Ihre Kurznachrichten – September 2014

An dieser Stelle bieten wir Ihnen einen Überblick über die interessantesten Unternehmensnachrichten – vom Blue Chip bis zum Nebenwert. Boersengefluester.de fasst den Inhalt kompakt zusammen und gibt eine kurze Einschätzung. Damit sind Sie stets auf dem aktuellen Stand.

Kurznachrichten


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30. September, 2014

Mit der Vorlage des Geschäftsberichts für 2013/14 (per 30. Juni) hat B+S Banksysteme erstmals auch einen konkreten Ausblick für das laufende Wirtschaftsjahr präsentiert. Demnach rechnet das auf Standardsoftware für Banken spezialisierte Unternehmen mit Erlösen von rund 8,5 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von circa 1,2 Mio. Euro. Zur Einordnung: Für 2012/13 kam B+S – wie bereits Anfang September gemeldet – auf Einnahmen von 7,19 Mio. Euro und ein EBIT von 0,43 Mio. Euro. Avisiert hatte die Gesellschaft ursprünglich jedoch Umsätze in einer Spanne von 8,0 bis 8,5 Mio. Euro sowie eine operative Marge von 10 bis 15 Prozent, was auf ein EBIT zwischen 0,80 und 1,28 Mio. Euro hinausgelaufen wäre. Trotz der nicht gerade berauschenden Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr hat sich der Aktienkurs von B+S zuletzt prima entwickelt. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg war die Neuordnung im Aktionärskreis. So hat die Schweizer Gesellschaft Centralway das Paket von COR & FJA übernommen. An der Börse rückte B+S damit in den Kreis der Gesellschaften mit „Fintech-Fantasie“ auf. Boersengefluester.de hatte zuletzt regelmäßig über die Entwicklung berichtet. Der Ausblick für das laufende Jahr entspricht weitgehend unseren Erwartungen. Nach Abzug des Finanzergebnisses und der Steuerbelastung sollte die Firma mit wirtschaftlichem Sitz in München auf einen Nettogewinn von gut 0,6 Mio. Euro kommen – was einem Ergebnis je Aktie von rund 0,10 Euro entspricht. Für das Folgejahr geht boersengefluester.de von einer weiteren Ergebnisverbesserung aus. Damit kommt der Small Cap auf ein KGV von gerade einmal knapp zwölf. Eine Dividendenausschüttung dürfen die Anleger aber auch zur nächsten Hauptversammlung am 8. Januar 2015 nicht erwarten. Dennoch: Wir halten den Titel für eine interessante Investmentstory, selbst wenn der Börsenwert von 8,8 Mio. Euro extrem überschaubar ist.


Einen stattlichen Satz von 6,45 auf 7,33 Euro hat der Aktienkurs von SQS (Software Quality Systems) allein im September gemacht. In der Spitze zog die Notiz des auf Softwaretests spezialisierten Unternehmens sogar bis auf 7,81 Euro an. Auf diesem Niveau brachten es die Kölner auf eine Marktkapitalisierung von fast 239 Mio. Euro. Das ist etwas mehr als die im Vorjahr erzielten Umsatzerlöse. Doch SQS hat ambitionierte Wachstumsziele: Bis 2017 sollen die Erlöse die Marke von 500 Mio. Euro knacken. Nicht zuletzt durch den Einstieg beim indischen Softwaretester Thinksoft kommt SQS dem Ziel mit großen Schritten näher. Zum Halbjahr 2014 erzielt SQS Umsätze von 129,37 Mio. Euro und kam dabei auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,75 Mio. Euro. Unterm Strich blieben 2,60 Mio. Euro als Gewinn hängen. „Wir freuen uns sehr über unsere Performance in den ersten sechs Monaten dieses Jahres“, sagt Diederik Vos, Vorstandschef von SQS. Und Vos versprüht weiter Zuversicht: „Die starke Dynamik unseres ersten Geschäftshalbjahrs hat sich auch zu Beginn des zweiten Halbjahrs fortgesetzt.“ Boersengefluester.de hatte die Aktie des ersten deutschen Unternehmens mit Primärlisting in London am AIM (Alternative Investment Market) und gleichzeitiger Notierung im Frankfurter Freiverkehr bereits Mitte März 2014 vorgestellt (direkt zu dem Beitrag kommen Sie über diesen LINK). Seitdem hat die Aktie um rund 20 Prozent an Wert gewonnen. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Einschätzung: Mit Blick auf das 2015er-KGV von rund 19 auf Basis unserer eigenen Gewinnschätzungen sieht der Titel auf den ersten Blick zwar bereits recht hoch bewertet aus. Angesichts der Wachstumsgeschwindigkeit relativiert sich dieser Eindruck jedoch. SQS bietet eine knackige Investmentstory, von der hierzulande kaum jemand Notiz nimmt – noch nicht.


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29. September, 2014

Als goldrichtig hat sich unsere Kaufen-Einschätzung für die Muehlhan-Aktie nach der Präsentation von Vorstandschef Stefan Müller-Arends auf der SCC_ Small Cap Conference Anfang September in Frankfurt erwiesen (den Beitrag finden Sie unter diesem LINK). Seit dem hat die Notiz des Spezialisten für Oberflächenschutz in maritimen Umgebungen sowie Gerüst- und Stahlbau um gut 20 Prozent auf 2,90 Euro zugelegt. Und die Hamburger haben gute Nachrichten im Köcher. „Nach neun Monaten recht zufriedenstellender Geschäftsentwicklung zeichnet sich ab, dass wir mit unseren Jahreswerten voraussichtlich im oberen Bereich unserer bisherigen Prognose liegen werden und darüber hinaus sogar unsere Maximalerwartung ein Stück heraufsetzen können“, sagt Müller-Arends. Demnach setzt der Firmenlenker die Messlatte für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf eine Spanne von 5,0 bis 7,0 Mio. Euro herauf. Bislang lag die Bandbreite zwischen 3,5 und 6,5 Mio. Euro. Die Marktkapitalisierung von Muehlhan beträgt mittlerweile 56,55 Mio. Euro, was noch immer einem leichten Abschlag zum Buchwert entspricht. Dennoch: Das erste Kursziel von boersengefluester.de rückt nun in greifbare Nähe. Nun folgt die Kür. Da kommt die höhere EBIT-Prognose genau zur rechten Zeit. Wir bleiben daher bei unserer positiven Einschätzung zu dem Small Cap. Das neue Kursziel veranschlagen wir auf 3,50 Euro.


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26. September, 2014

Zu einem feinen Spezialwert mit toller Performance hat sich seit Ende 2011 die Aktie der Sektkellerei Schloss Wachenheim gemausert. Gelegentliche Kursrutsche, wie zuletzt Ende Juli, hat das Papier in der Regel schnell wieder wett gemacht. Sehen lassen können sich auch die von dem Schaumweinhersteller präsentierten Zahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 (per 30. Juni): Demnach erzielte die Gesellschaft bei einem Umsatzanstieg von 2,4 Prozent auf 314,24 Mio. Euro einen Überschuss von 16,39 Mio. Euro. Das entspricht einem stattlichen Plus von 36,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert. Das Ergebnis je Aktie zog von 1,23 auf 1,58 Euro an. Das sieht auf den ersten Blick beeindruckend aus, allerdings hängt der enorme Zuwachs zu einem wesentlichen Teil an einem steuerlichen Sondereffekt von 3,7 Mio. Euro. Hintergrund sind Abschreibungen auf Markenrechte in Ostmitteleuropa, die die Finanzgerichte nun doch steuerlich anerkannt haben. Im laufenden Jahr fällt dieser Faktor weg, so dass unterm Strich – obwohl der Vorstand ein operatives Ergebnis auf dem hohen Vorjahresniveau erwartet – mit einem Gewinnrückgang zu rechnen ist. Boersengefluester.de kalkuliert derzeit mit einem Ergebnis je Aktie für 2014/15 von 1,16 Euro. Kurzfristig dürften sich die Investoren aber eher mit dem Thema Dividende befassen. Für das vergangene Jahr legt Wachenheim 4 Cent drauf und schüttet 0,34 Euro je Aktie aus. Damit kommt das Papier auf eine Rendite von 2,4 Prozent. Das ist ok, aber auch nicht gerade hitverdächtig. Die Hauptversammlung findet am 27. November statt. Punkten kann der Titel schon eher mit dem KGV von rund elf und einem Abschlag von elf Prozent zu dem auf Basis der Methode von boersengefluester.de berechneten Buchwert. Insgesamt bleibt die Getränke-Aktie damit für uns ein klarer Kauf, auch wenn der Titel relativ markteng ist. Schade, dass attraktive Aktien wie die Sektkellerei Schloss Wachenheim derzeit so wenig Aufmerksamkeit bekommen und sich die Finanzmeute stattdessen fast komplett auf gehypte Internetgeschäftsmodelle stürzt.


