Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

An dieser Stelle bieten wir Ihnen einen Überblick über interessante Unternehmensnachrichten – vom Blue Chip bis zum Spezialwert. Boersengefluester.de fasst den Inhalt kompakt zusammen und gibt eine kurze Einschätzung.

Kurznachrichten


Kurznachrichten 2017: November ::  Oktober :: September  Gesamtes Kurznachrichten-Archiv durchsuchen [ Link ]


22. September, 2016

Voll unsere Erwartungen erfüllt hat Fortec Elektronik. Gemäß den vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. Juni) erreichte der Anbieter von Netzteilen, Displaytechnik und Lösungen für Industrierechner einen – in erster Linie konsolidierungsbedingten – Sprung bei den Erlösen um 70 Prozent auf 78,2 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog von 2,5 auf 4,9 Mio. Euro an. Unterm Strich blieb ein von 0,63 auf 1,20 Euro je Aktie verbessertes Ergebnis stehen. Wie von boersengefluester.de vermutet, wird Fortec die Dividende anheben. Zur Hauptversammlung am 16. Februar 2017 steht eine um 10 Cent auf 0,60 Euro je Anteilschein erhöhte Dividende auf der Agenda. Damit bringt es der Small Cap auf eine Rendite von immerhin fast 3,7 Prozent. Boersengefluester.de hatte erst kürzlich auf die positive Situation bei der Gesellschaft aus Landsberg am Lech hingewiesen (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Das komplette Zahlenwerk wird Fortec Ende Oktober vorlegen. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Einschätzung. Insbesondere für langfristig orientierte Investoren, die keinen gesteigerten Wert auf großen Presserummel legen, ist der Titel eine prima Wahl. Der Börsenwert beträgt beim aktuellen Kurs von 16,30 Euro knapp 48,2 Mio. Euro.



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21. September, 2016

Bei 2,80 Euro war im August erst einmal Schluss mit der steilen Aufwärtsbewegung des Aktienkurses von Ringmetall. Großartig an Terrain eingebüßt hat der Anteilschein des Spezialanbieters für Verschlusssysteme von Fässern freilich auch nicht und bewegt sich ganz dicht unterhalb des All-Time-Highs von 2,82 Euro vom 2. September 2016. Neue Impulse könnte der Small Cap von den jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen. Demnach kamen die Münchner auf einen akquisitionsbedingt deutlichen Umsatzzuwachs von 42,5 Prozent auf 48,24 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog um 60,3 Prozent auf 7,03 Mio. Euro an. „Im ersten Halbjahr lag die Ringmetall-Gruppe mit ihrem Wachstum am oberen Ende unserer Erwartungen. Vor allem mit Blick auf die absolut reibungslos verlaufende Integration unserer US-Tochter Self Industries, dürfen wir mit dieser Entwicklung sehr zufrieden sein“, sagt Christoph Petri, der Vorstandssprecher von Ringmetall. Und auch die Analysten von Montega bestätigen in ihrem neusten Update: „Ringmetall konnte in Q2 nahtlos an das starke Auftaktquartal anknüpfen und setzt den profitablen Wachstumskurs fort.“ Für das Gesamtjahr bestätigte die Gesellschaft ihre bisherige Prognose, wonach bei Erlösen zwischen 90 und 95 Mio. Euro mit einem EBITDA in einem Korridor von 11 bis 12 Mio. Euro zu rechnen ist. Demnach wird das zweite Halbjahr wohl nicht mehr ganz an die Ergebnisse der ersten sechs Monate anknüpfen können. Andererseits lässt die Vorschau Raum für positives Überraschungspotenzial. Montega-Analyst Patrick Speck hat das Kursziel für die Ringmetall-Aktie jedenfalls um 20 Cent auf 3,40 Euro heraufgesetzt. Der Börsenwert des Unternehmens beträgt – auf Basis der nach der jüngsten Kapitalerhöhung gestiegenen Aktienzahl – knapp 70 Mio. Euro. Ausgereizt ist die Bewertung nach Auffassung von boersengefluester.de damit nicht. Die Chancen stehen gut, dass der Titel schon bald neue Rekordhöhen in Angriff nimmt.


In bemerkenswert starker Verfassung präsentiert sich seit rund zwei Monaten die Aktie von Westgrund. Das auf Wohnimmobilien fokussierte Unternehmen befindet sich seit mehr als einem Jahr weitgehend im Eigentum von Adler Real Estate. Gerade einmal 5,1 Prozent der Aktien sind dem Streubesitz zuzurechnen. Was genau mit dem Anteilschein langfristig passieren wird, ist freilich offen. Einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) gibt es genauso wenig, wie eine offen kommunizierten Squeeze-out-Strategie durch Adler Real Estate (ARE). Insofern gibt es Parallelen zu der ebenfalls von ARE übernommenen Accentro Real Estate (ehemals Estavis) aus Berlin. Hier befinden sich allerdings noch etwa 13 Prozent der Aktien im freien Umlauf. Getuschelt wurde zeitweise sogar, dass Adler Real Estate möglicherweise sogar ein „Re-IPO“ für Accentro in Erwägung zieht. Anlass für Spekulationen bei Westgrund liefert derweil der Umstand, dass die ordentliche Hauptversammlung erst im Oktober 2016 – also ungewöhnlich spät – stattfinden soll. Einen konkreten Termin gibt es noch immer nicht. Einige Investoren vermuten daher, dass hier etwas im Busch sein könnte – etwa die Vorbereitungen für einen BuG mit entsprechender Garantiedividende und alternativem Abfindungskurs. Gegenwärtig notiert die Westgrund-Aktie mit 5,00 Euro um knapp elf Prozent unterhalb des Net Asset Values (NAV). Zum Vergleich: Die ARE-Aktie kommt auf einen Discount von gerade einmal 3,5 Prozent gegenüber dem Substanzwert von 14,50 Euro. Für die Accentro-Aktie wiederum hat SMC Research kürzlich den ihrer Meinung nach fairen Wert auf 8,30 Euro erhöht. Aktueller Kurs: 7,01 Euro. Aber auch die Muttergesellschaft Adler Real Estate steckt mitten in einer größeren Transaktion. Immerhin gehören die Hamburger zu den größten Aktionären der Conwert Immobilien Invest aus Wien, die sich wiederum gerade einem Übernahmeangebot durch Vonovia gegenübersieht. Adler Real Estate hat allerdings von Anfang an signalisiert, dass sie ihre Stücke dem DAX-Konzern andienen werden. Mit anderen Worten: Momentan werden die Karten in der Immobilienbranche neu gemischt. Umso gespannter ist boersengefluester.de, wie es mit der Aktie von Westgrund weitergeht. Wer den Titel im Depot hat, sollte auf jeden Fall engagiert bleiben.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

20. September, 2016

Schon mehrfach hat boersengefluester.de auf die Aktie der Industrie-Holding Blue Cap hingewiesen (etwa HIER). Rege diskutiert in der Small Cap-Szene werden insbesondere die Übernahme der Gold- und Silberscheideanstalt Carl Schaefer aus Pforzheim sowie der Kauf der Vermögensgegenstände der Neschen AG sowie der operativ tätigen Filmolux Tochtergesellschaften. Auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior auf dem Regionalflughafen in Frankfurt Egelsbach zeigte sich Blue Cap-Vorstand Hannspeter Schubert jedenfalls sehr zuversichtlich, was die weiteren Perspektiven der jüngsten Zukäufe angeht. „Wir versuchen Restrukturierung und Wachstum zu verbinden.“ Für das Gesamtjahr 2016 sieht die Planung Erlöse von gut 100 Mio. Euro (ohne Neschen) sowie eine Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,5 Mio. Euro vor. Den Halbjahresbericht haben die Münchner noch nicht publiziert. In seiner Präsentation geht Schubert für die ersten sechs Monate 2016 jedoch von 42,9 Mio. Euro Umsatz sowie einem EBIT von 2,4 Mio. Euro aus. Weitere Akquisitionen nennt er – ganz Pokerface – „denkbar und möglich“. Sogar die erstmalige Ausschüttung einer Dividende seit der Erstnotiz im Oktober 2006 rückt in Reichweite. „Ich hoffe, dass wir das im nächsten Jahr erreichen können“, verrät Schubert. Diese Form der Formulierung lässt Interpretationsspielraum. Im Gespräch mit boersengefluester.de bestätigt Schubert jedoch, dass er nach Möglichkeit bereits für 2016 (zahlbar 2017) an eine Dividende denkt – und nicht erst für 2017 (zahlbar nach der HV 2018). Derweil sollte die Aktie von Blue Cap noch deutlichen Spielraum nach oben bieten. Verglichen mit den entsprechenden Multiples ähnlicher –wenn auch viel größerer – Gesellschaften wie Indus Holding, Gesco oder MBB könnte der Anteilschein perspektivisch in zweistellige Kursregionen vorstoßen, zumal das Unternehmen über einen stattlichen Immobilienbesitz als stille Reserve verfügt. Schwerpunktmäßig agieren die Beteiligungen von Blue Cap in den Bereichen Produktionstechnik, Klebstoff und Medizintechnik.


Fast genau zwei Monate vor der Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt hat Energiekontor einen wichtigen Schritt unternommen, um für mehr Zugkraft bei den institutionellen Investoren zu sorgen. Demnach haben die beiden Firmengründer Günter Lammers und Bodo Wilkens jeweils etwa sieben Prozent ihrer Aktien platziert, wodurch der Streubesitzanteil von 28,8 auf jetzt 42,9 Prozent steigt. Auf Basis des aktuellen Kurses von 14 Euro erreicht die Free-Float-Marktkapitalisierung des Projektentwicklers und Betreibers von Windanlagen nun 88 Mio. Euro – nach zuvor 59 Mio. Euro. „Dadurch kann sich zum einen die Liquidität unserer Aktie verbessern. Zum anderen sollten sich die Visibilität von Energiekontor am Kapitalmarkt sowie die Attraktivität unserer Aktie erhöhen“, sagt Peter Szabo, der Vorstandsvorsitzender von Energiekontor. Weitere Verkäufe durch die Gründer sind derzeit nicht geplant. Für boersengefluester.de zählt die Energiekontor-Aktie seit jeher zu den Favoriten im Bereich der alternativen Energien. Der Titel bietet eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite und überzeugt zudem durch enorme stille Reserven, da die in den Eigenbestand gehenden selbst entwickelten Windparks lediglich zu Herstellkosten in der Bilanz stehen – mögliche Gewinne aus der Errichtung beziehungsweise der Veräußerung der Objekte also außen vor bleiben. Die kürzlich vorgelegten Halbjahreszahlen waren in Ordnung, ohne jedoch für Begeisterungsstürme zu sorgen. Allerdings sind die zweiten sechs Monate eines Jahres typischerweise ohnehin viel wichtiger für Energiekontor. Grundsätzlich rechnet das Management für 2016 mit einem ähnlichen oder leicht verbesserten Ergebnisniveau gegenüber 2015. Vergleichbar ist die Aktie von Energiekontor mit Titeln wie den mittlerweile zusammengegangenen Capital Stage (Betreiber) und Chorus Clean Energy (Betreiber) oder auch PNE Wind (Projektierer).




15. September, 2016

Viel Zeit zum Entspannen gönnt IFA Hotel & Touristik seinen Aktionären nicht gerade. Kaum ist der Verkauf des erst ein Jahr zuvor erworbenen Hotelkomplexes Catarina in Playa del Inglés auf Gran Canaria für 42,4 Mio. Euro in trockenen Tüchern, überrascht der Hotelbetreiber mit dem nächsten Großdeal. Demnach hat die IFA-Tochter IFA Canarias – über diese Gesellschaft lief auch das Geschäft mit Creativ Hotel Catarina – für 41,29 Mio. Euro die norwegische Anfi Invest übernommen, die wiederum indirekt zu je 50 Prozent an Anfi Resort und Anfi Sales beteiligt ist. Hört sich zunächst einmal alles nach einer ziemlichen Verschachtelung an. Letztlich ist IFA Hotel damit aber im großen Stil ins Time-Sharing-Geschäft an der Südwest-Küste von Gran Canaria eingestiegen. Die Anfi Gruppe wurde 1988 von dem norwegischen Unternehmer Björn Lyng gegründet, und laut spanischen Medien wird IFA ein Interesse an den exklusiven Ferienimmobilien bereits seit 2012 nachgesagt. Langjährige TUI-Aktionäre werden sich vermutlich auch noch an Anti erinnern. Grund: Ende 2000, damals noch unter dem Mantel der Preussag, stieg die TUI mit 51 Prozent bei Anfi del Mar ein. Im Jahr 2004 – nach viel juristischem Ärger – trennte sich die TUI aber bereits wieder von dem Engagement und verkaufte ihr Paket für 44,3 Mio. Euro an Firmengründer Lyng. Wenig später stieg die spanische Bau- und Touristikgruppe Santana Cazorla mit 50 Prozent bei Anfi ein. Demnach sitzen Santana Cazorla und IFA Hotel nun in einem Boot. Ob die Duisburger mit ihrem Investment indes glücklicher werden als seinerzeit TUI, bleibt abzuwarten. Der Kaufpreis scheint zwar nicht übermäßig ambitioniert zu sein. Doch das Internet ist weiterhin voll mit Berichten über die Abzockermethoden der Time-Sharing-Domizile von Anfi – so schön die Anlagen auch sind. Die Börse juckt das aber wohl nicht, denn der Aktienkurs von IFA-Hotel reagierte durchaus positiv auf den neuesten Zukauf. Der Aufschlag von fast fünf Prozent entspricht jedenfalls einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von 7,9 Mio. Euro auf jetzt 150,5 Mio. Euro. Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap spürbar unterbewertet. Wie immer an dieser Stelle, aber auch der Hinweis auf den hohen Risikograd. Bei IFA Hotel müssen die Aktionäre grundsätzlich auf alles gefasst sein: Vielleicht ist das Papier auch in zehn Jahren noch ganz normal notiert, aber auch ein Squeeze-out oder gar ein Delisting ist bei der jetzigen Aktionärsstruktur, die durch die spanische Lopesan-Gruppe dominiert ist, denkbar.


Vergleichsweise gelassen reagieren die Investoren auf die neueste Meldung von Pantaleon Entertainment, wonach das Medienunternehmen eine Absichtserklärung mit der in Hongkong ansässigen 3a Motion Pictures über den Zugriff auf bis zu 5.000 chinesische Filme für die kürzlich gestartete Streamingplattform Pantaflix unterzeichnet hat. Dabei spricht Pantaleon-CEO – durchaus großspurig – von einem „Meilenstein“ und einem „Wendepunkt in der Firmengeschichte“. „Zum ersten Mal werden 50 Millionen im Ausland lebende Chinesen in 240 Territorien in der Lage sein, sich populäre chinesische Filme aus ihrer Heimat per Video-on-Demand anzusehen“, heißt es offiziell. Dabei soll 3a Motion Pictures pro Filmaufruf mit 75 Prozent des jeweiligen Verleihpreises vergütet werden. Welche Auswirkungen der Deal tatsächlich auf die Entwicklung von Pantaflix haben wird, lässt sich freilich kaum abschätzen. Wohl kaum werden alle 50 Millionen im Ausland lebenden Chinesen die Plattform von Pantaleon nutzen und sich von Indonesien, Thailand, Deutschland oder Amerika aus die neuesten Streifen aus der Heimat herunterladen. Gleichwohl lassen sich natürlich alle möglichen Zahlen konstruieren: Angenommen, es melden sich 5.000 Chinesen (0,01 Prozent der 50 Millionen) tatsächlich bei Pantaflix an, die dann zweimal pro Monat einen Film à 3 Euro schauen. Dann wäre das eine Verleihsumme von 360.000 Euro im Jahr. Abzüglich der 75 Prozent für 3a Motion, blieben 90.000 Euro im Jahr bei Pantaflix. Bei 25.000 angemeldeten Chinesen wären es, unter sonst gleichen Annahmen, entsprechend 450.000 Euro. Soll heißen: Von Rohrkrepierer bis Turbolader – alles ist möglich. Die entscheidende Botschaft lautet daher wohl, dass es überhaupt ein großer Erfolg ist, dass Pantaleon bereits zum jetzigen Zeitpunkt derartige Kooperationen in die Wege leiten kann. Am Markt vorbei konstruiert ist Pantaflix damit wohl nicht. Für boersengefluester.de bleibt Pantaleon die derzeit interessanteste Wette aus dem Small-Cap-Medienbereich. Aktuelle Marktkapitalisierung: 55 Mio. Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihre Kaufen-Empfehlung mit Kursziel 106 Euro für die Pantaleon-Aktie ebenfalls bestätigt.






14. September, 2016

Regelmäßig hat boersengefluester.de in den vergangenen Monaten über die Entwicklung bei dem Pharmadienstleister Ergomed berichtet (zuletzt etwa HIER). Nun haben die Analysten von GBC eine 45 Seiten umfassende Studie zu der Ergomed-Aktie verfasst. Der von den Augsburgern ermittelte faire Wert liegt mit 3,22 Euro – nicht ganz überraschend – massiv oberhalb der gegenwärtigen Notiz von 1,45 Euro. In erster Linie lesenswert ist die Studie aber nicht wegen des stattliches Kursziels (1 Euro weniger hätte es vermutlich auch getan), sondern wegen des dezidierten Überblicks in das Geschäftsmodell, die Historie sowie das Wettbewerbsumfeld von Ergomed. Gut möglich, dass das auch in Frankfurt gelistete Unternehmen – Stammbörse ist die Londoner AIM – auch hierzulande in den kommenden Monaten auf mehr Interesse stoßen wird. Am 21. November präsentiert Ergomed auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt und ist am selben Tag auch Gast bei dem traditionell gut besuchten Investorendinner von GBC. Zum kostenlosen Download der deutschsprachigen Studie kommen Sie HIER.


Kurz vor Veröffentlichung der Neun-Monats-Zahlen gab es dann doch noch einen etwas größeren Abgabedruck bei der Aktie von Gerry Weber. Letztlich erwies sich die Furcht vor einer neuerlichen Gewinnwarnung aber als unbegründet. Der Damenmodeanbieter hat seine Ziele für die Abrechnungsperiode 2015/16 bestätigt und sieht sich mit der Umsetzung des Restrukturierungsprogramms im Plan. Von den angekündigten mindestens 103 Geschäftsschließungen wurden bislang 40 umgesetzt. Bis Ende Oktober 2016 sollen weitere 35 bis 40 Läden dichtgemacht werden. Die hohen Sonderabschreibungen hierfür führten dazu, dass die SDAX-Gesellschaft im dritten Quartal ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 7,80 Mio. Euro ausweisen musste. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstandsvorsitzende Ralf Weber aber weiterhin mit einem positiven EBIT zwischen 10 und 20 Mio. Euro. Wichtige Teile des Maßnahmenpakets sind außerdem die Digitalisierungsstrategie sowie der Ausbau der Online-Aktivitäten. Dem Vernehmen nach laufen diese Projekte auf Hochtouren. Um die Organisationsstruktur zu straffen, wurden darüber hinaus bis Ende August 112 der geplanten rund 200 Stellen in der Zentrale in Halle/Westfalen abgebaut – Kostenpunkt 1,8 Mio. Euro. Last but not least, gilt es natürlich auch die Marken von Gerry Weber zu vitalisieren. Ein stattliches Gesamtpaket muss also umgesetzt werden. Ohne Reibungsverluste ist das kaum möglich und so ist verständlich, dass eine Menge Investoren diese Zeit nicht unbedingt als Aktionär von Gerry Weber begleiten möchten. Andererseits liegt genau hierin die Chance. Die ehemals als Qualitätstitel angesehene Gerry-Weber-Aktie ist vergleichsweise moderat bewertet. Momentan ist das Papier eben keine Dividendenaktie, sondern eine lupenreine Turnaroundstory. Sollte die Gesellschaft den Dreh hinbekommen, winken hohe Kursgewinne. Eine Garantie dafür gibt es freilich nicht. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist nach Auffassung von boersengefluester.de jedoch vorzeigbar (lesen Sie dazu auch unseren Artikel HIER). Wir bleiben daher bei der Einschätzung „Kaufen“.




12. September, 2016

Zum Halbjahr hatte USU Software die bisherigen Planungen für das Gesamtjahr noch bestätigt. Demnach dürfte die Gesellschaft auf Erlöse zwischen 71,0 bis 75,0 Mio. Euro sowie ein um Sondereffekte aus Unternehmenskäufen bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)  von 9,0 bis 10,5 Mio. Euro in Aussicht. Im Interview mit boersengefluester.de (HIER) hatte CEO Bernhard Oberschmidt erst kürzlich bestätigt, dass er sehr positiv aufs zweite Halbjahr schaut. Und auch die Analysten kommen zu dem Schluss, dass die bisherige Vorschau wohl sehr vorsichtig formuliert ist. Nun ließ Firmensprecher Thomas Gerick auf einer Präsentation in Heidelberg durchblicken, dass mit der Vorlage des Q3-Bereichts am 17. November voraussichtlich mit einer Einengung der Bandbreite zu rechnen sei. Bemerkenswert ist auch sein Hinweis, dass im kommenden Jahr das 40-jährige Firmenjubiläum ansteht. Das könnte darauf deuten, dass USU Software die Dividende möglicherweise entsprechend auf 40 Cent pro Aktie heraufsetzt – nach 35 Cent für 2015. Zu einem Renditehit würden die Möglinger zwar auch dann nicht werden. Aber knapp zwei Prozent sind für einen Softwaretitel auch nicht ganz verkehrt. Boersengefluester.de traut dem Small Cap weiterhin eine überdurchschnittliche Performance zu.


Bald ist es soweit: Am 19. September rückt Leifheit in den SDAX auf. Gänzlich neu ist die Indexwelt für den Hersteller von Haushaltswaren freilich nicht. 1994 zählte die Firma zum Starterfeld des MDAX. Von 2002 bis 2003 gehörte Leifheit dem damals reformierten SDAX an. Die Weichen für Rückkehr in das Small-Cap-Barometer haben die Nassauer (Rheinland-Pfalz) bereits im Frühjahr 2015 gestellt. Damals verkaufte die Familie Schuler-Voith (HOME Beteiligungen) ihr 50,5-Prozent-Paket an institutionelle Investoren. Zuletzt lag der Streubesitzanteil damit bei 76,7 Prozent. Grundsätzlich ist die Indexrückkehr für Leifheit-Aktionäre natürlich ein gutes Zeichen, auch wenn sich die Auswirkungen auf den Kurs bislang in Grenzen halten. Boersengefluester.de hat den Small Cap schon mehrfach empfohlen. Die Gesellschaft zeichnet sich durch ein solides Wachstum, eine schuldenfreie Bilanz und überdurchschnittliche Dividendenrenditen aus. Zuletzt sorgte lediglich die für Leifheit ungünstige Entwicklung des Dollar gegenüber dem Euro für eine Belastung. Rein operativ befindet sich das Unternehmen jedoch auf Kurs. Langfristig orientierte Investoren dürften mit Titel also eine gute Wahl treffen.



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08. September, 2016

Wer in Aktien von Gewerbeimmobilienfirmen investieren will und dabei möglichst konservativ vorgehen möchte, kommt an VIB Vermögen beinahe nicht vorbei. Das hat der Vortrag von Rainer Hettmer, Vorstand der 94,9-Prozent-VIB-Tochter BBI Bürgerliches Brauhaus Immobilien, auf dem von SRC organisierten Forum Financials & Real Estate 2016 einmal mehr gezeigt. Fast wie an der Schur gezogen, bewegt sich der Aktienkurs nun schon seit Jahren Richtung Norden. Dabei liegt der Schwerpunkt des Unternehmens mit Gebäuden für Logistiker und Handelsfirmen wie die Gartencenter von Dehner definitiv im südlichen Raum Deutschlands. Trotz der niedrigen Finanzierungszinsen bleibt VIB Vermögen zurückhaltend, was den Kauf neuer Objekten angeht. „Wir wollen stetig wachsen. Von großen Sprüngen halten wir nichts“, sagt Hettmer vor den Investoren und Analysten in Frankfurt. Per Mitte 2016 liegt das durchschnittliche Zinsniveau der noch zu bedienenden Darlehen bei 3,64 Prozent. Zum Vergleich: „Newcomer“ WCM kommt hier auf einen Satz von gerade einmal 2,0 Prozent. Das entspricht allerdings auch dem Niveau, zu dem VIB Vermögen seine Darlehen nach Ablauf der Zinsbindung zuletzt verlängern konnte. „Durch die Reduzierung der Zinsaufwendungen haben wir noch erhebliches Potenzial beim Ergebnis“, betont Hettmer. Für 2016 kalkuliert die Gesellschaft aus Neuburg an der Donau mit einem Anstieg des Cashflows (Funds From Operations) von 32,6 Mio. Euro auf einen Wert zwischen 33,0 und 35,5 Mio. Euro. Demnach würde VIB – Marktkapitalisierung aktuell: 515,15 Mio. Euro – etwa mit dem 14,5fachen des für 2016 erwarteten FFO gehandelt. Bei WCM dürfte dieses Multiple – allerdings auf 2017er-Basis – vermutlich bei etwa 13 anzusiedeln sein. Mit Bezug auf 2016, käme WCM aufgrund des noch stark im Aufbau befindlichen Portfolios vermutlich auf eine Relation von Börsenwert zu FFO von mehr als 20. Die Analysten siedeln das Kursziel für die VIB-Aktie gegenwärtig in einer Bandbreite von gut 20 bis 23 Euro an. Verglichen mit der aktuellen Notiz von 19,40 Euro sieht das Potenzial damit überschaubar aus. Trotzdem: Die im Münchner Spezialsegment m:access gehandelte Aktie ist ohnehin kein Investment für ein paar Wochen oder Monate. Hier lautet die Devise: Kaufen und liegen lassen.


Klar war es eine gute Nachricht, als LPKF Laser & Electronics Mitte August über ein überraschend starkes zweites Quartal berichtete – immerhin waren die Aktionäre des Anbieters von Lasertechnologien zuletzt beinahe nur Kummer in Form von Gewinnwarnungen gewohnt. Dennoch hätte boersengefluester.de im Leben nicht gedacht, dass die Notiz des ehemaligen TecDAX-Konzerns so schnell wieder zurück an die Marke von 10 Euro bewegt. Letztlich hat sich unsere Kaufen-Empfehlung (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) damit aber als goldrichtig erwiesen. Dagegen dürften etliche Analysten allmählich ins Grübeln geraten. Zwar hatten auch die Experten den Zwischenbericht wohlwollend zur Kenntnis genommen, in der Regel aber so interpretiert, wonach ein gutes Quartal noch längst nicht ausreiche, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen. Zudem sei die Visibilität der künftigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung alles andere als gut. Nun: Spätestens die Neun-Monats-Zahlen am 14. November 2016 werden zeigen, ob der Vertrauensvorschuss der Investoren gerechtfertigt ist. Mittlerweile beträgt die Marktkapitalisierung knapp 219 Mio. Euro. Gemessen am Eigenkapital oder auch den zu erwartenden EBIT-Größen für 2016 und 2017 ist das in der Tat schon recht ambitioniert. Andererseits hat die Offerte von General Electric für SLM Solutions gezeigt, dass ein strategischer Investor mitunter noch ganz anderes Multiples akzeptiert, sofern er von den Produkten des Unternehmens überzeugt ist. Risikobereite Anleger bleiben bei der LPKF-Aktie also am Ball.


ayondo - Follow your Top Trader


05. September, 2016

Nur ein paar Tage dauerte die Konsolidierungsphase der Technotrans-Aktie. Mittlerweile hat der Anteilschein des Anbeters von Kühlsystemen auf Flüssigkeitsbasis sogar die Marke von 22 Euroüberschritten. Höher notierte die Aktie zuletzt vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008. Gründe für einen weiteranhaltenden Aufschwung gibt es gleich eine ganze Reihe: Mit den Halbjahreszahlen haben die Münsterländer die kleine Enttäuschung aus dem Auftaktviertel wettgemacht und damit dem bisherigen Ausdruck für das Gesamtjahr mehr Ausdruck verliehen (siehe dazu auch der Beitrag von boersengefluester.de HIER). Gut angekommen auf dem Parkett ist auch die – kurz nach Veröffentlichung des Zwischenberichts gemeldete – Übernahme der gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik aus Meinzerhagen im Märkischen Kreis für einen unteren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Das Unternehmen bietet Temperiersysteme, Kältemaschinen und Werkzeugreingungsgeräte an – vorwiegend für Kunden aus den Bereichen Kunststoff, Spritzguss oder auch der Metallverarbeitung. „Durch die Übernahme erschließen wir uns weitere attraktive Wachstumsfelder und schaffen ein erhebliches Synergiepotenzial innerhalb der Technotrans-Gruppe“, sagt Henry Brickenkamp, Vorstandssprecher von Technotrans. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben prompt reagiert auch das Kursziel für Technotrans von 23 auf 29 Euro heraufgesetzt. Die Aktie bleibt ihrer Meinung nach damit ein „klarer Kauf“. Dem kann sich boersengefluester.de nur anschließen, zumal der Small Cap beinahe auf einen Stammplatz in der Endauswahl unseres Permanent Aktien-Screenings besitzt.


Mit einem Halbsatz hatte sich diese Gewinnwarnung bereits im Halbjahresbericht angedeutet. Immerhin ließ Schaltbau-Vorstandssprecher Jürgen Cammann schon vor wenigen Wochen durchblicken, dass der Bahntechnikkonzern sich überlegt, ob ein Geschäft mit Bahnsteigtüren „mittelfristig profitabel zu betreiben“ ist. In der bisherigen Variante scheint dieser – insbesondere durch ein Metro-Projekt in Sao Paulo getriebene – noch recht neue Zweig für die Münchner offenbar nicht mehr zukunftsträchtig. Daher wird der Schaltbau-Konzern bei künftigen Projekten „nur noch als reiner Zulieferer von Komponenten und Subsystemen zu agieren“, wie es offiziell heißt. Inklusive weiterer Rückstellungen für Sao Paulo und zusätzlicher Wertberichtigungen entsteht allein hierdurch eine Belastung von rund 9 Mio. Euro für die ehemalige SDAX-Gesellschaft. On top führt eine Neuberechnung der Kaufpreisverteilung im Zuge der Ende 2015 auf 92 Prozent aufgestockten Beteiligung an der spanischen Albatros S.L zu einem Minus von etwa 4 Mio. Euro. Summa Summarum macht Schaltbau einen heftigen Schnitt und senkt die Messlatte für das 2016er-Betriebsergebnis von 41,5 auf nur noch 21,0 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie wird damit vermutlich eher im Bereich um 0,80 Euro anzusiedeln sein und nicht – wie bislang angekündigt – einen Wert von 3,50 Euro erreichen. Offenbar ein Worst-Case-Szenario: „In diesen Zahlen sind zudem mögliche Ergebnisauswirkungen von Projektverschiebungen, insbesondere in der Stationären Verkehrstechnik, sowie Wertberichtigungen bei Beteiligungsgesellschaften antizipiert.“ Wer sich als Investor gefragt hat, warum die Schaltbau-Aktie seit Jahresanfang von 50 Euro auf weit unter 40 Euro an Wert verloren hat – jetzt bekommt er die Antwort. Vermutlich werden nun auch die bislang fast durchgängig zuversichtlichen Analysten ihre Modelle und Kursziele überarbeiten. Für die weitere Entwicklung des Small Caps heißt das vermutlich nichts Gutes. Im Prinzip können Anleger nur darauf setzen, dass die nun alle negativen Meldungen auf dem Tisch liegen und es fast nur noch besser werden kann mit den Zahlen. Dividendenorientierte Investoren müssen sich aber wohl auf einen spürbare Kürzung der Ausschüttung für 2016 einstellen.



