Euro Nachzahlungszinsen. Hinzu kämen weitere bilanzielle Effekte aus latenten Steuern. Ein wenig Wundertüte ist Adesso also auch hier. Kann alles gut gehen – möglicherweise aber auch nicht. Im Ende März veröffentlichten Geschäftsbericht für 2014 heißt es dazu lediglich: „Ergebnisse sind noch nicht absehbar.”

Was tun als Anleger? Gemessen an den herkömmlichen Bewertungskennzahlen ist die Adesso-Aktie nicht unbedingt sonderlich günstig – bietet aber trotzdem ausreichend Potenzial. Die in den jüngsten Studien genannten Kursziele bewegen sich im Bereich um 20 Euro. Summa summarum dürften die Jahre 2015/16 aber viel wichtiger für Adesso werden als es momentan den Anschein hat. Reüssieren die Versicherungssoftware inSURE, das US-Projekt sowie der Automobilbereich wäre das für Aktionäre ein Traum. Der „Substanzwert” Adesso bekäme dann einen echten Kurs-Kick. Aber der Schuss kann auch nach hinten losgehen. Dieser Risikohinweis von boersengefluester.de darf an dieser Stelle nicht fehlen.

 

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Adesso
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
A0Z23Q 113,200 Kaufen 738,09
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
16,77 25,07 0,64 35,62
KBV KCV KUV EV/EBITDA
3,72 20,46 0,65 9,91
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,65 0,70 0,62 04.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
15.05.2024 14.08.2024 14.11.2024 25.03.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
8,86% 8,52% 5,40% -23,62%
    

 

 

Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023e
Umsatzerlöse1 321,59 375,47 449,70 523,38 678,32 900,25 1.135,90
EBITDA1,2 25,38 31,08 48,13 60,41 102,42 92,91 80,03
EBITDA-Marge3 7,89 8,28 10,70 11,54 15,10 10,32 7,05
EBIT1,4 17,19 21,98 25,54 34,23 66,42 48,15 22,31
EBIT-Marge5 5,35 5,85 5,68 6,54 9,79 5,35 1,96
Jahresüberschuss1 11,33 13,34 17,49 20,95 47,93 28,79 3,41
Netto-Marge6 3,52 3,55 3,89 4,00 7,07 3,20 0,30
Cashflow1,7 20,27 16,59 22,34 64,96 47,91 36,07 76,86
Ergebnis je Aktie8 1,79 2,30 2,82 3,39 7,63 4,40 0,49
Dividende8 0,40 0,45 0,47 0,52 0,60 0,65 0,70
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

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1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer: BDO

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.