Vier Jahre nach der Entlassung aus der Insolvenz wird der Börsenmantel von WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-Aktiengesellschaft wieder mit Leben gefüllt. Wie könnte es anders sein, wenn der Hamburger Kaufmann und WCM-Recke Karl Ehlerding im Aufsichtsrat sitzt: Es geht um das Thema Immobilien. Demnach hat WCM vier Gewerbeobjekte in Berlin, Bonn, Düsseldorf und Frankfurt zu einem Kaufpreis von rund 107 Mio. Euro gesichert. Eine weitere Immobilie in Bremerhaven soll via Sacheinlage in den Konsolidierungskreis einbezogen werden. Allerdings: Zum Halbjahr standen in der Bilanz nur gut 500.000 Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung. Das reicht nicht für einen Deal dieser Größenordnung. Daher will WCM 19 Mio. Euro über eine Barkapitalerhöhung einspielen. Der Rest soll über Banken finanziert werden. Ebenfalls klar:  Wenn Schlitzohren wie Ehlerding mit von der Partie sind, geht es meist auch um Verlustvorträge. Und hier kann WCM aus dem Vollen schöpfen. Sie belaufen sich auf rund 271 Mio. Euro Körperschaftsteuer sowie 250 Mio. Euro Gewerbesteuer. Das steuerliche Einlagekonto hat sogar ein Volumen von 1 Mrd. Euro. Sollte WCM tatsächlich einmal wieder Dividenden auskehren, wären sie also zunächst „steuerfrei“. An der Börse hat sich der Neustart von WCM erst ganz zaghaft herumgesprochen. Das könnte sich schon bald ändern. Am Montag, 29. September, wird das Unternehmen auf einer Pressekonferenz in Frankfurt über die weiteren Aktivitäten informieren. Offiziell heißt es: „Neue Strategie der WCM ist der Erwerb, Wertschöpfung durch aktives Asset Management und Handel von Core Plus und Value Add-Immobilien in A- und attraktiven B-Städten.“ Unter „Core Plus“ versteht man in der Regel bestehende und vermietete Immobilien mit kurzen Mietvertragslaufzeiten, um bei Neuvermietungen auf eine höhere Wertschöpfung zu kommen. Unter dem Oberbegriff „Value-Add“ werden Investitionen in spürbar unterbewerte Objekte mit dem Ziel der Renovierung verstanden. Insgesamt hält sich WCM damit viele Optionen offen. Nach dem jüngsten Kapitalschnitt im Verhältnis 1:20 befinden sich derzeit 14.441.269 Aktien im Umlauf. Demnach beträgt der Börsenwert des von 1998 bis 2005 sogar im MDAX gelisteten Unternehmens momentan rund 28 Mio. Euro. Boersengefluester.de nimmt die lange Zeit ausgesetzte Coverage der WCM ab sofort wieder auf. Doch Vorsicht: Es handelt sich bei dem Titel um eine ganz heiße Kiste.




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25. September, 2014

Mehrfach haben wir auf boersengefluester.de über IFA Hotel & Touristik sowie die im Raum stehende Kapitalerhöhung berichtet. Nun stehen die Konditionen endlich fest: Demnach will die Gesellschaft mit Sitz in Duisburg ihre jungen Aktien zu 4,72 Euro je Stück anbieten. Spekuliert wurde seit Wochen über eine Preisfindung, die nicht allzu weit vom Nennwert 2,60 Euro entfernt ist. Die aktuelle Notiz beträgt 7,40 Euro. Ganz abwegig war das Getuschel also nicht. Ende Mai 2014, als der Vorstand erstmals die Pläne zur Kapitalerhöhung lancierte, kostete der Anteilschein sogar noch mehr als 9 Euro. Am Bezugsrechtsverhältnis hat sich nichts geändert. IFA will das derzeit in 6.600.000 Aktien eingeteilte Kapital um bis zu 13.200.000 Papiere aufstocken, um damit Hotelneubauten zu finanzieren. Insgesamt könnten brutto bis zu 62,3 Mio. Euro zusammenkommen. Auf Basis der aktuellen Preise ergibt sich ein Wert des Bezugsrechts von 1,85 Euro. Offen ist, ob die Möglichkeit eines Überbezugs besteht. Insgesamt ist die Finanzierungsrunde ein ambitioniertes Vorhaben, mit dem scheinbar auch nicht alle Investorengruppen einverstanden sind. Auf der jüngsten Hauptversammlung  am 17. Juli 2014 bekamen die Kapitalerhöhungspläne zwar die Stimmen des spanischen Mehrheitsgesellschafters Lopesan. Der zweite Großaktionär, bei dem noch immer offen ist, um wen es sich eigentlich handelt, stimmte jedoch gegen die Maßnahme. 65,28 Prozent Ja-Stimmen vs 34,72 Prozent Nein-Stimmen lautete das offizielle Votum – bei einer Präsenz von 94,01 des gesamten Kapitals. Über die Bühne gehen soll die Kapitalerhöhung voraussichtlich vom 27. Oktober bis zum 9. November 2014. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es allerdings noch jede Menge Fragen: Ziehen alle Beteiligten mit oder kann Lopesan seine Beteiligungsquote indirekt massiv erhöhen? Und wer ist eigentlich der zweite Großaktionär? Für Privatanleger ist natürlich interessant, wie sich hier die Verhältnisse verschieben und ob der Small Cap dauerhaft gelistet bleibt. Offiziell befinden sich gerade einmal rund fünf Prozent der Anteile im Streubesitz. Boersengefluester.de rät dazu, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen und sich nicht billig abspeisen zu lassen. Die frühzeitige Ankündigung der Maßnahme ohne konkrete Fakten zu nennen, hat den Kurs bereits genug in Mitleidenschaft gezogen. Auf Basis der bisherigen Aktienstückzahl beträgt der Buchwert je Aktie 12,31 Euro. Das KGV bewegt sich klar im einstelligen Bereich.


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24. September, 2014

Auf dem mit Spannung erwarteten „Capital Markets Day 2014“ in Hamburg hat Nordex seine neue Langfristplanung vorgestellt. Demnach will der Windkraftanlagenhersteller bis 2017 auf Erlöse von rund 2 Mrd. Euro kommen und die operative Marge auf sieben bis acht Prozent hieven. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 140 bis 160 Mio. Euro hinauslaufen. Dem steht ein Börsenwert von gegenwärtig knapp 1.169 Mio. Euro entgegen. Auf Basis der mittleren Spanne wäre die TecDAX-Aktie dann also mit dem 7,8fachen des für 2017 erwarteten EBIT bewertet. Das sieht sehr fair aus, allerdings eben erst auf Basis für 2017. Noch offen ist, in welchem Tempo sich Nordex dem Margenziel annähern kann. Kein Zweifel besteht jedoch daran, dass Vorstandschef Jürgen Zeschky es nicht ernst meint: „Unser Fokus für die nächste Periode liegt ganz klar auf der Verbesserung der Profitabilität.“ Fazit boersengefluester.de: Mit den Planung bis 2017 hat Nordex die Latte auf eine anspruchsvolle Höhe gelegt. Die meisten Analysten dürften bislang vermutlich nicht ganz so zuversichtlich in ihren Berechnungen gewesen sein. Gut möglich, dass einige Experten nun ihre Kursziele leicht überarbeiten werden. Allerdings: Die erste Resonanz an der Börse war nicht gerade von Euphorie geprägt. Die Notiz von Nordex vermochte ihr Niveau von zurzeit knapp 14,50 Euro gerade einmal verteidigen. Kein Wunder: Schließlich gab es Spekulationen im Markt, wonach der Nordex-Vorstand den Capital Markets Day nutzen werde, um auch die Ziele für 2014 ein wenig nach oben zu schrauben. Davon war nun aber nicht die Rede. Auf Sechs-Monats-Sicht halten wir es dennoch für möglich, dass die Nordex-Aktie zurück bis an ihr Juni-Hoch von 17 Euro klettert. Folgerichtig bleibt die Einschätzung auf „Kaufen“.