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02. September, 2016

Auf der Small Cap Conference (SCC 2016) der DVFA drückte sich Frank Schübel, der Vorstandsvorsitzende von Berentzen, noch in bestem Diplomatendeutsch aus, als es um das weitere Engagement der ehemaligen Mehrheitsaktionärs Aurelius Equity Opportunities ging. „Wir sind in einem kontrollierten Abschmelzungsprozess.” Dabei ist es wohl nur eine Frage der Zeit und des Preises, bis die Münchner ihr Engagement auf Null heruntergefahren haben. „Aurelius ist kein klassischer Minderheitsaktionär“, weiß auch Schübel. Kaum waren die Worte gesprochen, hat Aurelius ein weiteres Zeichen gesetzt: Laut einer aktuellen Stimmrechtsmitteilung, hat das Unternehmen seinen Anteil bei dem Getränkekonzern auf mittlerweile 14,22 Prozent reduziert. In der Präsentation von Schübel am 31. August in den Räumen der DVFA wurde der Aurelius-Anteil bereits mit 15,8 Prozent beziffert. Davor galt eine Beteiligungshöhe von 18,75 Prozent als offizielle Maßeinheit. Ursprünglich waren die Münchner mit 60 Prozent bei Berentzen engagiert und hielten ihre Stücke über viele Jahre – fast schon untypisch für Aurelius. Im März 2016 reduzierte de Gesellschaft in einem ersten Schritt dann auf gut 29 Prozent. Ende April platzierte Aurelius dann weiteres Paket von 10,4 Prozent bei der niederländische Investmentgesellschaft Monolith. Mit den neuen Anteilseignern kommt CEO Schübel gut zurecht. Im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de betonte der Manager kürzlich, dass die Investoren sich schließlich mit dem Wissen um die Strategie und den handelnden Personen bei Berentzen eingekauft haben. Mit Blick auf den 50-Millionen-Euro-Bond redete Schübel in Frankfurt auf der SCC jetzt auch noch einmal Klartext: „Wir werden die Anleihe souverän bedienen und 2017 zurückzahlen.“ Eine Neuauflage kommt für Berentzen nicht in Frage, vielmehr will sich das Unternehmen über Schuldscheindarlehen oder normale Bankenfinanzierungen refinanzieren. Den positiven Effekt auf das Zinsergebnis bezifferte Schübel auf mindestens 2 Mio. Euro pro Jahr. Boersengefluester.de bleibt sehr zuversichtlich für den Small Cap gestimmt. Schübel macht einen super Job bei der ehemals von den dauernden Strategiewechseln geschwächt gewesenen Gesellschaft. Mittlerweile steht Berentzen ganz solide dar und hat eine knackige Wachstumsstory vorzuweisen. Weitere Informationen finden Sie HIER in dem kürzlich von uns erschienenen Artikel zu den Halbjahreszahlen von Berentzen.


Sehr viel positive Resonanz gab es Mitte Juli für den 25-Prozent-Einstieg des Familienunternehmens Bauerfeind bei der co.don AG aus Teltow. Schließlich bietet das auf Bandagen, orthopädischen Einlagen oder Kompressionsstrümpfen fokussierte Familienunternehmen für die börsennotierte co.don erhebliches Wachstumspotenzial. Nachhaltig in steigenden Aktienkursen hat sich das Engagement von Bauerfeind bei dem Spezialisten für Knorpelzelltransplantationen bislang zwar noch nicht ausgewirkt. Noch ist es für ein Fazit aber sowieso zu früh. Schließlich beginnen beide Unternehmen gerade erst damit, die Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Schnittmengen sind jedoch enorm. Und wie zu hören ist, soll die Chemie zwischen Bauernfeind und co.don definitiv zu stimmen. Derweil spiegeln die Halbjahreszahlen mit einem Verlust von 1,23 Mio. Euro noch die Anstrengungen zur Erlangung der EU-weiten Zulassung des Präparats co.don chondrosphere, die damit einhergehende Formierung eines schlagkräftigen Vertriebs sowie die Aufwendungen für den Aufbau eines Verwaltungsstandorts in Berlin wider. Letztlich geht es für co.don-Vorstand Dirk Hessel um nichts weniger, als dem lange Zeit eher forschend tätigen Unternehmen die Strukturen eines Spezialpharma-Unternehmens über zu stülpen. Das machte der Manager auf der Telefonkonferenz nochmals deutlich: „co.don wird alle notwendigen Ressourcen bereitstellen, um den Unternehmens- und Marktwert zu maximieren.“ Perspektivisch wird es aber auch für co.don zur Pflichtaufgabe, die eigene Expansion nicht ausschließlich auf die Füße von co.don chondrosphere zu stellen. Dem Vernehmen nach werden mögliche Zusatzprodukte auch bereits identifiziert. Derweil ist die Auslastung der Zellzüchtungsanlagen im brandenburgischen Teltow schon jetzt recht gut, so dass mit Blick auf die EU-weite Zulassung über Erweiterungsmöglichkeiten diskutiert wird. Noch ist allerdings offen, ob co.don hierfür einen zusätzlichen Standort in Europa aufbauen wird oder ob möglicherweise sogar eine Fremdzulieferung in Frage kommt. Losgelöst davon: Boersengefluester.de ist weiterhin der festen Überzeugung, dass bei co.don derzeit sehr viel in die richtige Richtung läuft und das Unternehmen mit Sicht auf drei bis vier Jahre in eine ganz andere Größenordnung wächst. Für risikobereite Investoren bietet der Titel also eine knackige Chance.




01. September, 2016

Voll auf das zweite Halbjahr müssen Anleger bei Datron setzen. Trotz einer deutlichen Verbesserung der Ertragskennzahlen im zweiten Quartal, knabbert der Fräsmaschinenhersteller mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von gerade einmal 20.449 Euro per Ende Juni nämlich gerade einmal an der Nulllinie. Die Erlöse von 19,767 Mio. Euro liegen um 3,26 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Bemerkenswert dabei ist, dass die Auftragseingänge im gleichen Zeitraum um 14 Prozent auf 23,35 Mio. Euro vorankamen. Vor diesem Hintergrund zeigt sich Finanzvorstand Michael Daniel weiterhin zuversichtlich: „Wir erwarten weiterhin einen signifikanten Umsatzsprung für das zweite Halbjahr 2016. Dieser wird dann plangemäß auch zu deutlich besseren Ergebniskennzahlen für das Gesamtjahr 2016 führen.” Kleine Abstriche macht die Gesellschaft aus Mühltal trotzdem, denn die neue Umsatzprognose für 2016 reicht nur noch von 46 bis 48 Mio. Euro. Bislang lag die avisierte Spanne zwischen 47 und 49 Mio. Euro. Konkretisiert hat Datron nun auch das zu erwartende EBIT. Es soll – je nach Umsatzhöhe – zwischen 3 und 4 Mio. Euro liegen. Als „Zugpferd“ stuft die Gesellschaft weiterhin den Bereich CNC-Fräsmaschinen ein, der umsatzmäßig zum Halbjahr zwar ebenfalls noch zurück liegt, dafür aber einen starkes Auftragsplus von 20 Prozent vorzuweisen hat. Pessimistischere Töne schlägt Datron dagegen beim langjährigen Hoffnungsträger Dental-CAM Fräs-/Schleifmaschinen. Hier gingen die Erlöse um 42 Prozent zurück. Insbesondere das 2015 eingeführte Tischmaschinenkonzept (Datron D1) für einfache Anwendungen konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz will sich Datron im Dentalbereich daher künftig auf High-End-Geräte fokussieren. Konsequenz: Innerhalb des Datron-Konzerns werden Dentalfräsmaschinen „auch über das zweite Halbjahr 2016 hinaus“ eine abnehmende Bedeutung haben, wie das Unternehmen eingesteht. Abzuwarten bleibt, wie der Aktienkurs nachhaltig auf diese veränderte Sachlage reagiert. Beim Kurs von 8,62 Euro beträgt die Marktkapitalisierung circa 34,5 Mio. Euro. Datron hat keine Bankverbindlichkeiten, dafür aber gut 5 Mio. Euro an liquiden Mitteln. Auf dem Mittelwert der EBIT-Vorschau für 2016 wird der Titel also mit dem rund 8,6fachen des Unternehmenswerts (Marktkapitalisierung minus Netto-Finanzguthaben) gehandelt. Dagegen  ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Angesichts der unserer Meinung nach zurzeit doch eher enttäuschenden Nachrichten, stufen wir das Papier auf Halten zurück.


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30. August, 2016

So ganz sicher sind sich die Börsianer offenbar auch nicht, was den Wert der von  B.R.A.I.N. Biotechnology Research And Information Network gemeldeten Allianz zur Entwicklung „einer neuen Generation natürlicher Süßstoffe“ angeht. In der Spitze gewann das Biotechnologie-Unternehmen für industrielle Anwendungen um ein Drittel – das sind immerhin 49 Mio. Euro – auf immerhin 197 Mio. Euro an Wert. Doch dieses Niveau konnte die von Oddo Seydler Anfang Februar an die Börse gebrachte Gesellschaft nicht halten. Vom Tageshoch bei 12 Euro fiel die Notiz zurück bis auf 10,35 Euro, was gegenüber dem vorangegangenen Schlusskurs von 9,00 Euro aber immer noch einem Plus von 15 Prozent entspricht. Worum geht es genau? Gemeinsam mit dem französischen Lebensmittelspezialisten Roquette und der B.R.A.I.N.-Tochter AnalytiCon Discovery sollen natürliche Süßstoffe und Süßgeschmacksverstärker entwickelt werden. Name des Konsortiums: DOLCE. „Es gibt einen großen Bedarf für natürliche Süßungsmittel auf dem Gebiet der Nahrungsmittel und Getränke, um so den Kaloriengehalt in Lebensmittelzubereitungen zu reduzieren“, sagt Thierry Marcel, Vice President von Roquette. Dabei handelt es sich grundsätzlich um einen Milliarden-Markt. In welchem Umfang sich die DOLCE-Kooperation in den künftigen Zahlen von B.R.A.I.N. niederschlagen wird, ist allerdings noch völlig offen. Boersengefluester.de hatte bereits Ende Juni auf den Anteilschein des lange Zeit vernachlässigten Börsenneulings aufmerksam gemacht (HIER). Risikobereite Investoren können sich weiterhin ein paar Stücke ins Depot legen.






29. August, 2016

Möglicherweise schlägt das Pendel schneller als gedacht zurück zugunsten von NorCom Information Technology. Grund: Wenige Tage nach dem Ausverkauf im Zuge der – sicherlich nicht gerade berauschende Zahlen zum zweiten Quartal 2016 – meldet der Big-Data-IT-Spezialist nämlich die mit Spannung erwartete Entscheidung der Bundesagentur für Arbeit (BA) hinsichtlich der Verlängerung des Großauftrags für IT-Consultingleistungen. Demnach hat die BA den bestehende Rahmenvertrag nicht nur (wie bereits gemeldet) bis Mitte 2017 verlängert, sondern NorCom den Zuschlag für die Vertragslaufzeit von jeweils drei Jahren erteilt. Konkret geht es um drei Beschaffungsverfahren mit einem Volumen von insgesamt 323 Mannjahren, was (bis auf 32 Mannjahre) etwa dem addierten Volumen der drei zuletzt 2013 verlängerten Rahmenverträge entspricht. Für NorCom ist der Ausgang der Ausschreibung ein voller Erfolg, immerhin zählt die Bundesbehörde zu den wichtigsten Kunden der Münchner. Boersengefluester.de bekräftigt daher seine  psoitive Einschätzung. Weitere Informationen von uns zu dem Halbjahresbericht finden Sie HIER. Derweil hat die BankM ihre Kaufen-Empfehlung für NorCom mit einem leicht erhöhren Kursziel von 21 Euro bestätigt. Zum kostenlosen Download der Studie kommen Sie HIER.


Mit deutlich besser als erwarteten Halbjahreszahlen macht Eurokai auf sich aufmerksam. So kam der Container-Terminalbetreiber bei Erlösen von 166,38 Mio. Euro (+ 2,2 Prozent) auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 40,21 Mio. Euro (+32,4 Prozent). Unterm Strich blieb ein Überschuss von knapp 31,04 Mio. Euro stehen – nach 21,95 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Hauptgründe für die markante Ergebnisverbesserungen waren die gute Entwicklung bei der Contship Italia-Gruppe (Anteil: 83,3 Prozent) sowie dem Eurogate-Konzern (50 Prozent hält Eurokai, 50 Prozent gehören der BLG Logistics Group AG & Co. KG). Für das Gesamtjahr gibt sich der Vorstand gewohnt hanseatisch kühl. Immerhin betont Eurokai, „durch seine diversifizierte europäische Aufstellung relativ unabhängig und im Wettbewerbsumfeld weiterhin hervorragend positioniert“ zu sein. Daher bleibt es dabei, dass für 2016 mit einem steigenden Überschuss zu rechnen sei. Die jüngsten Resultate von Eurokai sind allein schon deshalb bemerkenswert, weil die Containerreedereien allgemein noch immer unter einem enormen Wettbewerbsdruck leiden. Für boersengefluester.de bleibt die Vorzugsaktie von Eurokai daher erste Wahl aus dem maritimen Sektor. Insbesondere der Chart des im SDAX gelisteten Hamburger Hafenbetreibers HHLA macht einen weit weniger konstruktiven Eindruck. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten das Kursziel für die Eurokai-Aktie (kurz vor Präsentation der Halbjahreszahlen) mit 42 Euro angesetzt. Dieses Niveau sollte wohl die Untergrenze für das Potenzial der Eurokai-Aktie darstellen. Gegenwärtig kostet der Anteilschein knapp 35 Euro.


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25. August, 2016

Noch hängt der Aktienkurs von Francotyp-Postalia in einem Seitwärtstrend fest. Schließlich ist längst nicht entschieden, ob der neue Vorstandschef Rüdiger Andreas Günther es tatsächlich schafft, den Anbieter von Frankiermaschinen und Mail-Services zur Abwicklung von Geschäftspost auf ein nachhaltig ansprechendes Renditeniveau zu hieven. Immerhin: Erste Fortschritte, wie zum Beispiel der zu verbesserten Konditionen abgeschlossene Darlehensvertrag über 120 Mio. Euro plus 30 Mio. Euro Erhöhungsoption mit einem Bankenkonsortium, ließen bereits aufhorchen. Zudem gab es durch konzerninterne Umstrukturierungen einen einmaligen positiven Steuereffekt im zweiten Quartal 2016. Das war allerdings nicht der alleinige Grund, warum der Überschuss von 1,476 Mio. Euro im zweiten Jahresviertel die Erwartungen der Analysten um rund 200.000 Euro geschlagen hat. Maßgeblichen Einfluss hatte, dass die Erlöse mit 49,015 Mio. Euro (+ 7,2 Prozent) deutlich kräftiger als gedacht zulegten. Insgesamt stehen zum Halbjahr nun Umsätze von 100,317 Mio. Euro sowie ein Überschuss von 4,008 Mio. Euro zu Buche. „Mit dem Geschäftsverlauf der ersten sechs Monate 2016 bin ich für den Anfang zufrieden“, fasst der zuvor als CFO bei Jenoptik aktiv gewesene Günther zusammen. Zudem bekräftigte der Manager erneut, dass Francotyp-Postalia in den kommenden Jahren auch via Akquisitionen wachsen soll. Mit Blick auf 2016 bestätigte Günther die bisherige Zielsetzung, die eine leichte Steigerung für den Umsatz sowie das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vorsieht. Zur Einordnung: 2015 kamen die Berliner bei Erlösen von 191 Euro auf ein EBITDA von knapp 27 Mio. Euro. Gemessen daran sieht die aktuelle Marktkapitalisierung von 66,3 Mio. Euro wahrlich nicht ambitioniert aus. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr konservativ angesetztes Kursziel von 6,60 Euro und die Kaufen-Einschätzung bestätigt. Demnach wäre der Small Cap eine glatte 60-Prozent-Chance. Vermutlich haben noch gar nicht so viele Investoren mitbekommen, dass bei Francotyp-Postalia ein neuer Wind weht. „Im Herbst werden wir die geschärfte Strategie vorstellen und über die nächsten Schritte informieren“, lässt CEO Günther durchblicken. Gut möglich also, dass spätestens nach dem Eigenkapitalforum (21. bis 23. November) in Frankfurt die Story neu entdeckt wird. Risikobereite Anleger legen sich nach Auffassung von boersengefluester.de schon jetzt ein paar Stücke ins Depot.


Eigentlich ließ die starke Performance der Lang & Schwarz-Aktie bis auf ein All-Time-High bei 24,32 Euro auf super Halbjahreszahlen hoffen. Tatsächlich sorgte der Finanzdienstleister mit seinem Zwischenbericht aber für eine kleine Enttäuschung an der Börse, im Zuge dessen die Notiz der Düsseldorfer um 5,6 Prozent auf 22,56 Euro einknickte. Demnach ging das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zum Halbjahr um knapp neun Prozent auf 3,88 zurück. Unterm Strich blieb ein Überschuss von annähernd 2,82 Mio. Euro stehen – nach 2,90 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Vorstand André Bütow sagt, dass das zweite Quartal nicht nur „etwas ruhiger, sondern auch schwieriger“ wurde. Ein genereller Trendwechsel ist für boersengefluester.de aber noch nicht zu erkennen. So geht auch Vorstandskollege Peter Zahn davon aus, dass die Aktivitäten der Marktteilnehmer nach den Sommermonaten wieder anziehen. Kurzfristig richten sich die Blicke der Aktionäre von Lang & Schwarz (LuS) ohnehin eher auf die Hauptversammlung (HV) am 31. August in Düsseldorf. Immerhin steht eine um 26 Cent auf 1,43 Euro erhöhte Dividende je Aktie auf der Agenda. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs von 22,80 Euro kommt der Small Cap auf eine stattliche Dividendenrendite von brutto fast 6,3 Prozent. Es gibt nicht viele Papiere, die da mithalten können. Das zeigt die exklusiv von boersengefleuster.de erstellte Übersicht der Monatlichen Dividendenhits. Und genau hier dürfte auch ein wesentlicher Grund für die harsche Kursreaktion auf den Halbjahresbericht zu finden sein. Es ist ein nicht seltenes Phänomen, dass Spezialwerte mit hoher Dividendenrendite bereits wenige Tage vor der HV zur Schwäche neigen. Grund: Um den möglichen Abgabedruck nach Auszahlung der Dividende zu umgehen, trennen sich einige Anleger schon vor dem Aktionärstreffen von ihren Papieren. Schließlich hat die Aussicht auf eine attraktive Ausschüttung der Kurs bereits in den Wochen zuvor beflügelt. Bei LuS hat manch Investor vermutlich noch auf zusätzlichen Kick durch den Q2-Bericht gehofft, beim schnellen Blick auf die Zahlen sich dann aber doch für den Verkauf entschieden. Interessant an dem Zwischenbericht ist unserer Meinung noch, dass sich die Gesellschaft von ihren eigenen 156.741 Aktien mit einem Gewinn 496.000 Euro getrennt hat. Der Verkaufserlös von 2,847 Mio. Euro (das sind 18,16 Euro je Aktie) erhöhte das Eigenkapital in voller Höhe und ließ es auf 33,306 Mio. Euro anschwellen. Selbst nach Abzug der Dividendensumme von 4,499 Mio. Euro bleibt also immer noch ein Eigenkapital von 28,807 Mio. Euro stehen – das entspricht einem Buchwert je Aktie von 9,16 Euro. Gut möglich, dass sich die Konsolidierungsphase auch nach der Hauptversammlung ein wenig fortsetzt. Auf mittlere Sicht sprechen die Fundamentaldaten aber für eher steigende Kurse.




24. August, 2016

Für ein Unternehmen mit einem Börsenwert von zurzeit nicht einmal 11 Mio. Euro genießt Curasan vergleichsweise viel Aufmerksamkeit bei Investoren – und das nun schon seit Jahren. Dabei hat der Anbieter von medizinischen Produkten aus dem Bereich der Knochen- und Geweberegeneration operativ ziemlich enttäuschende Zahlen vorgelegt. Doch mit der Ende 2014 eingeleiteten Neustrukturierung unter CEO Michael Schlenk soll das in Kleinostheim in der Nähe von Aschaffenburg beheimatete Unternehmen nun endlich die PS auf die Straße bringen: Marketing, Vertrieb und Internationalisierung sind die wichtigsten Stellschrauben. Geduld und ausreichend finanzielle Puste bleiben allerdings gefragt, selbst wenn kurzfristig keine weitere Kapitalerhöhung anstehen soll. So rechnet Schlenk für 2016 zwar weiterhin mit Erlösen zwischen 6,7 und 7,1 Mio. Euro. Zusätzliche Firmenwertabschreibungen werden das – durch höhere Aufwendungen für Produkteinführungen in den USA ohnehin getrübte – Ergebnis aber vermutlich auf 1,8 bis 2,2 Mio. Euro in die Miesen drücken. Das sind rund 300.000 Euro mehr Verlust als bislang vermutet. Gleichwohl bleiben die Analysten eher zuversichtlich für den Micro Cap gestimmt – wenn auch mit völlig unterschiedlichen Kurszielen. So nennt Montega aus Hamburg in der jüngsten Studie einen Wert von 1,20 Euro je Aktie als faires Niveau, während die Experten der BankM die Aktie mit einem Ziel von immerhin 2,14 Euro zum Kauf empfehlen (zum kostenlosen Download der BankM-Studie kommen Sie HIER). „In unseren Augen hat das Management die auf der letztjährigen Hauptversammlung angekündigten Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. Mit dem Aufbau verankerter Distributionsnetze werden Wachstumsmotoren und die Grundlage für eine offensive Verkaufspolitik geschaffen, die sich 2017 deutlich in steigenden Umsatzzahlen widerspiegeln dürfte“, sagt BankM-Analyst Roger Becker.


So eine desaströse Performance hätten wir nie und nimmer vermutet, schließlich machte der TV-Schmuckhändler Elumeo (bekannt durch den Verkaufssender Juwelo) bei der Emission einen eher soliden Eindruck. Mittlerweile steht seit der Emission Anfang Juli 2015 zu 25 Euro ein Kursverlust von im Tief mehr als 75 Prozent zu Buche. Statt der erhofft positiven wirtschaftlichen Entwicklung, schreibt das in Berlin ansässige Unternehmen tief rote Zahlen. Zum Halbjahr 2016 stand ein Fehlbetrag von gut 7,2 Mio. Euro. Sorge bereitet insbesondere die britische Tochtergesellschaft Rocks & Co. Productions, deren künftige strategische Ausrichtung „derzeit noch auf dem Prüfstand steht“, wie es im neuesten Zwischenbericht heißt. Voll ins Kontor schlägt hier die für Elumeo ungünstige Wechselkursentwicklung des Britischen Pfund gegenüber dem thailändischen Baht, der für die lokale Schmuckproduktion maßgeblichen Währung. Bleibt abzuwarten, welchen Weg das Management gehen wird. Bereits unmittelbar nach dem Brexit-Vorum der Engländer hatte der Börsenneuling diesbezüglich eine Gewinnwarnung verschickt. Die Bilanzqualität hat bereits deutlich gelitten: Das Eigenkapital ist auf 45 Mio. Euro (entsprechend 8,19 Euro je Aktie) geschmolzen – etwa 10 Mio. Euro weniger als nach dem Börsengang. Auffällig ist trotzdem, dass sich der Aktienkurs von Elumeo zuletzt stabilisiert hat und eine Aufwärtsbewegung startet. Auf dem aktuellen Niveau von 8 Euro beträgt die Marktkapitalisierung genau 44 Mio. Euro. Damit wird das Papier ungefähr auf Höhe des Buchwerts gehandelt – nicht gerade ambitioniert, sofern Elumeo 2017 den Turnaroudn schaffen sollte. Wer den Titel noch im Depot hat, kann vorerst engagiert bleiben und auf eine Lösung des England-Problems setzen. Dabei handelt es sich freilich um eine riskante Spekulation.



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22. August, 2016

Kurz vor der mit Spannung erwarteten Hauptversammlung (HV) der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG am 24. August in Frankfurt, legt das auf Gewerbeimmobilien fokussierte Unternehmen seinen kompletten Halbjahresbericht vor. Einen ersten Überblick zum Immobilienbestand und dem Stand der Vermietung gab es bereits Anfang Juli. Den Aktienkurs hatte die Vorabmitteilung freilich nicht großartig bewegen können – seit Monaten hängt die Notiz des SDAX-Papiers in einem engen Korridor zwischen 3,00 und 3,30 Euro fest. Limitierend nach oben wirkt zunächst, dass der Substanzwert von aktuell 2,54 Euro pro Anteilschein ohnehin schon spürbar überschritten ist und auch die Kursziele der Analysten sich im Bereich um 3,10 bis 3,45 Euro bewegen. Darüber hinaus warten die Börsianer gespannt, wie sich Großaktionär DIC Asset – die ebenfalls im SDAX gelistete Immobiliengesellschaft hält knapp ein Viertel der Anteile – künftig positionieren wird. Noch lassen sich die Frankfurter nicht in die Karten schauen, so dass an der Börse sämtliche Szenarien durchgespielt werden: Vom Status quo eines Finanzinvestments bis hin zu einem vollständigen Zusammenschluss beider Unternehmen. Losgelöst davon: Für 2016 hat WCM-Vorstand Stavros Efremidis erst einmal seine Ziele bekräftig, wonach der Cashflow (Funds From Operations) auf einen Wert zwischen 18 und 21 Mio. Euro steigen soll – nach 7,9 Mio. Euro im Jahr zuvor. Zudem will WCM für das Geschäftsjahr 2016 – also zahlbar nach der Hauptversammlung 2017 – erstmals wieder eine Dividende auskehren. Zur Einordnung: Bei der von boersengefluester.de unterstellten Gewinnbeteiligung von (zunächst steuerfreien) 0,08 Euro pro Anteilschein, käme das Papier auf eine Rendite von knapp 2,6 Prozent. Das wäre nicht verkehrt, allerdings gibt es auch etliche Immobilienaktien, die eine höhere Verzinsung bieten. Summa summarum bietet WCM unserer Meinung nach aber trotzdem eine gute Investmentstory – insbesondere in Kombination mit DIC Asset.


Noch besser als gedacht fallen die Halbjahreszahlen von Dürkopp Adler aus. So kam der Nähmaschinenhersteller in den ersten sechs Monaten 2016 auf ein unerwartet deutliches Umsatzplus von 7,3 Prozent auf 74,06 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis zog gar von 15,59 auf 17,82 Mio. Euro an. Das entspricht einem Zuwachs von 14,3 Prozent. Vor Abzug von Steuern blieb per Ende Juni ein Gewinn von 18,07 Mio. Euro stehen – nach 15,76 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun mit Erlösen über dem Vorjahresniveau von 141,89 Mio. Euro sowie einem steigenden Gewinn vor Steuern. Zur Einordnung: 2015 kam Dürkopp Adler auf einen Bruttogewinn von 28,71 Mio. Euro. Die bisherige Zielvorgabe für 2016 sah Erlöse zwischen 130 und 140 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern in einem Korridor von 22,8 bis 24,5 Mio. Euro vor. Demnach liegen die Bielefelder zurzeit weit über Plan. Der Kurs hat zwar bereits auf die starken Zahlen reagiert, aber noch immer hält boersengefluester.de das Papier für ein super interessantes Investment. Das zu gut 94 Prozent im Besitz des chinesischen Nähmaschinenproduzenten ShangGong befindliche Unternehmen unternimmt keine großartigen Investor-Relations-Aktivitäten mehr. Und so bekommen es nur wenige Spezialwertekenner mit, welch prima Entwicklung die Gesellschaft nimmt. Sollte der chinesische Großaktionär einiges Tages auf einen Squeeze-out drängen – wovon wir ausgehen –, wird das wohl kaum zum jetzigen All-Time-High-Kurs von gut 27 Euro möglich sein. Der Börsenwert von 221,4 Mio. Euro spiegelt die Substanz und das Potenzial nur unzureichend wider.


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18. August, 2016

Mit viel Schwung bewegt sich momentan der Aktienkurs unserer Dauer-Empfehlung secunet Security Networks Richtung Norden und hat mit knapp 34 Euro den höchsten Stand seit Neuer-Markt-Zeiten im Jahr 2000 erreicht. Bis zum All-Time-High bei 124 Euro am 23. Februar 2000 ist es freilich noch ein unendlich langer Weg. Erst kürzlich hatte der IT-Sicherheitsspezialist seine Ziele für 2016 zuversichtlicher formuliert und stellt nun Erlöse im Bereich um 94 Mio. Euro sowie ein EBIT in einer Größenordnung von etwa 9 Mio. Euro in Aussicht (lesen Sie dazu auch den ausführlichen Artikel von boersengefluester.de HIER). Offen ist freilich, welche Adressen hinter dem jüngsten Anstieg stehen. Immerhin ist der Streubesitz mit 10,38 Prozent nicht übermäßig groß – Giesecke & Devrient aus München hält offiziell 78,96 Prozent. Secunet gilt als Profiteur der höheren Anforderungen an die Innere Sicherheit. Das Unternehmen stellt hochwertiges IT-Equipment für Behörden, Flughäfen oder auch die Bundeswehr her. Aber auch die Betreiber von kritischen Infrastrukturen wie Versorger zählen zum Kundenkreis.


Die Mini-Konsolidierungsphase scheint der Aktienkurs von S&T schon wieder abgeschlossen zu haben. Immerhin legte der IT-Spezialist überzeugende Halbjahreszahlen vor und bestätigte die Ziele für 2016, wonach mit Erlösen von 500 Mio. Euro sowie überproportional steigenden Gewinnen zu rechnen sei. Außerdem überraschte Vorstand Hannes Niederhauser mit einem forschen Ausblick für das kommende Jahr: „Der starke Anstieg der Projekt-Pipeline lässt für 2017 bereits jetzt ein noch deutlich stärkeres Wachstum von über 15 Prozent erwarten.“ Zudem bekräftigte Niederhauser noch einmal seine Hoffnung, bereits bei der nächsten Indexüberprüfung im September in den TecDAX aufgenommen zu werden. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser (H&A) haben prompt reagiert und ihre Umsatz- und Ergebnisschätzungen für das kommende Jahr heraufgesetzt. Das Kursziel für die mehrfach von boersengefluester.de empfohlene S&T-Aktien haben die Experten von 8,50 Euro auf 11,00 Euro erhöht. Auch auf dem aktuellen Niveau von 8,57 Euro hätte der Titel damit ausreichend Potenzial. Bewertungstechnisch ist sowie noch alles im grünen Bereich. Auf Basis der H&A-Ergebnisprognose für 2018 von 0,60 Euro je Anteilschein kommt der Titel auf ein KGV von gerade einmal 14.



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17. August, 2016

Es ist noch gar nicht so lange her, da feierten die Börsianer die rasanten Verbesserungen bei dem Wechselrichterhersteller SMA Solar mit einem Kursfeuerwerk von 15 Euro bis auf mehr als 50 Euro. Zuletzt reichte jedoch der Hinweis des Vorstands auf den zunehmenden Preisdruck in der Branche, um die Notiz des TecDAX-Titels zurück auf 33,50 Euro zu befördern. Keine Frage: Im Hinterkopf haben die Investoren, welch dramatischen Auswirkungen der Preisrutsch vor einiger Zeit auf die Modulhersteller hatte. Dabei hat SMA Solar die Prognosen für 2016 noch nicht einmal explizit gekürzt, sondern nur gesagt, dass das obere Ende der zuletzt genannten EBIT-Prognose von 80 bis 120  Mio. Euro mittlerweile „ambitioniert“ sei. Zur Einordnung: Per Ende Juni 2016 kam SMA auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 39,30 Mio. Euro. Stärkere Sorgen bereiten den Investoren daher wohl die Aussagen von Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon, wonach für 2017 “ein sich weiter verstärkenden Preisdruck” zu erwarten sei. Um gegenzusteuern, kündigte Urbon die Schließung diverser Auslandsstandorte sowie weitere Investitionen in neue Produkte an. „Die sich aus den Restrukturierungsmaßnahmen und den Produktneuheiten ergebenen Effekte werden voraussichtlich innerhalb der nächsten zwölf Monate ergebniswirksam“, heißt es offiziell. Letztlich werden die Analysten damit aber kaum umherkommen, ihre Prognosemodelle zu überarbeiten. Daher ist die harsche Reaktion der Börse durchaus nachvollziehbar. Andererseits steht SMA – bilanziell und technologisch – gut da und könnte auf die lange Sicht sogar von der Entwicklung profitieren. Die aktuelle Unternehmensbewertung spiegelt das nur verhalten wieder. So ist die Marktkapitalisierung von knapp 1.165 Mio. Euro gerutscht. Selbst um ungünstigen Fall wird das Unternehmen also nur mit dem Faktor 14,5 auf das für 2016 erwartete Betriebsergebnis gehandelt. Dabei verfügt die Gesellschaft noch über eine Netto-Liquidität von 294 Mio. Euro. Zumindest kurzfristig könnte die Aktie zu einer Gegenbewegung ansetzen.