In einer rund 1300 Wörter umfassenden Pressemitteilung gab Tonkens Agrar – ohne eine einzige Finanzkennzahl zu nennen – seinen Aktionären ein Update zur aktuellen Geschäftsentwicklung und den laufenden Aussichten. Demnach ist für das Wirtschaftsjahr 2013/14 (per Ende Juni) mit einem Ergebnis unter Vorjahr zu rechnen. Das ist allerdings keine Überraschung und deckt sich mit dem bisherigen Ausblick aus dem Sechs-Monats-Bericht. Gar nicht gut an kommt an der Börse allerdings, dass die Gesellschaft aus Sülzetal in Sachsen-Anhalt mit Blick auf die niedrigen Agrarpreise für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende Juni) von einer spürbaren Ergebnisbelastung ausgeht. Immerhin: Die zuletzt getätigten Investitionen in eine zweite Biogasanlage sowie die neue Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen werden für „positive Impulse“ sorgen. Zumindest bei der Biogasanlage werden sich die Effekte aber wohl noch in Grenzen halten, da Tonkens bislang nur „Teilmengen an Strom in das Netz einspeisen“ darf. Grund: „Der lokale Netzbetreiber hat die baulichen Voraussetzungen entgegen den vertraglichen Vereinbarungen noch nicht geschaffen.“ Per saldo sind die gegenläufigen Effekte für Anleger schwer abzuschätzen, daher auch die negative Kursreaktion auf die mit zu vielen Informationen über Weizen, Raps, Kartoffeln, Zwiebeln, Mais und Zuckerrüben gespickte Pressemitteilung. Was fehlt, sind konkrete Zahlen zu Umsatz und Ergebnisgrößen. Ende Oktober will Tonkens Agrar hier nachlegen. Der Aktienkurs befindet sich derweil in einem lupenreinen charttechnischen Abwärtstrend und steuert auf die Marke von 8 Euro zu. Das entspricht exakt der Höhe des von boersengefluester.de berechneten Buchwerts je Aktie. Es besteht also zumindest Hoffnung, dass der Notiz hier eine Stabilisierung gelingen könnte. Daher lautet auch unsere momentane Handlungsempfehlung: Halten.




 

22. September, 2014

Einen stattlichen Schwung nach oben vollzieht zurzeit die Notiz von B+S Banksysteme. Offensichtlich bekommt der neue Großaktionär – die Schweizer Centralway, vor allem bekannt durch die Banking-App Centralway numbrs – der Aktie deutlich besser als die vorherige Einbindung in den Beteiligungskreis des Versicherungsspezialisten COR & FJA. Boersengefluester.de hatte rechtzeitig auf die veränderte Konstellation und die damit einhergehende FinTech-Fantasie hingewiesen. Die scheint sich nun auch in weiteren Anlegerkreisen herumzusprechen. Immerhin halten die Schweizer mittlerweile 27,13 Prozent an B+S. Am Wochenende präsentierte B+S-Vorstandschef Wilhelm Berger zudem auf einer Investorenkonferenz am Chiemsee. Auch das könnte neue Käufer angelockt haben. Pluspunkte der B+S-Aktie sind laut den boersengefluester.de vorliegenden Unterlagen für ihn: „Moderate Bewertung, starke Margen und hohe Skalierbarkeit.“ Zudem machte der Manager mit einem kleineren Insiderkauf von 4.000 Aktien zu je 1,35 Euro von sich reden. Das sieht auf den ersten Blick nicht der Rede wert aus. Allerdings hatte Berger Anfang September seinen Bestand bereits um gut 74.000 Anteilscheine aufgestockt. Zurzeit kommt der Small Cap auf eine Marktkapitalisierung von 9,8 Mio. Euro. Das sieht sehr überschaubar aus. Allerdings überzeugte das Unternehmen in der Vergangenheit nicht unbedingt als Dynamikweltmeister bei den Geschäftszahlen. Immerhin: Für das laufende Geschäftsjahr dürften sich die Ergebnisse deutlich ansprechender zeigen. Das ist auch dringend notwendig, denn nur die FinTech-Fantasie dürfte den Kurs nicht dauerhaft tragen. Vorerst bleiben wir jedoch bei unserer Einschätzung: Kaufen.


Weiterhin mit „Kaufen“ und einem Kursziel von 8,70 Euro stufen die Analysten der Frankfurter BankM die Aktie von Easy Software ein. Aktuell kostet der Anteilschein gut 6,30 Euro. Das Kurspotenzial liegt damit bei deutlich mehr als einem Drittel. „Sollte Easy bis 2017 die angestrebte EBIT-Zielmarge (16 Prozent) nachhaltig erreichen, dürfte der Markt eine weitere Neubewertung der Aktie vornehmen“, betonen die Experten in ihrer Studie. Leser von boersengefluester.de  können sich die Analyse unter diesem LINK kostenlos herunterladen. Für Schlagzeilen hatte Easy Software kürzlich mit der Meldung gesorgt, dass Andreas Nowottka – ein Urgestein von Easy Software – „aus privaten Gründen“ aus dem Vorstand ausgeschieden sei. Über die genauen Hintergründe hat sich das Unternehmen bislang ausgeschwiegen. Auf der einen Tag nach der Demission stattgefundenen Fachtagung „EASY WORLD 2014“ in der Stadthalle Mülheim an der Ruhr war die Personalie aber natürlich ein Thema. Vorstand Willy Cremers, der die Geschäfte derzeit allein führt, spickte seine Rede nach Informationen von boersengefluester.de zwar mit vielen selbstkritischen Tönen. Unter dem Schlagwort „Currywurst statt Sushi“ mahnte er zum Beispiel mehr Bodenständigkeit und eine bessere Beziehung zum Partnernetzwerk an. Offenbar hatte der Spezialist für Archivierungslösungen in der Vergangenheit zu viele Großprojekte von Partnern an sich gezogen. Warum der alte Haudegen Nowottka sich aber tatsächlich zurückgezogen hat, erwähnte Cremers nicht. Gerüchten zufolge war der Abschied jedoch nicht ganz freiwillig. Die Analysten der BankM bleiben in diesem Punkt ohnehin gelassen: „Auch wenn aktuell kein Handlungsbedarf besteht, gehen wir davon aus, dass Easy zu groß ist, um durch einen Alleinvorstand geführt zu werden und der Vorstand daher mittelfristig wieder zwei Mitglieder zählen wird.“ Wichtiger für die Nebenwerteexperten ist, dass das Programm „Easy Fit 2017“ die gewünschten Ergebniseffekte zeigen wird. Boersengefluester.de hatte die Easy Aktie zuletzt Anfang März positiv besprochen. An unserer zuversichtlichen Einschätzung hat sich seit dem nichts Wesentliches geändert.


Die zahlreichen Interviews und Präsentationen von Eyemaxx-Gründer und Großaktionär Michael Müller anlässlich der neuerlichen Emission einer Anleihe haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Seit Anfang August erholt sich der Aktienkurs des österreichischen Projektentwicklers wieder und hat sich zurück an die Marke von 5,50 Euro geheftet. Stefan Scharff vom Frankfurter Analysehaus SRC hat sich die Aktie von Eyemaxx Real Estate jetzt nochmals vorgenommen und sein ambitioniertes Kursziel von 11,50 Euro bestätigt. Folgerichtig steht die Aktie bei dem Immobilienspezialisten auf „Kaufen“. Begründung: Eyemaxx hat mit seinen Neun-Monats-Zahlen die Erwartungen erfüllt und die Ziele für das Gesamtjahr bestätigt. Demnach kalkuliert Müller mit einer „deutlichen Steigerung“ des Konzernergebnisses von zuletzt 3,1 Mio. Euro. Zur Einordnung: SRC rechnet mit einem Anstieg auf 3,55 Mio. Euro. Das ist für SRC aber nur ein Zwischenschritt. Für 2014/15 (per 31. Oktober) kalkuliert Scharff mit einem Nettogewinn von 4,93 Mio. Euro, für das darauf folgende Geschäftsjahr rechnet er gar mit einem Anstieg auf 8,44 Mio. Euro. Zudem verweist der Analyst auf die positiven Effekte der laufenden Bond-Emission: „Hierdurch sollten der Gesellschaft bis zu 15 Mio. Euro an zusätzlichen Mitteln zufließen, die der schnellen Expansion des neuen zweiten Geschäftsbereichs zugute kommen. Erste Wohnimmobilienprojekte in Potsdam und in Wien mit insgesamt rund 230 Wohneinheiten beginnen in den nächsten Wochen.“ Bislang hatte sich Eyemaxx auf die Entwicklung von Einkaufszentren in mittelgroßen Städten mit Schwerpunkt Zentraleuropa konzentriert. Für boersengefluester.de ist das Papier derzeit eine Halten-Position.


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17. September, 2014

Als goldrichtig hat sich bislang unsere Entscheidung vom 1. September erwiesen, die Konsolidierungsphase bei Deag (Deutsche Entertainment AG) gelassen abzuwarten und die Aktie des Konzertveranstalters und Ticketspezialisten weiter zum Kauf zu empfehlen. Seit dem hat die Notiz um fast zwölf Prozent auf nun 6,46 Euro zugelegt. So teuer war die Aktie zuletzt im März 2002. Damals befand sich das Papier allerdings mitten im Sturzflug während des Platzens der New-Economy-Blase. Zur Erinnerung: Im März 2000 kostete die Deag-Aktie zeitweilig mehr als 41 Euro. Über die Gründe des jüngsten Kursschubs über die Hürde von 6 Euro lässt sich nur spekulieren: Die Halbjahreszahlen waren erwartungsgemäß kein Kracher. Dafür zeigte sich die Gesellschaft extrem zuversichtlich für das Jahresendgeschäft. Zudem präsentierte Finanzvorstand Christian Diekmann die Gesellschaft Anfang September auf der Small Cap Conference in Frankfurt. Das kann zusätzliches Interesse an dem Titel mobilisiert haben. Denkbar ist auch, dass ein größerer Verkaufsauftrag, der vorher auf den Kurs gedrückt hat, nun abgearbeitet ist. Womöglich hat die Beteiligungsgesellschaft Heliad Equity Partners ihren Bestand nochmals reduziert. In der ersten Jahreshälfte hatten die Frankfurter ihren Anteil bereits von knapp 30 Prozent auf rund zwölf Prozent verkleinert. Die jüngsten Kursziele der Analysten für die Deag-Aktie schwanken zwischen 7,50 Euro (DZ Bank) und 10,50 Euro (Hauck & Aufhäuser). Damit hat der Small Cap noch genügend Platz nach oben. Positiv gestimmt bleibt boersengefluester.de aber auch für den Anteilschein von Heliad. Hier nähert sich die Notiz mit Schwung dem Bereich von 5 Euro.


Erst vor fünf Monaten teilte ad pepper mit, dass die Gesellschaft ihr Online-Vermarktungsgeschäft in einer neuen Einheit unter der Marke „mediasquares“ gebündelt hat. Nun gibt es noch eine bessere Lösung für den bisherigen Verlustbringer: Das Unternehmen trennt sich komplett von dem Geschäft und veräußert den Bereich an das SDAX-Unternehmen Ströer Media. Als erste Rate kann ad pepper immerhin 0,4 Mio. Euro einstreichen. Beim Erreichen bestimmter Geschäftszahlen kann sich dieser Betrag bis April 2016 nochmals verdoppeln. Für den schon seit langer Zeit dahinsiechenden Aktienkurs sind das gute Nachrichten, die allerdings  weitgehend verpufft sind. Zu wenige Börsianer werfen noch einen regelmäßigen Blick auf den im Penny-Stock-Bereich notierenden Nebenwert. Dabei hat ad pepper einiges zu bieten: Das Unternehmen ist frei von Bankschulden und besitzt liquide Mittel und Wertpapiere in Höhe von 19,2 Mio. Euro – bei einer Marktkapitalisierung von 21,5 Mio. Euro. Zudem notiert das Papier leicht unter Buchwert. Boersengefluester.de stuft den Titel aufgrund der Neuigkeiten von Halten auf Kaufen herauf. Erstes Etappenziel ist der Sprung über die 1-Euro-Marke. Bis dahin ist es zwar nicht mehr weit. Psychologisch wäre das jedoch ein wichtiger Schritt. Mit Sicht auf sechs Monate taxieren wir das Kursziel dann auf 1,20 Euro, auch wenn das operative Geschäft noch immer nicht den gewünschten Schwung angenommen hat. Entscheidend für ad pepper ist regelmäßig das vierte Quartal.


Volltreffer! Nur acht Tage „unserem Delisting-Screening“ (zu dem Beitrag kommen Sie HIER) kündigt Primion Technology tatsächlich ein Delisting der eigenen Aktie an. Damit geht der unsägliche Aderlass auf dem heimischen Kurszettel weiter. „Der Vorstand wird den Antrag auf Widerruf der Zulassung in Kürze bei der Frankfurter Wertpapierbörse stellen“, heißt es offiziell. Primion ist ein Anbieter von Produkten, die etwa zur Zutrittskontrolle, der Zeiterfassung oder der Videoüberwachung eingesetzt werden. Die Gesellschaft erhielt 2008 ein erstes Übernahmeangebot von Azkoyen. Die Spanier stellen unter anderem Zigaretten- und Getränkeautomaten her. Zuletzt hielt Azkoyen 90,5 Prozent der Primion-Aktien. Der Börsengang von Primion erfolgte im Februar 2006 zu 14,50 Euro. Aktuell kostet das Papier gut 4 Euro. Eine Erfolgsgeschichte für Anleger sieht anders aus. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt 22,7 Mio. Euro. Wer den Titel noch im Depot hat, sollte sich besser von dem Papier trennen – auch wenn der Buchwert nur rund elf Prozent über der aktuellen Notiz liegt. Eine Komplettübersicht von boersengefluester.de mit allen bislang angekündigten und teilweise auch schon umgesetzten Delistings finden Sie HIER.




 

16. September, 2014

Diese Meldung hat wirklich Unterhaltungswert. „BVB erhält offenbar neuen Großaktionär“, hieß es kurzfristig in großen Lettern auf einer prominenten deutschen Finanzwebseite. Demnach ist das Frankfurter Bankhaus Close Brothers Seydler mit einem Anteil von 26,58 Prozent zum größten Anteilseigner von Borussia Dortmund aufgeschwungen. „Woher das Aktienpaket stammt, ist bisher unklar“, heißt es in dem Beitrag wörtlich. Nun, das Rätsel um den vermeintlichen neuen Großaktionär lässt sich schnell auflösen. Close Brothers Seydler fungierte bei der jüngsten Kapitalerhöhung als Koordinator. Im Zuge dieser Tätigkeit werden die jungen Aktien quasi über die Zwischenstation Close Brothers Seydler an die Zeichner weitergeleitet. Ein ganz normaler Vorgang. Keinesfalls ist es so,  dass ein ominöser neuer Großaktionär beim BVB aufgetaucht ist – wäre ja auch extrem komisch. Es bleibt also bei der bisherigen Sachlage. Evonik Industries ist zurzeit der größte Anteilseigner des im SDAX notierten Fußballclubs.


Dichtes Gedränge an der DAX-Spitze: Nach der zuletzt starken Performance ist der Pharmakonzern Bayer mit einem Börsenwert von 88,069 Mrd. Euro zurzeit wieder das wertvollste börsennotierte deutsche Unternehmen. Auf dem zweiten Platz folgt Siemens mit einer Marktkapitalisierung von 85,880 Mrd. Euro. Der langjährige Spitzenreiter Volkswagen kommt derzeit auf einen gesamten Wert (Stämme plus Vorzüge) von „nur“ noch 81,137 Mrd. Euro. Grund: In den vergangenen drei Monaten ist die Vorzugsaktie von VW um rund zehn Prozent zurückgefallen. Auf den weiteren Rängen folgen nach Berechnungen von boersengefluester.de  SAP mit einem Wert von 73,538 Mrd. Euro sowie der Chemiekonzern BASF mit 70,727 Mrd. Euro Kapitalisierung. Am unteren Ende tummeln sich unverändert Lanxess (4,384 Mrd. Euro), K+S (4,679 Mrd. Euro) sowie die Lufthansa (6,679 Mrd. Euro). Zum Vergleich: Der immer wieder als DAX-Kandidat gehandelte – zuletzt aber erneut gescheiterte – Medienkonzern ProSiebenSat.1 bringt 7,208 Mrd. Euro auf die Waagschale. Maßgeblich für die Berechnung der DAX-Platzierung ist, neben dem Handelsumsatz, aber nur der Teil der Papiere, der dem Streubesitz zuzurechnen ist. Und hier schneiden K+S und Lanxess einfach besser ab.


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15. September, 2014

Als goldrichtig hat sich unsere Entscheidung erwiesen, bei der jüngsten Kursschwäche der Pittler Maschinenfabrik von Ende August nicht gleich in Panik zu verfallen und den Titel zum Verkauf zu stellen. Mittlerweile hat sich die Notiz des Micro Caps beinahe vollständig von dem Rücksetzer erholt. Boersengefluester.de hatte sich mehrfach in der Szene über mögliche Gründe für die Kursdelle umgehört – ohne Ergebnis. Nun lassen zwei Aktienkäufe von Großaktionär und Aufsichtsratsmitglied Günter Rothenberger aufhorchen. Über seine gleichnamige GmbH erwarb der umtriebige Rothenberger in zwei Transaktionen insgesamt 18.730 Pittler-Aktien. Kostenpunkt: knapp 59.000 Euro. Das ist ein positives Signal. Pittler stand lange Zeit mit dem Rücken zur Wand. Zurzeit wird die Gesellschaft aber wieder mit Leben gefüllt. Mittelfristig dürfte der Beteiligungskreis weiter vergrößert werden. Die Gesellschaft ist – abgesehen vom Immobilienbesitz – überwiegend im Bereich Werkzeugmaschinen tätig. Mit Abstand die wichtigste Beteiligung ist das Engagement bei der SWS Spannwerkzeuge. Ein wesentliches Asset sind allerdings auch die hohen Verlustvorträge. Für das laufende Jahr stellt der Vorstand einen Überschuss von rund 400.000 Euro in Aussicht. Doch Vorsicht: Angesichts einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 6 Mio. Euro kommt der Titel nur für sehr erfahrene und langfristig orientierte Anleger in Betracht. Zudem sollten Investoren – mit Blick auf eine aussagekräftige und ansprechende Homepage oder eine aktive Kommunikation Richtung Kapitalmarkt – besser schmerzfrei sein.