Ein Ausrufezeichen setzt KPS mit den Zahlen zum dritten Quartal – insbesondere auf der Erlösseite. So kam das Beratungsunternehmen im dritten Viertel des Geschäftsjahrs 2015/16 bei Erlösen von 38,38 Mio. Euro (+17,2 Prozent) auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,96 Mio. Euro (+13,5 Prozent). „Im laufenden Geschäftsjahr haben sich zunehmend Konzerne und große Handelsunternehmen bei der Vergabe von Großprojekten für KPS entschieden“, betont der Vorstand und bescheinigt der Gesellschaft auch für das Abschlussquartal „ausgezeichnete Perspektiven“ und spricht von einer „soliden Auftragslage“. Beinahe verwunderlich, dass die Unterföhringer ihre Prognose für das Gesamtjahr nicht zeitgleich nach oben angepasst. Um den avisierten Umsatzanstieg auf 140 Mio. Euro sowie ein EBIT von 22 Mio. Euro zu kommen, bräuchte KPS nämlich „nur“ das Vorjahresniveau aus dem vierten Quartal zu wiederholen. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass hier noch mehr drin ist. Mit ein wenig Fortune sollte auch die EBIT-Schätzung der GBC-Analysten von 22,20 Mio. Euro für 2015/16 übersprungen werden. Letztlich stehen die Chancen damit gut, dass sich die Notiz des Small Caps endlich über den Widerstand im Bereich um 10 Euro hinwegsetzt. Damit wäre dann der Weg nach oben frei. Bewertungstechnisch ist unserer Meinung nach noch immer ausreichen Luft. Die Dividendenrendite dürfte nördlich von drei Prozent anzusiedeln sein. Das KGV für 2016/17 veranschlagen wir auf gut 14. Wer den Titel im Depot hat, kann also investiert bleiben. Oddo Seydler veranschlagt den fairen Wert des Small Caps auf 11 Euro.



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15. August, 2016

Mit Wirkung zum 11. August 2016 ist bet-at-home.com in das streng regulierte Handelssegment Prime Standard aufgenommen worden. Damit hat der Online-Wettanbieter die formale Hürde für die Berücksichtigung zur Aufnahme in einen Auswahlindex aus der DAX-Familie – konkret geht es um den SDAX oder den TecDAX – genommen. Ob bet-at-home.com einem klassischen Sektor oder dem Technologiebereich zugeordnet wird, ist allerdings noch offen. Zumindest auf der Homepage der Deutschen Börse werden weiterhin Sport / Spiel sowie Internet-Dienstleister als Branche genannt. Mit dem Upgrade in den Prime Standard bereits umgesetzt, sind jedoch die höheren Transparenzanforderungen in Sachen Stimmrechtsmitteilungen. So hat die Mangas BAH aus Paris, eine Konzerngesellschaft der Betclic Group, kürzlich mitgeteilt, dass ihr Anteil zurzeit 56,18 Prozent beträgt – nach ursprünglich 61,26 Prozent. Hintergrund: Mitte Juni hatte Betclic Everest mitgeteilt, bis zu 700.000 Aktien (nach dem 1:1-Split) bei institutionellen Investoren platzieren zu wollen. Nach der jetzigen Stimmrechtsmitteilung hätten die Franzosen rund 358.500 bet-at-home.com-Aktien untergebracht. Das deckt sich mit früheren Informationen von boersengefluester.de, wonach „ein Großteil“ der maximal 700.000 Anteilscheine bereits platziert sei. Offen ist, ob Betclic tatsächlich das volle Volumen ausschöpfen wird. 3,75 Prozent sind dem schon vor geraumer Zeit aus dem operativen Geschäft ausgeschiedenen Mitfirmengründer Jochen Dickinger zuzurechnen. Dickinger hatte sich kürzlich bei pferdewetten.de neu engagiert. Ziel von bet-at-home.com ist es, den Free Float auf rund 45 Prozent zu hieven. Gegenwärtig befinden sich etwas mehr als 40 Prozent der Anteile im freien Umlauf. Die Konsolidierungsphase könnte also noch ein wenig anhalten. Rein fundamental ist dagegen alles im grünen Bereich. Daher bleibt boersengefluester.de auch bei der Einschätzung „Kaufen“.




12. August, 2016

Deutlich besser als erwartet fallen die Halbjahreszahlen von Surteco aus. So kommt der Möbelzulieferer bei Erlösen von 337,69 Mio. Euro (plus 3,2 Prozent) auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 21,60 Mio. Euro – nach 17,69 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahresabschnitt. Für das Gesamtjahr bleibt das Management bei der bisherigen Prognose, wonach bei einem leichten Umsatzzuwachs mit einem EBIT zwischen 38 und 42 Mio. Euro zu rechnen ist. Zur Einordnung: 2015 kam das ehemalige SDAX-Unternehmen auf ein Betriebsergebnis von gut 31 Mio. Euro. Die meisten Analysten gehen derweil davon aus, dass Surteco hier eher den oberen Bereich touchieren wird. Boersengefluester.de bleibt bei der positiven Einschätzung für den Titel und rechnet mit einer Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrends. Das Papier notiert nur leicht über Buchwert und sollte auch für das kommende Jahr eine interessante Dividende bieten. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihre Kaufen-Empfehlung mit Kursziel 28 Euro bestätigt.


Bei knapp unter 3 Euro drehte die Notiz von IVU Traffic Ende Juni nach oben – und mittlerweile macht der Chart einen sehr konstruktiven Eindruck. Der vorangegangene, mehrere Monate dauernde, Abwärtstrend ist jedenfalls gebrochen. Dabei bewegen sich die Anleger noch auf unsicherem Terrain. Den Zwischenbericht legt der Telematikspezialist erst Ende August vor. Immerhin: Der größere Wettbewerber Init (Innovation in traffic systems) hat bereits gute Halbjahreszahlen präsentiert und nach der vollständigen Übernahme der iris-GmbH zuvor sogar den 2016er-Ausblick zuversichtlicher formuliert. Demnach planen die Karlsruher nun mit Erlösen von 106 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 12 Mio. Euro. Zum Vergleich: IVU Traffic hat für 2016 bislang Erlöse von 55 Mio. Euro sowie ein Rohergebnis von 39 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Das Rohergebnis ist für IVU Traffic eine wichtige Kennzahl, da sie –  im Gegensatz zum Umsatz – die Wertschöpfung aus der Programmierung der eigenen Software widerspiegelt. Die in der Regel zugekaufte Hardware (wie etwa Ticketautomaten) bleibt hier außen vor. Im vergangenen Jahr zogen die Berliner aus einem Rohergebnis von 40,1 Mio. Euro ein EBIT von 4,9 Mio. Euro. Ähnliche Regionen sollte IVU Traffic also auch im laufenden Jahr ansteuern. Entscheidend ist traditionell allerdings erst das Abschlussquartal. Daher werden auch die Sechs-Monats-Zahlen nur begrenzte Aussagekraft haben. Wie immer: Auf den Ausblick kommt es an. Grundsätzlich bietet der Small Cap zurzeit aber eine gute Chance-Risiko-Relation.



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10. August, 2016

Gar nicht so lange her, da stand Seven Principles noch fast vor dem Abgrund. Doch Großaktionär Johannes Mohn stärkte dem IT-Dienstleister bei der dringend notwendigen Kapitalerhöhung Ende 2015 einmal mehr den Rücken. Gegenwärtig dürfte der Bertelsmann-Erbe knapp 70 Prozent der Stimmen halten – entsprechend überschaubar sind die Handelsumsätze des Small Caps. Der Streubesitz wird offiziell mit etwa 20 Prozent angegeben. Auf der Personalseite konnten die Kölner den Aderlass stoppen und befinden sich auf Turnroundkurs. Bis zum Erreichen der Gewinnschwelle wird es aber noch einige Zeit dauern. Für das laufende Jahr ist zunächst einmal ein Verlust im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich avisiert. Das deckt sich mit den zuvor gemachten Prognosen. Die Umsätze sollen dabei auf „rund“ 85 Mio. Euro steigen. Gemessen an der bisherigen Vorschau, die Erlöse von „mehr als“ 85 Mio. Euro in Aussicht stellte, muss 7P bei den Umsätzen als ein wenig zurückstecken. Zur weiteren Einordnung: Nach sechs Monaten kam die Gesellschaft auf Umsätze von 40,25 Mio. Euro sowie einen Fehlbetrag von 1,85 Mio. Euro. Das Ende 2015 aufgestockte Eigenkapital schmolz in Folge der Verluste von 5,86 Mio. Euro auf nunmehr 4,01 Mio. Euro. Kapitalisiert ist das Unternehmen zurzeit mit 23,56 Mio. Euro. SMC Research ging zuletzt davon aus, dass 2017 eine schwarze Null stehen könnte – für 2018 erwarteten die Analysten in ihrer jüngsten Studie einen Überschuss von gut 2 Mio. Euro. Angesichts der noch immer vorhandenen Unsicherheiten reicht uns das nicht für eine Kaufen-Einschätzung. Immerhin: Die Neupositionierung mit den Schwerpunktbranchen Telekommunikation, Automotive, Energie sowie Verkehr, Transport & Logistik scheint allmählich zu greifen und Seven Principles steht deutlich besser da also noch vor zwölf Monaten.


Seit Monaten hängt der Aktienkurs des Leiterplattenherstellers Schweizer Electronic in einer engen Spanne zwischen 18 und 19 Euro fest. Gemessen an den zum Halbjahr – einmal mehr – sehr hohen Steigerungsraten beim Auftragseingang ist diese Seitwärtstendenz eigentlich kaum zu erklären. Immerhin kamen die neuen Orders per Ende Juni um 35 Prozent auf 84,5 Mio. Euro voran. „Diese signifikanten Zuwächse spiegeln ein zunehmend vorausschauendes Bestellverhalten insbesondere der Automobilkunden wider“, erklärt das Unternehmen. Ein wenig irritierend: Obwohl Schweizer Electronic auf einem Rekordbatzen an Aufträgen sitzt, fielen die Umsätze im ersten Halbjahr 2016 um 3,4 Prozent auf 57,97 Mio. Euro zurück. Das Management spricht in diesem Zusammenhang von einer „nicht unüblichen saisonalen Schwankung“ die „keine grundsätzliche Richtungsänderung“ signalisiert. Gleichwohl können auch die Ergebniskennzahlen noch nicht so recht überzeugen. So lag das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 4,6 Mio. Euro um 200.000 Euro unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Damit hinkt die aktuelle EBITDA-Marge von 7,9 Prozent hinter dem bisherigen Zielwert von rund 10 Prozent zurück. Zwar rechnet Schweizer Electronic für die zweite Jahreshälfte mit einer Verbesserung. Doch die wird nicht ausreichen, um die bislang genannten Vorgaben einzulösen. Daher kalkulieren die Schwarzwälder jetzt nur noch mit einer EBITDA-Rendite zwischen 9 und 10 Prozent. In absoluten Zahlen läuft das auf ein EBITDA von 10 bis 12 Mio. Euro hinaus – bei einer Marktkapitalisierung von zurzeit gut 72 Mio. Euro. Wirklich sportlich ist das nicht, zumal auch die latente Fantasie bestehet, wonach der DAX-Konzern Infineon sein bislang knapp 9,4 Prozent umfassendes Engagement weiter aufstocken könnte. Per saldo ist der Small Cap für boersengefluester.de zurzeit eine Halten-Position.


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08. August, 2016

Mit Abstand stärkste Aktie auf dem heimischen Kurszettel ist zurzeit der Anteilschein von FinLab. Innerhalb von weniger als einem Monat ist die Notiz des auf Beteiligungen aus dem FinTech-Sektor spezialisierten Unternehmens nun um fast 90 Prozent in die Höhe geschossen und hat den vorangegangenen Kursrückgang mehr als wettgemacht. Auslöser der Rally waren zwei dicht hintereinander publizierte Meldungen: Zunächst einmal gaben die Frankfurter bekannt, dass es bei der Beteiligung Deposit Solutions GmbH – bekannt durch den Zinsoptimierer Zinspilot – eine neuerliche Finanzierungsrunde gegeben hat, die das Hamburger Unternehmen auf eine Bewertung von mehr als 100 Mio. Euro hievte. Mitgezogen bei dieser Runde hat – neben FinLab – auch erneut der bekannte Investor Peter Thiel. In einem Zeitraum von weniger als zwölf Monaten wäre der Wert von Deposit Solutions demnach auf mehr als das Vierfache gestiegen. „Wir schätzen die jüngst durchgeführte Kapitalerhöhung als sehr richtungsweisend ein, da Peter Thiel bekannt dafür ist, nur in disruptive Geschäftsmodelle zu investieren, die das Potenzial haben viele Milliarden Marktvolumen zu erschließen“, betonen die Analysten von GBC in ihrer jüngsten Analyse zur FinLab AG. Die Frankfurter dürften weiterhin knapp 12,8 Prozent an Depositit Solutions halten. Ebenfalls viel Beifall von der Börse gab es für die zweite Meldung von FinLab, wonach sich Peter Thiel darüber hinaus auch noch an der nextmarkets GmbH beteiligt habe. Die auf Trader zugeschnittene E-Learning-Plattform wurde von Dominic und Manuel Heyden gegründet. Bekannt geworden sind die beiden als Gründer von ayondo. Bei dem Social-Trading-Anbieter und CFD-Broker sind die beiden Brüder aber schon seit längerer Zeit nicht mehr aktiv. Für die FinLab-Beteiligung nextmarkets ist das Engagement von Thiel ein schönes Signal. Immerhin wurde in der Szene zuletzt eher darüber getuschelt, wonach nextmarkets angeblich mehr Geld als gedacht verbrennen würde. Nun: Zumindest den Starinvestor Thiel scheint das – so die Gerüchte denn stimmen – nicht sonderlich beeindruckt zu haben. Die Experten von GBC aus Augsburg haben jedenfalls ihre Kaufen-Einschätzung für die FinLab-Aktie bestätigt – allerdings mit einem von 16,70 auf 18,32 Euro erhöhten Kursziel. Boersengefluester.de wird die weitere Entwicklung bei FinLab genau verfolgen. Nach dem gewaltigen Kursanstieg könnte es kurzfristig erst einmal zu Gewinnmitnahmen kommen. Derweil gibt es ein weiteres Research: Montega aus Hamburg nimmt die Coverage der FinLab-Aktie mit einem Kursziel von 17,30 Euro auf. “Kommende Finanzierungsrunden sowie der Ausbau des Beteiligungsportfolios sollten den NAV weiter steigern und mittelfristig zusätzliches Upside sowie positiven Newsflow erzeugen”, sagt Montega-Analyst Christopher Rodler.


Gut unterwegs ist der auf die Säulen Akut, Reha und Pflege fokussierte Klinikbetreiber Mediclin. Umsatz und Gewinn lagen nach Ablauf der ersten Jahreshälfte 2016 deutlich oberhalb der entsprechenden Vorjahreswerte. Und auch an den Jahreszielen halten die Offenburger fest: Demnach ist bei einem Erlösplus von rund drei Prozent gegenüber den 2015 erzielten Umsätzen von 555 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 24 und 25 Mio. Euro zu rechnen. Der Aktienkurs spiegelt die gute Entwicklung wider und hat sich dicht unter der Marke von 5,50 Euro eingependelt. Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten von knapp 22 Mio. Euro kommt Mediclin auf einen Unternehmenswert von rund 283 Mio. Euro. Hier sieht boersengefluester.de noch erkleckliches Aufwärtspotenzial. Interessant ist der Titel aber auch unter dem Blickwinkel des Stimmrechtsverteilungen. Nur 12,27 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz. Wesentlicher Aktionär bei MediClin ist die Asklepios Kliniken GmbH mit 52,73 Prozent der Stimmen. Die Hamburger gehören zu den größeren Anteilseignern bei dem MDAX-Konzern Rhön-Klinikum. Zudem hält die Ergo Versicherungsgruppe 35 Prozent an MediClin. Perspektivisch können wir uns hier größere Verschiebungen vorstellen. Notiert ist der Small Cap im Prime Standard – selbst ein Delisting würde also nicht ohne Abfindungsangebot gehen.


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05. August, 2016

Heftiger Kursrutsch bei dem SDAX-Unternehmen GfK: Nachdem die Marktforschungsgesellschaft ihre Prognosen für 2016 kassiert hat und eine Sonderabschreibung auf Firmenwerte in Höhe von etwa 139 Mio. Euro ankündigte, knickte die Notiz im Tief um 21 Prozent auf 27,45 Euro. Damit haben die Nürnberger innerhalb eines Tages 270 Mio. Euro an Marktkapitalisierung eingebüßt. Das hört sich zunächst einmal nach einer überzogenen Marktreaktion an. Allerdings sieht der Ausblick für 2016 ziemlich trübe aus, auch wenn GfK noch gar keinen konkreten Zahlen genannt hat. Offiziell stellt die Gesellschaft ihre Anleger jetzt auf ein Erlöswachstum unterhalb des Markts sowie eine niedrigere Marge als im Vorjahr ein. Das ist bitter, denn eigentlich wollte GfK schneller als der Markt wachsen und eine bereinigte operative Marge zwischen 14 und Prozent – nach 12,1 Prozent im Vorjahr – erzielen. Gespannt ist boersengefluester.de, wie die Analysten auf die Hiobsbotschaften reagieren werden. Gut möglich, dass durch deutlich nach unten angepasste Kursziele noch eine zweite Abwärtswelle ausgelöst wird. „Halten“ scheint jedenfalls keine gute Option zu sein, selbst im Bereich um 26 Euro die Chance auf eine charttechnische Bodenbildung besteht.






03. August, 2016

Nach den überwiegend positiven Nachrichten im laufenden Jahr, gibt es für die Aktionäre von Intershop Communications nun wieder einen Rücksetzer – und zwar in Form unerwartet schwacher Halbjahreszahlen. Demnach knickten die Umsatzerlöse aufgrund „noch nicht kompensierter Projektverzögerungen des ersten Quartals sowie insgesamt geringerer Service-Umsätze“ um 22,2 Prozent auf 16,338 Mio. Euro ein. Das Betriebsergebnis verschlechterte sich von minus 535.000 Euro auf minus 1,318 Mio. Euro. Trotz der schlechten Vorgaben bestätigte der Vorstand seinen bisherigen Ausblick, wonach mit Erlösen auf Vorjahresniveau sowie einer leichten Steigerung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu rechnen ist. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich – verglichen mit dem Stand vom Jahresende 2015 – zwar von 57,88 Prozent auf 60,53 Prozent. Dies ist jedoch ausschließlich auf die deutlich verringerte Bilanzsumme zurückzuführen. Das Eigenkapital an sich schmolz von 19,08 auf 17,51 Mio. Euro. Das entspricht einem Buchwert je Aktie von 0,55 Euro. Mit Blick auf die allgemein verbesserten Rahmenbedingungen bei Intershop würden wir die Bedeutung der Halbjahreszahlen nicht zu hoch gewichten. Aus diesem Grund bleibt boersengefluester.de momentan auch bei der Kaufen-Einschätzung – allerdings unter verschärfter Beobachtung.


Zurück unter die 20-Euro-Marke ging es mit Vorlage des Halbjahresberichts für den Kurs der Cenit-Aktie. Dabei lagen die Zahlen des auf Softwarelösungen für die digitale Produktentwicklung oder die Simulation von Fertigungsprozessen spezialisierten Unternehmens im Rahmen der Erwartungen. Die Erlöse zogen um knapp 3,8 Prozent auf 61,42 Mio. Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) blieb mit 4,68 Mio. Euro allerdings um 3,8 Prozent hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert zurück. Hier hinterlässt noch immer das vergleichsweise schwache Auftaktquartal seine Spuren. Keine Veränderung gibt es beim Ausblick für das Gesamtjahr: Bei den Umsätzen kalkuliert Vorstandssprecher Kurt Bengel weiter mit einem Plus von fünf Prozent. Das EBIT soll um einen hohen einstelligen Prozentsatz steigen. Demnach tastet boersengefluester.de auch die bisherige Schätzung von 11,5 Mio. Euro für das Betriebsergebnis nicht an. Auf der Habenseite steht für die schuldenfreie Gesellschaft ein Finanzguthaben von momentan 30,42 Mio. Euro – entsprechend 3,64 Euro pro Anteilschein. Die Cenit-Aktie eignet sich für eher konservativ orientierte Small Cap-Investoren, die Wert auf eine überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite legen. Bei Cenit gehen wir derzeit von einer – gegenüber 2015 unveränderten – Gewinnbeteiligung von 1,00 Euro pro Anteilschein aus. Die nächste Hauptversammlung findet freilich erst wieder im Mai 2017 statt.


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02. August, 2016

Alle Facetten eines Übernahmekrimis gibt es zurzeit bei Softship. Nachdem die Notiz des Softwareanbieters für die Linienschifffahrt in der Spitze bis auf 14 Euro hochgejazzt wurde, ließ Großaktionär WiseTech Global nun deutlich Luft aus dem Small Cap. Dafür reichte eine Meldung, wonach der australische Logistiksoftwareanbieter seine Aktienkäufe zur Erreichung der Mehrheitsbeteiligung von 50,01 Prozent abgeschlossen habe und darüber hinaus für die „vorhersehbare Zukunft“ auch die Zahlung von Dividenden nicht unterstützen werde. Insbesondere dem Dividendenaspekt sollten Anleger allerdings keine übermäßig große Bedeutung schenken. Eine Renditeaktie waren die Hamburger noch nie. Parallelen gibt es außerdem zu Data Modul, wo der amerikanische Großaktionär ebenfalls regelmäßig die Dividende eindampft – dieser Eingriff dem Kurs allerdings nicht im geringsten schadet. Eher dem Taktik-Bereich ordnen wir auch den Hinweis von WiseTech zu, wonach „keinerlei Verträge bezüglich des vollständigen Erwerbs der Softship AG abgeschlossen“ wurden. Den scharfen Rückfall des Kurses bis auf 8,60 Euro sehen wir durch solche Äußerungen jedenfalls nicht gerechtfertigt. Vielmehr gehen wir davon aus, dass – nachdem erst einmal ein wenig Ruhe in den Aktienkurs eingekehrt ist – WiseTech durchaus wieder auf der Käuferseite zu finden sein wird. Kapitalisiert ist Softship zurzeit mit gut 16 Mio. Euro – bei einem für 2018 von SMC Research erwarteten Überschuss von 0,8 Mio. Euro. Ein 20er-KGV ist zwar nicht gerade niedrig, doch im Fall von Softship sollte hier noch nicht das letzte Wort gesprochen sein.



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01. August, 2016

Bei WashTec sorgte zuletzt Hauck & Aufhäuser für gute Stimmung. In einer 28 Seiten umfassenden Basisstudie wiesen die Analysten auf die mit Blick auf 2018 – ihrer Meinung nach – wenig anspruchsvolle Bewertung hin. Demnach wird der Anteilschein des Herstellers von Autowaschanlagen zurzeit mit dem Faktor 10 bezogen auf die Relation von Enterprise Value zu EBIT (Börsenwert plus Netto-Finanzschulden/Ergebnis vor Zinsen und Steuern) gehandelt. Zum Zeitpunkt der Analyseerstellung lag dieses Multiple freilich noch bei rund acht. Bezogen auf das von 35 auf 42 Euro erhöhte Kursziel hätte der Anteilschein aber immer noch ein Potenzial von rund 15 Prozent. Die erste Bewährungsprobe auf dem Weg dorthin hat WashTec nun ordentlich gemeistert. Demnach steigerten die Augsburger das EBIT von 8,6 auf 9,2 Mio. Euro. Das EBIT des zweiten Quartals lag dabei mit 11,8 Mio. Euro um rund 2 Mio. Euro über den Schätzungen von Hauch & Aufhäuser. „Wir haben im ersten Halbjahr verstärkt in weiteres Wachstum investiert und konnten gleichzeitig unser Ergebnis steigern“, sagt Vorstandschef Volker Zimmermann. Für das Gesamtjahr bleibt die Prognose bestehen, wonach bei einem Erlösplus von rund fünf Prozent mit einer zweistelligen EBIT-Marge zu rechnen ist. Hauck & Aufhäuser kalkuliert hier mit Umsätzen von 357,2 Mio. Euro sowie einem EBIT von 40,9 Mio. Euro. Boersengefluester.de hält die Vorgabe zwar für sportlich. Für gewöhnlich fällt im zweiten Halbjahr aber ein größerer Ergebnisbeitrag an, so dass die Erwartungen durchaus erfüllt werden können. Trotzdem bleiben wir vorerst bei unserer Einschätzung „Halten“. Zurzeit befindet sich die Notiz wieder in charttechnischen Regionen, in denen es in der Vergangenheit schon mehrfach wieder Richtung Süden ging. Noch ist offen, ob diesmal der Ausbruch nach oben signifikant gelingt.


Einen konstruktiven Eindruck macht zurzeit der Chartverlauf von Eyemaxx Real Estate. Die Konsolidierungsphase im Zuge der jüngsten Barkapitalerhöhung hat der Anteilschein des Projektierers von Einkaufszentren und anderen Immobilien jedenfalls abgeschlossen. Ansprechende Meldungen – etwa den Verkauf diverser Objekte oder auch die Rückzahlung der Anleihe 2011/16 – gab es genug. Zudem schütteten die Österreicher nach der Hauptversammlung Ende Juni eine Dividende von 0,20 Euro pro Anteilschein aus. Nichts zu meckern gab es auch an den kürzlich vorgelegten Halbjahreszahlen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam um knapp 29 Prozent auf 3,437 Mio. Euro voran, der Überschuss stieg von 630.000 Euro auf 1,159 Mio. Euro. Damit kommt Eyemaxx Real Estate zum Halbjahr des Geschäftsjahrs 2015/16 (31. Oktober) auf ein Ergebnis je Aktie von 0,27 Euro (Vorjahr: 0,15 Euro). Beim Ausblick hält Vorstand Michael Müller an der bislang gewählten Wortwahl fest: Demnach ist mit einer „deutlichen Steigerung“ des Ergebnisses nach Steuern zu rechnen. Zur Einordnung: 2014/15 kam Eyemaxx auf einen Überschuss von 4,03 Mio. Euro. Für das laufende Jahr haben die Analysten von SRC Research ihre Prognosen erst kürzlich auf 5,74 Mio. Euro heraufgesetzt und die Aktie mit einem strammen Kursziel von 14 Euro versehen. Immerhin hat Eyemaxx derzeit so wichtige Projekte wie nie zuvor am Start – allen voran das „Postquadrat“ in Mannheim mit einem Volumen von insgesamt rund 160 Mio. Euro. Baubeginn ist hier für den Herbst des laufenden Jahres geplant. Am 8. September wird CEO Müller zudem auf dem von SRC organisierten Forum Financials & Real Estate in Frankfurt präsentieren. Auf dieser Veranstaltung ist Müller – dem nach der jüngsten Kapitalerhöhung noch 50,01 Prozent an Eyemaxx zuzurechnen sind – schon so etwas wie ein Stammgast. Boersengefluester.de bekräftig die Kaufen-Einschätzung für den Small Cap (Börsenwert 28,09 Mio. Euro).




29. Juli, 2016

Irgendwie ging es dann alles zu schnell – und vor allen Dingen zu weit nach oben – mit der Frosta-Aktie. Seit dem All-Time-High am 8. Juni 2016 bei 66 Euro hat die Notiz des Anbieters von Tiefkühlprodukten jedenfalls deutlich korrigiert und ist bis an die Marke von 50 Euro zurückgekommen. Dieses Niveau hält boersengefluester.de wieder für ein vergleichsweise attraktives Einstiegsniveau, zumal die Halbjahreszahlen unsere Erwartungen getoppt haben und auch der Ausblick für das Gesamtjahr zuversichtlicher vermutet formuliert ist als von uns vermutet. Demnach kam die Gesellschaft mit Hauptsitz in Bremen bei einem Erlöszuwachs von 7,1 Prozent auf 231,10 Mio. Euro auf einen Zuwachs des Betriebsergebnisses von 10,6 Prozent auf 13,76 Mio. Euro. Der Überschuss nach Steuern verbesserte sich dank eines „konsequenten Kostenmanagement“, wie Frosta es formuliert, um rund acht Prozent auf 9,15 Mio. Euro. Hieß es zuletzt noch, dass eine Ergebnisprognose wegen „der volatilen Wechselkurse und der davon abhängigen Rohstoffpreisentwicklungen“ noch nicht möglich sei, stellt Vorstandschef Felix Ahlers nun zumindest ein Ergebnis oberhalb des Vorjahresniveaus in Aussicht. Das klingt grundsätzlich nicht übermäßig optimistisch, doch für ein stockkonservativ planendes Unternehmen wie Frosta ist das schon mal ein Wort. Summa summarum sollte die Vorjahresdividende von 1,36 Euro je Aktie auf jeden Fall gesichert sein. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 51,70 Euro kommt der Small Cap damit auf eine Rendite von brutto 2,6 Prozent. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist mit rund 17,5 zwar immer noch recht knackig. Dafür hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren aber ein sehr konsequentes Wachstum hingelegt und nicht für möglich gehaltene Ergebnispotentiale freigelegt. Unser ursprüngliches Kursziel von 58 Euro hat demnach weiter Bestand (lesen Sie dazu auch unseren Beitrag HIER). Das hört sich jetzt nicht unbedingt nach einer Überfliegeraktie an – aber wenn der Anteilschein in zwölf Monaten (inklusive Dividendenabschlag) in dieser Region notiert, gäbe es an der Performance wohl nichts zu meckern.


Bei Muehlhan hatten die Anleger zuletzt weniger auf die Fundamentaldaten geachtet und sich stattdessen mehr über die Veränderungen im Aktionärskreis ihre Gedanken gemacht. Immerhin hatte der bereits seit 2001 engagierte Investor Syntegra Anfang Juli angekündigt, seinen 17,2 Prozent-Anteil an dem Anbieter von Korrosionsschutzlösungen bis Jahresende verkaufen zu wollen. Die Exit-Überlegungen von Syntegra sind freilich nicht taufrisch, aber der niedrige Verkaufspreis von gerade einmal 1,20 Euro pro Anteilschein sorgte dann doch für erhebliche Verunsicherung. Angeboten werden die Aktien der Gründerfamilie Greverath sowie Mitarbeitern in Führungspositionen, wobei für jeweils die Hälfte der Papiere Haltefristen (Lock-ups) von drei beziehungsweise sechs Monaten vereinbart sind. Derweil haben die Hamburger mit ihren Halbjahreszahlen gezeigt, dass sie gut unterwegs sind um die angekündigten Jahresziele mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5 bis 7 Mio. Euro auch sicher zu erreichen. Immerhin stand zur Jahresmitte bereits ein EBIT von 3,826 Mio. Euro in den Büchern – nach 3,224 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Aus heutiger Sicht deutet alles darauf hin, dass Muehlhan eher im oberen Bereich des Zielkorridors ankommen wird. Zur Einordnung: 2015 erreichten die Gesellschaft ein EBIT von 5,217 Mio. Euro – 2014 betrug das Betriebsergebnis 7,529 Mio. Euro. Eine heftige Wachstumsstory ist Muehlhan zurzeit also nicht. Dafür kann der Titel unter Bewertungsaspekten punkten. Zwar hat sich die Netto-Finanzverschuldung durch die Inanspruchnahme von Kreditlinien um 43 Prozent auf 21,5 Mio. Euro erhöht. Aber dennoch türmt sich die Summe aus Netto-Verbindlichkeiten und Marktkapitalisierung (EV = Enterprise Value) gerade einmal auf 54,88 Mio. Euro – was dem 8,4fachen des von boersengefluester.de für 2016 erwarteten EBIT entspricht. Bemerkenswert ist auch der hohe Abschlag von zurzeit 46 Prozent zum Buchwert von 3,18 Euro pro Aktie. Allerdings sollten Investoren nicht einseitig wegen des vermeintlich niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnisses (KBV) zugreifen. Immerhin steht auf der Aktivseite der Bilanz ein Firmenwert von 1,05 Euro je Aktie – und über die tatsächliche Werthaltigkeit dieses Postens kann man womöglich unterschiedlicher Meinung sein. Um auf Nummer sicher zu gehen, klammert man den Goodwill am besten aus. Und dann käme der Small Cap noch immer auf ein attraktives KBV von 0,80. Höchste Zeit also, dass die Fundamentaldaten wieder in den Vordergrund rücken. Wir stufen den Titel auf „Kaufen“ herauf.