Die Aktie von GfK zählt zu den großen Enttäuschungen aus dem SDAX. Allein seit Jahresbeginn hat der Anteilschein des Marktforschungsunternehmens um rund ein Viertel an Wert eingebüßt. Doch allmählich sollte sich die Phase der schlechten Zahlen im Zuge des selbst auferlegten Transformationsprozesses Richtung Digitalisierung und Konzentration auf profitable Geschäftsfelder dem Ende neigen. Ab 2015 dürften die Ergebnisse wieder spürbar anziehen, wenngleich auch nicht in dem ursprünglich mal erwarteten Tempo. Immerhin: Bei rund 30 Euro scheint die Notiz erneut einen Bodenbildungsversuch zu starten. Ende 2011 hatte sich diese Region schon einmal als tragfähig erwiesen. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegen sich zwischen grob 38 und 42 Euro. Das KGV auf Basis der 2015er-Gewinnschätzung von boersengefluester.de – die weit unterhalb des Konsens liegt – beträgt nur rund 13. Mutige Investoren spekulieren hier mit ersten Positionen auf einen Trendwechsel.


Wohl nur wenige Aktien haben einen derart traumhaften Langfristchart wie Eurofins Scientific. Die früher mal im Neuen Markt gelistete Prüfungsgesellschaft aus Frankreich hat allein in den vergangenen fünf Jahren um rund 470 Prozent an Wert gewonnen. Als Kurstreiber haben sich dabei immer wieder die zahlreichen Lebensmittelskandale erweisen. Aber Eurofins ist in vielen Bereichen als Testgesellschaft aktiv – von der Pharmabranche bis hin zu forensischen Untersuchungen. Seit dem Höchstkurs von gut 240 Euro Mitte Juni 2014 hat die Notiz jetzt allerdings den Rückwärtsgang eingelegt. Noch nichts dramatisches, aber immerhin: Der Aktienkurs ist zwischenzeitlich bis deutlich unter 200 Euro gerutscht. Ein Signal für Neueinsteiger ist das unserer Meinung jedoch noch nicht. Der gesamte Börsenwert beträgt gut 2,96 Mrd. Euro. Das entspricht etwas mehr als dem Doppelten des für 2014 erwarteten Umsatzes von 1,4 Mrd. Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) siedelt Firmenlenker Gilles Martin für das laufende Jahr bei 250 Mio. Euro an. Daraus ergibt sich ein sportliches Multiple von knapp zwölf auf das EBITDA. Langfristanleger werden sich daran wohl kaum stören. Dennoch: Die hohe Bewertung macht den Titel zunehmend anfälliger für Korrekturphasen.






 

11. September, 2014

Aalberts Industries (WKN: A0MQ1F) ist mit ihrer Offerte für den Beschichtungsspezialisten Impreglon erfolgreich gewesen. Das Gebot lag bei 14 Euro je Aktie bzw. 132,33 Euro je Wandelschuldverschreibung und war an eine – unter Berücksichtigung des Verwässerungseffekts durch den Bond – Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent geknüpft. Letztlich musste die Summe aus angedienten Aktien plus Wandelschuldverschreibungen (multipliziert mit dem Faktor 10,5) größer sein als 7.535.862. Tatsächlich kommt Aalberts Industries nach Berechnungen von boersengefluester.de auf einen Wert von 8.639.383. Bezogen auf die aktuelle Aktienzahl liegt die Quote der Niederländer sogar bei 86,28 Prozent. Damit ist der aus verschiedenen Zulieferbetrieben bestehende und ebenfalls börsennotierte Milliardenkonzern nicht weit von der für einen verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out notwendigen 90-Prozent-Schwelle entfernt. Offen ist, ob Aalberts diese Variante wählt oder einen „normalen“ Squeeze-out mit 95-Prozent-Mehrheit anstrebt. Nicht in Frage kommt dem Vernehmen nach ein kaltes Delisting. So oder so: An der Börse richten sich die Investoren darauf ein, dass die Holländer weiter über die Börse zukaufen werden. Immerhin liegt die aktuelle Notiz mit 14,88 Euro vergleichsweise deutlich über der jüngsten Offerte. Impreglon-Chef und Firmengründer Henning J. Claassen wird das mit einem Augenzwinkern verfolgen. Der umtriebige Unternehmer ist immer noch super, befindet sich aber längst im Rentenalter. Daher hatte er – so heißt es in Frankfurter Finanzkreisen – eine Investmentbank mit dem Verkauf seiner Anteile oder einer sonstigen Nachfolgeregelung beauftragt. Nun ist der Deal über die Bühne. Die 14 Euro sind grundsätzlich ein fairer Preis. Jetzt geht es darum, was man als Investor für das Sahnehäubchen herauspressen kann. Wer den Titel der Lüneburger noch im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Das Risiko nach unten scheint uns eng begrenzt.


Eine interessante Rochade gibt es innerhalb des Aktionärskreises von W&W. Demnach hat sich die SwissRe, ihr waren bislang 3,43 Prozent der Stimmen zuzurechnen, komplett aus dem Stuttgarter Versicherungskonzern zurückgezogen. Gekauft wurden die Anteile laut der aktualisierten Aktionärsstruktur auf der Homepage von W&W von der Horus Finanzholding, die nun auf einen Anteil von 13,42 Prozent kommt. Hinter Horus verbirgt sich der Unternehmer Lutz Helmig – bekannt als Gründer der Helios-Kliniken, die er allerdings schon vor rund zehn Jahren für 1,5 Mrd. Euro an das DAX-Unternehmen Fresenius verkauft hatte. Im September 2012 übernahm Helmig den damaligen W&W-Anteil der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die sich aufgrund von EU-Auflagen als Nachwehen der Finanzkrise von dem Paket trennen musste. Im Streubesitz befinden sich lediglich 7,8 Prozent der W&W-Aktien. Über den Verkaufspreis ist nichts bekannt. Auf Basis des aktuellen Kurses von 18,40 Euro hätte die Transaktion einen Wert von rund 58 Mio. Euro gehabt. Helmig gilt als langfristig orientierter Investor. Dennoch: In der jetzigen Konstellation dürfte die W&W-Aktie – trotz der zuletzt deutlich angehobenen Gewinnprognosen – nur sehr schwer nachhaltig reüssieren. Letztlich wird es wohl irgendwann auf eine breitere Öffnung des Aktionärskreises mit Perspektive MDAX hinauslaufen, oder aber auf einen Squeeze-out. Der Börsenrückzug wiederum kann nun nicht ohne die Zustimmung von Horus in die Wege geleitet werden. Eine Gemengelage mit Pep. Für boersengefluester.de ist die W&W-Aktie jedenfalls spürbar unterbewertet. Daher raten wir schon seit geraumer Zeit zum Kauf.


Als verlässlicher Lieferant starker Zahlen zeigt sich einmal mehr Helma Eigenheim. Zum Halbjahr kam der Baudienstleister für Ein- und Zweifamilienhäuser bei Erlösen von 65,18 Mio. Euro (+ 31 Prozent) auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 3,62 Mio. Euro (+66 Prozent). Für das Gesamtjahr bleibt die Gesellschaft aus Lehrte bei Hannover bei ihrer ambitionierten Planung, wonach mit Umsätzen von 170 Mio. Euro sowie einem EBIT von „mindestens 12,5 Mio. Euro“ zu rechnen sei. Damit nicht genug: Für 2015 kalkuliert Helma-Vorstandschef und Großaktionär Karl-Heinz Maerzke mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 200 Mio. Euro sowie einem Betriebsergebnis von „deutlich über 15,0 Mio. Euro“. Besser als gedacht entwickelt sich dabei der neu aufgebaute Bereich Ferienimmobilien im Ostsee Resort Olpenitz im Norden von Schleswig-Holstein. Daher lässt das Unternehmen bereits durchblicken: „Sollte sich die Auftragslage im Geschäftsbereich Ferienimmobilien auch in den kommenden Monaten unverändert positiv darstellen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich die mittelfristige Umsatz-Guidance für diesen Bereich mit Vorstellung der Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2014 im Frühjahr 2015 nach oben angepasst würde.“ Nach der jüngsten Kapitalerhöhung und der Anleihen-Aufstockung hat sich die Bilanzstruktur derweil spürbar verändert. Das Eigenkapital klettert von 28 auf knapp 36 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote stieg von 20,5 Prozent auf 23,7 Prozent. Die Nettofinanzverbindlichkeiten erhöhten sich von 68 auf 71,1 Mio. Euro. Inklusive der Nettofinanzverbindlichkeiten kommt Helma Eigenheim derzeit auf einen Börsenwert (Enterprise Value) von rund 162 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem Faktor 12,5 des für 2014 zu erwartenden Betriebsergebnisses. Angesichts der Wachstumsdynamik ist das ein vertretbarer Wert. Die Kursziele der Analysten bewegten sich zuletzt zwischen 31,50 und 33,00 Euro. Das KGV auf Basis der Gewinnschätzungen für 2015 von boersengefluester.de liegt bei weniger als elf. Damit sehen wir keinen Grund, von unserer Kauf-Empfehlung abzurücken.



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09. September, 2014

Das nennt man wohl eine Rolle rückwärts: Anfang Juni 2014, knapp drei Monate nach seinem Amtsantritt als Finanzvorstand bei Heliocentris Energy Solutions, ließ Thomas Strobl in einem Interview mit „DER AKTIONÄR“, noch verlautbaren: „Man bekommt nicht oft im Leben die Gelegenheit, an einer solchen Erfolgsgeschichte zu partizipieren.“ Nun trennen sich die Wege zwischen ihm und dem Anbieter von innovativen Energiequellen bereits wieder. „Diese Entscheidung ist aus persönlichen Gründen und im Einvernehmen zwischen Herrn Strobl und der Firma getroffen worden. Herr Strobl bedauert sehr, dass er daher Heliocentris für diese spannende Aufgabe nicht mehr zur Verfügung stehen kann“, heißt es in der offiziellen Mitteilung der Berliner. Nach Informationen von boersengefluester.de hat die Chemie zwischen dem gebürtigen Österreicher, der von dem Nutzfahrzeugzulieferer WABCO zu Heliocentris wechselte, zuletzt einfach nicht 100-prozentig gestimmt. Immerhin liegen Welten zwischen dem Milliardenkonzern WABCO und dem Small-Cap Heliocentris. Dabei hatte der mit viel Vorschusslorbeeren an die Spree gekommene Strobl einen guten Auftakt bei Heliocentris. Die Gesellschaft konnte gleich einige Großaufträge an Land ziehen. Gemunkelt wird allerdings auch, dass Strobl mit der ihm zugedachten Rolle als Gesicht von Heliocentris gegenüber dem Kapitalmarkt nicht wirklich etwas anfangen konnte. Interviews mit Börsenmagazinen, Präsentationen auf Nebenwertekonferenzen etc. sind vermutlich auch nicht jedermanns Sache. Zuvor hatte diesen Job jahrelang Andras Gosztonyi für Heliocentris gemacht. Losgelöst von der Personalie: Seit geraumer Zeit dümpelt der Aktienkurs erratisch um die Marke von 5 Euro. Analysten trauen dem Papier deutlich höhere Notierungen von 7 Euro zu, wenngleich die Gesellschaft vermutlich erst 2016 in die Gewinnzone kommen wird. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren viel in neue Technik und die Infrastruktur investiert. Die großen Aufträge der Telekomkonzerne aus dem Nahen Osten kommen aber nur sehr zäh rein. Hier kämpft Heliocentris – wie viele andere Gesellschaften auch – mit langen Entscheidungsprozessen. Immerhin: Zuletzt konnte das Unternehmen einige Aufträge für den Aufbau des neuen Mobilfunknetzes in Myanmar gewinnen. Die wichtigsten Aktionäre von Heliocentris sind Venture-Capital-Gesellschaften wie Alcazar oder (mit abnehmender Tendenz) bmp media investors sowie diverse Family Offices. 22,5 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz. Heliocentris ist bestimmt ein super interessanter Nebenwert. Der lange Weg in die Profitabilität lässt viele Anleger mit Neuinvestments jedoch zögern.


Die umfangreichen bilanziellen Sanierungsmaßnahmen haben dem Aktienkurs von 3W Power in den vergangenen Wochen arg zugesetzt und noch immer ist nicht gesagt, dass der Spezialist für elektronische Systeme und Lösungen für die industrielle Stromversorgung tatsächlich die Wende schafft. Doch zumindest stehen die Vorzeichen jetzt besser als noch vor wenigen Quartalen. Die an der Umsetzung der zahlreichen Finanztransaktionen beteiligte Close Brothers Seydler hat bereits wieder die Aktien-Einschätzung von 3W Power aufgenommen und traut dem Papier einen Kurs von bis zu 0,50 Euro zu. Das entspräche einem Potenzial von mehr als 40 Prozent. Zuvor stand das Papier bei den Frankfurtern „under review“. Abzüglich der dem Management beim Erreichen bestimmter Kapitalisierungsschwellen zustehenden Anteilscheine befinden sich derzeit rund 75,33 Millionen Aktien im Umlauf. Insgesamt kommt die Gesellschaft damit auf einen Börsenwert von gegenwärtig knapp 26,4 Mio. Euro. Dem steht ein für 2014 vom Management in Aussicht gestellter Erlös in einer Spanne von 190 bis 210 Mio. Euro entgegen. Doch Vorsicht: Noch agiert 3W Power tief in der Verlustzone. Zum Halbjahr lag das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei minus 18,4 Mio. Euro. Zuversichtlich stimmt, dass sich der  – gemessen am Umsatz – deutlich größere Bereich Energy Efficiency Solutions (EES) mit einem Betriebsverlust von 1,23 Mio. Euro zum Halbjahr bereits in Sichtweite zur Nulllinie bewegt. Dagegen steckt die Sparte Renewable Energy Solutions (RES) – Erlösanteil etwa 17 Prozent zum Halbjahr – noch tief in den Miesen. Mittelfristig will 3W Power auf Konzernebene EBITDA-Margen von fünf bis zehn Prozent erzielen. Dann dürften auch unterm Strich wieder leicht schwarze Zahlen stehen. Die Analysten von Close Brothers Seydler kalkulieren für das kommende Jahr mit einem Nettogewinn von 0,4 Mio. Euro. Für 2015 rechnen sie dann bereits wieder mit einem Überschuss von 4,7 Mio. Euro. Damit sind die Finanzexperten zum Teil deutlich zuversichtlicher geworden. Klar bleibt aber auch: 3W Power ist extrem riskantes Papier. Vom Verdoppler bis zum Totalausfall sollten die Anleger hier alles einkalkulieren.



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08. September, 2014

Ermutigende Nachrichten kommen von der erst kürzlich von uns empfohlenen Aktie B+S Banksysteme. Die Schweizer Gesellschaft Centralway will ihr Aktienpaket an B+S von zuletzt gut 27 Prozent in den kommenden zwölf Monaten „durch Erwerb oder auf sonstige Weise“ weiter aufstocken. Darauf haben sich Centralway-Chef Martin Saidler und B+S-Vorstand Wilhelm Berger geeinigt. Centralway, bekannt durch ihre Banking-App „Centralway Numbrs“ hatte zuletzt das vakante B+S-Paket von dem Versicherungsoftwarespezialisten Cor & FJA übernommen. Zudem betonte Saidler,  dass die Investition der Umsetzung „strategischer Ziele“ dient. Demnach dürfte B+S stärker in den Aufbau einer Fintech-Gruppe integriert werden. Das sorgt für Kursfantasie. Die Münchner stellen Standardsoftware für die Zahlungsabwicklung und die Risikosteuerung her. Damit kann B+S ein wichtiges Zahnrad im Getriebe von Centralway werden. Zudem betonen die Schweizer, dass sie keine wesentliche Änderung beim Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sowie der Dividendenpolitik anstreben. Das heißt: Die Gesellschaft wird auch keine künftig keine Dividenden zahlen. B+S hatte zuletzt eher enttäuschende Zahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 (per 30. Juni) vorgelegt. Der Ausblick klang jedoch sehr optimistisch. In Kombination mit den Absichten von Centralway bietet der Small Cap derzeit eine hoch interessante Investmentstory. Einziger Haken ist die geringe Marktkapitalisierung von gerade einmal 9,2 Mio. Euro.