28. Juli, 2016

Keine Frage: Von der InVision-Aktie hatten wir uns in den vergangenen Quartalen auch deutlich mehr versprochen. Doch seit ungefähr zwei Jahren ist die Luft raus aus dem Papier des Überfliegers von 2013 und 2014. Immerhin geht der jüngste allgemeine Kursaufschwung an den Börsen nicht spurlos an dem Anbieter von cloudbasierter Software für die Personalplanung in Call-Centern vorbei. Seit dem Tief bei 38,50 Euro hat sich die Notiz wieder bis auf 42 Euro erholt. Auf diesem Niveau legen die Düsseldorfer fast 94 Mio. Euro Marktkapitalisierung auf die Waagschale. Gemessen an den jetzt kommunizierten Zielen für 2016 ist das zunächst einmal recht happig: Bei Erlösen von mindestens 12 Mio. Euro soll ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 3,5 und 4,0 Mio. Euro herausspringen. Schließlich bewegt sich InVision mit dieser Vorschau noch unterhalb der forschen Prognosen von Warburg Research, die ein bereits für das laufende Jahr mit einem Betriebsergebnis von 4,5 Mio. Euro rechnen und ein Kursziel von 100 (!) Euro für den Small Cap ausgeben. Nach Auffassung von boersengefluester.de können sich die Halbjahreszahlen aber trotzdem sehen lassen. Mittlerweile machen die wiederkehrenden Umsätze mit Abonnements 90 Prozent der per Ende Juni 2016 ausgewiesenen Konzernerlöse von 6,27 Mio. Euro aus. Die operative Marge zog von 15 auf 32 Prozent an – auch das eine starke Leistung. Unterm Strich kam das Ergebnis je Aktie von 0,42 auf 0,83 Euro voran. Die Richtung stimmt also, so dass die von den Analysten erhofften kräftigen Ergebnisverbesserungen in den kommenden Jahren durchaus erreichbar erscheinen. Und auch – zumindest von der geschäftlichen Ausrichtung – vergleichbare Unternehmen wie der US-Konzern Workday genießen an der Börse weiterhin extrem hohe Wertschätzung. Für risikobereite Investoren ist die InVision-Aktie unserer Meinung nach daher ein Investment wert. Der hohe Anteil an wiederkehrenden Umsätzen und die damit verbundenen enorme Profitabilität sind jedenfalls gute Argumente.


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27. Juli, 2016

Bis auf 17,25 Euro war der Kurs der Ferratum-Aktie im Tief gesackt. Das entsprach einem Verlust seit Jahresbeginn von mehr als 42 Prozent. Kein anderer SDAX-Titel kam auf eine derart schlechte Performance seit Jahresbeginn. Selbst innerhalb des Fintech-Sektors hielt der Anteilschein des Anbieters von Kleinkrediten via Smartphone damit die rote Laterne. Nur die Aktie der FinTech Group sorgte für ähnlich große Minuszeichen. Momentan folgt aber ein rasantes Wendemanöver: Innerhalb weniger Tage hat die Ferratum-Aktie um mehr als 3,50 Euro an Boden gut gemacht und notiert jetzt knapp unter der Marke von 21 Euro. Fundamentale Neuigkeiten gibt es derweil nicht bei den Finnen. Anfang Juli hatten die Analysten von Hauck & Aufhäuser auf die günstige Bewertung aufmerksam gemacht und die Aktie – mit einem allerdings von 32,50 Euro auf 25,00 Euro gestutzten Kursziel – zum Kauf empfohlen. Der Halbjahresbericht von Ferratum ist für den 11. August angesetzt. Auch wenn die jüngste Anleihenplatzierung nicht ganz das erhoffte Volum,en eingebracht hat: Wirhalten die Ferratum-Aktie für ein gutes Investment. Von ihren Jahrestiefständen löst sich derweil auch die Aktie der FinTech Group. Pünktlich zur Hauptversammlung am 27. Juli 2016 machen die Frankfurter in Form einer Kooperationsmeldung mit Rocket Internet auf sich aufmerksam. Demnach soll Rocket das Haftungsdach und die technische Infrastruktur der zur FinTech Group gehörenden XCOM nutzen. „Das Profil der FinTech Group bei Finanzdienstleistungen und das Know-How von Rocket Internet beim Aufbau skalierbarer, disruptiver Geschäftsmodelle passen hervorragend zusammen“, sagt Frank Niehage, CEO der FinTech Group. Noch lässt sich die Bedeutung der Zusammenarbeit aber nicht valide abschätzen, denn über die Ziele haben beide Partien Stillschweigen vereinbart. Daher sehen wir zunächst keinen Handlungsbedarf.




26. Juli, 2016

Erst kürzlich hatte boersengefluester.de auf die guten Perspektiven für die Aktie von Geratherm hingewiesen – zu dem Beitrag kommen Sie HIER. Nun sind wir auf eine kleine Meldung gestoßen, deren Bedeutung aber umso höher einzuschätzen ist. Demnach kooperiert der Geratherm-Hoffnungsträger apoplex medical technologies neuerdings mit dem DAX-Konzern Bayer. Die Rede ist von einer weltweiten „multicenter phase III study“ mit etwa 7.000 Patienten an 350 Studienzentren. Im Zuge dessen stattet apoplex circa 160 Zentren mit SRA-Systemen (SRA = Schlaganfall-Risiko-Analyse) aus. Ziel des Sponsorings von Bayer ist es, Patienten mit Vorhofflimmern möglichst effizient aus der Studienreihe zuschließen. Um welches Wirkstoff es geht, ist offiziell nicht bekannt. Naheliegend wäre aber etwa eine Studie mit dem Bayer-Blutgerinnungshemmer Xarelto. Hintergrund: apoplex hat ein Messverfahren entwickelt, mit dem sich treffsicher Vorhofflimmern erkennen lässt. Diese Herz-Rhythmus-Störung kann möglicherweise der Vorbote eines Schlaganfalls sein. Im Krankenhausbereich kooperiert die Gesellschaft aus Pirmasens bereits seit Längerem mit den Branchengrößen Dräger Medical und Philips Medical. Vergleichsweise schwach ausgeprägt war dagegen die Präsenz bei den niedergelassenen Ärzten. Kein Wunder, schließlich war Apoplex lange Zeit weitgehend ohne Außendienst unterwegs. Das hat sich vor gut einem Jahr massiv geändert. Nach langen Testreihen hat das Unternehmen nämlich Pfizer Deutschland als Partner gewonnen. Der US-Konzern hat mit Eliquis ein Medikament gegen die Entstehung von Blutgerinnseln im Programm – das Analyseverfahren von apoplex könnte dementsprechend ein wichtiger Treiber für Pfizer sein. Der Erwartungshaltung in Börsenkreisen ist jedenfalls enorm. Und wenn nun mit Bayer eine zweiter Unterstützer an Bord kommt und das Verfahren populärer macht, umso besser. Bislang halten sich die Erlöse von apoplex noch in Grenzen. Angesichts der hohen Skalierbarkeit des Geschäftsmodells ist das Potenzial jedoch enorm. Geratherm hält 58,76  Prozent an der apoplex medical technologies GmbH.




25. Juli, 2016

Um zu wissen, was bei Softship los ist, brauchen Anleger gar nicht mal großartig zu spekulieren. Bekannt ist, dass der börsennotierte australische Logistiksoftwareanbieter WiseTech Global seinen Anteil an dem Hamburger Unternehmen zuletzt von 19,9 auf 43 Prozent aufgestockt hat und beide Gesellschaften über einen Kooperationsvertrag mit Blickrichtung Produktentwicklung, Expansion in Europa sowie den weltweiten Vertrieb verhandeln. Angesichts der massiven Kursrally, die Notiz des Softwareanbieters für die Linienschifffahrt ist allein in den vergangenen vier Wochen um fast 110 Prozent in die Höhe geschnellt, stellt sich aber wohl einzig die Frage, wann es zu einer Komplettübernahme kommt – selbst wenn WiseTech Global-CEO Richard White dieses Szenario zuletzt ein wenig herunterspielte. Mit von der Partie bei dem Poker um Softship dürften außerdem noch der Aktieninvestor Karl-Walter Freitag, der Unternehmer Gerhard Berchtold und das Management von Softship sein. Allerdings gibt es bei dem im nur schwach regulierten Entry Standard gelisteten Unternehmen jedoch keine aktuellen Stimmrechtsmitteilungen, die nähere Hinweise zum tatsächlichen Stand der Dinge geben. Möglicherweise haben die Australier mit Teilen dieser Investorengruppe längst eine Einigung erzielt. Das Ausmaß des jüngsten Kursauftriebs deutet darauf hin, dass der tatsächliche Streubesitz nur noch verschwindend klein sein dürfte und sich das „Kursspektaktel“ eher in der finalen Phase befindet. Zwar ist ein kompletter Börsenwert von 26,3 Mio. Euro keine Größenordnung, bei dem ein Unternehmen wie WiseTech schlaflose Nächte bekommen muss. Rein fundamental ist der Titel aber längst überhitzt. Ein KGV von rund 40 und ein Umsatzmultiple von rund 3,3 auf die für das laufende Jahr erwarteten Erlöse sind jedenfalls alles andere als normal für Softship. Daran ändern auch die interessanten neue Softwareprojekte nichts, über die uns Finanzvorstand Detlef Müller zuletzt im Hintergrundgespräch (zu dem Beitrag von boersengefluester.de kommen Sie HIER) berichtet hatte. Und selbst eine Einbettung in die Konzernstruktur von WiseTech Global würde mit Sicht auf zwölf bis 24 Monate wohl kaum eine derart rasante Ergebnisdynamik auslösen. Gegenwärtig bleiben besser nur sehr risikobereite Anleger bei dem auf einem All-Time-High von 14 Euro notierenden Titel investiert.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

22. Juli, 2016

Nun ist auch die formale Hürde für die groß angelegte Kapitalerhöhung von Verona Pharma übersprungen. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung des Biotechunternehmens wurde sämtlichen Tagesordnungspunkten zugestimmt. Damit fließen dem auf die Entwicklung eines Wirkstoffs gegen COPD (Raucherhusten) fokussierten Unternehmens brutto rund 44,7 Mio. Pfund  zu – umgerechnet sind das etwa 53,6 Mio. Euro. Parallel erhöht sich die Aktienzahl um mehr als 150 Prozent auf 2.565.719.826 Stück. Dementsprechend kommt die Gesellschaft nun – bzw. die offizielle Einbeziehung der neuen Aktien an der Londoner Börse ist für den 29. Juli 2016 geplant – auf eine Marktkapitalisierung von rund 92 Mio. Euro. Für Verona Pharma ist die Kapitalerhöhung ein extrem wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Leitsubstanz RPL554, der sich bislang allerdings noch nicht nachhaltig im Aktienkurs niedergeschlagen hat. Noch pendelt die Notiz mit teilweise extremen Ausschlägen hin und her. Diese Hektik sollte die Notiz in den kommenden Wochen ablegen. Immerhin hat Verona nahmhafte neue Investoren an Bord geholt. Dementsprechend wird sich auch der Kreis des Verwaltungsrats  um Dr. Mahendra Shah (71 Jahre, Vivo Capital), Dr. Rishi Gupta (39 Jahre, OrbiMed) und Dr. Andrew Sinclair (44 Jahre, Abingworth) vergrößern. Der unter anderem auch für die heimische Investor-Relations-Arbeit zuständige Verwaltungsratsvorsitzende Dr. David Ebsworth setzt große Erwartungen an die Transaktion: „Die Finanzierung ermöglicht es Verona Pharma, ein spannendes neues Kapitel aufzuschlagen und RPL554 bis zu signifikanten Meilensteinen der Wertsteigerung voranzutreiben.“ Der Titel eignet sich für sehr risikobereite Investoren. Zu den Hintergründen der Finanzierungsrunde lesen Sie bitte auch unseren Beitrag HIER.


Einen schwierigen Spagat zwischen Wachstum und Rentabilität muss zurzeit Vita 34 hinlegen. Das Ergebnis ist im Aktienkurs abzulesen: In den 52 Wochen verlor der Anteilschein um rund ein Viertel an Wert . Ausgerechnet die nahende Hauptversammlung (HV) am 25. August 2016 in Leipzig könnte ein wenig Druck von der Notiz nehmen. Immerhin hat die Gesellschaft eine Dividende von 0,16 Euro pro Aktie auf die Agenda der HV gesetzt. Damit bringt es der Small Cap zurzeit auf eine Dividendenrendite von brutto fast 3,6 Prozent – nicht schlecht für einen Biotechwert. Hauptprodukt von Vita 34 ist eine Nabelschnurblutbank für die Eigenvorsorge zur Behandlung späterer Krankheiten wie Krebs mit Hilfe von Stammzellen. Dabei bewegt sich Vita 34 zunehmend auf internationalem Terrain, zuletzt etwa durch die vollständige Übernahme der dänischen Nabelschnurblutbank StemCare. Doch die Integration des Marktführers im skandinavischen Raum drückt zunächst einmal auf die Ertragskennzahlen. Im Auftaktviertel 2016 knickte die Relation von Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zum Umsatz von 19,9 auf 8,3 Prozent ein. Vermutlich wird die EBITDA-Marge auch im Gesamtjahr 2016 einstellig bleiben. Mittelfristig peilt der Vorstandsvorsitzende André Gerth hier aber weiterhin ein Niveau von 20 Prozent als Zielgröße an. Klingt gut, allerdings halte die Analysten von Oddo Seydler eine derartige Renditeausbeute frühestens ab 2018 für realistisch. Näheren Aufschluss über die weitere Entwicklung geben die für den 23. August – also kurz vor der HV – angesetzten Halbjahreszahlen. Grundsätzlich hält boersengefluester.de die Strategie von Firmenlenker Gerth für stimmig. Daher raten wir auch, bei dem Titel engagiert zu bleiben. In gewisser Weise „Sorge“ bereitet und aber weiterhin das niedrige Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von weniger als 0,6. Normalerweise wäre ein derart hoher Discount zum Eigenkapital zwar ein starkes Kaufsignal für Value-Anleger. Bei Vita 34 hängt das niedrige KBV aber wohl primär damit zusammen, dass die Börsianer der Werthaltigkeit des immerhin mehr als 30 Prozent der Bilanzsumme ausmachenden Firmenwerts (Goodwill) nicht trauen. Sollte es hier doch einmal zu Korrekturbedarf kommen, würde die Abschreibung zu Lasten des Eigenkapitals – und damit des Buchwerts – gehen. Zur Einordnung: Klammert man den Goodwill komplett aus, ergibt sich ein Buchwert von etwa 3,30 Euro für die Vita 34-Aktie.



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20. Juli, 2016

Vor drei Jahren war der österreichische Bohrdienstleister C.A.T. Oil noch die mit Abstand heißeste Aktie aus dem SDAX. In der Spitze brachte es die – schon immer ein wenig undurchsichtige – Gesellschaft damals auf eine Marktkapitalisierung von 1,18 Mrd. Euro. Doch das Kursniveau von deutlich über 20 Euro konnte die Gesellschaft nicht halten. Die Sanktionen gegenüber Russland und der heftige Ölpreisverfall setzen C.A.T. Oil enorm zu. Letztlich können die Anleger froh sein, die Ende 2014 auf die Übernahmeofferte der von  dem französischen Öl-Managers Maurice Gregoire Dijols kontrollierten Joma Industrial Source Corp zu 15,23 Euro eingegangen sind. Mittlerweile befinden sich nur noch 13 Prozent der Aktien im Streubesitz. Wie es genau mit der Börsennotiz weitergehen wird, ist offen. Die Dividende wurde zuletzt komplett gestrichen.  Nicht wenige Spezialwertekenner spekulieren jedoch darauf, dass Joma den verbliebenen Anteilseignern ein finales Abfindungsangebot machen wird und das derzeit noch immer im Prime Standard gelistete Papier dann von der Börse nimmt. Der Zeitpunkt wäre günstig: Mit 6,70 Euro notiert der Anteilschein auf einem sehr spärlichem Niveau. Der aktuelle Börsenwert von 327 Mio. Euro entspricht nur etwa dem Zehnfachen des 2015 erreichten Betriebsergebnisses. Und die zuletzt vorgelegten Zahlen für das Auftaktquartal 2016 hatten – bei allen Schwierigkeiten – auch einige positive Aspekte, insbesondere beim Cashflow,  zu bieten. Gewöhnen müssen sich die Aktionäre demnächst an einen neuen Namen. So steht die Umfirmierung in Petro Welt Technologies auf der Agenda. „Mit der Namensänderung wird zugleich ein seit längerem anhängiger Rechtsstreit mit CaterpillarInc. wegen Benutzung des Namensbestandteils „CAT“ hinfällig. Ein entsprechender Vergleich mit Caterpillar Inc. wurde ausgehandelt und steht vor der Unterzeichnung“ ließ das Unternehmen verlautbaren. Für boersengefluester.de gehört das Papier mindestens auf die Beobachtungsliste.


Wer hätte das gedacht? War 2015 noch jede kleinste Kursschwäche ein guter Zeitpunkt zum Einstieg bei Capital Stage, geht es im laufenden Jahr mit der Aktie des Betreibers von Solar- und Windparks spürbar bergab. Dabei genießt das SDAX-Unternehmen in der Finanzszene nach wie vor einen tadellosen Ruf. Zum Aktionärskreis zählen bekannten Investoren wie die Hamburger Unternehmer Albert Büll und Cornelius Liedke, Ex-Douglas-Chef Jörn Kreke, Peter-Alexander Wacker von Wacker Chemie und auch die Verlegerfamilie Jahr. Das Wachstumstempo der Hamburger ist enorm – auch dank einer Reihe von Kapitalerhöhungen. Wichtigster Coup ist momentan aber der geplante Zusammenschluss mit der ebenfalls gelisteten Chorus Clean Energy. Gemeinsames Ziel ist es, den größten börsennotierten unabhängigen Stromerzeuger aus Erneuerbaren Energien in Deutschland zu formen. Mittelfristig ist sogar die Aufnahme in den MDAX geplant. Dazu sollen Aktionäre von Chorus ihre Anteile einreichen und gegen Papiere von Capital Stage tauschen. Für je drei Anteilscheine von Chorus Clean Energy erhalten sie dann fünf Titel von Capital Stage. Voraussetzung für das Zustandekommen des Deals ist eine Mindestannahmequote von 50 Prozent plus 1 Aktie. Analysten halten die Offerte für sinnvoll, und im Normalfall sollte der Prozess glatt über die Bühne gehen. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung von Capital Stage am 8. Juli 2016 wurden bereits sämtliche Weichen gestellt. Interessant aus Sicht von boersengefluester.de sind nun mögliche Arbitragegeschäfte. Aktuell kostet die Aktie von Chorus Clean Energy 9,55 Euro, der Anteilschein von Capital Stage wird zu 6,15 gehandelt. Das heißt: Für je drei Chorus-Aktien im Gesamtwert von 28,66 Euro bekämen sie fünf Capital Stage-Papiere im Wert von 30,75 Euro eingebucht. Das entspricht einem Puffer von fast sieben Prozent. Gemessen an den Risiken, scheint uns dieser Discount zu groß zu sein. Immerhin war die Lücke zwischenzeitlich bis auf weniger als vier Prozent geschrumpft. Anleger, die von den Perspektiven der Capital Stage-Aktie überzeugt sind, bislang aber noch nicht investiert sind, sollten also über einen indirekten Einstieg via Chorus nachdenken.






19. Juli, 2016

Zu den Top-Performern der vergangenen drei Monate gehört der Anteilschein von pferdewetten.de. Ein wesentlicher Katalysator für den fast 50-Prozent-Kursaufschwung war der Verkauf des zuvor bei der schwächelnden MyBet Holding angesiedelten Mehrheitspakets an verschiedene Investorengruppen. On top gab die Gesellschaft – wieder einmal – starke Geschäftszahlen für das erste Halbjahr bekannt, setzte eine prospektfreie Kapitalerhöhung um und widmet sich gleichzeitig einer „Erweiterung des Geschäftsmodells auf unterschiedliche Dienstleistungen“ im Ausland. Viel mehr geht gleichzeitig kaum. Nächster offizieller Termin ist die auf den 20. September 2016 verlegte Hauptversammlung. Erstmals in der Börsenhistorie werden die Düsseldorfer eine Dividende auskehren – vorgeschlagen sind 0,10 Euro je Aktie für 2015. Interessant: Bereits mit der Umsetzung der jüngsten Kapitalerhöhung Mitte Juli gab pferdewetten.de bekannt, dass mit Jochen Dickinger und Guido Schmitt „zwei im internationalen Wettgeschäft renommierte Fachleute als Investoren gewonnen werden konnten“ – näher beziffert wurden die Engagements damals aber nicht. Jetzt herrscht zumindest teilweise Klarheit: Laut einer aktuellen Stimmrechtsmitteilung hält Dickinger nämlich knapp 5,82 Prozent an der pferdewetten.de AG. Demnach hätte Dickinger knapp 64 Prozent der Stücke aus der jüngsten Kapitalerhöhung gezeichnet. Der Österreicher ist in der Börsenszene kein Unbekannter: Schließlich ist er Mitgründer von bet-at-home-com. Ende 2012 verließ Dickinger den Online-Wettanbieter jedoch auf eigenen Wunsch”. Den Emissionserlös von brutto gut 2 Mio. Euro will pferdewetten.de für neue Wettlizenzen und die Internationalisierungsstrategie einsetzen.Die Chancen stehen unserer Meinung nach gut, dass sich der Small Cap auch in den kommenden Monaten überdurchschnittlich stark entwickeln wird.



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18. Juli, 2016

Als erstes deutsches Unternehmen mit einem Listing an der Londoner Alternativbörse AIM (plus einer Notiz in Frankfurt) bekam SQS Software Quality Systems im Jahr 2005 eine gewisse Popularität in Finanzkreisen. Längst ist das Interesse an dem Experten für die Qualitätssicherung von Softwareprodukten aber abgeebbt. Dabei hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Köln überwiegend solide Zahlen präsentiert und sich 2015 durch mehrere Übernahmen – insbesondere mit Fokus auf die USA – deutlich verstärkt. Der Ausblick für das laufende Jahr hört sich vielleicht nicht sonderlich spektakulär an – bei einem moderaten Umsatzwachstum soll sich das Ergebnis vor Steuer leicht verbessern. Doch gemessen an dem mittlerweile erreichten Bewertungsniveau sieht der Small Cap durchaus interessant aus. Einer Marktkapitalisierung von knapp 165 Mio. Euro stehen 2015er-Erlöse von 320,7 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern von 10,27 Mio. Euro entgegen. Den Überschuss für 2016 veranschlagt boersengefluester.de auf annähernd 7,40 Mio. Euro. Und ab 2017, wenn sich die Integration der Zukäufe eingespielt hat, dürften die Gewinne auch wieder kräftiger zulegen. Positiv sehen wir außerdem, dass SQS seit vielen Jahren ein guter Dividendenzahler ist. Für das abgelaufene Jahr gab es Ende Mai erneut 0,13 pro Anteilschein. Bezogen auf die aktuelle Notiz von 5,20 Euro entspricht das einer Rendite von immerhin 2,5 Prozent.


Nach einer ausgeprägten Konsolidierungsphase kommt nun wieder Schwung in die Aktie der MyHammer Holding. Der Bereich um 4 Euro hat sich jedenfalls als tragfähige Unterstützung erwiesen. Operativ befindet sich das Handwerkerportal ohnehin auf Kurs. Die zuletzt vorgelegten Zahlen haben unsere Erwartungen jedenfalls mit schöner Regelmäßigkeit übertroffen. Keine Frage: Ein negatives Eigenkapital ist nicht jedermanns Sache. Doch ansonsten überwiegend bei der Bewertung ganz klar die positiven Aspekte: Der Marktkapitalisierung von zurzeit knapp 26,5 Mio. Euro steht ein für 2016 zu erwartender Umsatz von vermutlich rund 9,5 Mio. Euro entgegen. Das ist nicht zu viel, zumal die Berliner im laufenden Jahr deutlich schwarze Zahlen schreiben sollten. Großaktionär mit einem Anteil von 70,1 Prozent an der MyHammer Holding ist Holtzbrinck Digital. Eingegangen ist Holtzbrinck das Investment bereits vor rund zehn Jahren. Regelmäßig spekuliert wird in Börsenkreisen daher, ob der Großaktionär nach erfolgreichem Turnaround auf einen Exit drängt. Noch ist Holtzbrinck via Gesellschafterdarlehen zwar der wichtigste Geldgeber für MyHammer. Doch bis 2018 sollen die finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem Großaktionär vollständig getilgt sein. Der Halbjahresbericht ist für den 30. August angesetzt. Boersengefluester.de traut dem Unternehmen erneut eine positive Überraschung zu.




14. Juli, 2016

Die German Startups Group kann scheinbar melden, was sie will. An der Börse perlen die – bislang überwiegend guten – Nachrichten in der Regel ab. Insbesondere die Befürchtung vieler Investoren, dass die Venture-Capital-Gesellschaft vor einer größeren Kapitalerhöht stehen könnte, um Mittel für neue Beteiligungen einzuwerben, lähmt den Aktienkurs. Um zumindest diesen Druck von dem Papier zu nehmen, hat CEO Christoph Gerlinger den Bericht mit den vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2016 jetzt dazu genutzt, um Klartext in diese Richtung zu reden. Demnach bezeichnen die Berliner die Ausgabe neuer Aktien auf dem derzeitigen Kursniveau – deutlich unterhalb des Net Asset Values – als unvorteilhaft. „Die German Startups Group ist auch ohne Kapitalerhöhung solide und nachhaltig finanziert“, heißt es. Das bedeutet freilich nicht, dass es bei der German Startups Group überhaupt keine Kapitalerhöhungen mehr geben wird – nur eben nicht auf dem aktuellen Kursniveau. Immerhin hat Gerlinger stets betont, dass die Expansion der Gesellschaft auch über die Aufnahme von neuem Eigenkapital finanziert werden soll. Derweil liegt der vorläufige Konzerngewinn des ersten Halbjahrs 2015 von 1,9 Mio. Euro um rund 100.000 Euro unterhalb des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Verglichen mit den Ergebnisprognosen der Analysten für das Gesamtjahr liegt dieses Resultat ein kleines Stück unterhalb der Erwartungen. Andererseits lassen sich Ergebnisschätzungen bei der German Startups Group kaum valide anstellen, da die Gewinne zu einem wesentlichen Teil an der Entwicklung der Portfoliounternehmen hängen. „Die Gesellschaft bewertet die von ihr gehaltenen Unternehmensanteile überwiegend auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Preise“, erklären die Berliner. Das zweite Halbjahr lässt sich – wie HIER bereits berichtet, ordentlich an. Bei zwei der Portfoliounternehmen gab es Wertsteigerungen. Par saldo bleiben wir bei der positiven Einschätzung. Die German Startups Group hat unserer Meinung nach ein attraktives Depot. Und wir sehen keinen schlagen Grund, warum die Gesellschaft so deutlich unter dem Substanzwert von vermutlich spürbar über 3 Euro je Aktie gehandelt wird.


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13. Juli, 2016

Der positive Nachrichtenfluss bei dem Sensorspezialisten m-u-t hält an. Nach einem bereits sehr ordentlichen Auftaktviertel liegt die Gesellschaft auch zum Halbjahr auf Kurs. Bei leicht rückläufigen Erlösen von 28,1 Mio. Euro stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um fast 23 Prozent auf 4,3 Mio. Euro. Damit haben die Norddeutschen nach sechs Monaten 2016 bereits 69 Prozent des für das Gesamtjahr in Aussicht gestellten operativen Gewinns von 6,2 Mio. Euro eingefahren. Zur weiteren Einordnung: Im zweiten Halbjahr 2015 erzielte m-u-t ein EBIT von etwa 2,4 Mio. Euro. Sollte das Unternehmen dieses Resultat wiederholen, müsste am Jahresende ein Betriebsergebnis von rund 6,7 Mio. Euro stehen. Boersengefluester.de hält eine Prognoseanhebung nach Ablauf des dritten Quartals also weiterhin für ein wahrscheinliches Szenario. Fundamental ist der Small Cap weiter günstig bewertet. Darauf deutet auch das zuletzt von der WGZ Bank ausgegebene Kursziel von 8 Euro hin. Immerhin hätte die Aktie damit noch ein Potenzial von knapp 25 Prozent.Weitere Hintergrundinformationen erhalten Sie in unserem Juni-Beitrag über m-u-t HIER.


Gut zwei Wochen vor Bekanntgabe des Halbjahresberichts legt Basler die Messlatte für 2016 ein Stückchen höher und übertrifft damit die ohnehin recht hoch gesteckten Erwartungen des Kapitalmarkts. Demnach rechnet der Spezialkamerahersteller nun mit Erlösen zwischen 92 und 94 Mio. Euro sowie einer Rendite vor Abzug von Steuern in einer Bandbreite von zehn bis elf Prozent. Das würde auf einen Bruttogewinn zwischen 9,20 und 10,34 Mio. Euro hinauslaufen. Zum Vergleich: Die bisherige Prognose sah Umsätze von 90 bis 92 Mio. Euro sowie eine Marge vor Steuern von neun bis zehn Prozent – entsprechend 8,10 bis 9,20 Mio. Euro – vor. Am oberen Ende ragt die Erwartung der Ahrensburger nun also um gut 1,1 Mio. Euro über die bisherige Vorschau hinaus. Das sind grundsätzlich zwar gute Nachrichten. Allerdings ist das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von fast 184 Mio. Euro auch schon recht ambitioniert bewertet. Boersengefluester.de bleibt daher vorerst bei der Einschätzung „Halten“. Ein 20er-KGV und ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von fast vier engen den Spielraum nach oben durch merklich ein.






11. Juli, 2016

Trotz des kürzlich erfolgten Dividendenabschlags: Den Anteilschein von MBB zieht es derzeit mit Elan in Richtung All-Time-High vom 3. Juni 2016, als das Papier der Beteiligungsgesellschaft im Tagesverlauf bis auf 33 Euro stieg. Offenbar hat Vorstand Christof Nesemeier die Anleger auf der Hauptversammlung am 30. Juni 2016 einmal mehr überzeugt. Und die Chancen stehen gut, dass das Interesse der Investoren sogar noch ein wenig wachsen könnte. Vom 19. bis 20. Juli findet ein „Roadtrip“ mit Besichtigung der Produktionsanlagen der Tochter Delignit sowie der MBB Fertigungstechnik inklusive Aumann statt. Der jüngste Zukauf von MBB stellt Spezialmaschinen zur Wicklung von Spulen für Elektromotoren her und kann sich dem Vernehmen nach vor Aufträgen kaum retten. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben das Kursziel für die MBB-Aktie zuletzt um 2 Euro auf 37 Euro heraufgesetzt. Für boersengefluester.de gehört das Unternehmen mit zu den Top-Picks aus dem Beteiligungssektor. Aber auch von dem Automobilzulieferer Delignit erwartet sich boersengefluester.de in den kommenden Jahren signifikantes Wachstum. Beinahe schade, dass institutionelle Anleger, die bereits nennenswert in Delignit investiert sind, aus Gründen der Risikostreuung womöglich mit einem Investment in MBB zögern. Umgekehrt gilt das natürlich auch für Anlageprofis, die bereits nennenswert bei MBB engagiert sind. Für diese Gruppe kommt womöglich ein zusätzliches Investment in Delignit nicht mehr in Frage.


Nachdem die Aktien aus dem Stahlsektor zuletzt in erster Linie durch Fusionsgerüchte für Aufmerksamkeit sorgten, schiebt der Stahlhändler Klöckner & Co nun gute fundamentale Daten nach und hebt seine Prognose für das zweite Quartal 2016 an. Demnach kalkulieren die Duisburger aufgrund deutlich erhöhter Marktpreise und einer leichten Verbesserung der Nachfrage nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 70 Mio. Euro – nach bislang 50 bis 60 Mio. Euro. Auch wenn die Marktpreise aktuell schon wieder konsolidieren, soll auch das dritte Jahresviertel ein höheres operatives Ergebnis bringen als das entsprechende Quartal 2015. Damals kam Klöckner & Co auf eine bereinigtes EBITDA von 30 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr bleibt das Management dagegen bei der bisherigen Einschätzung, wonach mit einem deutlichen EBITDA-Anstieg zu rechnen ist. Die Erwartungshaltung der Börsianer bewegt sich hier zurzeit im Bereich um mindestens 150 Mio. Euro – mit allerdings deutlich anziehender Tendenz in den Folgejahren. Vermutlich ist diese  sportliche Erwartungshaltung auch die größte Bürde für Klöckner-Aktie. Mit Blick auf andere Kennzahlen wie den Buchwert ist der Titel dagegen moderat eingestuft. Immerhin wird das Papier mit einem leichten Abschlag auf das Eigenkapital gehandelt. Charttechniker achten derweil darauf, ob die Notiz es schafft, die Juni-Hochs im Bereich um 11,50 Euro zu überspringen. Für boersengefluester.de ist der SDAX-Titel momentan eine Wette wert.


Obwohl der Netzwerktechnikanbieter Euromicron zuletzt alles andere als solide Zahlen vorgelegt hat und – mit Blick auf zu erwartende Proteste bei der Neuwahl des Aufsichtsrats – sogar die Hauptversammlung (HV) verschieben musste, setzt der Aktienkurs seinen Aufwärtstrend fort. Noch gleicht ein Investment einem Spiel mit dem Feuer. Andererseits kursieren Gerüchte am Markt, wonach die Frankfurter womöglich ins Visier eines Aufkäufers geraten sind. Eine naheliegende Spekulation ist, dass der TecDAX-Konzern Adva Optical Networking Interesse an Euromicron hat. Immerhin dürfte deren CEO Brian Protiva mit seinen Gegenanträgen zur der künftigen Besetzung des Kontrollgremiums vermutlich der wesentliche Auslöser für die Neuansetzung der HV zum 28. Juli 2016 in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main gewesen sein. Interessant ist, dass Protiva seine Wunschkandidaten Klaus Peter Frohmüller und Rolf Unterberger Ende Juli jetzt wohl durchbekommen wird – schließlich stehen beide Namen auf der neuen Tagesordnung zur Wahl des Aufsichtsrats. Eine Querverbindung zu Adva besteht auch in Person des Euromicron-Vorstands Jürgen Hansjosten, der von 2001 bis 2009 zum Führungskreis von Adva zählte. Für Spannung ist also gesorgt. Ein noch besseres Gefühl hätten wir allerdings, wenn Euromicron mit positiven Neuigkeiten zur Refinanzierung der hohen Bankverbindlichkeiten kommen würde.


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10. Juli, 2016

Diese Meldung ließ aufhorchen: Für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. Juni) wird HanseYachts auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 5 Mio. Euro zusteuern – nach einem EBITDA von knapp 480.000 Euro im Vorjahr. Nach vielen Jahren mit enttäuschenden Zahlen, bewegt sich der zu knapp 75 Prozent im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Aurelius befindliche Bootsbauer also endlich in die erhoffte Richtung. Unterm Strich dürfte HanseYachts zwar auch 2015/16 noch deutlich rote Zahlen schreiben. Dem Vernehmen nach kommt das Unternehmen bei der Fertigung der Sealine-Motorboote aber immer besser voran und die im Vergleich zu früheren Zeiten kräftig gesteigerte Modellvielfalt bei Segelbooten zahlt sich zunehmend aus. Kapitalisiert ist HanseYachts gegenwärtig mit 42,7 Mio. Euro. Bezogen auf das EBITDA für 2015/16 ist das noch relativ hoch. Doch mit Sicht auf zwei Jahre scheint auch ein mindestens doppelt so hohes operatives Ergebnis möglich. Dann könnte ein Exit der seit 2011 engagierten Aurelius auf die Tagesordnung kommen. Größtes Risiko für den im General Standard gelisteten Titel bleibt die hohe Konjunkturabhängigkeit.




07. Juli, 2016

Mit rapider Geschwindigkeit verschlechtert sich die operative Lage bei Mobotix. Nachdem die erst vor wenigen Wochen vorgelegten Halbjahreszahlen bereits eine Enttäuschung waren (siehe dazu unseren Beitrag HIER), muss der Softwarespezialist und Anbieter von Überwachungskameras seine Prognosen nun schon wieder nach unten korrigieren. Als Hauptgrund für die Gewinnwarnung geben die Pfälzer Verzögerungen bei Kundenprojekten und nicht näher spezifizierte „Sondereffekte“ an. Demnach rechnet der Vorstand jetzt nur noch mit einem „maximal ausgeglichenen Ergebnis“ für das Geschäftsjahr2015/16 (30. September). Zuletzt hieß es noch, dass beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) das Vorjahresniveau von knapp 6,6 Mio. Euro erreichbar sei. Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen gerät die übergeordnete Spekulation bei dem Small Cap jetzt noch mehr in den Fokus. Demnach sollten sich Investoren von den schlechten Nachrichten nicht zu sehr irritieren lassen und eher darauf setzen, dass der japanische Großaktionär Konica Minolta sich perspektivisch für einen Börsenrückzug entscheiden wird und die verbliebenen Aktionäre eine ansprechende Abfindung erhalten. Losgelöst davon befürchtet boersengefluester.de, dass es zur nächsten Hauptversammlung – vermutlich wieder im Dezember – eine Nullrunde bei der Dividende geben wird.


Charttechnik und Small Caps – diese Kombination passt meist nicht richtig gut zusammen. Doch bei der Aktie des Automatisierungsspezialisten Softing sollten Anleger nun doch schauen, ob die Marke von 10 Euro hält. Immerhin war dieses Niveau in der Vergangenheit stets so etwas wie der Wendepunkt nach oben. Die eigentliche Überraschung für boersengefluester.de ist aber ohnehin der Umstand, dass die Notiz überhaupt so heftig unter die Räder gekommen ist. Immerhin wurde der Anteilschein noch im März zu Kursen um 15 Euro gehandelt. Und, dass das erste Quartal bei der Gesellschaft mit Sitz in Haar bei München nicht unbedingt rasant verlaufen würde, war eigentlich klar (zu dem entsprechenden Bericht von boersengefluester.de kommen Sie HIER). Andererseits war es zuletzt um die möglichen Übernahmeaktivitäten von Softing ziemlich still geworden. Spätestens zur Vorlage der Halbjahreszahlen am 12. August sollte Vorstand Wolfgang Trier hierzu eine Wasserstandsmeldung geben. An unserer Einschätzung „Kaufen“ ändern wir vorerst nichts. Softing hat bereits mehrfach bewiesen, dass es sich um eine qualitativ hochwertige Aktie handelt. Daran ändert auch die nun schon eine gefühlte Ewigkeit andauernde Konsolidierungsphase nichts grundlegend. Seit einiger Zeit stellt sich das Unternehmen neu auf und stärkt insbesondere die Präsenz im nordamerikanischen Raum. Das führte zuletzt zu einer Margenerosion. Allmählich sollte diese „Übergangsphase“ aber dem Ende zugehen. Zudem dürfte ein attraktiverer Produktmix mit einem höheren Softwareanteil künftig für bessere Gewinne sorgen. Warburg Research hatte nach den Q1-Zahlen seine Empfehlung mit Kursziel 17,50 Euro bestätigt.


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06. Juli, 2016

An der jüngsten Kapitalerhöhung der XCOM hatte die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank bereits nicht teilgenommen und so ihren Anteil von 12,40 auf rund 9,4 Prozent verwässern lassen. Nun folgt der eigentlich schon seit längerer Zeit erwartete komplette Ausstieg. So hat die Gesellschaft aus Gräfelfing ihr XCOM-Paket an den Mehrheitsaktionär FinTech Group veräußert – zu einem Preis von insgesamt 4,65 Mio. Euro. Das entspricht einem Stückpreis von 87,50 Euro an dem nicht börsennotierten Bank-IT-Spezialisten. Zur Einordnung: Die Ende 2015 durchgeführte Kapitalerhöhung der XCOM wurde zu einem Bezugskurs von 75 Euro umgesetzt. Für mwb fairtrade führt die Transaktion im zweiten Halbjahr zu einem Veräußerungsgewinn von etwa 2,25 Mio. Euro, was Raum für die Spekulation auf eine Extradividende für 2016 macht. Wir sind gespannt, ob sich die Gesellschaft bereits auf der Hauptversammlung am 8. Juli 2016 hinsichtlich der Verwendung des Erlöses äußert. Gleichwohl hätte boersengefluester.de vermutet, dass die FinTech Group für das XCOM-Paket von mwb hätte mehr auf den Tisch legen müssen. Nach der Transaktion kommen die Frankfurter bei XCOM nun auf eine Quote von mehr als 75 Prozent – zumal sie sich auch noch mit zwei anderen Aktionären über den Kauf weiterer XCOM-Anteile einigen konnten. Auf offiziellen Präsentationen hatte FinTech Group-CEO Frank Niehage zuletzt regelmäßig einen Anteil von bis zu 100 Prozent an der XCOM als Ziel für die Zukunft genannt. Allerdings legte Niehage hinsichtlich des Zeitpunkt einer möglichen Aufstockung stets sein Pokerface auf. Losgelöst davon: Der Kursrückgang der FinTech Group türmt sich seit Jahresbeginn nun bereits auf mehr als 38 Prozent.


Mächtig geschrumpft ist in den vergangenen Tagen die Liste der Unternehmen, die sämtliche Anforderungen der Permanent-Aktien-Screenings von boersengefluester.de erfüllen. Keine charttechnische Schwäche offenbart jedoch der Anteilschein von CropEnergies, der nun sogar zurück auf die Marke von 5 Euro gestiegen ist. Auslöser waren die bereits im Juni erfolgte Anpassung der Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Demnach kalkuliert der Bioethanolhersteller nun mit Erlösen zwischen 640 und 700 Mio. Euro und einem ein operativen Ergebnis in einer Spanne von 50 bis 80 Mio. Euro. Ursprünglich rechnete das der mehrheitlich zu Südzucker gehörende Unternehmen mit Umsätzen von 625 bis 700 Mio. Euro und einem operativen Ergebnis in einer Korridor von 30 bis 70 Mio. Euro. „Seit Mai 2016 hat sich die Preissituation am Bioethanolmarkt deutlich verbessert, es ist jedoch weiterhin von einer großen Schwankungsbreite auszugehen“, betont die Gesellschaft.Allerdings: Verglichen mit den Resultaten des Geschäftsjahres 2015/16 (per Ende Februar) – als CropEnergies aus Erlösen von 723 Mio. Euro eine operatives Ergebnis von 87 Mio. Euro zog – müssen sich die Anleger wohl noch immer auf einen Rückschritt einstellen. Bilanziell hat sich die Situation derweil weiter verbessert. So haben sich die Netto-Finanzverbindlichkeiten gegenüber dem direkten Vorquartal zwar wieder leicht auf 69,54 Mio. Euro erhöht. Dafür zog die Eigenkapitalquote von 62,1 auf 63,9 Prozent an. Heruntergerechnet auf die einzelnen Aktie kommt der Titel derzeit auf einen Buchwert von 4,21 Euro. Aber auch sonst ist die Bewertung von CropEnergies alles andere als ambitioniert. Abzuwarten bleibt, was die Wiederinbetriebnahme der Anlage im britischen Wilton perspektivisch bringen wird. Das Brexit-Votum der Briten dürfte jedoch kaum das Wunschergebnis der englischen Tochter Ensus sein. Per saldo bleibt die CropEnergies-Aktie aber ein aussichtsreiches Investment.



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04. Juli, 2016

Überhaupt „not amused“ reagieren die Börsianer auf die Ankündigung des Muehlhan-Großaktionärs Syntegra, wonach der Investor seinen 17,2 Prozent-Anteil an dem Anbieter von Korrosionsschutzlösungen verkaufen will. Der Exit-Gedanke von Syntegra ist freilich nicht neu. Die bereits seit 2001 bei Muehlhan engagierte Gesellschaft hatte schon vor geraumer Zeit signalisiert, ihre Beteiligung verkaufen zu wollen. Vor rund einem Jahr setzte Syntegra Investments dann auch einen Teilexit um und veräußerte 750.000 Aktien an die Gründerfamilie Greverath, die ihren Anteil dadurch auf 50,1 Prozent geschraubt hatte. Nachdenklich macht die Börsianer nun aber der Umstand, dass Syntegra seine Anteile zu einem Kurs von 1,20 Euro ins Schaufenster stellt – also mit einem Abschlag von rund einem Drittel auf die Notiz vor Bekanntgabe der Verkaufspläne. Dem Vernehmen nach sollen bis zu 50 Prozent des Syntegra-Pakets in Richtung Familie Greverath gehen, die damit auf bis zu knapp 59 Prozent aufstocken könnte. Die restlichen Papiere werden an eine Gruppe von 46 Personen adressiert – weitgehend aus dem Kreis der Führungskräfte von Muehlhan. Am Free Float von annähernd 27 Prozent würde sich zunächst einmal nichts ändern. Trotzdem: Der hohe Discount ist für die weitere Entwicklung der Muehlhan-Aktie alles andere als förderlich und auch nicht direkt nachvollziehbar. Auf Basis der Offerte von 1,20 Euro werden die Hamburger gerade einmal mit 23,4 Mio. Euro bewertet – bei einem für 2016 in Aussicht gestellten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 5 und 7 Mio. Euro. Rein fundamental handelt es sich bei Notierungen von mittlerweile weniger als 1,50 Euro vermutlich um Kaufkurse. Kurzfristig ist aber trotzdem zu befürchten, dass sich die Abwärtsspirale bei dem Small Cap noch ein wenig fortsetzen wird.


Zugegeben: Aus dem von uns vermuteten Ausbruch aus der Seitwärtsrange nach oben es bei 2G Energy zuletzt wieder nichts geworden. Noch immer hängt die Notiz des Anbieters von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK-Anlagen) zwischen 17 und 19 Euro fest. Zumindest aus fundamentaler Sicht bieten die Münsterländer nun aber ein paar Gründe mehr für steigende Kurse: Immerhin hatte die Gesellschaft per 31. Mai 2016 Order für KWK-Anlagen im Volumen von 101,1 Mio. Euro in den Büchern stehen – dieser Betrag übersteigt das vergleichbare Vorjahresniveau um annähernd 40 Prozent. Da die meisten Aufträge noch 2016 abgerechnet werden können, bestätigt der Vorstand im Grundsatz seine bisherige Vorschau, wonach bei Erlösen zwischen 150 und 170 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Relation zum Umsatz) von drei bis fünf Prozent zu rechnen ist. Das würde auf ein EBIT in einer Bandbreite  von 4,5 bis 8,5 Mio. Euro hinauslaufen – nach einem Betriebsergebnis von 4,8 Mio. Euro in dem als „Übergangsjahr“ bezeichneten Jahr 2015. Einen Tick zuversichtlicher als bislang zeigt sich 2G Energy-CFO Dietmar Brockhaus zwischen den Zeilen aber doch. Grund: Brockhaus, dessen Vertrag um fünf Jahre verlängert wurde, geht mittlerweile davon aus, dass 2G Energy sowohl bei Umsatz als auch bei EBIT den jeweils oberen Bereich des Korridors erreichen wird. Für Investoren ist das auch deswegen ein gute Nachricht, weil der Kraftwerksbauer damit an die hochgesteckten Erwartungen von Analysten wie aus Häusern wie Hauck & Aufhäuser oder auch First Berlin aufschließt. Für boersengefluester.de bleibt die 2G-Aktie eine gute Halten-Position. Die Bewertung des Small Caps ist vergleichsweise moderat. Und nach der Hauptversammlung am 5. Juli steht erneut eine Ausschüttung von 0,37 Euro pro Anteilschein an. Ein Renditehit ist die 2G-Aktie damit zwar nicht, aber zwei Prozent Dividendenrendite sind auch nicht ganz verkehrt. Hauck &Aufhäuser siedelt das Kursziel bei 22 Euro an, First Berlin hält sogar 25 Euro für ein faires Niveau. Aktuell kostet das Papier 18,30 Euro.




01. Juli, 2016

Die ganz große Nummer im Portfolio von mutares war die französische Artmadis bislang nicht. Zum Jahresende 2015 entfielen weniger als sieben Prozent des gesamten Substanzwerts (NAV) von knapp 352 Mio. Euro des mutares-Konzerns auf den Großhändler für Haushaltswaren, der Marken wie Luminarc, Tefal oder die für ihre Schweizer Taschenmesser bekannte Victorinox führt. Interessant ist Artmadis aber trotzdem: Nachdem die Gesellschaft in der Vergangenheit eher anorganisch gewachsen ist, forcieren die Franzosen – wichtige Kunden sind Carrefour oder Intermarché – ihren Expansionskurs zunehmend auch via Übernahmen. Ende Februar 2016 gab Artmadis die Akquisition des belgischen Großhändlers Verbeelen bekannt, der sich auf Glas und Geschirr für gastronomische Betriebe spezialisiert hat. Damit nicht genug: Nun meldet Artmadis, dass mittlerweile auch die französischen Unternehmen JD Diffusion sowie Excédence zum Konsolidierungskreis gehören. JD Diffusion ist ebenfalls ein Großhändler für Haushaltswaren, der hierzulande auch über Amazon präsent ist. Excédence ist ein Restpostenverkäufer, der zuvor zur 3SI Group, einer französischen Tochter der deutschen Otto Gruppe, gehörte. Zu den Kaufpreisen machte das Management keine Angaben. Insgesamt ist Artmadis jedoch zuversichtlich, die Konzernumsätze auf deutlich mehr als 100 Mio. Euro zu steigern. Zum Vergleich: 2015 kam die Gesellschaft auf Erlöse von 76 Mio. Euro und zog daraus und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3 Mio. Euro. Nachdem Artmadis bereits seit August 2012 zu mutares gehört und die Gesellschaft zunehmend auf Wachstumskurs schwenkt, könnte die Artmadis nach Auffassung der Analysten von Baader Helvea Equity Research allmählich sogar ein Kandidat für einen Exit aus dem mutares-Portfolio werden. Nach dem saftigen Kursrücksetzer im Juni bietet die mutares-Aktie nach Auffassung von Baader Helvea eine günstige Gelegenheit, zumal die Münchner traditionell hohen Dividenden ausschütten. Das Kursziel setzen die Experten weiterhin bei 24,30 Euro an. Das wäre fast eine 90-Prozent-Chance. Nun: Ganz so ambitioniert muss man den vermeintlich fairen Wert gar nicht ansetzen. Ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis besitzt der Titel auf dem aktuell stark gedrückten Niveau aber allemal.


Nach einem derart dynamischen Ausbruch nach oben sah es lange Zeit gar nicht aus bei Lang & Schwarz. Mittlerweile hat die Notiz des Finanzdienstleisters aber sogar die Marke von 20 Euro deutlich überschritten. Offensichtlich spekulieren die Anleger darauf, dass die enorme Volatilität an den Börsen den Düsseldorfern in die Karten spielt und die Halbjahreszahlen entsprechend besser ausfallen als gedacht. Einen Vorgeschmack haben Unternehmen wie die Tradegate Wertpapierhandelsbank, der Vieltraderbroker  sino oder auch die zur FinTech Group gehörende Flatex mit ihren Aussagen zu den ungewöhnlich hohen Volumen rund um den Brexit-Kursabsacker geliefert. Zudem steht zur Hauptversammlung von Lang & Schwarz am 31. August 2016 noch die Ausschüttung der um 26 Cent auf 1,43 Euro je Aktie erhöhten Dividende auf der Tagesordnung. Auch auf dem aktuellen Niveau kommt der Small Cap damit auf eine ungewöhnliche Rendite von immerhin sieben Prozent. Für Anleger, die schon länger in dem Titel investiert sind, ergibt sich sogar eine noch attraktivere Rendite. Rein fundamental ist die Aktie noch immer moderat bewertet. Hinzu kommt nun aber auch ein sehr schönes charttechnisches Bild. Boersengefluester.de traut dem Papier daher weiterhin eine über positive Entwicklung zu.


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29. Juni, 2016

Pünktlich zur Hauptversammlung (HV) am 30. Juni 2016 kommt der Aktienkurs von Nabaltec in Schwung und hat die Marke von 15 Euro zurückerobert. Damit befindet sich der Anteilschein nur noch leicht unterhalb des Niveaus vom Jahresbeginn. Wichtigste Erlösquelle des Unternehmens aus Schwandorf nördlich Regensburg sind mit einem Anteil von etwa zwei Drittel flammhemmende Füllstoffe. Der Rest entfällt auf keramische Rohstoffe mit verschiedenen Anwendungen: vom Automobilbereich bis hin zur Beimischung als Schleifmittel in Zahncremes. Bewertungstechnisch gibt es gegen den Small Cap nichts einzuwenden, auch wenn die Prognosen wegen des Konkursverfahrens des texanischen Rohstofflieferanten Sherwin Alumina mit einer stattlichen Portion Unsicherheit versehen sind. Möglicherweise wird der Vorstand auf der HV die Auswirkungen schon etwas näher beziffern können. Die Zahlen zum Auftaktviertel 2016 waren – zumindest auf der Umsatzseite – in Ordnung. Da das entsprechende Vorjahresergebnis allerdings durch Währungseffekte positiv beeinflusst wurde, lag Nabaltec beim operativen Gewinn noch um mehr als ein Viertel unter dem 2015-Vergleichswert. Die Dividende für 2015 beträgt 0,15 Euro (Vorjahr: 0,12 Euro) je Anteilschein, womit es das Papier auf eine Rendite von 1,0 Prozent bringt. Dividendenfans werden da wohl nicht gleich hellhörig. Dafür überzeugt uns Nabaltec bei Kennzahlen wie Enterprise Value/EBITDA oder auch dem Kurs-Buchwert-Verhältnis. Boersengefluester.de bleibt dabei: Die Aktie hat ein ansprechendes Chance-Risiko-Verhältnis. Das Kursziel der Analysten von Hauck & Aufhäuser beträgt zurzeit 19 Euro.






28. Juni, 2016

Mal abgesehen von Grammer und Stabilus: Mit den Aktien der meisten Automobilzulieferer fuhren die Anleger im laufenden Jahr Verluste ein. Da macht auch der Anteilschein von Paragon keine Ausnahme, selbst wenn sich das Minus von gut 15 Prozent – zumindest verglichen mit den Top-Verlierern Leoni, ElringKlinger, Schaeffler und EDAG Engineeering Group – noch einigermaßen in Grenzen hält. Operativ läuft es für Paragon dabei ziemlich rund. Negative Folgen des Abgasskandals haben die Ostwestfalen nach letzten Informationen bislang nicht zu spüren bekommen. Die wichtigsten Kunden von Paragon sind Audi, Volkswagen, Porsche, BMW, Daimler, Johnson Controls (JCI) und Vossloh. Künftig könnte sich sogar ein Unternehmen aus einer ganz anderen Branche in die Liste der wichtigsten Partner einreihen. Immerhin hat Paragon jetzt für ihre US-Batterietochter Voltabox eine Kooperation mit dem amerikanischen Bergbauausrüster Joy Global geschlossen. Demnach soll Voltabox Batteriesysteme für Fahrzeuge und Maschinen entwickeln, die im Untertageabbau eingesetzt werden. Erste Auslieferungen sind im Geschäftsjahr 2017 geplant. Joy Global gehört zur Vergleichsgruppe von SMT Scharf, allerdings sind die Amerikaner – gemessen am Umsatz – rund 57 (!) mal so groß wie der deutsche Hersteller von Transportsystemen für den Einsatz im Bergbau. Ausreichend Potenzial ist also vorhanden. „Die Bergbauunternehmen bemühen sich weltweit um eine höhere Sicherheit und eine Senkung ihrer Produktionskosten zur Verbesserung ihrer Gesamtrentabilität. Darüber hinaus stellen Umweltauflagen und steigende Sicherheitsanforderungen in vielen Ländern große Herausforderungen dar. Deshalb ändert der großflächige Einsatz der Batteriesysteme von Voltabox die Spielregeln“, sagt Klaus Dieter Frers, Vorstand und Großaktionär von Paragon. Für die Delbrücker sind Kooperationen wie jetzt mit Joy Global ein wichtiges Mittel, um das Unternehmen unabhängiger von den konjunkturellen Schwankungen des Automobilsektors zu machen. So sollen die Batteriesysteme von Voltabox schwerpunktmäßig in Trolleybussen oder auch Transportfahrzeugen wie Gabelstaplern eingesetzt werden. Bewertungstechnisch bleibt die Aktie von Paragon für boersengefluester.de ein attraktives Investment – wenn auch erst mit Blick auf die Zahlen ab 2017. So rechnen die Analysten von EQUI.TS für 2018 mit einem Ergebnis je Aktie von 1,77 Euro. Demnach käme der Small Cap auf ein 2018er-KGV von rund 15. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Einschätzung.


Der Rutsch ins Penny-Stock-Terrain macht es für die Aktie von Telegate vermutlich noch schwerer, wieder auf die Beine zu kommen. Daran ändert wohl auch die anstehende Umfirmierung in 11 88 0 Solutions AG nichts. Letztlich steckt der Auskunftsdienstleister noch immer in der alten Zwickmühle: Das klassische Auskunftsgeschäft schmilzt weiter zusammen und als digitaler Marketingdienstleister für kleinere und mittlere Unternehmen verdient Telegate – auch aufgrund der hierfür notwendigen Investitionen – bislang kein Geld. So kalkuliert die Gesellschaft für 2016 insgesamt mit einem Netto-Cashflow in einer Bandbreite von minus 6,3 bis minus 8,4 Mio. Euro. Immerhin betont der Vorstand, dass Telegate im Auftaktquartal 2016 „operativ große Fortschritte“ gemacht hat. Zudem spricht er im Vorwort des Zwischenberichts von einer „Aufbruchstimmung“, selbst wenn sie sich noch nicht in den harten Zahlen widerspiegelt. Stärkstes Argument für den Small Cap dürften derweil die – gemessen am Börsenwert – noch immer recht hohen finanziellen Reserven sein. So weist die Gesellschaft liquide Mittel (insbesondere angelegt in kurzlaufenden Geldmarkt- bzw. Rentenfonds) von insgesamt 16,8 Mio. Euro aus. Bankverbindlichkeiten hat Telegate nicht. Heruntergerechnet auf den einzelnen Anteilschein kommt der Titel damit auf ein Netto-Cash von 0,88 Euro – bei einem Aktienkurs von 0,97 Euro. Der Halbjahresbericht ist für den 4. August 2016 angesetzt. Boersengefluester.de ist gespannt, wann sich eine Trendwende in den Zahlen abzeichnet. Die Analysten von Oddo Seydler nannten in ihrer Studie vom März 2016 ein forsches Kursziel von 1,50 Euro.


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26. Juni, 2016

Die geplante Kapitalerhöhung von Sygnis zur Finanzierung der Expedeon-Übernahme nimmt immer konkretere Formen an. Mit 1,10 Euro – und damit niedriger als von uns vermutet – steht auch der Ausgabepreis für die bis zu 20,538 Millionen neuen Aktien des DNA-Spezialisten fest. Offizieller Start für die Kapitalerhöhung wird vermutlich der 29. Juni 2016 sein. Boersengefluester.de hatte zuletzt mehrfach über die Hintergründe der Expedeon-Übernahme berichtet – etwa HIER. Grundsätzlich handelt es sich unserer Meinung nach um einen strategisch sinnvollen Zusammenschluss. Die Analysten von GBC aus Augsburg trauen der Sygnis-Aktie ein sehr sportliches Kursziel von 3,95 Euro zu.



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24. Juni, 2016

Eine Barkapitalerhöhung ist auf dem aktuellen Kursniveau für DEAG Deutsche Entertainment wohl kaum opportun. Und so setzt der Konzertveranstalter auf ein anderes Finanzierungsinstrument: Die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen. So sollen „Convertibles“ im Gesamtnennbetrag von 5,1 Mio. Euro – ausgestattet mit einem Zinscoupon von 6 Prozent und einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren – bei Profianlegern platziert werden. Der Wandlungspreis beträgt 3,50 Euro. „Abhängig vom Erreichen eines Kursziels von 4,20 Euro besteht am Ende der Laufzeit eine Wandlungspflicht zu einem Wandlungspreis von ebenfalls 3,50 Euro“, betonen die Berliner darüber hinaus. Insgesamt könnte sich die Zahle der umlaufenden Aktien durch die Schuldverschreibung um knapp neun Prozent erhöhen. Abzuwarten bleibt, wie sich die Geschäfte des zu DEAG gehörenden britischen Konzertveranstalters Raymond Gubbay entwickeln werden. Auch ist boersengefluester.de gespannt, ob es perspektivisch tatsächlich zu einem Zweitlistung an der Londoner Alternativbörse AIM kommen wird. Nach dem Katastrophen-Abschluss 2015 befindet sich DEAG momentan auf Turnaroundkurs. Auf dem Parkett wird es aber wohl noch einige Zeit dauern, bis sich die Gesellschaft wieder den guten Ruf erarbeitet hat, den sich die Firma in den Jahren 2013/14 erarbeitet hat. Per saldo ist der Titel für uns momentan eine Halten-Position.