Mit einem Plus von 132 Prozent seit Jahresbeginn – auf zuletzt 8,86 Euro – belegt die Aktie von Adler Real Estate momentan Platz vier der Performance-Charts aller von boersengefluester.de betrachteten deutschen Aktien. Offensichtlich ist der Titel aber noch immer nicht ausgereizt. Die Analysten von Close Brothers Seydler (CBS) haben jedenfalls ihre Kaufen-Empfehlung für den Entwickler und Bestandshalter von Wohnimmobilien nicht nur bestätigt, sondern gleichzeitig das Kursziel von 10 auf 12 Euro erhöht. Die Frankfurter Immoprofis fahren einen rasanten Expansionskurs. Zuletzt haben sie etwa die ebenfalls börsennotierte Estavis AG aus Berlin übernommen. Den Net Asset Value bezifferte der Vorstand vor rund zwei Monaten auf  11 Euro je Adler-Aktie. Die Analysten von CBS gehen für 2014 von einem durch Sondereffekte geprägtem Ergebnis je Anteilschein von 6,62 Euro aus. Für 2015 und 2016 lauten die Schätzungen 2,71 bzw. 2,43 Euro. Dividenden zahlt die Gesellschaft vorerst wohl nicht. Angesichts des massiven Kursanstiegs bleiben Investments mit einem hohen Risiko behaftet.




 

07. September, 2014

Neue Hoffnung für die Aktionäre von Südzucker. Seit einigen Tagen baut der Anteilschein spürbar relative Stärke gegenüber dem MDAX auf. Mittlerweile hat die Notiz des Zuckerherstellers sogar die Marke von 14 Euro zurückerobert. Zur Einordnung: Das 52-Wochen-Tief liegt bei 12,25 Euro, der korrespondierende Hochpunkt bei immerhin 24,45 Euro. Neue Zahlen oder Studien von Analysten, die die Richtungswende erklären, gibt es nicht. Seit dem spektakulären Kursverfall im Zuge der Anpassung der europäischen Zuckermarktverordnung, wird die – ehemals stockkonservative – Südzucker-Aktie jedoch ganz genau betrachtet. Auch kurzfristig orientierte Investoren, die sich eher nach der Charttechnik richten, finden in dem MDAX-Titel ein beliebtes Anlageziel. Momentan stößt der Aktienkurs von unten nach oben an die fallende 100-Tage-Durchschnittslinie. Bleibt abzuwarten, wie sich diese Konstellation auflöst. Letztlich wirken die Durchschnittslinien häufig wie Magnete. Das heißt: Möglicherweise wird die Notiz von Südzucker – auch nach einem Überschreiten – wieder mit nach unten gezogen. Denkbar ist aber auch das Szenario, dass sich der Aufwärtstrend verstärkt. Fundamental bleibt die Lage schwierig. Ansprechende Gewinne dürfte das Unternehmen erst wieder mittelfristig einfahren. Abgesehen vom Bankhaus Lampe sind alle Analysten negativ gestimmt – womöglich fast schon wieder ein gutes Zeichen. Boersengefluester.de bleibt dabei: Für antizyklisch orientierte Anleger mit langem Horizont ist der Titel eine Wette wert.


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05. September, 2014

Darauf haben wir gewartet: Der Börsenmantel von F.A.M.E. wird reaktiviert und für die Deutsche Cannabis AG genutzt. „Die Gesellschaft plant zunächst Beteiligungen in den USA einzugehen. Dort entwickelt sich seit der schrittweisen Legalisierung in verschiedenen Bundestaaten eine sehr stark wachsende Industrie“, heißt es offiziell. Zuvor soll durch die Ausgabe von bis zu 4,51 Mio. neuen Aktien frisches Geld in die Kassen fließen. Beim gegenwärtigen Kurs von 0,629 Euro kommt der Titel (WKN: A0BVVK) auf einen Börsenwert von gerade einmal 1,42 Mio. Euro. Noch bedarf es jedoch einiger Kurspflege: Der Mindestausgabepreis für die Kapitalerhöhung beträgt 1 Euro. Ein paar Zocker werden das Thema bestimmt für sich entdecken. Für boersengefluester.de klingt die Story jedoch noch ziemlich benebelt. Die bereits online geschaltete neue Homepage www.deutschecannabis.com enthält jedenfalls noch keine validen Informationen für Anleger.


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04. September, 2014

Mehrfach hatte boersengefluester.de in den vergangenen Tagen über Aktien aus dem FinTech-Sektor berichtet. Die Kombination aus „Financial Services“ und „Technology“ dürfte verkrustete Bankstrukturen aufreißen und gilt daher an der Börse als angesagtes Thema, wenngleich die Investmentmöglichkeiten eher überschaubar sind – sieht man einmal von E-Commerceanbietern ab. In New York fand am Donnerstag, 4. September, die von der Berenberg Bank veranstaltete „FinTech Conference“ statt. Mit am Start waren auch heimische Unternehmen wie die börsennotierte Fidor Bank, die aus der Aktionärsbank, CeFDex und Flatex geformte FinTech Group sowie UMT United Mobility Technology. Wie zu hören ist, soll die auf mobile Bezahllösungen spezialisierte UMT AG sehr zufrieden mit dem Verlauf der Konferenz gewesen sein. Die Meldungen, dass der US-Konzern Apple seine iPhones mit einer Bezahl-App ausstatten will, bereiten den Münchnern offenbar keine Sorge. Die weitere Entwicklung wird hier extrem spannend. In Nebenwertekreisen wird um eine wichtige Kooperation von UMT spekuliert, die in Kürze endlich in trockene Tücher gebracht werden soll. Im September 2014 hatte UMT eine Kapitalerhöhung zur Wachstumsfinanzierung umgesetzt und dabei einen Großinvestor, der die kompletten Stücke auf einen Schlag zeichnen wollte, nicht bedient. Doch die Suche nach neuen Investoren ist damit keineswegs abgeschlossen. So heißt es in dem Anfang September erschienenen Deal Monitor von placement-board.com: „Es besteht immer wieder einmal die Möglichkeit einer Umplatzierung von Anteilen. Wir arrangieren dies gerne für Sie.“ Der Name UMT wird dabei zwar nicht explizit genannt. Nach Lage der Dinge kann es sich bei dem von der Finanzierungsplattform beschriebenen „Börsennotierten Mobile Payment-Dienstleister mit überzeugenden Alleinstellungsmerkmalen“ aber nur um UMT handeln. Der Titel bleibt eine super heiße Wette.


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03. September, 2014

Lange Zeit musste die Aktionäre der AutoBank auf bessere Zeiten warten. Doch ganz allmählich – von der Nebenwerteszene noch weitgehend unbemerkt – bewegt sich die Notiz zaghaft Richtung Norden. Hier spiegelt sich die bessere operative Entwicklung im Zuge der Umstrukturierung des Geschäfts wider. Die Wiener mit Listing im Entry Standard haben sich aus dem verlustreichen Kroatien-Engagement zurückgezogen und erweiterten ihr klassisches Geschäftsfeld PKW-Finanzierung via Zukäufe um Fuhrparkmanagement und Factoring-Angebote für den Mittelstand. Dennoch ist der Titel noch immer ein echter Winzling. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau von 0,636 Euro kommt die Gesellschaft auf einen Börsenwert von gerade einmal 6,4 Mio. Euro. Der komplette Halbjahresbericht liegt noch nicht vor. Zum Jahresende 2013 betrug jedoch allein das Eigenkapital 19 Mio. Euro. Demnach zählt der Titel zu den Papieren mit dem niedrigsten Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Das Betriebsergebnis erreichte per Ende Juni 378.000 Euro – nach einem Verlust von 104.000 Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Aufsichtsratsvorsitzender der AutoBank ist Eduard Unzeitig, der frühere Finanzvorstand von Kinowelt. Die Aktie kommt zwar nur für eine kleine Gruppe von Anlegern in Frage. Angesichts des positiven Nachrichtenflusses wollen wir aber zumindest auf den Titel aufmerksam machen.