Überraschende Botschaft von Christoph Gerlinger, dem CEO der Venture-Capital-Gesellschaft German Startups Group: „Der Brexit ist eine gute Nachricht für die deutsche Startup-Szene. Wir rechnen sowohl mit der deutlichen Verringerung der Neuansiedlung von Startups in London zu Gunsten von Berlin als auch mit dem Zuzug erfolgreicher Londoner Startups. Das dürfte in besonderer Ausprägung für den dynamischen Sektor der FinTechs zutreffen.“ Auch mit Blick auf das operative Geschäft, die Bewertungen und Finanzierungen seiner Portfolio-Unternehmen befürchtet Gerlinger keine unmittelbaren Konsequenzen. Per saldo dürften sich positive und negative Effekte bei allen größeren deutschen Startups mit Aktivitäten in England gegenseitig aufheben. Losgelöst davon ist aber auch der Aktienkurs der German Startups Group (GSG) nach einem rasanten Börsenstart im November 2015 unter die Räder gekommen und hat nun sogar das Emissionsniveau von 2,50 Euro leicht unterschritten. Mit ein Grund für die Kurswende waren die nicht gerade ermutigenden Nachrichten von Branchengrößen wie Rocket Internet. Zumindest auf dem Börsenparkett bleiben Venture-Capital-Gesellschaften also ein schwieriges Thema. Dabei hat die GSG in den vergangenen Monaten einige gute Nachrichten – etwa den Einstieg bei dem Online-Auktionshaus Auctionata – im Köcher gehabt. Zudem besitzen die Berliner einen kleinen Anteil an dem vor dem Listing in Singapur stehen Social-Trading-Spezialisten ayondo. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie der German Startups Group jedenfalls eine Wette wert.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

23. Juni, 2016

In Windeseile hat die JDC Group einen „Zehn-Prozenter“ zu je 6 Euro bei institutionellen Investoren platziert. Durch die prospektfreie Kapitalerhöhung flossen dem Finanzdienstleister brutto rund 6,5 Mio. Euro zu. Insgesamt erhöht sich die Aktienzahl durch die Transaktion auf 11.934.971 Stück. Mit dem Geld wollen die Wiesbadener in erster Linie weitere Versicherungsbestände kaufen – auf diesem Feld ist die JDC Group ohnehin sehr aktiv. Zudem positioniert sich das Unternehmen durch den Erwerb von Vergleichsportalen wie geld.de oder der Finanz-App allesmeins als eine Mischung aus Finanzvertrieb und FinTech-Company. An der Börse kommt die Story gut an, allerdings spielt JDC die Investor-Relations-Klaviatur auch geschickt aus. Unterstützung bekommt die Gesellschaft von Hauck & Aufhäuser, die den Small Cap nicht nur mit einem sportlichen Kursziel 10,50 Euro zum Kauf empfehlen, sondern auch die jüngste Kapitalmaßnahme begleitet haben. Der Börsenwert der im Entry Standard gelisteten Gesellschaft beträgt momentan rund 74 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 2,5fachen des Eigenkapitals. Bezogen auf die Prognose von Hauck & Aufhäuser für den 2017er-Nettogewinn von 6,4 Mio. Euro würde sich ein KGV von rund 11,5 ergeben. Auch das ist ein nicht zu hoher Wert. Hinzu kommt die enorme relative Stärke des Aktienkurses. Per saldo sieht boersengefluester.de noch keinen Grund, bei dem Titel Kasse zu machen.




22. Juni, 2016

Einen neuen Ausbruchsversuch aus dem nun schon seit gut zwölf Monaten währenden Seitwärtskanal zwischen grob 16 und 19 Euro scheint der Aktienkurs von Nexus zu starten. Operativ ist der IT-Spezialist für Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen über jeden Zweifel erhaben. Es gibt nur wenige Gesellschaften auf dem heimischen Kurszettel, die ähnlich nachhaltig wachsen. So kletterten die Erlöse in den vergangenen zehn Jahren von 26,1 auf 97,3 Mio. Euro. Parallel dazu zog der Überschuss von 0,8 auf 9,6 Mio. Euro an. Und auch die bislang vorgelegten Zahlen für 2016 deuten auf eine Fortsetzung des Trends hin. Längst haben sich europäische und amerikanische Fonds bei dem Unternehmen aus Villingen-Schwenningen in Stellung gebracht – zum Teil kamen die Stücken dabei von Großaktionären, die sich zurückgezogen haben. Soweit sieht alles nach einer runden Investmentstory aus. Ein wenig Bauchschmerzen bereitet lediglich die stramme Bewertung. Immerhin kommt Nexus bereits auf ein 2017er-KGV von rund 22. Etwas entspannter sieht die Lage aus, wenn man die Relation von Enterprise Value zu EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrachtet. Beim gegenwärtigen Kurs von 18,10 Euro kommt Nexus auf eine Marktkapitalisierung von 284,8 Mio. Euro. Saldiert mit dem Netto-Finanzguthaben von zuletzt 32,9 Mio. Euro ergibt sich ein Unternehmenswert von knapp 252 Mio. Euro. Dem steht ein 2015er-EBITDA von 18,9 Mio. Euro entgegen. Dementsprechend ergibt sich ein Multiple von 13,3 – auf 2015er-Basis wohlgemerkt. Für Langfristanleger ist der Small Cap sicher eine gute Wahl. Und sollte die Notiz das bisherige All-Time-High bei 19,70 Euro vom 5. Januar 2016 nachhaltig knacken, wäre der Weg auch charttechnisch frei. Lang genug konsolidiert hat die Notiz mittlerweile eigentlich.


Neuemissionen, die nicht gleich zünden, geraten an der Börse schnell ins Abseits. Da macht auch die Aktie von B.R.A.I.N. Biotechnology Research And Information Network
– einem Vertreter der „weißen“ Biotechnologie (also für industrielle Anwendungen) – keine Ausnahme. Rund vier Monate nach der Platzierung zu 9 Euro, sackte die Notiz im Tief bis auf 7,30 Euro in den Keller. Dabei hatte das Unternehmen aus dem hessischen Zwingenberg nicht einmal schlechte Nachrichten im Köcher. Einzig die Nachfrage nach Enzymen für die Bioethanolherstellung entwickelt sich nicht so wie erhofft – eine Folge des zwischenzeitlich rasanten Ölpreisverfalls. Dafür verspricht das Geschäft mit Enzymen für die Nahrungsmittel- und Fruchtsaftindustrie weiterhin gutes Wachstum. Zur Hälfte des Geschäftsjahrs 2015/16 (30. September) kam B.R.A.I.N. auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 5,27 Mio. Euro. Bereinigt um den Sonderaufwand für den Börsengang sowie die Belastungen aus dem Optionsprogramm für Mitarbeiter lag das EBIT bei minus 3,25 Mio. Euro. „Wir gehen aus heutiger Sicht davon aus, den EBIT-Break Even planmäßig im Verlauf des Geschäftsjahrs 2017/18 zu erreichen”, sagt der Vorstandsvorsitzende Jürgen Eck. Ganz allmählich dämmert es wohl einigen Investoren, dass B.R.A.I.N. möglicherweise doch nicht so uninteressant ist wie gedacht. Auf jeden Fall zeigt der Titel deutliche Erholungstendenzen. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit knapp 141 Mio. Euro. Aus dem IPO flossen der Gesellschaft netto 30,4 Mio. Euro zu. Zum Halbjahr kam B.R.A.I.N. auf ein Netto-Finanzguthaben von rund 13 Mio. Euro. Gelistet ist der Titel im streng regulierten Prime Standard. Partner beim Börsengang Anfang Februar war Oddo Seydler. Für risikobereite Investoren ist das Papier unserer Meinung nach durchaus eine Option.



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21. Juni, 2016

Überraschung bei wallstreet:online (w:o): Die japanische Minkabu Gruppe, die sich Ende 2013 bereits bei der Community-Plattform sharewise einkaufte, übernimmt das Mehrheitspaket von w:o-Vorstand André Kolbinger. „Die Parteien gehen davon aus, dass die Transaktion im Verlauf des vierten Quartals des Jahres vollzogen wird, sie steht allerdings unter einer Reihe von aufschiebenden Bedingungen“, heißt es. Konkrete Angaben – etwa zum Kaufpreis für den knapp 73 Prozent umfassenden Anteil von Kolbinger – werden nicht genannt. „wallstreet:online stellt für uns eine ideale Erweiterung zur Erreichung unseres Zieles dar, Weltmarktführer im Bereich der Finanzanalyse im Rahmen von Social Media zu werden“, lässt sich Ken Uryu, der Vorstandsvorsitzende und Gründer von Minkabu, zitieren. Offen ist gegenwärtig, ob w:o börsennotiert bleiben wird. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass Minkabu eher kein Interesse an einem Listing haben wird. Eine Pflichtofferte für die freien Aktionäre ist allerdings auch nicht notwendig, da die Berliner nur im schwach regulierten Entry Standard notiert sind. w:o hatte zuletzt deutlich in die Stärkung der redaktionellen Inhalte investiert. Mit einer Marktkapitalisierung von 5,1 Mio. Euro ist die Gesellschaft aus Börsensicht allerdings winzig klein. Für Anleger besteht momentan kein Handlungsbedarf. Wer die w:o-Aktie im Depot hat, kann vorerst aber engagiert bleiben und die weitere Entwicklung abwarten.


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20. Juni, 2016

Die Vorbehalte vieler Investoren gegenüber Anleihen von kleineren und mittleren Unternehmen bleiben bestehen. Das bekam nun auch das finnische SDAX-Unternehmen Ferratum zu spüren – eigentlich ein bewährter Zinszahler. Von dem maximal möglichen 50 Mio. Euro Emissionsvolumen des neuen Bonds 2016/19 (WKN: A2AAR2) konnte der Spezialist für Online-Kleinkredite „nur“ rund 25 Mio. Euro platzieren. Keine Frage: Die Zeichnungsphase vom 9. bis 20. Juni fiel in ein nicht gerade positives DAX-Umfeld. Hinzu kommt, dass der Aktienkurs des FinTech-Vertreters schon seit Jahresbeginn 2016 unter Druck steht und von rund 30 bis auf unter 20 Euro verlor. Damit rückt sogar der Ausgabepreis von 17 Euro vom Februar 2015 in Sichtweite. Auch gab es zum Ende der Emission einen nicht gerade schmeichelhaften Bericht über Ferratum in der heimischen Finanzpresse, gegen den sich Ferratum-CEO Dr. Clemens Krause allerdings massiv zur Wehr setzte – siehe dazu das Interview auf BondGuide HIER sowie den Beitrag von boersengefluester.de HIER. Trotzdem hätten wir ein etwas höheres Emissionsvolumen vermutet. Ferratum-CEO Jorma Jokela gibt sich derweil kämpferisch: „Wir sind mit dem Interesse der Investoren für unsere Anleihe angesichts des herausfordernden Kapitalmarktumfelds zufrieden. Vor allem wissen wir das hohe Vertrauen der Investoren in unser Geschäftsmodell sehr zu schätzen.“ Die neue Anleihe ist in 1000-Euro-Pakete gestückelt, hat einen Coupon von 4,875 Prozent und läuft offiziell bis zum 22. Juni 2019. Allerdings behält sich Ferratum eine vorzeitige Rückzahlung am oder nach dem 21. Oktober 2018 zu 100,75 Prozent des Nennbetrags vor. Dieses Datum kommt nicht aus heiterem Himmel, denn zeitgleich läuft die 2013 von der Ferratum Capital Germany GmbH emittierte Anleihe (WKN: A1X3VZ) im Volumen von 25 Mio. Euro aus. Letztlich würde sich so die Möglichkeit eröffnen, beide Schuldverschreibungen in einem Rutsch zu tilgen und möglicherweise gegen einen größeren Bond zu tauschen. Das ist allerdings Zukunftsmusik. Zunächst einmal gilt es das für Ferratum so wichtige Projekt Mobile Bank in weiteren Ländern (Schweden ist bereits live) zu etablieren. Nun: Bislang hat das Management seine Versprechen stets eingelöst und gefährlich hoch bewertet ist die Ferratum-Aktie auch nicht. Wir trauen dem Titel daher ein Comeback zu.


Gehörigen Auftrieb hat – nun schon seit einigen Wochen – der Aktienkurs von Isra Vision. Boersengefluester.de hatte den Anteilschein des Spezialisten für Automatisierungslösungen und Oberflächeninspektion mehrfach vorgestellt – zuletzt zur Vorlage des Halbjahresberichts HIER. Die Zahlen waren gut, aber dass die Aktie dermaßen positiv darauf reagiert, hätten wir auch nicht vermutet. Mit 74,60 Euro nähert sich der Small Cap nun nicht nur den Kurszielen von Warburg (76 Euro) und Hauck & Aufhäuser (77 Euro), sondern ganz allmählich auch dem Rekordhoch bei 84,50 Euro vom 9. Mai 2000. Letztlich kommt also ein Stück Vergangenheit aus Neuer-Markt-Zeiten in Sichtweite. Die Performance der Aktie ist mehr als beachtlich, immerhin war die Notiz zur Finanzkrise bis auf weniger als 5 Euro gecrasht. Auf dem gegenwärtigen Niveau bringt Isra Vision fast 327 Mio. Euro auf die Waagschale – bei einem Streubesitzanteil von rund 70 Prozent. Damit rückt der Titel klar in den Kreis der Anwärter auf einen Platz im TecDAX. Auch wenn die Bewertung der Aktie mit der rasanten Kursrally allmählich an ihre Grenzen zu stoßen scheint. Auf die lange Sicht hat Ersü noch immer gezeigt, dass er Isra Vison zu einem reinrassigen Wachstumswert geformt hat – auch via Übernahmen. Und gerade in dieser Disziplin wollen die Darmstädter künftig noch mehr Gas geben.




17. Juni, 2016

Seit der Hauptversammlung am 3. Juni 2016 hat die Aktie von mutares um rund acht Prozent an Wert verloren. Etwa die Hälfte davon ging allerdings auf das Konto des Dividendenabschlags von 0,60 Euro. So gesehen hat der Anteilschein die jüngsten Börsenturbulenzen ganz passabel überstanden. Derweil betonen die Analysten von Baader Helvea Equity Research in ihrer neuesten Studie das gute Chance-Risiko-Verhältnis der mutares-Aktie und nennen ein sportliches Kursziel von 24,30 Euro. Ein potenzieller Trigger für den Anteilschein des Beteiligungsunternehmens wäre insbesondere der geplante Bau einer zweiten Erdgas-Pipeline durch die Ostsee – auch bekannt als Nord Stream 2. Profitieren von diesem Großprojekt würde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nämlich die mutares-Tochtergesellschaft EUPEC Group. Der größte europäische Anbieter für Beschichtungen von Öl- und Gaspipelines hatte bereits sämtliche Betonbeschichtungen für die Gaspipelines von Nord Stream I geliefert. Das Nord Stream 2-Konsortium will Ende 2016 die Unterlagen für die Genehmigung bei den jeweiligen Behörden der beteiligten Länder einreichen. Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder Spekulationen, wonach Nord Stream 2 wegen der EU-Sanktionen gegen Russland möglicherweise in Gefahr sei. Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte allerdings zuletzt erst wieder, dass Nord Stream 2 als wirtschaftliches Projekt betrachtet wird. Maßgebliche Unternehmen in dem Konsortium sind Gazprom mit einem Anteil von 50 Prozent sowie fünf weitere europäische Unternehmen – darunter auch BASF/Wintershall. Für die mutares-Tochter EUPEC wäre der Start von Nord Stream 2 auf jeden Fall ein enorm positives Signal. Aber auch die jüngste Erholung der Ölpreise sollte sich unterstützend auf die Notiz des Small Caps auswirken.


Auf den einschlägigen Small-Cap-Konferenzen präsentiert der umtriebige Matthias Schrade schon seit geraumer Zeit als Vorstand der DEFAMA Deutsche Fachmarkt AG (WKN: A13SUL). Nun soll es auch bald mit dem Listing des Spezialisten für Einzelhandelsimmobilien soweit sein. Wie boersengefluester.de hört, ist der Handelsstart im Freiverkehr der Börse München für Mitte Juli (vermutlich wird es der 13. Juli) avisiert. Eine begleitende Kapitalerhöhung gibt es nicht, so dass der Handel auch unabhängig von der dann gerade aktuellen Börsenlage gesichert ist. Ohnehin haben die Berliner erst kürzlich 1 Million neue Aktien zu je 3,33 Euro bei Investoren platziert. Aktuell liegt der Substanzwert bei rund 4 Euro je Anteilschein. Nimmt man diesen Wert als Indikation, könnte DEFAMA – bei 3.225.000 ausstehenden Aktien – auf eine Kapitalisierung von knapp 13 Mio. Euro kommen. Von der geschäftlichen Ausrichtung her ist DEFAMA wohl am ehesten mit der Deutsche Konsum-REIT AG von Rolf Elgeti vergleichbar. Allerdings strebt Schrade nicht die Umwandlung in einen REIT an. Zudem sind die Zielobjekte mit Kaufpreisen zwischen 1 und 5 Mio. Euro in der Regel kleiner als die Targets von Deutsche Konsum-REIT. Momentan umfasst das Portfolio der DEFAMA zehn Objekte – davon neun in den Neuen Bundesländern – mit einer Jahresnettokaltmiete von 3,5 Mio. Euro. Für das laufende Jahr kalkulieren die Berliner mit einer Ausweitung des Cashflows (Funds From Operations – kur FFO) von gut 0,5 auf mehr als 1,2 Mio. Euro. Dem Vernehmen nach hat die DEFAMA zurzeit etwas mehr als 60 Aktionäre. Knapp 54 Prozent der Anteile sind Schrade zuzurechnen.


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16. Juni, 2016

Laut einer Studie von Kirchhoff Consult und dem US-Datendienstleister Valuation Metrics stammen gut 56 Prozent der Anleger, die in heimische Erneuerbare-Energien-Unternehmen investieren aus Deutschland. Analysiert wurden dabei 14 Titel: von 2G Energy über Energiekontor bis Verbio (zum Download geht es HIER). Noch unberücksichtigt blieb der Anteilschein von Clere – der früheren Balda. Dabei  stellt das Unternehmen aus Bad Oeynhausen nach dem Verkauf des Stammgeschäfts die Weichen in Richtung eben dieses Wirtschaftszweigs. Offiziell ist von Beteiligungen im Bereich der Umwelt- und Energietechnik – ergänzt um opportunistische kurzfristige Finanzierungen bei dem Aufbau von Infrastrukturprojekten – die Rede. Ein derart breites Spektrum lässt Interpretationspielraum. Losgelöst davon gibt es eine interessante Personalie bei Clere. So hat das Unternehmen den ehemaligen Solon-Vorstand Thomas Krupke in den Führungskreis geholt. Krupke soll sich auf die „Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells fokussieren“, wie es heißt. Krupke und Thomas van Aubel, der Großaktionär und AR-Chef von Clere, kennen sich bestens: Momentan ist Krupke als CEO bei der Berliner ALEA Energy Solutions AG tätig, bei der van Aubel ebenfalls dem Aufsichtsrat angehört. ALEA bezeichnet sich als „ein auf Solarkraftwerke spezialisierter Investor, Betreiber und Berater“. Derweil bleibt die Börse bei Clere – auch nach dem Auslaufen der Pflichtofferte von Thomas van Aubel – weiter in Lauerstellung. Dabei übersteigt die Netto-Liquidität von zuletzt rund 35,75 Euro je Anteilschein den aktuellen Aktienkurs von 25,70 Euro immer noch deutlich. Die erheblichen  steuerlichen Verlustvorträge sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt. Interessant für Aktionäre ist darüber hinaus, die für Oktober terminierte Kapitalrückzahlung von 9 Euro pro Anteilschein. Die Maßnahme war bereits auf der Hauptversammlung Ende Januar beschlossenen worden. Zu beachten ist jedoch die übliche Sechs-Monats-Frist nach der Eintragung ins Handelsregister. Summa summarum bleibt der Titel trotz aller noch immer vorhandenen Unsicherheiten über die konkrete künftige Ausrichtung ein interessantes Investment – gerade in unruhigen Börsenzeiten.




15. Juni, 2016

Bernhard Burgener, Präsident von Highlight Communications – und nach seinem Abschied als CEO von Constantin Medien maßgeblicher Aktionär (75,35 Prozent) an der Highlight Event & Entertainment (HLEE) – bringt sich bei Constantin Medien immer stärker in Stellung. So hat die HLEE zunächst gemeldet, dass sie eine Beteiligung von 3,36 Prozent an Constantin Medien erworben habe. Gemeinsam mit dem direkten Constantin-Medien-Paket von Burgener türmte sich die Beteiligung zunächst auf 10,47 Prozent. „Die Finanzierung erfolgte sowohl aus eigenen Mitteln als auch durch Aufnahme von Darlehen“, hieß es in der knappen Mitteilung zu der Transaktion. Jetzt legen HLEE bzw. Burgener noch einmal nach. Demnach hat HLEE weitere 6,92 Prozent erworben und ist nun mit 10,29 Prozent bei Constantin engagiert. Gemeinsam mit den Stücken von Burgener erhöht sich die Quote sogar auf 17,39 Prozent. Damit nicht genug: „Darüber hinaus haben die HLEE sowie der Hauptaktionär der HLEE einen Poolvertrag mit weiteren Aktionären der Constantin Medien AG abgeschlossen, der eine gegenseitige Stimmbindung im Hinblick auf die Constantin Medien Aktien vorsieht“, heißt es in einer neuerlichen Mitteilung. Insgesamt kommen die Poolaktionäre demnach auf eine Quote von 29,28 Prozent. Auf jeden Fall erklärt der Vorstoß von Burgener die zuletzt starke Performance der Constantin-Aktie. Zudem passt es ins Bild, dass der Schweizer Manager eine Ergänzung der Tagesordnung der Constantin-Hauptversammlung (HV) am 6. Juli 2016 einreichte, wonach der Schweizer René Eichenberger in den Aufsichtsrat von Constantin Medien gewählt werden soll. Über diesen Schachzug könnte Burgener seinen Einfluss bei dem Medienunternehmen wirkungsvoller geltend machen. Für Spannung auf der HV ist also gesorgt. Übergeordnete Spekulation an der Börse: Constantin Medien – die Ismaninger halten offiziell 60,53 Prozent des Grundkapitals von Highlight Communications – und die Schweizer werden zu einer Gesellschaft mit Fokus auf das Sportsegment verschmolzen. Dass sämtliche Optionen geprüft werden, hatte Burgener im vergangenen Jahr auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt bestätigt. Ebenfalls ein Indiz für mögliche Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur ist die Verschiebung der ursprünglich für den 3. Juni 2016 angesetzte Highlight-HV. Als Grund wurden „rechtliche Unsicherheiten über das Recht zur Ausübung von Stimmrechten an einer wesentlichen Zahl von Aktien“ genannt. Sowohl Constantin als auch Highlight bleiben interessante Investments. Zusätzlichen Raum für Spekulationen bietet eine aktuelle Stimmrechtsmittelung von Constantin-Aufsichtsratschef und Strippenzieher Dieter Hahn, der außerbörslich 1.033.675 Constantin-Aktien im Gegenwert von rund 2,13 Mio. Euro erworben hat. Das läuft auf einen Einstandskurs von 2,0647 Euro hinaus. Auch hier ist unklar, woher die Stücke kommen. Eine naheliegende Variante wäre, dass die Papiere über Umwege aus dem Depot von Highlight Communications stammen. Die Schweizer hatten im April ihren gesamten Bestand an Constantin-Aktien – vermutlich waren das gut 7,4 Millionen Stück – veräußert. Ein Einzelkäufer oder eine Käufergruppe hatte sich damals allerdings nicht geoutet.


Pünktlich zur Hauptversammlung (HV) am 14. Juni 2016 hat der Aktienkurs von Müller – Die lila Logistik mächtig Schubkraft entwickelt und ist im Tagesverlauf auf Xetra bis auf 8,30 Euro gestiegen – der höchste jemals erreichte Stand, wie unsere exklusive Timeline “All-Time-Highs in chronologischer Reihenfolge” zeigt. Auf diesem Niveau brachte es der Logistikexperte auf eine Marktkapitalisierung von rund 66 Mio. Euro. Bemerkenswert: Das bisherige All-Time-High bei 7,67 Euro stammt vom 4. Januar 2002. Was den Kursturbo zur HV genau ausgelöst hat, ist allerdings schwer auszumachen. Letztlich wurden sämtliche Tagesordnungspunkte mit 100 Prozent (bzw. 99,99 Prozent) angenommen, also auch die Verdopplung der Dividende auf 0,30 Euro pro Anteilschein. Maßgeblicher Aktionär des Unternehmens aus dem schwäbischen Besigheim-Ottmarsheim ist Firmengründer und CEO Michael Müller, der mittlerweile 83,4 Prozent der Stimmen kontrolliert. Für das laufende Jahr hatte Müller zuletzt Erlöse zwischen 135 und 140 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 5,2 bis 5,7 Mio. Euro angekündigt. Zum Vergleich: 2015 zog die Gesellschaft aus Umsätzen von 132,36 Mio. Euro ein EBT von 5,40 Mio. Euro. Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten von rund 16,2 Mio. Euro und auf Basis der mittleren EBIT-Erwartung wird Müller – Die lila Logistik gegenwärtig etwa mit dem Faktor 14,5 auf das 2016er-Betriebsergebnisses gehandelt. Verglichen mit dem Anteilschein von Logwin ist das allerdings ein recht hoher Wert. Trotzdem: Die im General Standard gelistete Müller-Aktie ist auf jeden Fall haltenswert.






13. Juni, 2016

Ergomed forciert das externe Wachstum. Gut einen Monat nach der Übernahme von Haemostatix – weitere Infos von boersengefluester.de zu dem Deal finden Sie HIER – hat das Healthcare-Unternehmen mit Hauptnotiz in London zwei deutsche Gesellschaften übernommen: Die auf klinische Studien im Pharmabereich spezialisierte Dr. Oestreich + Partner (O+P) aus Köln sowie die Gesellschaft für angewandte Statistik + Datenanalyse (GASD) mit Sitz in Neuss. „Beide Akquisitionen folgen der Strategie, die wir bei unserem Börsengang ausgegeben haben, denn sie stärken das Wachstum unseres Service-Geschäfts“, sagt Miroslav Reljanovic, CEO von Ergomed. O+P und GASD kamen im vergangenen Jahr auf addierte Erlöse von rund 1,3 Mio. Euro. Dem Vernehmen nach soll die Übernahme sofort einen positiven Beitrag zum Ergebnis von Ergomed liefern. Finanziert wird der Deal unter anderem durch die Emission von 138.329 Aktien zu je 137 Pence – umgerechnet entspricht das einem Betrag von brutto 240.000 Euro. Zur Höhe des gesamten Kaufpreises machte Ergomed keine Angaben. An der Börse verpuffte die Meldung von dem Doppelzukauf zwar weitgehend. Summa summarum sehen wir Ergomed jedoch auf Kurs. Die Gesellschaft hat sich auf Dienstleistungen bei der Entwicklung von Wirkstoffen in den Bereichen Onkologie, Neurologie und Immunologie spezialisiert. Darüber hinaus setzt Ergomed auf Co-Development-Partnerschaften mit Pharma- und Biotechfirmen – dieses Portfolio bietet enorme Chancen, aber natürlich auch Risiken. Insgesamt macht aber gerade die Kombination aus zwei unterschiedlichen Geschäftsansätzen den Reiz der Ergomed-Aktie aus.



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10. Juni, 2016

Das gibt es auch nicht alle Tage: Am 22. April 2016 erreichte der Aktienkurs der IT Competence Group ein Rekordhoch von 11,14 Euro – was einer Marktkapitalisierung von knapp 20,9 Mio. Euro entsprach. Gerade einmal sieben Wochen später ist die Notiz des IT-Dienstleisters mit rechtlichem Sitz in den Niederlanden und Notiz im Frankfurter Entry Standard auf 3,70 Euro abgestürzt. Kurioserweise gab es in der Zwischenzeit nicht einmal eine Gewinnwarnung oder ähnlich schlechte Neuigkeiten. An den 2015er-Zahlen kann es vordergründig auch nicht liegen, denn hier hat Vorstand Robert Käß die zuvor gemachten Prognosen allesamt eingelöst. Bei Erlösen von 24,43 Mio. Euro kam das Unternehmen auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von knapp 1,14 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 478.00 Euro stehen. Warum also der derbe Absturz? Im Prinzip lässt sich das nur über die zuvor erreichten Kurshöhen in Kombination mit der sich selbst verstärkenden Börsendynamik erklären. Gemessen an der noch immer vergleichsweise überschaubaren EBITDA-Marge von 4,6 Prozent war die Aktie der IT Competence Group in der Spitze einfach überbewertet. Immerhin wurde die Gruppe Ende April mit mehr als dem 18fachen des EBITDA gehandelt. Das ist meilenweit von der Bewertung anderer IT-Dienstleister entfernt. Wie geht es nun weiter? Der Start ins laufende Jahr lief mit einem EBITDA-Zuwachs von 0,16 auf 0,72 Mio. Euro sehr robust. Angenommen, für 2016 käme die IT Competence Group auf ein EBITDA von knapp 1,7 Mio. Euro, würde die Gesellschaft momentan etwa mit dem Faktor 4,6 gehandelt. Gegen diese Relation lässt sich wohl nicht mehr sonderlich viel einwenden. Der Kursverfall sollte sich also allmählich dem Ende neigen. Der Titel wäre damit eine gute Halten-Position. Aber Achtung: Von dem ohnhin schon niedrigen Börsenwert sind gerade einmal 17 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen.






08. Juni, 2016

Gute Aktien finden auch ohne lautes Kursziel-Getrommel durch den Vorstand ihren Weg nach oben. Bestes Beispiel ist der Anteilschein des Tiefkühlspezialisten Frosta. Allein seit unserer jüngsten Besprechung Mitte April 2016 (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) hat der Anteilschein nun schon wieder um mehr als ein Drittel an Wert zugelegt und mit 66 Euro ein All-Time-High erreicht. Trotz der zuletzt regelmäßig sehr ansehnlichen Zahlen: Warum die Notiz derzeit so sehr unter Dampf steht, ist offen. Und wirklich günstig ist der Titel auch nicht mehr. Boersengefluester.de stuft die Aktie daher von “Kaufen” auf “Halten” herunter. Eine Konsolidierungsphase wäre mittlerweile mehr als gesund. Immerhin beträgt das KGV weit über 20. Kurs-Buchwert-Verhältnis und Dividendenrendite können ebenfalls nicht mehr so recht überzeugen. Die Hauptversammlung findet am 17. Juni 2016 statt. Die Dividende soll – genau wie im Vorjahr – 1,36 Euro je Anteilschein betragen. Die Marktkapitalisierung erreicht fast 450 Mio. Euro – bei einem 2015er-Überschuss von gut 18 Mio. Euro. Fazit: Prima Unternehmen, tolle Aktie, allmählich aber etwas zu hoch bewertet.


Anleger, die noch auf der Suche nach einer Aktie aus dem IT- und Softwareumfeld mit attraktiver Dividendenrendite sind, sollten jetzt einen Blick auf Allgeier werfen. Das Unternehmen ist aus Anlegersicht – zumindest in Teilen – vergleichbar mit den großen börsennotierten Systemhäusern wie Bechtle oder Cancom. Darüber hinaus ist Allgeier unter anderem aber auch im Bereich Personaldienstleitungen aktiv. Die breite Aufstellung gefällt jedoch nicht jedem Investor (zum Jahresende 2015 konsolidierte Allgeier immerhin 55 Gesellschaften) und so ist es auch seit geraumer Zeit das Anliegen des Managements, die Strukturen klarer darzustellen. Folgerichtig haben sich die Münchner zuletzt auch von einigen Beteiligungen getrennt. Die Zahlen für 2015 und die Daten zum Auftaktquartal des laufenden Jahres sahen durchweg ordentlich aus. Umso verwunderlicher, dass der Small Cap es bislang nicht geschafft hat, sich aus seiner Seitwärtsbewegung zu befreien. Immerhin kreisen die Notierungen von Bechtle und Cancom auf Rekordhöhen. Zur Hauptversammlung am 30. Juni 2016 steht eine um 20 Cent auf 0,70 Euro je Aktie erhöhte Dividende auf der Tagesordnung. Beim gegenwärtigen Kurs von 16 Euro ergibt sich daraus eine Rendite von brutto immerhin 4,3 Prozent. Ein gutes Argument für Allgeier. Die Analysten der Baaderbank und von Oddo Seydler trauen dem Papier Kurse von bis zu 22 Euro zu. Potenzial ist also ausreichend vorhanden. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 145 Mio. Euro – die Hälfte davon ist dem Streubesitz zuzurechnen. Wesentliche Aktionäre sind Vorstand und Aufsichtsrat. Gelistet ist der Titel im General Standard.



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07. Juni, 2016

Wer hätte zum Börsenstart Anfang Oktober 2015 gedacht, dass sich der Aktienkurs von Scout24 so gut entwickeln wird? Mit fast 38 Euro liegt die Notiz des mittlerweile in den SDAX beförderten Internetdienstleisters (ImmobilienScout24, AutoScout24 und FinanceScout24) bereits um mehr als ein Viertel über dem Ausgabekurs von 30 Euro – für Scout24 ist das ein All-Time-High. Neben den unerwartet robusten Zahlen für 2015 und dem guten Start ins laufende Jahr scheinen die Börsianer insbesondere am Schuldenabbau der Gesellschaft gefallen zu finden. Selbst den ersten Teil-Exit der Großaktionäre Hellman & Friedman, Blackstone und Deutsche Telekom Mitte April hat das Papier gut weggesteckt. Kapitalisiert ist die in München angesiedelte Gesellschaft mit rund 4,069 Mrd. Euro – wovon 42,9 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. In der Bilanz stehen Netto-Finanzverbindlichkeiten von rund 682 Mio. Euro. In einem Interview mit der BÖRSEN-Zeitung wiederholte Scout24-CFO Christian Gisy noch einmal die entsprechenden Aussagen aus dem Geschäftsbericht, wonach die Gesellschaft sogar an die Ausschüttung von Dividenden denkt. Voraussetzung: Die Relation von operativem EBITDA zu Nettofinanzschulden beträgt 2,5 zu 1. Zur Einordnung: Ende 2015 erreichte der Verschuldungsgrad 3,74 zu 1. Bereits in rund einem Jahr könnte Scout24 die eigenen Zielsetzungen bei der Kapitalstruktur erreicht haben. Für den Aufstieg in den MDAX sollte sich das Unternehmen derweil schon deutlich früher empfehlen.


Am 7. Juni 2016 um 24.00 Uhr läuft die Pflichtofferte der Aufsichtsratschef Thomas van Aubel zurechenbaren Elector GmbH an die Aktionäre von Clere (ehemals Balda) ab. Viele Aktien dürften Elector nicht angedient worden sein – der Angebotspreis von 25,50 Euro entspricht gerade einmal den gesetzlichen Mindestanforderungen. Dementsprechend haben Vorstand und Aufsichtsrat ihrer Stellungnahme den Angebotspreis auch als nicht angemessen bezeichnet. Schließlich verfügt die Gesellschaft über eine Netto-Liquidität von zuletzt rund 35,75 Euro je Aktie – hinzu kommen für die Neuausrichtung nützliche Verlustvorträge in Höhe von etwa 60 Mio. Euro. Noch steht allerdings nicht fest, welchen Weg Clere nach dem Verkauf des operativen Geschäfts für 95 Mio. Euro an Stefanato künftig einschlagen wird. Die Rede ist von Beteiligungen im Bereich der Umwelt- und Energietechnik. „Ergänzt werden soll diese Anlagestrategie um opportunistische kurzfristige Finanzierungen, die insbesondere bei dem Aufbau von Infrastrukturprojekten regelmäßig anfallen“, heißt es im jüngsten Zwischenbericht. Bis Ende Juni soll allerdings eine Entscheidung gefallen sein. Sollte das Management ein schlüssiges Konzept präsentieren, dürfte die Lücke zwischen Aktienkurs und Finanzausstattung enger werden. First Berlin hatte zuletzt seine positive Einschätzung mit Kursziel 34 Euro bestätigt.






06. Juni, 2016

Positiv überrascht sind wir von der anhaltend guten Kursentwicklung der Südzucker-Aktie in den vergangenen vier Monaten. Nun stößt die Notiz des MDAX-Konzerns allerdings in eine charttechnisch wichtige Zone zwischen 18 und 19 Euro vor. Ende 2015 gingen es hier rapide bergab. Umso wichtiger wäre es, wenn der Titel dieses Terrain jetzt schadlos überwinden könnte. Die – beinahe schon traditionell – für Südzucker etwas mutigeren Analysten vom Bankhaus Lampe hatten zuletzt ihr Kursziel um 2 Euro auf 24 Euro aufgestockt. Bewertungstechnisch bleibt die Aktie allerdings schwer zu greifen. So stellt der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis zwischen 250 bis 350 Mio. Euro in Aussicht – nach 241 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Die Ergebnisse für das Auftaktviertel 2016/17 legen die Mannheimer am 7. Juli 2016 vor. Eine Woche später findet dann die Hauptversammlung statt. Unter Dividendenaspekten ist der Wert allerdings nicht mehr sonderlich interessant. Die Dividende von 0,30 Euro je Aktie entspricht – bezogen auf den aktuellen Kurs von 18 Euro – einer Rendite von brutto knapp 1,7 Prozent. Wer den Titel im Depot hat, sollte vorerst aber engagiert bleiben.


Das Gelbe vom Ei waren die Halbjahreszahlen von LS telcom sicher noch nicht. Bei einem Umsatzrückgang von zwölf Prozent auf 14,54 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von plus 1,508 Mio. Euro auf minus 495.000 Euro. Im zweiten Viertel des Geschäftsjahrs 2015/16 (30. September) fuhr der Spezialist für die Nutzung des Funkfrequenzspektrums damit einen Betriebsverlust von 865.000 Euro ein. „Insbesondere bei Projekten aus dem Mittleren Osten ergaben sich aufgrund der durch den Ölpreisverfall reduzierten Budgets weitere Verzögerungen in der Auftragsvergabe“, betont die Gesellschaft. An der Börse kommt die Hängeparte gar nicht gut an, die Notiz des Unternehmens aus Lichtenau (Baden) ist mittlerweile sogar unter die Marke von 6 Euro gerutscht. In den vergangenen Monaten waren solche Absacker – zumindest für Trader – allerdings gute Einstiegsmomente. Ohnehin hat boersengefluester.de den Eindruck, dass die Investoren bei LS telcom mehr in den Rückspiegel als nach vorn schauen. Immerhin zeigte sich der Vorstand für die zweite Jahreshälfte zuversichtlich und bleibt daher bei seiner bisherigen Vorschau, wonach bei Umsatz und EBIT „zumindest wieder das Niveau des Geschäftsjahres 2013/2014“ erreichbar sei. Zur Einordnung: 2014/14 kam LS telcom bei Erlösen von 36,23 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von 2,19 Mio. Euro. Das korrespondiert mit einer Marktkapitalisierung von zurzeit 31,7 Mio. Euro – bei Netto-Finanzverbindlichkeiten von knapp 1,4 Mio. Euro. Sonderlich sportlich ist der Small Cap damit nicht bewertet, zumal das Unternehmen in guten Jahren auch deutlich mehr verdienen kann. Auf Sicht von einigen Quartalen könnte sich hier also eine günstige Gelegenheit ergeben.



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02. Juni, 2016

Der Aktienkurs von bet-at-home.com ist einfach nicht zu stoppen. Mit 144,20 Euro erreichte der Anteilschein des Online-Wettanbieters auf Xetra-Basis am 2. Juni abermals ein All-Time-High. Interessant: Auf Basis der aktuellen Aktienzahl von 3.509.000 Stück bedeuten alle Kurse nördlich von 142,49 Euro eine Marktkapitalisierung von mehr als 500 Mio. Euro. Angesichts des noch für das laufende Jahr avisierten Segmentwechsels vom Entry Standard in den Prime Standard steuert bet-at-home.com damit Richtung Auswahlindex – in diesem Fall wäre das wohl der TecDAX. Selbst unter Berücksichtigung des Streubesitzes von gegenwärtig „nur“ 34,99 Prozent kommen die Linzer momentan auf eine Free-Float-MarketCap von gut 177 Mio. Euro. Zum Vergleich: Gegenwärtig eher gering kapitalisierte TecDAX Titel wie Süss MicroTec, Siltronic oder RIB Software liegen hier zurzeit in einer Range von 145 bis 192 Mio. Euro. Zusätzlichen Rückenwind könnte der Anteilschein von dem demnächst anstehenden Aktiensplit im Verhältnis 1:1 bekommen. Tipp von Börsengeflüster.de: Mit unserer neu entwickelten Premium-Heatmap Abstand vom Rekordhoch (All-Time-High) mit extra vielen Sortiermöglichkeiten sehen Sie auf einen Blick, welche Aktien gerade auf Rekordhoch notieren.




01. Juni, 2016

Krasse Entwicklung bei Euromicron: Wenige Tage vor der ursprünglich für den 7. Juni 2016 angesetzten Hauptversammlung (HV) zieht das Management die Notbremse und sagt das Aktionärstreffen kurzerhand ab. Grund: Der bisherige Aufsichtsrat – unter dessen Kontrolle der Netzwerkspezialist in eine schwere Krise geschlittert ist – hat seine Kandidatur für eine Neuwahl zurückgezogen. Sieht ganz so aus, als ob das Trio einem Wahldebakel auf der HV vorgreifen wollte, denn in den vergangenen Tagen gab es gut begründete und von prominenter Stelle formulierte Gegenanträge mit konkreten Ersatzkandidaten für das Kontrollgremium. Unter anderem meldete sich Brian Protiva, CEO des TecDAX-Konzerns ADVA Optical Networking mit entsprechenden Vorschlägen zu Wort (siehe dazu auch der Beitrag von boersengefluester.de HIER). Bestimmt wäre es eine heiße Hauptversammlung geworden und es lässt sich nur darüber spekulieren, ob sich die Aktionäre auf einen neuen Aufsichtsrat hätten einigen kommen. Aber das jetzige Vorgehen erinnert sehr an Flucht und wirft kein gutes Licht. Daher überzeugt uns auch offizielle Begründung für die Verschiebung der Hauptversammlung auf „spätestens August“ nicht. Hier heißt es: „Damit soll sichergestellt werden, dass der Hauptversammlung ein mehrheitsfähiger Wahlvorschlag zur Schaffung eines neuen Aufsichtsratsgremiums unterbreitet werden kann, das zukunftsorientiert, effizient und konstruktiv zum Wohle der Gesellschaft zusammenarbeitet. Gleichzeitig ermöglicht die Vertagung eine ausreichende Prüfung durch die Aktionäre im Hinblick auf die Eignung der neuen unabhängigen Kandidatinnen bzw. Kandidaten.“ An der Börse hielt sich negative Reaktion derweil in Grenzen. Die Notiz des Netzwerkspezialisten verlor um knapp 1,5 Prozent auf 8,35 Euro an Wert. Losgelöst davon: Euromicron bleibt eine ganz heiße Aktie.


In den Seitwärtsmodus ist seit einigen Wochen der Aktienkurs von KPS Consulting übergegangen – eine Entwicklung, mit der die meisten Anteilseigner bestimmt gut leben können. Immerhin kommt der Anteilschein des IT-Beratungsunternehmens seit Jahresbeginn auf eine Performance von gut 81 Prozent (3,88 Euro Kursgewinn plus 0,30 Euro „steuerfreie“ Dividende). Zudem erhalten Anleger noch Berichtigungsaktien im Verhältnis 10:1 zugeteilt, die dann allerdings auch entsprechend im Kurs berücksichtig werden. Derweil liegen die Zahlen für das erste Halbjahr im Rahmen der Erwartungen, wenngleich die EBIT-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Relation zum Umsatz) von knapp 14 Prozent aus dem zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2015/16 nicht an das hohe Niveau des direkt vorangegangenen Auftaktviertels anknüpfen kann. Für das Gesamtjahr bekräftigte die Gesellschaft aus Unterföhring bei München jedoch ihre bisherigen Ziele, wonach bei Erlösen von 140 Mio. Euro mit einem EBIT von etwa 22 Mio. Euro zu rechnen sei. Mit einer Marktkapitalisierung von 339 Mio. Euro ist KPS – trotz des Netto-Finanzguthabens von zurzeit 12,4 Mio. Euro und den zweifellos super Perspektiven – nun aber doch schon recht ambitioniert bewertet. Das engt den weiteren Spielraum nach oben merklich ein. Andererseits: Bei KPS haben die Investoren beinahe ein Abo auf positive Unternehmensnachrichten, und die Digitalisierungsinitiativen der Hauptkunden aus den Bereichen Handel und Konsumgüterindustrie stehen vermutlich eher am Anfang als mittendrin. Wer den Titel im Depot hat, kann also investiert bleiben und die aktuelle Konsolidierungsphase vorbeiziehen lassen. Wer den Neueinstieg bei diesem Qualitätstitel sucht, muss sich vermutlich aber nicht beeilen. Die Analysten von GBC haben im Februar ein Kursziel von 9,80 Euro für den Titel aufgerufen.


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31. Mai, 2016

Wenige Wochen nachdem IFA Hotel & Touristik die Anleger noch mit einer vergleichsweise verhaltenen Prognose für 2016 und einer Nullrunde bei der Dividende für das abgelaufene Jahr vergrätzte, schlägt der Betreiber von Ferienhotels und Gesundheitseinrichtungen plötzlich wieder zuversichtlichere Töne an. So kam IFA Hotel im Auftaktquartal 2016 bei einem Umsatzplus von fast 25 Prozent auf 37,1 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 12,1 Mio. Euro – nach einem EBITDA von 9,1 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahresviertel. „Als wesentliche Gründe für die positive Entwicklung sehen wir die sich überraschend noch stärker erhöhten Ergebnisbeiträge der spanischen und deutschen Hotels“, betont das Management. Nach Abzug der Anteile Dritter zog der Überschuss in den ersten drei Monaten 2016 um gut 44 Prozent auf 7,05 Mio. Euro an. Für das Gesamtjahr stellt der Vorstand nun ein EBITDA zwischen 30 und 32 Mio. Euro in Aussicht. Ursprünglich ging die Gesellschaft davon aus, den 2015er-Wert von 30 Mio. Euro um etwa 0,5 Mio. Euro zu unterbieten. An der grundsätzlichen Einschätzung von boersengefluester.de hat sich indes nichts geändert: Selbst unter Berücksichtigung der aktuellen Netto-Finanzverbindlichkeiten von 27,2 Mio. Euro ist die gegenwärtige Marktkapitalisierung von 131,5 Mio. Euro deutlich zu niedrig – auch wenn der geringe Streubesitzanteil von rund 14 Prozent nicht jedermanns Sache ist und kaum abschätzbar ist, wie die Börsenzukunft von IFA Hotel genau aussehen wird. Möglich, dass die Aktie auch in drei Jahren noch ganz normal notiert ist. Aber auch ein Delisting bzw. einen Squeeze-out sollten die Investoren als Szenarien stets im Hinterkopf behalten.






30. Mai, 2016

Erstmals seit vielen Monaten sieht es so aus, als ob der Aktienkurs von 2G Energy mit Schwung die Marke von 19 Euro signifikant hinter sich lassen könnte und damit aus dem Seitwärtstrend ausbrechen würde. Auslöser für den jüngsten Aufschwung waren dabei gar nicht mal so sehr die finalen Zahlen für 2015, schließlich hatte der Hersteller von dezentralen Heizkraftwerken die wesentlichen Rahmendaten bereits vor einigen Wochen vorgelegt. Auch den offiziellen Ausblick für 2016 hat die Gesellschaft aus dem münsterländischen Heek bestätigt: Demnach ist bei Erlösen zwischen 150 und 170 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Relation zum Umsatz) von drei bis fünf Prozent zu rechnen. Das würde auf ein EBIT in einer Bandbreite  von 4,5 bis 8,5 Mio. Euro hinauslaufen – nach einem Betriebsergebnis von 4,8 Mio. Euro in dem als „Übergangsjahr“ bezeichneten Jahr 2015. Immerhin: Der hohe Auftragsbestand deutet darauf hin, dass 2G Energy im laufenden Jahr hoffentlich ohne Ergebniswarnung auskommen wird. Die Erwartungshaltung der Analysten an der 2016er-EBIT bewegt sich mit einer Spannbreite von 6,9 Mio. Euro (WGZ Bank) bis 8,3 Mio. Euro (First Berlin) allerdings deutlich im oberen Bereich der Vorstandsprognosen. Boersengefluester.de lehnt sich noch nicht so weit au dem Fenster und rechnet für 2016 mit einem Betriebsergebnis von knapp 6,5 Mio. Euro. Immerhin ist der Small Cap nicht gerade sportlich bewertet: Die Marktkapitalisierung beträgt weniger als 85 Mio. Euro, dabei verfügt  das Unternehmen über eine Netto-Liquidität von rund 5 Mio. Euro. Der Buchwert je Aktie liegt gegenwärtig bei 11,40 Euro. Und zur Hauptversammlung am 5. Juli 2016 soll – wie bereits in den vergangenen vier Jahren – eine Dividende von 0,37 Euro je Anteilschein vorgeschlagen werden. Das befördert die Aktie auf eine Dividendenrendite von brutto knapp zwei Prozent. Hauck & Aufhäuser und WGZ Bank siedeln das Kursziel für die 2G-Aktie bei 22 Euro an. Das scheint für boersengefluester.de vorerst eine realistische Haunummer zu sein – zumindest aus fundamentaler Sicht. Für zusätzlichen Schwung könnte das sich aufhellende Chartbild sorgen.Wir bleiben bei unserer Halten-Einschätzung.


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25. Mai, 2016

Wenige Tage vor der Hauptversammlung (HV) am 3. Juni 2016 meldet mutares seine erste Akquisition im laufenden Jahr. Demnach hat die Beteiligungsgesellschaft den französischen Kartonhersteller Sonoco Paper France von dem börsennotierten Mutterkonzern Sonoco (Marktkapitalisierung: 4,20 Mrd. €) erworben. Finanzielle Details zu dem Deal gaben die Münchner nicht bekannt. Nur so viel: Sonoco Paper France kam im vergangenen Jahr auf Erlöse von 32 Mio. Euro. Mit dem Kauf verstärkt mutares seine Expertise im Bereich Holz und Papier, schließlich gehören bereits der früher selbst einmal gelistete Feinpapierspezialist Zanders aus Bergisch-Gladbach sowie der französische Bodenbelagsanbieter Norsil zum Portfolio. Dem Vernehmen nach können sich die Aktionäre von mutares auf weitere Zukäufe in Frankreich einstellen. Immerhin sagt Frankreich-Chef Philip Szlang: „In Anbetracht unserer gegenwärtigen Pipeline ist dies die erste einer Serie von französischen Akquisitionen, die wir in 2016 erwarten.“ An der Börse stößt der Deal mit Sonoco auf positive Resonanz. Momentan sieht es jedenfalls so aus, als ob dem Small Cap – nach dem vorangegangenen Kursrückgang – eine erfolgreiche Bodenbildung gelungen ist und es jetzt wieder Richtung Norden geht. Die Experten von Baader Helvea haben in der neuesten Analyse ihr strammes Kursziel von 24,30 Euro sowie die Einschätzung „Kaufen“ bestätigt. „Bei einem Abschlag von mehr als 30 Prozent zum Substanzwert (NAV) sehen wir weiterhin substanzielles Potenzial in der mutares-Aktie“, betont Baader-Analyst Tim Dawson. Aktuell kostet der Anteilschein 15,29 Euro. Zur HV steht eine Dividende von 0,60 Euro je Aktie auf der Agenda. Damit bringt es der Titel auf eine Rendite von immerhin 3,9 Prozent – auch das ein gutes Argument für die mutares-Aktie.


Normalerweise sorgen Quartalszahlen von Lang & Schwarz immer für reichlich Gesprächsstoff in der Small-Cap-Szene und üben auch eine entsprechende Wirkung auf den Aktienkurs aus. Den Bericht zum Auftaktviertel 2016 quittierten die Anleger aber mehr oder weniger nur mit einem Achselzucken. Dabei gab es nun noch einmal die amtliche Information, dass zur Hauptversammlung am 25. August 2016 eine auf von 1,17 auf 1,43 Euro je Aktie erhöhte Dividendenzahlung auf die Agenda gesetzt wird. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs von 17,90 Euro rückt der Anteilschein des Finanzdienstleisters damit unmittelbar an die Marke von acht Prozent heran. Abgesehen von AdCapital und EnviTec Biogas liefert momentan keine anderer Small Cap eine ähnlich hohe Rendite, wie die monatsweise Dividenden-Hitliste von boersengefluester.de zeigt. Derweil liegen die wesentlichen Ergebniskennzahlen des ersten Quartals 2016 ungefähr auf der Höhe des entsprechenden Vorjahreswerts. Das Ergebnis je Aktie erreichte – genau wie in den ersten drei Monaten 2015 – 0,44 Euro. „Wir bestätigen mit diesem sehr guten Ergebnis abermals, dass wir in einem zwar volatilen, aber schwierigen und tendenzlosem Umfeld mit unserem Geschäftsmodell robust positioniert sind“, sagt André Bütow, Vorstand von Lang & Schwarz. Damit haben die Düsseldorfer nun gut 23 Prozent des gesamten Vorjahresgewinns von 1,90 Euro pro Anteilschein eingefahren. Eine gute Basis, zumal Vorstandskollege Peter Zahn betont: „Auch mit dem Beginn des zweiten Quartals 2016 sind wir nicht unzufrieden.“ All zu weit möchte sich das Management trotzdem nicht aus dem Fenster lehnen: „Das Geschäftsjahr 2016 dürfte ebenso herausfordernd sein, wie das abgelaufene. Wir haben aber in der Vergangenheit bewiesen, dass wir mit diesen Aufgaben wachsen und erfolgreich umgehen können“, heißt es im aktuellen Geschäftsbericht. Mit Blick auf die aktuelle Ergebnisdynamik kommt der Titel naturgemäß nicht sonderlich knackig daher. Allerdings lagert L&S momentan auf einem Hochplateau – und das muss man auch erst einmal hinbekommen. Vor diesem Hintergrund erscheint uns ein knapp einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) nicht übermäßig ambitioniert zu sein. Hinzu kommt die hohe Ausschüttung. Sobald der Small Cap seinen Dividendenabschlag nach der HV im Jahresverlauf wieder aufholt (den Abzug der 2014er-Dividende nach der HV Ende August 2015 hat die Notiz momentan wieder ausgeglichen), haben Investoren bereits eine ansehnliche Rendite eingefahren. Und on top lässt das niedrige KGV noch Spielraum noch oben für den Aktienkurs.




25. Mai, 2016

Die Aktien von Beteiligungsgesellschaften wie Aurelius, Bavaria Industries Group, Indus Holding und auch MBB haben in den vergangenen Monaten eine prima Performance hingelegt. Auffällig ist, dass zuletzt aber auch eher kleinere Companys mit Fokus auf Unternehmen aus dem produzierenden Sektor erkleckliche Kursgewinne verzeichnen konnten. Insbesondere die zuletzt mehrfach von boersengefluester.de vorgestellte Blue Cap-Aktie hat sich dank guter Firmennachrichten deutlich Richtung Norden entwickelt. Auf ein All-Time-High hat sich zuletzt aber auch der – den meisten Investoren vermutlich eher unbekannte – Anteilschein von Ringmetall vorgeschoben. Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr hat die bis zum Spätsommer 2015 noch als H.P.I. Holding firmierende Gesellschaft allerdings noch nicht vorgelegt. Die Resultate sollen erst Ende Juni kommen. Vermutlicher Grund für die aktuelle Neubewertung der Aktie: Ende des Jahres gaben die Münchner mit dem Erwerb von Self Industries den größten Zukauf ihrer Firmenhistorie bekannt. Die Amerikaner sollen im laufenden Jahr rund 28 Mio. Dollar – umgerechnet also knapp 25 Mio. Euro – zum Konzernumsatz zusteuern. Zum Vergleich: Die ursprüngliche Prognose von Ringmetall sah für das Gesamtjahr 2015 Erlöse von 66 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 7,1 Mio. Euro vor. Allerdings wies der Vorstand schon damals vorsorglich daraufhin, dass Anleger noch mit Akquisitionskosten rechnen sollten. Einige Wochen später machte Ringmetall mit der Meldung zu Self Industries dann auch Nägel mit Köpfen. Die Marktkapitalisierung von Ringmetall beläuft sich zurzeit auf 41,2 Mio. Euro. Davon sollen sich nach offiziellen Angaben 58 Prozent im Streubesitz befinden. Gelistet ist das Papier im nur schwach regulierten Entry Standard. Nicht unbedingt eine Stärke von Ringmetall ist zudem die Investor-Relations-Arbeit. Umso bemerkenswerter ist eigentlich die gute Kursentwicklung des Small Caps.


Spätestens der Ende März 2016 gemeldete mehrheitliche Einstieg von Konica war so etwas wie das Einstiegssignal bei Mobotix. Nach offiziellen Angaben kontrollieren die Japaner rund 65 Prozent der Anteile an dem Softwarespezialisten für Videokameras zu Überwachungszwecken. Da Mobotix nur im schwach regulierten Entry Standard gelistet ist, mussten die Japaner keine Pflichtofferte an die restlichen Aktionäre richten. Zu welchem Preis die beiden Hauptaktionäre – Firmengründer Ralf Hinkel und Martin Putsch (Recaro-Sitze) – ihre Stücke weitergereicht haben, war lange Zeit offen. Getuschelt wurde mitunter jedoch über Preise von deutlich über 20 Euro. Das scheint allerdings wohl doch ein wenig zu optimistisch angesetzt gewesen zu sein, denn der aktuelle Bericht von Konica zum Geschäftsjahr 2015/16 (31. März), liefert überraschende Erkenntnisse. Demnach beziffern die Japaner den „Fair Value“ des Mobotix-Pakets mit 172 Mio. Euro. Heruntergerechnet auf die einzelne Aktie entspricht das einer Bewertung von knapp 19,80 Euro. Zur Einordnung: Aktuell kostet das Mobotix-Papier knapp 17 Euro, unmittelbar vor Bekanntmachung des Konica-Einstiegs notierte der Small Cap bei annähernd 13 Euro. Positive Rückstrahleffekte hat der Anstieg von Mobotix auf den Portfoliowert von Scherzer & Co., denn bei der Kölner Beteiligungsgesellschaft zählt Mobotix mit zu den größten Depotpositionen. Derweil hat Konica seinen Einfluss bereits geltend gemacht und den Manager Kunihiro Koshizuka in den Aufsichtsrat der Pfälzer berufen. Die Spekulation auf dem Kapitalmarkt: Konica verzichtet auf einen langen Eiertanz an der Börse und versucht die restlichen Aktionäre über ein anständiges Squeeze-out-Gebot zum Rückzug zu bewegen. Noch sind zwar keine konkreten Anzeichen für ein derartiges Vorgehen auszumachen. Doch für einen Milliardenkonzern wie Konica gibt es eigentlich kein schlagendes Argument, um die Mobotix-Aktie dauerhaft an der Börse weiter zu führen. Und unterstellen wir einfach mal, dass Japaner grundsätzlich freundliche Menschen sind, sollte der Rückzugsschritt nicht über ein kaltes Delisting laufen. Boersengefluester.de bleibt daher bei seiner positiven Einschätzung für den Small Cap. Am 23. Juni 2016 wird Mobotix seinen Halbjahresbericht vorlegen.


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20. Mai, 2016

In kleinen Schritten tastet sich der Aktienkurs von Einhell Germany nach oben. Nachdem der Anbieter von Anbieter von Heimwerkerzubehör vor einigen Wochen bereits sehr ordentliche Zahlen für 2015 vorgelegt hat, kommen auch die Ergebnisse für das Auftaktquartal des laufenden Jahres überzeugend daher. Bei einem Erlösplus von 6,4 Prozent auf 120,11 Mio. Euro steigt das Ergebnis vor Steuern um 16,4 Prozent auf 5,28 Mio. Euro. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält die Gesellschaft Landau an der Isar im Prinzip fest, formuliert ihn jedoch ein wenig anders. Hieß es bislang, dass für 2016 mit Erlösen von circa 455 Mio. Euro und einer Rendite vor Steuern (nach den Sonderabschreibungen für den 2013 erfolgten Zukauf des Elektro- und Gartenwerkzeugherstellers Ozito Industries) von circa drei Prozent zu rechnen sei, nennt das Management nun eine Spanne von 13,0 bis 14,0 Mio. Euro für das Ergebnis vor Steuern – bei Erlösen von weiterhin 455 Mio. Euro. Zur Einordnung: Drei Prozent von 455 Mio. Euro entsprechen 13,65 Mio. Euro. An der Börse gelistet sind bei Einhell Germany nur die Vorzugsaktien. Unter der Annahme, dass die Stämme den gleichen Kurs hätten wie die Vorzüge, käme das Unternehmen auf eine Kapitalisierung von gut 133,4 Mio. Euro. Unterstellt man einen fiktiven Aufschlag von 15 Prozent auf die mit einem Stimmrecht ausgestatteten Stammaktien würde sich ein Börsenwert von 144,5 Mio. Euro ergeben. Auch das ist nicht sonderlich ambitioniert, zumal allein das um Anteile Dritter und die anstehende Dividendenausschüttung bereinigte Eigenkapital gut 156 Mio. Euro beträgt. Wir halten also an unserem zuletzt genannten Kursziel für die Einhell-Vorzugsaktie von mindestens 40 Euro fest. Zur Hauptversammlung am 10. Juni 2016 schlägt die Gesellschaft eine um 20 Cent auf 0,60 Euro je Vorzugsaktie erhöhte Dividende vor. Damit käme der Titel auf Rendite von brutto 1,7 Prozent. Da gibt es natürlich deutlich attraktivere Werte, aber so ganz verkehrt ist auch diese Ausschüttung nicht.


Irgendwie bleibt die Südzucker-Aktie eine Glaubensfrage. Zwar hat sich Aktienkurs des MDAX-Unternehmens nach den insgesamt im Rahmen der Erwartungen liegenden Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende Februar) per saldo wacker geschlagen. Doch die Meinungen der Analysten zu den weiteren Perspektiven könnten unterschiedlicher kaum sein: Während das Bankhaus Lampe mit Kursziel 22 Euro zum Kauf rät, bleiben die Experten von Hauck & Aufhäuser bei ihrer Verkaufsempfehlung und sehen ein Rückschlagrisiko bis auf 13,50 Euro. Der Ausblick des Südzucker-Vorstands sieht für das laufende Jahr Erlöse zwischen 6,4 und 6,6 Mrd. Euro sowie ein operatives Ergebnis in einem Korridor von 250 bis 350 Mio. Euro vor. Zum Vergleich: 2015/16 kam Südzucker auf einen Betriebsgewinn von 241 Mio. Euro. „Wesentlicher Treiber wird der Ergebnisanstieg im Segment Zucker sein. In den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies wird nach dem Rekordjahr 2015/16 jeweils mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Im Segment Frucht erwarten wir einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr“, heißt es im aktuellen Geschäftsbericht. Um den Kapitalmarkt positiv zu überraschen, müsste Südzucker in der laufenden Abrechnungsperiode die aktuelle Konsensschätzung der Analysten von rund 290 Mio. Euro überbieten. Ausreichend Luft bietet der Ausblick des Managements – allerdings in beide Richtungen. Nicht zu unterschätzen, sind außerdem die drohenden Schadenersatzklagen von Lebensmittelherstellern im Zuge des Zuckerkartells. Die Eintrittswahrscheinlichkeit hierfür stuft Südzucker im Geschäftsbericht mit „mittel“ ein. Die möglichen finanziellen Auswirkungen allerdings als „hoch“. Derweil sind die Rückstellungen für entsprechende Prozesse und Risikovorsorge mit 153,7 Mio. Euro dotiert. Bleibt abzuwarten, welches Volumen tatsächlich auf die Mannheimer zurollt. Aus charttechnischer Sicht hat sich die Lage nach dem Absturz vom Jahresanfang zwar wieder massiv aufgehellt. Sicherheit gibt das allerdings nicht. Zu häufig ging es in den vergangenen Quartalen mit dem Kurs ausgerechnet dann wieder bergab, wenn sich die ohnehin leidgeplagten Anleger gerade auf bessere Zeiten eingestellt haben.