Beinahe auf dem Tiefpunkt – bei 7,40 Euro – rieten wir im August, bei Mobotix jetzt nicht mehr zu verkaufen und sagten, dass der Titel nach dem massiven Verfall nun reif für eine Kurserholung sei (den Beitrag finden Sie HIER). Besser hätten wir kaum liegen können. Allerdings fehlte boersengefluester.de in dem Moment wohl doch die entscheidende Portion Mut. Denn wir entschieden uns für eine „lauwarme“ Halten-Empfehlung. Ein Kaufen-Urteil wäre besser gewesen. Mittlerweile ist die Notiz des Anbieters von Überwachungskameras und Türöffnungssystemen nämlich bis auf 8,50 Euro in die Höhe geschossen. Woher die plötzliche Zuversicht der Anleger kommt, ist allerdings noch unklar. Neue Meldungen gibt es nicht. Auch ist boersengefluester.de keine Empfehlung für die Mobotix-Aktie bekannt. Allerdings wird in den USA gerade eine Story gespielt, die möglicherweise Parallelen aufweist. Und zwar geht es um Digital Ally (WKN: A1J3HE). In den vergangenen vier Wochen ist die Notiz des Herstellers von Spezialkameras und Videosystemen um unglaubliche 500 (!) Prozent in die Höhe geschossen. Letztlich geht es hier um komplexe Trendthemen wie Wearables (etwa tragbare Computersysteme in Uhren, Armbändern oder Brillen) oder auch Spezialkameras à la GoPro (WKN: A1XE7G) sowie Kameras für Drohnen. Möglicherweise schwappt von diesen Spekulationen nun etwas auf die ausgebombte Mobotix-Aktie über.


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02. September, 2014

Da wird die Aktie zum Glücksspiel: Am 31. August sorgte Tipp24 mit der Meldung, wonach eine Tipper den Jackpot von 44 Mio. Euro geknackt habe und der Gewinn daher – nach Berücksichtigung aller Sicherungsinstrumente – um rund 5 Mio. Euro niedriger ausfallen würde, für einen Kursrutsch von im Tief 13 Prozent auf 30 Euro. Mehr als 35 Mio. Euro an Börsenwert wurden zwischenzeitlich vernichtet. Zwei Tage später die überraschende Kehrtwende. „Im Laufe weiterer Routine-Kontrollen“ hat sich herausgestellt, dass „der Bericht über den Spielgewinn unzutreffend war“, teilt das Unternehmen mit. Daher geht die mittlerweile in London firmierende SDAX-Gesellschaft wieder von der bisherigen EBIT-Prognose aus, die ein Betriebsergebnis von 15 bis 25 Mio. Euro vorsieht. Grundsätzlich ist es natürlich positiv für Tipp24, dass nun wohl doch das ursprüngliche Gewinnziel erreicht werden kann. Für Anleger, die sich auf Grund der Gewinnwarnung von dem Titel getrennt haben, ist der Zick-Zack-Kurs allerdings eine bittere Sache. Darüber hinaus werden sich auch potenzielle Investoren die Fragen stellen, ob ein Engagement bei dem Lotteriespezialisten wirklich so eine gute Idee ist. Zweifel haben die Anleger allerdings schon seit einigen Monaten. Allein in den vergangenen drei Monaten ist die Notiz um mehr als ein Drittel in den Keller gerauscht. Die größte Befürchtung der Börsianer ist, dass die staatlichen Anbieter den Lotto-Kuchen möglichst umfänglich selbst verspeisen wollen indem sie die Geldtransfers der Spieler an ausländische Gesellschaften wie Tipp24 möglicherweise unterbinden wollen. Angesichts solcher Unsicherheiten ist ein Engagement in Tipp24 derzeit zu riskant. Und selbst die eigentlich positive Nachricht über den doch nicht geknackten Jackpot hat ein Geschmäckle.






 

01. September, 2014

Von 70 auf 80 Mio. Euro hat der Vorstand der Nürnberger Versicherungsgruppe seine Gewinnerwartung für das laufende Jahr nach oben geschraubt. Und selbst diese Prognose sieht noch konservativ aus, immerhin weist die Gesellschaft nach sechs Monaten bereits einen Überschuss von fast 58 Mio. Euro aus. Sicher scheint damit aber schon jetzt: Der für seine nahezu regelmäßigen Dividendenerhöhungen (15 Stück in den vergangenen 20 Jahren) bekannte Versicherungskonzern dürfte die Vorjahresdividende von 3 Euro je Aktie abermals anheben. Boersengefluester.de geht von einer Anpassung auf 3,30 Euro aus. Damit käme das Papier auf eine Rendite von 4,5 Prozent. Für langfristig orientierte Dividendenjäger ist der Titel damit ein perfektes Dauerinvestment, zumal der Titel auch unter KGV- und Kurs-Buchwert-Aspekten zu überzeugen weiß. Lediglich die Börsenumsätze sind ein Manko. Die meisten Papiere befinden sich festen Händen. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Ansonsten sind Kurse um 70 Euro ein gutes Einstiegsniveau.


Mitte Juli hatten wir auf die Wiederbelebung der traditionsreichen Pittler Maschinenfabrik hingewiesen (den Beitrag finden Sie HIER). Allerdings hat sich die Notiz der zum Einflussbereich des Rothenberger-Clans gehörenden Gesellschaft zuletzt alles andere als erfreulich entwickelt. Von 3,60 Euro ging es runter bis auf 2,60 Euro. Dabei laufen die Geschäfte bei Pittler zurzeit ganz ordentlich. Bei leicht gestiegenen Erlösen von 2,18 Mio. Euro fiel ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 0,19 Mio. Euro. Der entsprechende Vorjahreswert von 8,76 Mio. Euro ist als Vergleichsmaßstab ungeeignet, da er durch einen erheblichen Sonderertrag im Zusammenhang mit der Sanierung der Tochter Präwema entstanden ist. Steuern spielen bei Pittler aufgrund der enormen Verlustvorträge keine Rolle, so dass der Nettogewinn zum Halbjahr mit annähernd 0,21 Mio. Euro sehr nah am EBIT liegt. Für das Gesamtjahr stellt der Vorstand einen Überschuss von rund 400.000 Euro in Aussicht. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,22 Euro. Bei einem Aktienkurs von 2,70 Euro würde sich daraus ein 2014er-KGV von 12,3 ergeben. Bezogen auf die Gewinnschätzung von boersengefluester.de für 2015 ermäßigt sich das KGV dann auf 10,4. Zudem wird der Micro Cap mittlerweile mit einem Abschlag von zehn Prozent auf den Buchwert gehandelt. Das sind attraktive Bewertungsrelationen. Rein fundamental ist die jüngste Kursschwäche also nicht zu erklären. Allerdings ist das Papier extrem markteng – kein Wunder bei einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 4,86 Mio. Euro. Auch kleinere Verkaufsorder können hier schon den Kurs drücken. Der Titel, so interessant er auch bewertet ist, eignet sich damit nur für sehr erfahrene Anleger mit entsprechender Risikobereitschaft. Zudem sollte ein Zeithorizont von mindestens ein bis zwei Jahren einkalkuliert werden. Dann könnte jedoch eine schöne Rendite winken.


Rückschlag für Sino – einen auf Vieltrader spezialisierten Broker: „Nach einem sehr starken Auftakt im August gingen die Börsenumsätze erheblich zurück. Dies ist klar an den Umsätzen des DAX-Futures zu ersehen. Lagen diese Anfang August noch bei rund 130.000 bis 170.000 Kontrakten pro Tag, fielen sie in den letzten Tagen bis auf unter 70.000 Kontrakte. Damit war nicht zu rechnen. Nach heutigem Stand müssten die Umsätze erheblich anziehen, damit wir im laufenden Geschäftsjahr 700.000 Euro nach Steuern verdienen“, fassen Matthias Hocke und Ingo Hillen, Vorstände von Sino, die aktuelle Lage zusammen. Als Cashbringer erweist sich dabei einmal mehr die Beteiligung Tick Trading. Das Unternehmen entwickelt Finanzsoftware mit Anbindung an die internationalen Börsenplätze. Wichtige Kunden sind ABN Amro, Comdirect, HSBC Trinkaus oder UniCredit. Ohne die Dividende von Tick Trading kommt Sino nach zehn Monaten des Geschäftsjahres 2013/14 auf einen Gewinn vor Steuern von gerade einmal 107.000 Euro. Inklusive Tick sind es 577.000 Euro. Die Steuerlast ist gegenwärtig vernachlässigbar. Für Privatanleger ist die marktenge Sino-Aktie vor allen Dingen unter Dividendenaspekten interessant. Traditionelle schütten die Düsseldorfer einen wesentlichen Teil ihrer Erträge aus. Zur Einordnung: Ein Jahresüberschuss von 700.000 entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,30 Euro. Boersengefluester.de kalkuliert derzeit mit 0,25 Euro je Anteilschein. Sollte Sino davon 0,20 Euro je Aktie ausschütten, käme der Small Cap auf eine  Rendite von stattlichen 7,5 Prozent. Trotzdem ist die Kursentwicklung bei Sino schon seit längerer Zeit enttäuschend. Letztlich fehlt es an positiven Impulsen aus dem Stammgeschäft. Die Fokussierung auf den Dividendenaspekt ist immer mehr Anlegern ein zu schwaches Argument für ein Investment in Sino. Mehr als ein „Halten“ gibt es daher von boersengefluester.de nicht als Handlungsempfehlung.