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18. Mai, 2016

Da gibt es gar kein Vertun: Ohne die Finanzkraft von Johannes Mohn, der früher bei Bertelsmann in diversen Führungspositionen tätig war, würde es Seven Principles so nicht mehr geben. Auch bei der jüngsten Kapitalerhöhung Ende 2015, die rund 13 Mio. Euro einbrachte, hat Mohn nochmals kräftig in den Kölner IT-Dienstleister investiert. In sicherem Fahrwasser ist Seven Principles zwar immer noch nicht, doch die Bilanz sieht längst nicht mehr so gruselig aus wie vor einem Jahr. Momentan macht das Eigenkapital knapp 13 Prozent der Bilanzsumme aus. Die Netto-Liquidität erreicht etwa 4,3 Mio. Euro. In die richtige Richtung bewegen sich auch die Ergebnisgrößen des ersten Quartals, wenngleich das Ergebnis vor Zinsen Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit minus 474.000 Euro noch immer tiefrot ist. Allerdings – und das ist die gute Nachricht – in der entsprechenden Vorjahresperiode kam „7P“ noch auf ein EBITDA von minus 3,702 Mio. Euro. Unterm Strich schlossen die Kölner die ersten drei Monate 2016 mit einem Fehlbetrag von 884.000 Euro ab – nach einem Verlust von 4,369 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2015. Insgesamt bestätigte Alleinvorstand Joseph Kronfli seinen bisherigen Ausblick für 2016, wonach bei Erlösen von mehr als 85 Mio. Euro (Vorjahr: 83,023 Mio. Euro) mit einem „negativen Ergebnis im niedrigen einstelligen Millionenbereich“ zu rechnen ist. Inhaltlich fokussiert sich das Unternehmen auf die Sektoren Telekommunikation, Automotive, Energie sowie Verkehr, Transport und Logistik. Potenzial verspricht dabei insbesondere die Digitalisierung der Geschäftsmodelle in diesen Branchen. Allerdings adressiert eine ganze Armada von IT-Unternehmen, die häufig auch noch sehr viel größer sind als Seven Principles, diesen ausgewählten Kundenkreis. Immerhin: Ein Blick auf den Chart der vergangenen Wochen zeigt, dass die Börsianer durchaus Hoffnung auf den Turnaround haben. Die Marktkapitalisierung des Small Caps beträgt zurzeit 24,28 Mio. Euro. Bezogen auf die Umsatzerlöse für 2016 ist das ein sehr niedriger Wert. Was letztlich zählt, sind aber die Ergebnisse. Und hier müssen die Investoren noch einige Quartale mit Miesen überstehen. Mit nennenswerten Überschüssen – in diesem Fall 2,1 Mio. Euro – rechnen die Analysten von SMC Research erst ab 2018. Trotzdem: Als Turnaroundstory hat die Aktie durchaus Charme, zumal kaum jemand den Titel auf dem Radar hat. SMC veranschlagt den fairen Wert auf immerhin 9,80 Euro je Anteilschein. Das entspricht einem Potenzial von mehr als 50 Prozent. Doch Vorsicht: Ein Selbstgänger ist die Aktie noch längst nicht. Mehr Klarheit werden erst die kommenden Quartale bringen. Wer jetzt bereits einsteigen will, muss also eine gehörige Portion Risikobereitschaft mitbringen.


bet-at-home.com positioniert sich mit voller Wucht als attraktiver Dividendenwert. Nachdem die Linzer auf der Hauptversammlung am 18. Mai 2016 einer von 1,20 auf 4,50 Euro je Aktie erhöhte Gewinnbeteiligung für 2015 zugestimmt haben (die Auszahlung erfolgt am 19. Mai), setzt bet-at-home.com Der Onlinewettspezialist gleich das nächste Ausrufezeichen: Sofern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht gravierend ändern, stellt das Unternehmen bereits jetzt eine Dividende von insgesamt 10 bis 15 Euro je Aktie für 2016 in Aussicht. „Der Gesamtbetrag wird eine ordentliche Dividende, sowie eine Sonderdividende enthalten.  Die Sonderdividende soll der bisher guten Gesamtentwicklung und den im laufenden Geschäft über mehrere Jahre aufgebauten liquiden Mittel im Interesse der Aktionäre Rechnung tragen“, heißt es offiziell. Bezogen auf den Mittelwert von 12,50 Euro und den gegenwärtigen Aktienkurs von 132,30 Euro käme der Anteilschein damit auf eine satte Rendite von fast 9,5 Prozent. Damit nicht genug des Feuerwerks an Investor-Relations-Maßnahmen: „Zeitnah“ soll die ebenfalls auf der HV beschlossene Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 umgesetzt werden. Dadurch würde sich der Aktienkurs rein rechnerisch halbieren. Gleichzeitig hätten Anleger aber auch die doppelte Stückzahl im Depot. Angesichts des mittlerweile dreistelligen Kursniveaus könnte dieser „Psychotrick“durchaus Wirkung zeigen. Wichtig zu wissen: Nach der Umsetzung der Kapitalmaßnahmen wird die aktualisierte Dividendenvorschau für 2016 dann entsprechend auf 5,00 bis 7,50 Euro je Aktie lauten. Darüber hinaus bekräftigte das Management nochmal die Absicht, im laufenden Jahr ein Upgrade vom Entry Standard in den Prime Standard umzusetzen. Leser von boersengefluester.de erfuhren sehr frühzeitig und exklusiv von den Planungen für den Segmentwechsel. Vorstandschef Franz Ömer deutete diesen Schritt bereits im September 2015 gegenüber boersengefluester.de an (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Summa summarum könnte es momentan kaum besser laufen für die Aktionäre von bet-at-home.com. Umgekehrt heißt das aber auch, dass es immer schwieriger wird, die Erwartungshaltung der Investoren zu toppen. Trotzdem: Momentan bleiben wir bei unserer Kaufen-Einschätzung, zumal die fundamentale Bewertung der bet-at-home.com-Aktie auch nach einem Kursanstieg von gut 180  Prozent in den vergangenen zwei Jahren noch immer sehr geerdet ist.


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17. Mai, 2016

In das unliebsame Penny-Stock-Terrain ist der Aktienkurs von Curasan zuletzt abgedriftet. Dabei zeichnete Vorstandschef Michael Schlenk auf der DVFA-Frühjahrskonferenz unterm Strich ein recht zuversichtliches Bild für die weiteren Perspektiven des Anbieters von Knochenaufbaumaterialien. Für das Gesamtjahr geht die Gesellschaft offiziell von Erlösen zwischen 6,7 und 7,1 Mio. Euro. „Wir glauben jedoch, mehr schaffen zu können“, sagt Schlenk. Unterm Strich wird aber vermutlich dennoch ein Verlust von 1,5 bis 1,9 Mio. Euro anfallen. Den Turnaround stellt der Manager für Ende 2017 in Aussicht. Mut macht derweil die kürzlich von dem chinesischen Investor Yinan Xiong gezeichnete 10-Prozent-Kapitalerhöhung zu 1,20 Euro je Aktie, die insgesamt rund 1,1 Mio. Euro in die Kassen spülte. Dem Vernehmen nach arbeitet Curasan bereits seit vielen Jahren mit Herrn Yinan Xiong zusammen. Der wiederum will durch sein Engagement bei Curasan sicherstellen, dass er als Vertriebspartner im Orthopädiebereich in China berücksichtigt wird. Überhaupt genießt das Thema Internationalität hohe Bedeutung: „Deutschland ist noch unser Sorgenkind. Die internationalen Märkte springen dafür aber gut an“, sagt Schlenk. Insbesondere die USA und China sind die Hoffnungsträger. Details zur weiteren Markterschließung werden die Hessen in den kommenden Wochen verraten. Summa summarum bleibt der Micro Cap eine heiße Wette. Die Marktkapitalsierung beträgt gerade einmal 10,1 Mio. Euro. Mit Sicht auf zwölf Monate könnte sich ein Engagement aber durchaus zweistellig lohnen. Die Analysten von Montega siedeln das Kursziel in ihrer Studie zu den Q1-Zahlen weiterhin bei 1,20 Euro an. Wer den Titel im Depot hat, sollte nach Auffassung von boersengefluester.de engagiert bleiben.


Eine sehr ansprechende Performance legt zurzeit unsere Dauerempfehlung secunet Security Networks hin. Seit der jüngsten Besprechung Anfang Mai zur Vorlage der Q1-Zahlen (zu dem boersengefluester.de-Beitrag kommen Sie HIER) hat der Anteilschein des IT-Sicherheitsausrüsters nochmal um mehr als sieben Prozent an Wert gewonnen. Dabei haben die Essener auf der Hauptversammlung (HV) am 12. Mai 2016 eine Dividende von 0,34 Euro je Anteilschein beschlossen, die am Tag nach der HV ausgezahlt – und somit auch vom Aktienkurs abgezogen – wurde. Die Tagesordnungspunkte selbst wurden auf der HV in Essen allesamt mit 99,99 bzw. 100 Prozent abgesegnet. Kein Wunder: Annähernd 79 Prozent der Stimmen hält Giesecke & Devrient. Im Streubesitz befinden sich gerade einmal 10,38 Prozent der Anteile. Erwartungsgemäß betätigte das Management auf der Aktionärsversammlung die bisherige Prognose für 2016, wonach Umsatz und operative Marge „in etwa auf dem Niveau des Vorjahrs“ liegen sollen – bereinigt um die Sondereffekte aus dem ungewöhnliche guten Jahresschlussgeschäft 2015. Die secunet-Aktie sieht auf den ersten Blick relativ hoch bewertet aus, dafür erhalten Investoren aber auch ein kerngesundes Unternehmen mit erfahrenem Management und prima Wachstumsperspektiven. Boersengefluester.de bestätigt daher die Einschätzung „Kaufen“. Allerdings würde es uns auch nicht wundern, wenn der Small Cap  auf dem deutlich erhöhten Niveau demnächst erst einmal eine Pause einlegt.



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12. Mai, 2016

Keine Frage: Das in der Druckweiterverarbeitung tätige Unternehmen Gämmerler hat das 2015er-Ergebnis der Beteiligungsgesellschaft Blue Cap in Mitleidenschaft gezogen. Dennoch zeigte sich Vorstandschef Hannspeter Schubert auf der DVFA-Frühjahrskonferenz in Frankfurt entspannt und sprach von einer „sehr anständigen Quote“ für 2015. Konkret: Bei Erlösen von 79,8 Mio. Euro gab das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,1 auf 3,4 Mio. Euro nach. Doch bereits für das laufende Jahr plant Schubert mit Umsätzen nördlich von 100 Mio. Euro und einem deutlichen EBIT-Zuwachs auf 5,7 Mio. Euro. Auch in Sachen Zukäufe schürt der Manager die Fantasie: „Wir sind im Moment höchst liquide – auch für weitere Akquisitionen.“ Interessant zu werden, verspricht insbesondere die Entwicklung bei der Anfang des Jahres zugekauften Gold- und Silberscheideanstalt Carl Schaefer. Dem Vernehmen nach will die Gesellschaft künftig auch Produkte für den Investmentmarkt entwickeln. Noch lässt sich Schubert nicht in die Karten gucken – klassische Goldbarren werden es aber nicht sein. Neben der operativen Entwicklung der Töchter, gilt Blue Cap auch als Substanzwert. Grund: Die Münchner legen Wert darauf, dass die Beteiligungen auf eigenem Grundbesitz produzieren. Auf 30 bis 35 Mio. Euro beziffert Schubert den aktuellen Marktwert der Immobilienstandorte. Den gegenwärtigen Aktienkurs von 5,50 Euro nennt er nicht gerade einen „Wunschkurs“ und sieht folgerichtig noch Potenzial nach oben. Zudem will Schubert möglich rasch dividendenfähig werden. Allerdings darf eine mögliche Ausschüttung nicht das Wachstum der Gesellschaft einschränken. Auf dem aktuellen Niveau sieht boersengefluester.de eine passable Chance-Risiko-Relation für den Entry-Standard-Titel. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 21,9 Mio. Euro – bei einem Streubesitzanteil von 55 Prozent. Testierte Zahlen für 2015 liegen allerdings noch nicht vor. Die Aktie ist eine Alternative zu bekannten Unternehmen wie Indus Holding, Gesco oder auch MBB.


Zwischen 14 und 15 Euro scheint sich die Notiz der Beteiligungsgesellschaft mutares allmählich zu stabilisieren. Rückendeckung liefert das operative Geschäft. Die Zahlen zum Auftaktquartal 2016 lagen mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,4 Mio. Euro jedenfalls im Rahmen der Erwartungen der Analysten von Hauck & Aufhäuser. Für das Gesamtjahr rechnet das Management mit einem weiteren Rekordjahr. Zunächst einmal werden die Anleger aber vermutlich auf die Hauptversammlung am 3. Juni 2016 schielen. Immerhin haben die Münchner eine Ausschüttung von 0,60 Euro (Vorjahr: 0,78 Euro) je Aktie auf die Agenda gesetzt. Damit kommt der Titel auf eine vorzeigbare Brutto-Rendite von vier Prozent. Gut möglich, dass in den kommenden Tagen der ein oder andere Dividendenjäger auf den Titel aufspringt. Mutares ist eine Alternative zu Aktien wie Aurelius oder Bavaria Industries Group. Allerdings sollten Investoren bei Mutares eine größere Portion Risikobereitschaft mitbringen. Der Börsenwert erreicht zurzeit 232,2 Mio. Euro. Gelistet ist das Papier im Entry Standard. Den Net Asset Value (NAV) hatte der Mutares-Vorstand zuletzt mit 22,79 Euro je Aktie angegeben. Hauck & Aufhäuser siedelt das Kursziel unverändert bei 23 Euro – also auf Höhe des NAV – an. Aktuelle Notiz: 15 Euro.




09. Mai, 2016

Der positive Nachrichtenfluss bei Verona Pharma hält an. Nachdem das auf COPD (Raucherhusten) und Asthma spezialisierte Biotechunternehmen Mitte März bereits ermutigende Ergebnisse hinsichtlich der Dosisfindung für das Präparat RPL554 vermelden konnte, gibt es nun Neuigkeiten in Sachen Wirksamkeit: Demnach wurde im Rahmen einer klinischen Phase-IIa-Studie nachgewiesen, dass bei Patienten, die zerstäubtes RPL554 zusätzlich zu den Standardwirkstoffen Salbutamol oder Ipratropiumbromid verabreicht bekommen hatten, eine „hochsignifikante sowie klinisch bedeutsame zusätzliche bronchienerweiternde Wirkung von mehr als 60 Prozent“ eingetreten ist. „Das Ergebnis legt nahe, dass die Behandlung mit RPL554 Kurzatmigkeit reduzieren kann, eines der Hauptsymptome von COPD“, heißt es weiter. Jan-Anders Karlsson, CEO von Verona Pharma betont, dass damit die erforderlichen Daten vorliegen, um ein klinisches Phase-IIb-Programm vorantreiben und spricht von einem „Multi-Milliarden-Dollar-Markt“, den Verona Pharma adressiert. Noch gibt es zwar viele Hürden für Verona Pharma zu überwinden. Aber immerhin: Bislang hat die Gesellschaft die boersengefluester.de in Aussicht gestellten Studienfortschritte allesamt eingelöst. Wir bleiben daher bei der „Kaufen“-Einschätzung. Der Titel eignet sich aber nur für sehr risikobereite Investoren. Letztlich ist Verona Pharma eine „Ein-Produkt-Company“. Sollte es RPL554 tatsächlich bis zur Auslizensierung schaffen, winken enorme Gewinne. Im umgekehrten Fall müssten die Investoren vermutlich einen annähernden Totalverlust einkalkulieren. Das ist nicht jedermann Sache – aber eben typisch Biotech. Kapitalisiert ist Verona Pharma zurzeit mit umgerechnet knapp 45,5 Mio. Euro. Testierte Zahlen für 2015 liegen noch nicht vor. Nach vorläufigen Berechnungen weitete das Unternehmen den Verlust im Vorjahr von umgerechnet 3,58 auf 11,26 Mio. Euro aus. Die Cash-Reserven lagen bei gut 4,4 Mio. Euro. Weitere Informationen zu Verona Pharma von boersengefluester.de finden Sie HIER. Die Analysten von GBC sehen die jüngste Entwicklung ebenfalls positiv und geben ein Kursziel von 0,15 Euro aus. Die bisherige Einschätzung „Kaufen“ haben Sie ebenfalls bestätigt.


Pantaleon Entertainment hat mit den vorläufigen Zahlen für 2015 die eigenen Erwartungen „deutlich übertroffen“, wie es heißt. Demnach erzielte das Medienunternehmen auf Konzernebene ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 8,8 Mio. Euro – nach einem Verlust von 0,3 Mio. Euro im Jahr zuvor. „Wir können mit dem bisher Erreichten sehr zufrieden sein. Aber wir stehen erst am Anfang einer spannenden Reise”, sagt Vorstand Dan Maag. Das komplette Zahlenwerk wird Pantaleon am 17. Junis 2016 vorlegen. Derweil hängt  der Aktienkurs noch immer in einem Seitwärtstrend fest. Boersengefluester.de ist jedoch zuversichtlich, dass die Notiz bald wieder Fahrt aufnimmt. Operativ befindet sich die Gesellschaft auf Kurs und mit der Präsentation der Konzernzahlen im Sommer erhöht sich auch die Transparenz für Investoren deutlich. „Der Start in das Geschäftsjahr 2016 war von zahlreichen positiven Entwicklungen geprägt. Mit dem Launch von Pantaflix im Sommer sind wir nun kurz davor, die nächste Wachstumsstufe zu starten“, sagt Maag. Insbesondere die Streamlingplattform Pantaflix gilt als großer Hoffnungsträger für Pantaleon. SMC Research hatte die Coverage der Pantaleon-Aktie Mitte März mit einem Kursziel von 94,50 Euro aufgenommen. Aktuelle Notiz: 58 Euro.






06. Mai, 2016

Auf positive Resonanz bei den Investoren stößt die Telefonkonferenz von co.don anlässlich der Vorlage des Geschäftsberichts 2015. Immerhin hat die Aktie des Anbieters von Biopharmazeutika zur Behandlung von regenerativen Gelenkknorpel‐ und Bandscheibendefekten seit der Präsentation um fast zehn Prozent auf nun 3,14 Euro an Wert gewonnen. Vorstand Dirk Hessel hat in den vergangenen Monaten kräftig in den Vertrieb investiert und das in Deutschland bereits erhältliche Knorpelpräparat co.don chondrotransplant damit spürbar bekannter gemacht. Das zahlt sich aus: Von Januar bis Ende März 2016 kletterten die Erlöse überraschend deutlich um mehr als 23 Prozent auf 1,635 Mio. Euro. „Wir sind auf dem richtigen Pfad. Das erste Quartal ist wahnsinnig gut gelaufen“, sagt Hessel. Auf das Jahr hochrechnen, möchte der Manager diese Zahlen allerdings noch nicht: „Wir kalkulieren bewusst vorsichtig.“ Aufgrund der weiter anfallenden Aufwendungen für die klinischen Studien, um chondrotransplant – vermutlich ab Ende 2017 – auch EU-weit vertreiben zu können, wird co.don vorerst ohnehin in der Verlustzone bleiben. Zur Einordnung: 2015 fiel ein Fehlbetrag von 2,87 Mio. Euro an. Ziel des Unternehmens aus Teltow in Brandenburg ist es, dieses Minus nach Möglichkeit zumindest nicht auszuweiten. Nach der jüngsten Kapitalerhöhung vom Herbst 2015 – mit einem Mittelzufluss von brutto knapp 5 Mio. Euro – sieht Hessel co.don durchfinanziert. Weitere Kapitalmaßnahmen sind nicht geplant. Eine Ausnahme würde der Manager aber machen, wenn ein strategischer Investor anklopfen würde. Boersengefluester.de hat in den vergangenen Monaten regelmäßig über co.don berichtet. Operativ macht die Gesellschaft gute Fortschritte und auch die Visibilität auf dem Kapitalmarkt hat sich in der Zwischenzeit deutlich erhöht. Hessel präsentiert auf Small-Cap-Konferenzen und auch die Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren war früher so nicht üblich bei co.don. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit knapp 51 Mio. Euro. Die Analysten von Warburg Research halten ein Niveau von 71 Mio. Euro – entsprechend 4,40 Euro je Aktie – für angemessen. Insgesamt bleibt der Titel ein aussichtsreiches Langfristinvestment. Ein Risikofaktor bleiben negative Studienergebnisse. Allerdings halten wir diese Gefahr für vergleichsweise limitiert, denn in Deutschland wird das Produkt ja bereits vertrieben.


Noch hält sich die Zuversicht der Anleger für die Muehlhan-Aktie in Grenzen. Aber immerhin: Nachdem der Small Cap 2015 um rund ein Drittel an Wert verloren hatte, stabilisiert sich der Kurs des Anbieters von Korrosionsschutzlösungen im laufenden Jahr zusehends. Untermauert wird diese Entwicklung durch die Zahlen zum Auftaktviertel 2016: Demnach kamen die Hamburger auf ein Erlösplus von 7,2 Prozent auf 59,3 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte von minus 0,1 auf plus 1,1 Mio. Euro. „Damit liegen die Ergebnisse im gewöhnlich eher schwachen ersten Quartal oberhalb der Erwartungen“, betont Muehlhan. Den Ausblick für das Gesamtjahr hat die Gesellschaft bestätigt. Demnach ist bei konstanten Erlösen – 2015 setzte Muehlhan knapp 239 Mio. Euro um – mit einem EBIT zwischen 5,0 und 7,0 Mio. Euro zu rechnen. Boersengefluester.de kalkuliert hier zurzeit mit einem EBIT von 6,55 Mio. Euro. Positiv ist, dass zur Hauptversammlung am 24. Mai 2016 im Hafen-Klub Hamburg nach fünf Nullrunden in Folge die Ausschüttung einer Dividende auf der Agenda steht: 4 Cent pro Aktie gibt es, was – bezogen auf den aktuellen Kurs von 1,83 Euro – auf eine Rendite von brutto annähernd 2,2 Prozent hinausläuft. Wir bleiben bei unserer Einschätzung “Kaufen”. Eine ausführliche Einschätzung von boersengefluester.de (von Anfang April 2016) zur Bewertung der Muehlhan-Aktie finden Sie unter diesem LINK.


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04. Mai, 2016

Die Kapitalerhöhung von Eyemaxx Real Estate schreitet voran: Den Bezugskurs für die bis zu 779.948 jungen Aktien hat der Projektentwickler von kleineren Einkaufszentren sowie Wohn- und Pflegeimmobilien auf 6,00 Euro pro Stück festgelegt. Dieser Preis liegt im Rahmen unserer Erwartungen. Die Zeichnungsfrist lauft noch bis zum 10. Mai 2016. Maximal könnten dem Unternehmen aus Österreich brutto knapp 4,68 Mio. Euro frisches Eigenkapital zufließen. „Die Mittel aus der Transaktion dienen vorrangig der Finanzierung von Immobilienprojekten in den Bereichen Wohnen, Pflege und Gewerbe in Deutschland und Österreich“, heißt es offiziell. Nägel mit Köpfen hat Eyemaxx-Vorstand und Großaktionär Michael Müller bereits hinsichtlich eines der in Aussicht gestellten Projekte gemacht. So wurde Ende April der Grundstückskaufvertrag für das größte Vorhaben der Firmengeschichte unterschrieben. Das 20.000 Quadratmeter große Vorhaben „Postquadrat“ direkt am Mannheimer Hauptbahnhof hat ein Volumen von insgesamt rund 160 Mio. Euro. Der Baubeginn ist für das dritte Quartal 2016 vorsehen, 2019 soll das Areal fertig sein. Joint-Venture-Partner soll dem Vernehmen nach der ehemalige Conwert-Vorstandsvorsitzender Johann Kowar sein. Interessant aus Börsensicht wird, wie sich der Streubesitz künftig entwickeln wird. Momentan befinden sich 40 Prozent der 3.509.772 Aktien im Freefloat. Die restlichen Stücke hält CEO Müller. Dem Vernehmen nach nimmt Müller an der Kapitalerhöhung teil und will „auch nach der Umsetzung der Transaktion Mehrheitsaktionär der Gesellschaft bleiben“. Für dieses Ziel muss er aber gar nicht so tief in die Tasche greifen. Um selbst bei einer Vollplatzierung der Kapitalerhöhung oberhalb der 50-Prozent-Schwelle zu bleiben, bräuchte Müller theoretisch nur knapp 40.000 junge Aktien zu zeichnen. Seine Bezugsrechte reichen jedoch für fast 468.000 Anteilscheine. Wir sind also gespannt, wie sich die Anlegerstruktur künftig darstellen wird. Wichtig: Interessierte Aktionäre einen Überbezug anmelden, also mehr Anteile erwerben, als ihre regulären Bezugsrechte eigentlich hergeben. Dass Müller nicht unter die 50-Prozent-Schwelle gehen will, ist wohl keine große Überraschung. Trotzdem ist jeder Prozentpunkt zusätzlicher Streubesitz für die Handelsliquidität des Small Caps förderlich. Insgesamt sieht boersengefluester.de diese Barkapitalerhöhung positiv und rät engagierten Aktionären, ihre Bezugsrechte auszuüben. Mitte März hatte Eyemaxx über die Emission der – mit einem Kupon von 7,0 Prozent versehenen – Anleihe 2016/21 (WKN: A2AAKQ) bereits rund 15 Mio. Euro an zusätzlichem Fremdkapital eingeworben.


Mit einem Nettogewinn von gerade einmal 134 Euro und 9 Cent nach den ersten drei Monaten 2016 könnte nicht einmal eine Pommesbude über die Runden kommen. Bei SHS Viveon – das Unternehmen hat sich auf Software zur Prüfung von Kundenbeziehungen und Solvenz-Checks spezialisiert – wittern die Anleger jedoch Morgenluft. Immerhin mussten die Münchner im entsprechenden Vorjahresquartal 2015 noch einen Verlust von mehr als 261.000 Euro hinnehmen. Die Umstrukturierung von Vorstand Stefan Gilmozzi scheint also zu greifen, auch wenn der Prozess noch längst nicht abgeschlossen ist. Immerhin: Die Umsätze kamen im Auftaktviertel um 11,6 Prozent auf 6,915 Mio. Euro voran. Und das Ergebnis vor Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) drehte von minus 119.000 Euro auf plus 172.000 Euro. Die Chancen stehen also gar nicht mal so schlecht, dass SHS Viveon die Jahresziele – nach den vielen Enttäuschungen – endlich einmal wieder erreicht. Bislang sieht die Prognose für 2016 ein Erlösplus in einer Bandbreite von sechs bis zehn Prozent vor. Bei einem Vorjahreswert von 26,482 Mio. Euro läuft das auf Umsätze zwischen 28,07 und 29,13 Mio. Euro hinaus. Das EBITDA soll sich um mehr als 1 Mio. Euro verbessern. Demnach würde hier die Untergrenze für 2016 bei rund plus 770.000 Euro liegen. Angesichts eines positiven operativen Cashflows von fast genau 500.000 Euro und liquiden Mitteln von 3,74 Mio. Euro – bei Finanzverbindlichkeiten von 1,5 Mio. Euro – spricht Gilmozzi von einer „stabilen Substanz“ des Unternehmens. Die Marktkapitalisierung beträgt beim gegenwärtigen Kurs von 6,25 Euro gerade einmal 13,26 Mio. Euro. Momentan sieht sich boersengefluester.de in seiner Auffassung bestätigt, dass bei SHS Viveon zwar noch längst nicht wieder alles im Lot ist, der Titel aber trotzdem eine interessante Spekulation auf den wirtschaftlichen Umschwung ist.






02. Mai, 2016

Eine gehörige Enttäuschung sind die Jahreszahlen von United Labels. Statt des in Aussicht gestellten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 0,7 und 1,6 Mio. Euro, kam der Vermarkter von Comic-Lizenzthemen 2015 auf einen operativen Verlust von 878.000 Euro. Unterm Strich kam sogar ein stattlicher Verlust von mehr als 4,2 Mio. Euro heraus. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass rund 3,4 Mio. Euro Belastungen auf Sondereffekte – insbesondere Wertberichtigungen von latenten Steuern auf Verlustvorträge – zurückzuführen sind. Vorstandschef und Großaktionär Peter Boder räumt im Geschäftsbericht unumwunden ein: „Das abgelaufene Geschäftsjahr war insgesamt unter unseren Erwartungen.“ Vor allen Dingen die letzten beiden Monate 2015 liefen schlechter als gedacht. Immerhin: Hoffnung macht der kräftig erhöhte Auftragsbestand von 8,9 Mio. Euro. Insgesamt geht Boder für 2016 von einem Umsatzplus von 15 bis 23 Prozent und einem EBIT zwischen 0,6 und 1,5 Mio. Euro aus. Nach der neuerlichen Prognoseverfehlung ist es jedoch nur verständlich, dass die Investoren vorsichtig bleiben. Bemerkenswert ist, dass der Vertrag des bisherigen E-Commerce-Vorstands Albert Hirsch nicht verlängert wurde und der ehemalige buch.de-Manager – seit Januar 2012 war er Geschäftsführer des United-Labels-Tochter Elfen Service – zum 30. April 2016 bei den Münsteranern ausgeschieden ist. Wie geht es mit der Aktie weiter? Bewertungstechnisch ist United Labels uninteressant – eigentlich sogar überteuert. Die Marktkapitalisierung beträgt 21,1 Mio. Euro. Angesichts des deutlich negativen Zinsergebnisses rechnet boersengefluester.de für 2016 per saldo mit leicht roten Zahlen. Zudem ist das Unternehmen bilanziell schwach auf der Brust, bräuchte eigentlich eine Kapitalerhöhung. Die Eigenkapitalquote (bereinigt um Anteile Dritter) ist von 22,4 auf magere 9,1 Prozent gerutscht. Beim aktuellen Newsflow wäre die Ausgabe neuer Aktien aber ein kühnes Unterfangen. Allerdings wird noch immer darüber getuschelt, dass die Münsteraner dabei sind, sich mit einem anderen Unternehmen aus der Branche zu verstärken. Beinahe schon ein Dauerbrenner sind außerdem die Gerüchte um ein angebliches Kaufinteresse durch eine asiatische Company. Dabei wurde in der Small-Cap-Szene bislang immer über Bewertungen deutlich nördlich der aktuellen Notiz gesprochen. Ob diese Spekulation nach den zuletzt enttäuschenden Zahlen noch Bestand hat, ist allerdings offen. Eine gewisse Fantasie kommt unserer Meinung nach allerdings schon noch aus dieser Ecke, so dass wir als Anlageempfehlung zu einem schwachen „Halten“ kommen.


Mit nahender Hauptversammlung am 12. Mai 2016 kommt auch der Kurs von AdCapital merklich in Schwung. Kein Wunder: Trotz einer um 10 Cents auf 0,40 Euro je Aktie gekürzten Dividende, bringt es die aus der früheren Berliner Elektro hervorgegangene Industrieholding auf eine ungewöhnliche Rendite von 7,7 Prozent. Boersengefluester.de hatte lange Zeit nicht gedacht, dass AdCapital auch für 2015 eine derart attraktive Dividende zahlt. Immerhin mussten die Tuttlinger erhebliche Verluste des Spezialantriebsherstellers EW Hof schultern. Sollte die Sanierung des Unternehmens nicht gelingen, könnten 2016 weitere Belastungen von bis zu 4 Mio. Euro auf AdCapital zukommen. Grundsätzlich geht der Vorstand von AdCapital jedoch davon aus, 2016 ein „leicht verbessertes Jahresergebnis“ erzielen zu können. Zur Einordnung: Im Vorjahr kam das Unternehmen auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,93 Mio. Euro. Aufschlussreich ist der Hinweis von Vorstand Hans-Jürgen Döringer, dass AdCapital seine Finanzierungsstrategie anpassen wird. „Investitionserfordernisse und die bisherige Dividendenpolitik machen in Zukunft eine Finanzierung auch über externe Quellen notwendig. In Verbindung mit der hohen Eigenkapitalquote ist eine Veränderung der Finanzierungsstruktur aus unserer Sicht unkritisch und ermöglicht organische und eventuell sogar anorganische Wachstumsmöglichkeiten“, heißt es im Geschäftsbericht. Mehrheitsaktionär bei AdCapital ist der unter anderem auch bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle engagierte Günther Leibinger. Die Aktie eignet sich für Langfristanleger, die in erster Linie auf hohe Dividenden setzen und auch bei monatelangen Seitwärtsphasen nicht ungeduldig werden. Zurzeit notiert der relativ marktenge Small Cap leicht über Buchwert.


 


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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung