Ihre Kurznachrichten -Juli

 

31. Juli, 2013

Nach den unerwartet guten Halbjahreszahlen zeigte sich der Kurs von Tonkens Agrar zwischenzeitlich mal von seiner schönen Seite. Doch davon ist zuletzt nichts mehr übrig geblieben. So sorgten sich die Anleger, dass die extremen Wetterverhältnisse auch bei dem in Sachsen-Anhalt tätigen Börsenbauern ihre Spuren hinterlassen würden. Klar ist: Das Gesamtjahresergebnis für 2012/13 (30. Juni) wird deutlich unter dem Sechs-Monats-Resultat liegen.  Laut Tonkens werden sie aber immer noch „eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr zeigen“. Neben klimatischen Gründen hat der Rückgang aber auch ganz normale Ursachen, denn die Ausgaben für Saatgut und Dünger etc. fallen regelmäßig in das zweite Geschäftshalbjahr. Ursprünglich hatte der Vorstand Erlöse von 16 bis 17 Mio. Euro und ein deutlich positives Betriebsergebnis angekündigt. Derart „konkret“ äußerte sich der Vorstand bei der aktuellen Ernteeinschätzung nicht mehr. Die Schäden durch das Hochwasser scheinen aber doch größer als zunächst vermutet zu sein. Immerhin: Für 2013/14 rechnet Tonkens mit einer weiteren Ergebnisverbesserung. Mit einigem guten Willen ist die Aktie haltenswert.


Bei Advanced Inflight Alliance deutet sich ein Börsenrückzug (Squeeze-out) an. Dementsprechende Verhandlungen hat jedenfalls die mit 94,07 beteiligte Global Entertainment AG angekündigt. Details soll der Verschmelzungsbericht zwischen beiden Gesellschaften liefern. Konkrete Hinweise zum Zeitablauf oder gar zur der Höhe der Schlussofferte gibt es noch nicht. Am 29. August 2013 findet in München die ordentliche Hauptversammlung von Advanced Inflight Alliance statt. Als Dividende werden 0,09 Euro vorgeschlagen. Wer den Titel noch im Depot hat, sollte engagiert bleiben.


Auch die besten Unternehmen werden manchmal auf die Probe gestellt. So verlief für den Telematikspezialisten Init auch das zweite Quartal nicht so gut wie erhofft. Zum Halbjahr liegt Init nun mit Erlösen von 37,1 Mio. Euro um knapp zwölf Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) knickte dabei um 45 Prozent auf 4,2 Mio. Euro zurück. Doch noch lassen die Karlsruher die Ziele für 2013 unangetastet, schließlich kommen im dritten und vierten Quartal mehrere Großprojekte in die heiße Phase. So lauten die Planungen unverändert: 105 Mio. Euro Umsatz und 18 Mio. Euro EBIT. Für langfristig orientierte Anleger bleibt Init eine feine Aktie.


TecDAX-Kandidat Nemetschek steigerte den Umsatz zum Halbjahr um fünf Prozent auf 88,5 Mio. Euro. Der Überschuss kam von 8,3 auf 10 Mio. Euro voran. Pro Aktie blieben per Ende Juni 1,04 Euro hängen. An der Prognose für das Gesamtjahr muss der Spezialist für Bausoftware nun allerdings Abstriche machen. So wird sich das erwartete Umsatzplus wohl eher am unteren Ende der bislang kommunizierten Spanne von sechs bis neun Prozent bewegen. Die operative Marge sehen die Münchner dabei weiter in einer Range von 22 bis 24 Prozent. Unterm Strich ist das Papier zurzeit wohl nur eine Halten-Position. Zu dieser Auffassung kommen auch die Analysten von Montega aus Hamburg.


Cinemedia muss seine Prognosen für das laufende Jahr nach unten revidieren – zu gering ist der Umfang bei der Bearbeitung analoger Filmvorführkopien.Im Bereich der digitalen Postproduktion befürchten die Münchner einen sich verschärfenden Preiswettbewerb. Angesichts des Mixes aus geringerer Menge und niedrigerem Preis dürften die Verluste im laufenden Jahr spürbar höher ausfallen als bislang kommuniziert. Bislang hat der im Umbruch befindliche Filmbearbeiter für das laufende Jahr eine „nachhaltige Reduzierung des Verlusts im Vergleich zu 2012“ angekündigt. Cinemedia kam 2012 bei Erlösen von 33,5 Mio. Euro auf ein Minus von 6,8 Mio. Euro. Der aktuelle Börsenwert beträgt 6,9 Mio. Euro. Nur 11,18 Prozent davon befinden sich im Streubesitz. Bis auf eine latente Squeeze-out-Fantasie bietet der Micro Cap derzeit kaum Gründe für ein Investment.


Besser als gedacht liefen die Geschäfte beim Autozulieferer Progress-Werk Oberkirch (PWO) im zweiten Quartal 2013. So legten die Erlöse um 11,3 Prozent auf 97,5 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuer (EBIT) gewann leicht unterproportional um 10,2 Prozent auf 5,2 Mio. Euro hinzu. Ein besseres Zinsergebnis sowie eine niedrigere Steuerquote führten dazu, dass der Nettogewinn um annähernd ein Drittel auf 2,8 Mio. Euro vorankam. Das Ergebnis je Aktie kletterte um 18,7 Prozent auf 0,89 Euro. Zum Halbjahr liegt der Gewinn pro Anteilschein nun bei 1,91 Euro. Für das zweite Halbjahr rechnet das Management mit einer weiteren Verbesserung der Zahlen, so dass am Jahresende 2013 bei um acht Prozent auf 390 Mio. Euro verbesserten Erlösen ein EBIT von mehr als 6 Mio. Euro stehen wird. 2012 kam PWO auf ein EBIT von 3,7 Mio. Euro. Die PWO-Aktie gehört zu den günstigsten Aktien aus dem Automobilzulieferbereich. Ein Investment sollte sich lohnen.


„Wir haben in den ersten sechs Monaten eine solide Leistung gezeigt und bestätigen unsere Prognose für das Gesamtjahr’, kommentiert EADS-Vorstandschef Tom Enders den Halbjahresbericht des Luftfahrtkonzerns. Das Konzernergebnis kletterte von 579 auf 759 Mio. Euro. Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,94 Euro zum Halbjahr 2013. Als wichtiges Ergebnis der Strategieüberprüfung sieht das MDAX-Unternehmen unter anderem die stärkere Nutzung des Markennamens Airbus. Zudem sollen diverse Divisionen zusammengeführt werden. Das Maßnahmenbündel soll bis zur zweiten Jahreshälfte 2014 abgeschlossen sein. Firmenchef Enders sagt: „Was wir heute präsentieren, ist eine  Evolution, keine Revolution. Wir bekräftigen damit die Bedeutung unseres zivilen Flugzeuggeschäfts innerhalb unserer Gruppe. Die Umbenennung führt schlichtweg das gesamte Unternehmen unter der besten Marke zusammen, die wir haben.“ Für das Gesamtjahr 2013 strebt EADS beim Gewinn je Aktie vor Einmaleffekten ein Plus von knapp zwölf Prozent von rund 2,50 Euro an. Wie hoch die Einmalkosten durch die Gründung von Airbus Defence & Space ausfallen wird, will der Vorstand in der zweiten Jahreshälfte 2013 bekanntgeben. Die Aktie sollte ihren Aufwärtstrend fortsetzen – unabhängig davon, ob die Firma EADS oder künftig Airbus heißt.


Laut der Ostsee Zeitung (OZ) ermittelt die Staatsanwaltschaft Schwerin gegen German Pellets wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug, Kreditbetrug und die unrichtige Darstellung von Bilanzen. Im Zentrum der Vorwürfe steht der geschäftsführende Gesellschafter Peter Seibold. Offenbar wird bereits seit Februar 2012 gegen den Hersteller von Holzpellets ermittelt. Ein Firmensprecher des Wismarer Unternehmens betonte gegenüber der OZ: „Die Vorwürfe sind falsch. Es gibt einen Anfangsverdacht, der nicht erhärtet wurde. Wir sind sauber.“ Erst kürzlich hatte das Unternehmen seine zweite Mittelstandsanleihe im Volumen von diesmal 50 Mio. Euro platziert. Der Bond (WKN: A1TNAP) ist mit einem Kupon von 7,25 Prozent ausgestattet. Die erste Anleihe (WKN: A1H3J6) hatte German Pellets im Jahr 2011 emittiert. Sie ist ebenfalls mit 7,25 Prozent verzinst und hat einen Umfang von 80 Mio. Euro.


 

30. Juli, 2013

Auf „Kaufen“ mit Kursziel 17 Euro haben die Analysten von Hauck & Aufhäuser die Takkt-Aktie nach den Halbjahreszahlen gelassen. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis des Spezialversandhändlers für Geschäftsausstattungen haben im Rahmen der Erwartungen gelegen. Die erhoffte Aufholjagt nach dem schwachen Auftaktquartal ist eingetreten. Akquisitionsbedingt legten die Erlöse im ersten Halbjahr 2013 um knapp sechs Prozent auf 569,5 Mio. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich von 69,7 auf 67,3 Mio. Euro. Das entspricht einer operativen Marge von 14,3 Prozent Für das Gesamtjahr geht der Vorstand weiter davon aus, dass die EBITDA-Marge im oberen Drittel des Zielkorridors von zwölf bis 15 Prozent liegen dürfte. Nachdem der Mehrheitsaktionär des SDAX-Konzerns, die Haniel-Gruppe, Ende Juni insgesamt mehr als 13 Millionen Aktien am institutionelle Investoren verkauft hat, erhöhte sich der Streubesitz auf 49,72 Prozent– eine Entwicklung, die der Takkt-Vorstand ausdrücklich begrüßt. Unterm Strich besitzt die eher wenig betrachtetet Aktie durchaus ihren Charme. Wirklich teuer ist der Titel nämlich nicht.


Prima Zahlen hat erneut i:fao vorgelegt. Der Anbieter von Reisebuchungssoftware für geschäftliche Zwecke steigerte den Umsatz zum Halbjahr unerwartet deutlich um knapp elf Prozent auf 7,04 Mio. Euro. Der Gewinn kam um annähernd neun Prozent auf 1,87 Mio. Euro voran. „Das strenge Kostenmanagement der vergangenen Jahre wurde auch im Berichtszeitraum fortgesetzt“, sagt Vorstandschef Louis Arnitz. Für das Gesamtjahr geht der Manager von „einer weiter positiven Geschäftsentwicklung“ aus. Die Frankfurter haben eine ungewöhnlich solide Bilanz. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Halbjahr 2013 immerhin 92 Prozent. Für die i:fao-Aktie spricht darüber hinaus die attraktive Dividendenrendite von fast sechs Prozent. Dafür müssen die Anleger ein KGV von fast 15 akzeptieren. Außerdem wird der Small Cap mit dem 4,5fachen des Buchwerts gehandelt. Qualität hat eben ihren Preis. Der Börsenwert beträgt etwa 58 Mio. Euro.


Für PSI ist 2013 ein durch hohe Investitionen in neue Technik geprägtes „Übergangsjahr“. So lautete verkürzt die Botschaft auf der Hauptversammlung Anfang Mai. Der auf Software für Stromversorger spezialisierte TecDAX-Konzern will mit modernstem Equipment in Nordamerika und Asien punkten. In der Heimat gelten die Berliner eher als Leidtragender der Energiewende, da die großen Versorger zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Der PSI-Vorstand spricht gar von einem „Energiewende-Attentismus“. Dementsprechend schwach entwickelt sich zurzeit der Aktienkurs von PSI. Die Halbjahreszahlen sind da ein Spiegelbild: Beim um zwei Prozent auf knapp 88 Mio. Euro gestiegenen Erlösen fiel der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 31 Prozent auf 3,5 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis je Aktie erreichte nur noch 0,11 Euro. Auch im dritten Quartal werden die Belastungen der Technikinvestitionen noch zu spüren sein. Eine kurzfristige Trendwende nach oben ist da kaum zu erwarten.


Nach der tollen Performance in den vergangenen vier Wochen müssen die Aktionäre von CropEnergies einen kleinen Rücksetzer hinnehmen. Durch die kürzlich erfolgte Übernahme des britischen Bioethanolhersteller Ensus rechnet CropEnergies nun zwar  – statt mit einer Stagnation – mit einem Umsatzanstieg von zehn bis 20 Prozent auf dann bis zu 827 Mio. Euro. Die für Herbst geplante Inbetriebnahme der seit rund drei Monaten still stehenden Ensus-Anlage wird jedoch das Ergebnis des Geschäftsjahres 2013/14 (per Ende Februar) zunächst einmal belasten. So dürfte der Gewinn vor Zinsen und Steuern wohl nur noch in einer Range von 40 bis 50 Mio. Euro liegen. Ursprünglich hatte das mehrheitlich im Besitz des MDAX-Konzerns Südzucker befindliche Unternehmen ein operatives Ergebnis von 50 bis 60 Mio. Euro angesteuert. Mittelfristig will CropEnergies die Konzernerlöse auf 1 Mrd. Euro hieven. Unterm Strich bleibt der Titel damit überdurchschnittlich attraktiv. Die Dividendenerhöhung von 0,18 auf 0,26 Euro pro Aktie wurde auf der Hauptversammlung am 30. Juli erwartungsgemaß durchgewunken.


Wieder einmal starke Zahlen präsentierte die Beteiligungsgesellschaft MBB Industries, zu der unter anderem auch der Holzverarbeiter Delignit gehört. So erzielten die Berliner bei einem Umsatzanstieg 27 Prozent auf 114 Mio. Euro ein Gewinnplus von knapp zehn Prozent auf 6,3 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,89 auf 0,98 Euro voran. Beim Ausblick geht der Vorstand für 2013 weiterhin von einer Umsatzsteigerung und einem „guten Ergebnisniveau“ aus. Zudem kündigte das Management angesichts der komfortablen Mittelausstattung weitere Zukäufe an. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser waren zufrieden mit den Daten und bestätigten ihre Kaufeinschätzung mit Kursziel 29 Euro. Gemessen an der aktuellen Notiz entspricht das einem Steigerungspotenzial von fast 40 Prozent. Der Small Cap ist ein Investment wert.


Positiv aufgenommen haben die Börsianer die Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2012/13 von Infineon. Bei einem Umsatzzuwachs um elf Prozent sprang der Überschuss von 33 auf 77 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der DAX-Konzern mit einem leichten Umsatzrückgang bei einer Marge von knapp unter zehn Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag die Rendite bei 13,5 Prozent. Pro Aktie verfügt der Chipspezialist mittlerweile über ein Nettocash von 1,70 Euro. „Infineon hat sich gut erholt und ist wieder gewachsen. Umsatz und Marge haben sich im dritten Quartal erfreulich entwickelt, unser Augenmerk gilt weiterhin der Profitabilität“, sagt Infineon-Chef Reinhard Ploss. Die Aktie sollte ihren Aufwärtstrend fortsetzen.


Bei einem deutlichen Umsatzplus von 0,85 auf 1,14 Mio. Euro hat wallstreet:online seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2013 auf 0,114 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Zur Hauptversammlung am 21. August 2013 will der Vorstand erneut eine Sonderausschüttung vorschlagen. Abgestimmt werden soll über einen Betrag von 0,04 Euro pro Aktie. Das entspräche einer Rendite von knapp sechs Prozent. Der Börsenwert rund 5,5 Mio. Euero.es Finanzportals beträgt. Die Berliner haben einen Cashbestand von rund 1,1 Mio. Euro. Der Titel ist angesichts der geringen Größe und des damit einhergehenden wenig liquiden Handels nur für sehr erfahrene Anleger eine Option.


Nach der Dividendenausschüttung von 0,60 Euro hatten sich viele Anleger aus der Aktie der Merkur Bank wieder verabschiedet. Dabei haben die Münchner nun auch zum Halbjahr ansehnliche Zahlen vorgelegt. So kletterte der Gewinn gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 19,5 Prozent auf 1,4 Mio. Euro.  Zum Ende des ersten Quartals 2013 wies die Merkur Bank ein Ergebnis von 0,75 Mio. Euro aus. Marcus Lingel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merkur Bank, sagt: „Mit Optimismus blicken wir auf die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2013.“Für Small-Cap-Fans ist das Spezialinstitut eine attraktive Depotbeimischung. Der Titel ist günstig bewertet und dürfte wohl auch für 2013 eine attraktive Dividendenrendite bieten.


Eine deutliche Prognosekürzung für 2013 serviert Muehlhan seinen Aktionären. So soll der Umsatz des Spezialisten für maritime Beschichtungen zwar weiterhin zwischen 180 und 200 Mio. Euro liegen. Aufgrund von Restrukturierungsaufwendungen für die Aktivitäten in China und Katar dürfte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) aber nur noch in einer Range zwischen 2,0 und 4,5 Mio. Euro liegen. Ursprünglich waren die Hamburger von einer Spanne zwischen 3,0 bis 6,0 Mio. Euro ausgegangen. In den beiden Problemregionen will sich Muehlhan aus dem Werftengeschäft zurückziehen. Selbst für den Fall, dass das EBIT nur bei 3 Mio. Euro ankommen sollte, dürfte das Unternehmen aber unterm Strich mit schwarzen Zahlen abschneiden. Die Muehlhan-Aktie wird bei der aktuellen Marktkapitalisierung von 27 Mio. Euro zwar mit einem massiven Abschlag auf den Buchwert gehandelt. Es fehlt jedoch an einer nachhaltig positiven Ertragsentwicklung. Der Small Cap ist derzeit maximal eine Halten-Position.


Die Aktionäre des Einkaufsdienstleisters HPI müssen noch länger als bislang gedacht auf die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2012 warten. Als neuen Termin nannten die Münchner nun den 30. September 2013. Die Hauptversammlung findet erst am 8. November 2013 statt. HPI bestätigte lediglich, dass der Konzernumsatz im Vorjahr bei rund 115 Mio. Euro gelegen habe und ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erzielt worden sei. Als Grund für die Verzögerungen nennt HPI den Mehraufwand in der Rechnungslegung durch Zukäufe wie REW Solar und der auf Server- und Speicherlösungen spezialisierten TND AG. Die Terminverschiebungen sind kein gutes Zeichen. Anleger sollten die Aktie meiden.


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29. Juli, 2013

Rheinmetall muss seine Ziele für 2013 tiefer hängen. Bei Konzernerlösen von 4,7 bis 4,8 Mrd. Euro rechnet der MDAX-Konzern nun mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 180 bis 200 Mio. Euro. Zuvor ging der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer von einem operativen Ergebnis vor Restrukturierungsaufwendungen von 240 bis 260 Mio. Euro aus. Rheinmetall kalkuliert mit 75 bis 85 Mio. Euro Sonderbelastungen. Der überwiegende Teil davon geht auf die Kappe der Rüstungssparte. Rheinmetall betrachtet 2013 als ein „Übergangsjahr“. Die Aktie ist in dieser Phase kein Investment wert.


Die österreichische Cross Informatik GmbH streckt ihre Fühler noch weiter nach Triplan aus und unterbreitet den Aktionären des Ingenieurdienstleisters eine Übernahmeofferte in Höhe von 1,70 Euro pro Aktie. Die Frist für das Angebot läuft vom 31. Juli bis zum 6. September 2013. Cross hält bereits 43 Prozent der Aktien an der Firma aus Bad Soden. 10,8 Prozent sind der Beko Holding zuzurechnen. Der Streubesitz beträgt 18,2 Prozent. Angesichts eines aktuellen Aktienkurses von 1,85 Euro besteht momentan aber keine Notwendigkeit, auf das Angebot einzugehen. Cross Informatik ist gleichzeitig mit 65 Prozent an dem IT-Dienstleister All For One Steeb beteiligt. Hinter Cross steckt der Unternehmer Stefan Pierer, der unter anderem auch bei dem IT-Unternehmen Brain Force knapp 80 Prozent der Aktien hält.


Goldrichtig liegen wir bislang mit unserer Spekulation auf einen Turnaround bei Phoenix Solar. Nachdem der Solarprojektierer zuletzt zwei Großaufträge in den USA und Saudi-Arabien gemeldet hat, hat sich das Interesse an dem Small Cap merklich belebt. Mittlerweile ist die Notiz bis auf 2,40 Euro geklettert. Das entspricht einer gesamten Kapitalisierung von 17,7 Mio. Euro. Firmenkenner gehen davon aus, dass Phoenix in Saudi-Arabien noch weitere Folgeaufträge an Land ziehen kann und damit auch Geld verdient. Boersengefluester.de bestätigt die Kaufeinschätzung, auch wenn der Chart zuletzt sehr steil nach oben schießt. HIER kommen Sie direkt zu unserer Analyse.


Anfang Juli hat SNP Schneider-Neureither & Partner seine Aktionäre bereits darauf eingestimmt, dass der Spezialist für die Migration von SAP-Software auf geänderte Geschäftsabläufe seine ursprünglichen Prognosen nicht erreichen wird und im zweiten Quartal rote Zahlen zu erwarten sind. Nun liegen die Daten vor: So kamen die Heidelberger im zweiten Jahresviertel bei um 22 Prozent auf 4,9 Mio. Euro gebröckelten Erlösen auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,49 Mio. Euro. Unterm Strich drehte das Ergebnis je Aktie im ersten Halbjahr 2013 von plus 0,26 auf minus 0,45 Euro. Vorstandschef Andreas Schneider-Neureither ist dennoch optimistisch: „Wir haben in den ersten sechs Monaten eine Reihe von Maßnahmen in Angriff genommen.“ In den kommenden sechs bis neuen Monaten rechnet mit der Manager mit messbaren Effekten. Schwachpunkt von SNP ist derzeit der Vertrieb. Die SNP-Aktie ist ein heißes Investment für antizyklisch agierende Anleger. Weitere Infos zu SNP finden Sie HIER.


Zum Halbjahr ist die Baader Bank mit 0,8 Mio. Euro in die roten Zahlen gerutscht. Nach Ende des Auftaktquartals 2013 lag das Investmenthaus noch mit 0,3 Mio. Euro in der Pluszone. Im vergleichbaren Vorjahreshalbjahr verzerrten hohe Wertaufholungen für zuvor als faul eingestufte Anleihen sowie Gewinnrealisierungen das Ergebnis. In den ersten sechs Monaten 2013 musste die Gesellschaft aus Unterschleißheim bei München Rückschläge beim Zins- und beim Handelsergebnis hinnehmen. Dafür zogen die Provisionserträge moderat an. Unterm Strich sind die Zahlen aber dennoch enttäuschend. Der Aktienkurs hängt seit rund 1,5 Jahren in einer Seitwärtsrange fest. Die neuesten Zahlen sind kaum dazu angetan, dass die Notiz nun nach oben ausbricht.


Mit einem Umsatz von 29,3 Mio. Euro (+ 44,8 Prozent) und einem um knapp 46 Prozent auf 1,9 Mio. Euro verbesserten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat Impreglon die hochgesteckten Erwartungen für das zweite Quartal 2013 gut erfüllt. Zwar drückten im vergleichbaren Vorjahresviertel Sondereffekte die Basis nach unten. Dennoch fiel insbesondere das operative Gewinnplus bei dem Beschichtungsspezialisten erhofft kräftig aus. Zum Halbjahr beträgt das EBITDA 7,18 Mio. Euro. Unterm Strich lag das Ergebnis je Aktie lag mit 0,17 Euro allerdings noch um 7 Cent unter dem Niveau der ersten sechs Monate 2012. Für das Gesamtjahr bestätigt Vorstandschef Henning J. Claassen das Ziel, eines EBITDA von 16 Mio. Euro. Nach den vielen Zukäufen in den vergangenen Jahren wollen die Lüneburger 2013 noch ein bis zwei Akquisitionen stemmen. Um die Abhängigkeit von der Automobilbranche zu reduzieren, drängt das Unternehmen in andere Sektoren – beispielsweise in die Medizintechnik. Zudem soll die regionale Verteilung der Umsätze auf eine noch breitere Grundlage gestellt werden. Der Aktienkurs von Impreglon klebt derweil fest an der Marke von 8 Euro. Neuengagements drängen sich derzeit nicht auf. Wer den Titel im Depot hat, kann aber engagiert bleiben. Die Bewertung des Small Caps ist eher moderat.


26. Juli, 2013

Rückschlag für Analytik Jena: Der Hersteller von Analysemesstechnik kommt im Geschäftsjahr 2012/13 nach neun Monaten nur auf ein Umsatzplus von 4,2 Prozent auf 71,3 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) knickte dabei von 4,4 Mio. auf 2,8 Mio. Euro ein. Vor allen Dingen die Geschäfte in Japan laufen deutlich verhaltener als gedacht. Für das Gesamtjahr rechnet die Gesellschaft nun mit einem Umsatz zwischen 96 und 98 Mio. Euro. Die ursprüngliche Messlatte lag bei „über 100 Mio. Euro“. Das EBIT soll dabei in einer Range von 4,5 bis 5,0 Mio. Euro liegen. Zuvor lag die Planung für das operative Ergebnis bei gut 6 Mio. Euro. Der Gewinnwarnung kommt zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn mit der Anteilsaufstockung des Schweizer Familienunternehmens Endress + Hauser galt Analytik Jena als perfekte Übernahmewette – inklusive starker Fundamentaldaten. Nun bricht zumindest die eine Säule weg. Der Aktienkurs hatte sich zuletzt super fest präsentiert. Spannend wird jetzt, ob Endress + Hauser eine mögliche Kursschwäche direkt ausnutzt. Per saldo ist die Aktie damit eine Halten-Position.


Normalerweise hört man von Vivacon nur alle Jubeljahre etwas. Der frühere Börsenstar und SDAX-Konzern befindet sich weiter in der Sanierung und kämpft ums Überleben. Einen Geschäftsbericht für 2012 hat das auf Erbbaurecht spezialisierte Immobilienunternehmen noch immer nicht vorgelegt. Die letzte Hauptversammlung datiert vom April 2011 und hatte die Jahre 2008 und 2009 zum Gegenstand. Nun melden sich Kölner in einer pikanten Angelegenheit, denn sie zählen zu den Leidtragenden der Conergy-Pleite. Hintergrund: Vivacon gehören die Grundstücke, auf denen sich die Produktionsstandorte Frankfurt (Oder) und Rangsdorf der Conergy AG befinden. Für den Juli hat der Solarkonzern seinen Mietzins bislang noch nicht überwiesen. Folgerichtig befürchtet Vivacon entsprechende Auswirkungen auf den eigenen Sanierungsplan. Die Vivavon-Aktie verlor auf diese Meldung nochmals um knapp 30 Prozent an Wert. Damit ist die Kapitalisierung auf weniger als 5 Mio. Euro geschmolzen.


Angesichts der Mehrheitsverhältnisse war der HV-Beschluss vom 24. Juli eigentlich keine große Überraschung mehr: Die Beteiligungsgesellschaft DeTeBe legt drei Aktien zu einer zusammen und ebnet so den Weg für eine Sonderausschüttung. Boersengefluester.de hatte zuletzt hierüber berichtet. Angesichts der gesetzlichen Frist von sechs Monaten ab Eintragung ins Handelsregister ist mit einer Ausschüttung der Sonderdividende von 2 Euro pro Aktie aber erst im kommenden Jahr zu rechnen.


Seit Anfang 2012 befindet sich Caatoosee in der Auflösung. Größter Anteilseigner ist die M+W Group GmbH. Der Stuttgarter Projektentwickler für komplexe Technologieanlagen hält 75,74 Prozent an dem früheren IT-Unternehmen. 3,01 Prozent hält seit Ende 2012 die auf Sondersituationen spezialisierte SCI AG aus Usingen im Taunus. Zurzeit beschäftigt Caatoosee nur noch einen Mitarbeiter. Ziel ist es, die Liquidation voranzutreiben und die noch vorhandenen Vermögenswerte sinnvoll anzulegen. Größter Aktivposten ist ein Kredit an die M+W Group im Volumen von 8,1 Mio. Euro. Hinzu kommen Anleihen und Kassenbestände von rund 0,5 Mio. Euro. Finanzschulden gibt es keine. Das Eigenkapital von 11,16 Mio. Euro (per 30. Juni 2013) macht 97,2 Prozent der Bilanzsumme aus. An der Börse kommt die Caatoosee-Hülle auf eine Kapitalisierung von 10,35 Mio. Euro. Mit dem Auflösungsbeschluss setzten an der Börse Spekulationen um eine „Schlussauszahlung“, idealerweise nördlich des aktuellen Aktienkurses, ein. Hinweise, wann die Gesellschaft denn nun fertig abgewickelt ist, sucht man im Halbjahresbericht vergebens. Nach letzten Verlautbarungen sollte dies aber Ende 2013 oder 2014 der Fall sein. Immerhin: Die Verwaltungskosten und die Aufwendungen für das Börsenlisting übersteigen mittlerweile nicht mehr die Zinseinnahmen. Im Gegenteil: Zum Halbjahr weisen die Leonberger knapp 47.000 Euro Gewinn aus – bei null Euro Umsatz. Tendenziell dürfte die (dem Vernehmen nach steuerfreie) Schlussdividende also nicht mehr schmelzen, sondern sollte sich leicht oberhalb der Marke von 0,90 Euro pro Aktie bewegen. Aktueller Kurs: 0,859 Euro. Nur echte Freaks wagen sich aber wohl an so ein Investment ran.


Nach dem Hickhack bei Hanseyachts und einer in letzter Minute abgesagten außerordentlichen Hauptversammlung, stehen nun die Konditionen für die angekündigte Kapitalmaßnahme weitgehend fest. Der Bootsbauer wird bis zu 2.592.590 junge Aktien zu einem Preis von jeweils 1,92 Euro anbieten. Verglichen mit dem aktuellen Kurs entspricht das einem Discount von rund einem Drittel. Noch offen ist der Startzeitpunkt für die Maßnahme. Vermutlich dürfte sie jedoch recht bals umgesetzt werden. Insgesamt schöpfen die Greifswalder den noch vorhandenen Rahmen erwartungsgemäß voll aus. Großaktionär Aurelius hatte zuvor signalisiert, dass er sämtliche Bezugsrechte ausüben wird und darüber hinaus alle neuen Aktien zeichnet, bei denen die verbliebenen freien Anteilseigner ihr Bezugsrecht verfallen lassen. Eine vorherige Kapitalherabsetzung, wie ursprünglich geplant, wird es nun nicht geben (weitere Infos dazu HIER). Unterm Strich fließen Hanseyachts brutto knapp 5 Mio. Euro zu, die zur Zwischenfinanzierung gebraucht werden. Für den Aktienkurs sind das gute Botschaften. Ärgerlich sind allerdings die unnötigen Rochaden bis zur jetzigen Lösung. Bei der jüngsten eigenen Kapitalerhöhung hat die Münchner Beteiligungsgesellschaft Aurelius es doch vorgemacht, wie schnell und geräuschlos eine derartige Maßnahme über die Bühne gehen kann.


Ende Juni haben wir die Aktie von AT&S vorgestellt (HIER klicken). Mittlerweile hat der Leiterplattenhersteller Zahlen für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahrs 2013/14 vorgelegt, und die waren mehr als anständig. Bei um 13,5 Prozent höheren Umsätzen von 142,5 Mio. Euro stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,7 Mio. auf 10,4 Mio. Euro. Vor Berücksichtigung von Einmaleffekten für die Schließung des Standorts Klagenfurt kamen die Österreicher sogar auf ein EBIT von 13,4 Mio. Euro. „Wir können mit dem Start in das GJ 2013/14 zufrieden sein und haben damit eine gute Basis für ein erfolgreiches Geschäftsjahr gelegt“, sagt Vorstandschef Andreas Gerstenmayer. Seit der Zahlenvorlage hat die Notiz bereits um fast 14 Prozent an Wert gewonnen. Gemeinsam mit der Ex-Siemens-Tochter und nun zur TDK Corp. gehörenden Epcos entwickelt AT&S neue Technologien zur Einbettung von elektronischen Bauelementen. Vor allem für die Hersteller von Smartphones und Tablet-PCs sind solch platzsparenden Module von großer Bedeutung. AT&S investiert zurzeit hohe Summen in ein neues Werk in China. Langfristig sollte sich das aber auszahlen. Die Aktie bleibt ein Kauf. Die Experten der Deutschen Bank haben das Kursziel für AT&S zuletzt bei 9,50 Euro angesetzt.


 

25. Juli, 2013

Insolvenz! Nun dürfte auch bei hartgesottenen Spekulanten und Optimisten der letzte Funken Zuversicht verfliegen. Nachdem eine zuverlässige Warenversorgung der Max-Bahr-Märkte nicht mehr gesichert ist, werden die Geschäftsführer für die Praktiker-Tochter beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz anmelden. Max Bahr galt als Hoffnungsträger für die schwer strauchelnden Baumarkt-Konzern Praktiker. Die Praktiker-Aktie dürfte sich damit weiter seinem fairen Wert annähern – und den siedeln die Analysten zwischen 0,05 Euro und 0,00 Euro an. Kein Wunder: Beim aktuellen Kurs von 0,106 Euro kommt Praktiker nämlich immer noch auf einen Börsenwert von 12,1 Mio. Euro.


Im Rahmen der Erwartungen lagen die Halbjahreszahlen der Deutsche Börse AG. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit 1,89 Euro um sechs Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. „Die Implementierung der im Februar 2013 angekündigten Effizienzmaßnahmen verläuft planmäßig“, sagt Finanzvorstand Gregor Pottmeyer. Trotz des sich verschlechternden Umfelds hält der Börsenbetreiber an seinen Prognosen fest und kalkuliert für 2013 mit Nettoerlösen in einer Spanne von 1,8 bis 2,0 Mrd. Euro. Dabei sollte der Gewinn sich in einer Range von 500 bis 700 Mio. Euro bewegen. Die Aktie der Deutsche Börse hat sich zuletzt überdurchschnittlich fest präsentiert. Anleger können darauf setzen, dass der Aufwärtstrend anhält.


Kurz nach Ablauf der neuerlichen Kaufofferte durch den spanischen Großaktionär Azkoyen hat Primion Technology vorläufige Halbjahreszahlen präsentiert. Bei einem Umsatzminus von 3,4 Prozent auf 23,6 Mio. Euro blieb das operative Ergebnis (EBIT) mit 0,8 Mio. Euro im negativen Terrain. Damit setzt sich der Trend des ersten Quartals 2013 fort. In der entsprechenden Vorjahresperiode kam der Anbieter von Sicherheitstechnik noch auf ein EBIT von plus 0,7 Mio. Euro. Den Aktienkurs von Primion dürften aber ohnehin die Aktivitäten von Azkoyen stärker bewegen als die neuesten Quartalszahlen. Die Spanier halten mittlerweile 89,4 Prozent an Primion. Kommt es demnächst zum Squeeze-out? Weitere Infos dazu HIER.


Schon seit Wochen präsentiert sich die Wincor-Nixdorf-Aktie von ihrer besten Seite. Nun hat das Unternehmen den Kursanstieg mit einer erneut angehobenen Prognose für das Geschäftsjahr 2012/13 (endet am 30. September) fundamental untermauert. „Wir sehen uns zurück auf dem Wachstumspfad“, sagt der Vorstandsvorsitzende Eckard Heidloff. Nachdem zum Ablauf des dritten Quartals die Erlöse um acht Prozent auf 1,84 Mrd. Euro kletterten und das operative Ergebnis auf 92 Mio. Euro stieg, rechnet der MDAX-Konzern nun für das Gesamtjahr mit einem Umsatz von 2,46 Mrd. Euro und einem EBITA von 130 Mio. Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihre Kauf-Einschätzung mit Kursziel 50 Euro bestätigt. Aufgrund der starken Performance zur Zahlenvorlage ist die Notiz aber nur noch sechs Prozent vom fairen Wert entfernt. Neuengagements daher besser zurückstellen.


Eine komplett neue Planung für 2013 muss Haikui Seafood seinen Anlegern servieren. Statt der vor zwei Monaten noch prognostizierten Umsatzsteigerung um fünf Prozent rechnet der chinesische Fischverarbeiter mit Notiz in Frankfurt nun mit einem Erlösminus von 20 Prozent. Nicht ganz so drastisch rudert Haikui bei der Margenplanung zurück. Statt der ursprünglich angekündigten EBIT-Marge von 15 Prozent wird die Relation von Gewinn vor Zinsen und Steuern zum Umsatz nun bei 14 Prozent erwartet. Demnach dürfte 2013 bei Erlösen von 156 Mio. Euro ein operatives Ergebnis von knapp 22 Mio. Euro herausspringen. Zum Vergleich: 2012 kam Haikui noch auf ein EBIT von 44 Mio. Euro. Als Grund für den Schnitt gibt das Management den verschärften Preiswettbewerb sowie die höheren Löhne an. Damit hat sich wieder einmal ein chinesischer KGV-Hit als Niete erweisen.


Turbulenter hätte es für Travel24 zuletzt kaum laufen können. Im September 2012 emittierte das Reiseportal eine Mittelstandsanleihe (WKN: A1PGRG), um damit den Einstieg in Hotelgeschäft zu finanzieren. Wenig später hat die Gesellschaft dann die Domains Travel24.com und Travel24.de sowie die Marke Travel24 für annähernd 3,3 Mio. Euro zurückgekauft. Trauriger Höhepunkt war Ende 2012 die Hausdurchsuchung des Landeskriminalamts Sachsen mit dem Vorwurf der Steuerhinterziehung wegen des unerlaubten Verkaufs von Versicherungen. Die Untersuchungen laufen hier noch. Vorstand Thomas Gudel hat Mitte Mai darauf hin seinen Hut genommen. Überhaupt stand Travel24 mit seinem Großaktionär Unister in einem ziemlich schlechten Licht. Mit einiger Verspätung liegt nun immerhin der Geschäftsbericht für 2012 vor. Demnach hat Travel24 bei kräftig gestiegenen Umsatzerlösen von 28,7 Mio. Euro einen Gewinnrückgang um zehn Prozent auf 1,69 Mio. Euro verkraften müssen. Komplett verschoben haben sich Bilanzrelationen. Aufgrund des Bonds sank die Eigenkapitalquote von 56 Prozent auf knapp 16 Prozent. Für das laufende Jahr kalkuliert der Vorstand den Umsatz weiter zu steigern und auch das Ergebnis zu verbessern. Zudem haben die Leipziger endlich einen Termin für die Hauptversammlung genannt. Das Aktionärstreffen findet am 30. August im pentahotel Leipzig statt. Nachdem der Small Cap in den vergangenen zwölf Monaten im Tief um rund 60 Prozent an Wert verloren hat, geht es seit Anfang Juni wieder bergauf. Allerdings sind die Handelsumsätze nicht gerade berauschend. Kein Wunder: Nur 4,76 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Unister hält 48,99 Prozent. Dem Bankhaus Metzler sind 29,9 Prozent zuzurechnen. Die Schweizer Private-Equity-Gesellschaft LOET Trading besitzt 16,34 Prozent. Bei einer derartigen Aktionärsstruktur ist eine Börsennotiz nicht wirklich zweckmäßig. Spannend wird, ob und wann sich hier Veränderungen ergeben.


Allzu lange wird es den Namen Gildemeister auf dem heimischen Kurszettel nicht mehr geben. Nach verschiedenen Kapitalmaßnahmen mit dem Kooperationspartner Mori Seiki wird der MDAX-Konzern in der zweiten Jahreshälfte 2013 in DMG Mori Seiki AG umbenannt. DMG steht dabei für Deckel Maho Gildemeister. So sollen die Japaner in einem ersten Schritt ihre Beteiligung an Gildemeister durch eine kombinierte Sach- und Barkapitalerhöhung auf 24,9 Prozent aufstocken. Im Gegenzug werden die Bielefelder bei Mori Seiko auf 10,1 Prozent erhöhen. Anschließend wird es für alle Anteilseigner eine Kapitalerhöhung geben. Die genau Höhe steht noch nicht fest. Eine Pflichtofferte durch Mori Seiki wird es nicht geben, da die Japaner unter der 30-Prozent-Schwelle bleiben. Derweil hat der Werkzeugmaschinenbauer im ersten Halbjahr 2013 den Umsatz um sechs Prozent auf 975 Mio. Euro gesteigert. Nach Steuern blieb ein um 16 Prozent auf 30,5 Mio. Euro verbesserter Gewinn stehen. Damit hat Gildemeister die Erwartungen erfüllt. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit Erlösen von rund 2 Mrd. Euro und einem Überschuss von etwa 82 Mio. Euro. Das entspricht nahezu exakt dem Vorjahreswert. Vor einem Investment sollten Anleger den Verlauf der Kapitalmaßnahmen abwarten.


Nicht einmal drei Wochen nach dem Spin-off von Osram Licht verschreckt Siemens seine Anleger mit einer Gewinnwarnung: Aufgrund „geringerer Markterwartungen“ rechnet der DAX-Konzern nicht mehr damit, bis zum Geschäftsjahr 2014 eine Gewinnmarge von mindestens zwölf Prozent zu erzielen. Am 1. August wird Siemens die Neun-Monats-Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13 (endet am 30. September) veröffentlichen. Zuletzt hatte Siemens bereits seine Prognosen für die laufende Abrechnungsperiode gekappt. Mittlerweile wird bereits spekuliert, oder glücklose Konzernchef Peter Löscher womöglich seinen Platz räumen muss. Als potenzieller Nachfolger gilt der bisherige Finanzvorstand Joe Kaeser. Besser aussteigen!


Auf den höchsten Stand seit neun Monaten ist der Aktienkurs von Vita 34 vorgerückt. Das klingt zunächst einmal positiv. Ein Blick auf den Langfristchart zeigt allerdings, dass die Notiz seit März 2012 die stabile Seitenlage eingenommen hat. Kein Wunder: Die Umsätze sind rückläufig, das Ergebnis steht unter Druck. 2012 musste der „Biobanker“ gar einen Verlust von  0,6 Mio. Euro hinnehmen. Kern von Vita 34 ist eine Nabelschnurdatenbank. Kunden sind werdende Eltern, die für ihre Kinder direkt nach der Geburt Stammzellen konservieren lassen möchten. Ziel ist es, im Krankheitsfall von der Stammzellenforschung zu profitieren. „Aktuell haben wir das Nabelschnurblut von über 95.000 Kindern eingelagert und verfügen über Flächenkapazitäten für bis zu 350.000 Einheiten“, sagt Vorstandschef André Gerth. Im ersten Halbjahr 2013 drehten die Leipziger bei leicht niedrigeren Umsätzen von 6,5 Mio. Euro das Ergebnis von minus 0,375 Mio. Euro auf plus 0,068 Mio. Euro. Pro Aktie blieb ein Ergebnis von 0,04 Euro (Vorjahr: minus 0,14 Euro) hängen. Das operative Ergebnis (EBITDA) erreichte 0,556 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand ein EBITDA von mindestens 1 Mio. Euro an. Mit einem Börsenwert von nur 9,7 Mio. Euro – bei einem Streubesitz von 47,5 Prozent – gehört Vita 34 in die Kategorie der Micro Caps. Institutionelle Investoren tun sich schwer mit solchen Papieren. Die Gesellschaft scheint auf einem guten Weg, doch als Investment kommt der Titel wohl nur für ganz wenige Leute in Betracht. Dabei wird die Aktie mit einem Abschlag von mehr als 50 Prozent auf den Buchwert gehandelt.


Seit der Hauptversammlung am 23. Mai 2013 ging es mit dem Aktienkurs von Amadeus-Fire um 15 Prozent gen Süden. Sechs Prozentpunkte davon entfallen zwar auf den Dividendenabschlag. Doch es wird klar: Kurzfristig scheint die Fantasie raus aus der Aktie des Zeitarbeitsunternehmens. Auch die Halbjahreszahlen liegen nur im Rahmen der Erwartungen. Bei einem Umsatzplus von knapp drei Prozent auf 68,4 Mio. Euro schmolz der Gewinn um 4,2 Prozent auf 6,3 Mio. Euro. Pro Aktie entspricht das einem Betrag von 1,21 Euro – nach 1,30 Euro im ersten Halbjahr 2012. Beim Ausblick hält sich der Vorstand wie gewohnt dezent zurück und erwartet ein „positives, über dem Branchenschnitt der spezialisierten Personaldienstleister liegendes Ergebnis“. Amadeus-Fire ist ein prima Unternehmen, doch die Bewertung der Aktie ist noch immer überaus sportlich. So wird der SDAX-Titel mit dem Faktor 13 auf den Buchwert und zu einem KGV von 16 gehandelt. Da besteht eher Potenzial nach unten als nach oben.


Enttäuschende Nachrichten von BASF. Der Chemiekonzern verbesserte den Umsatz im zweiten Quartal 2013 nur auf 18,4 Mrd. Euro. Analysten hatten mit rund 18,5 Mrd. Euro gerechnet. Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank von April von Ende Juni gar um fünf Prozent auf 1,8 Mrd. Euro. Hier waren die Experten von einem leichten Zuwachs auf 2,0 Mrd. Euro ausgegangen. Nicht wirklich zuversichtlich klingt auch der Ausblick von Vorstandschef Kurt Bock: „Wir streben weiterhin an, bei Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen die Werte des Jahres 2012 zu übertreffen. Das Erreichen des Ergebnisziels ist heute deutlich anspruchsvoller als noch zu Jahresbeginn zu erwarten war.“ Der Aktienkurs büßte auf Meldung rund 4,5 Prozent auf 66,70 Euro ein. Gemessen am Top hat die BASF-Aktie nun rund zwölf Prozent an Wert eingebüßt. Weitere Rückschläge sind zu befürchten, zumal sich das Chartbild zuletzt merklich eingetrübt hat. Auf lange Sicht ist BASF bestimmt eine tolle Aktie. Kurzfristig muss man den Titel aber wohl nicht im Depot haben.


Viele Investoren hatte die Hoffnung bereits aufgegeben. Knapp ein Jahr nach der erstmaligen Ankündigung, hat YOC nun aber tatsächlich einen Käufer für den Geschäftsbereich Mobile Technology gefunden. Der Verkaufspreis beträgt bis zu 6,5 Mio. Euro. Zur Einordnung: Mobile Technology kam 2012 auf Erlöse von knapp 13 Mio. Euro. Dies entsprach rund 37 Prozent des Konzernumsatzes. Damit können sich die Berliner nun voll auf die Vermarktung von Online-Medien konzentrieren. Die YOC-Aktie gehörte in den vergangenen Monaten zu den schwächsten Titeln überhaupt. Ob der Verkauf nun tatsächlich schon die nachhaltige Kurswende bringt? Schwer zu sagen. Kurzfristig spenden die Investoren Applaus. Allerdings stehen bei YOC noch Kapitalmaßnahmen aus. Konservative Anleger machen ohnehin einen Bogen um den Small Cap. Weitere Infos zu dem Unternehmen finden Sie HIER!


Seit gut drei Monaten tritt die Notiz von Schaltbau nun auf der Stelle. Zuvor hatte der Bahntechnikkonzern mit seiner Prognoseanhebung im April allerdings auch für einen Kurssprung von 33 auf 36 Euro gesorgt. Zum 30. Juni weisen die Münchner ein Umsatzplus von zehn Prozent auf annähernd 194 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam um gut ein Viertel auf 17,6 Mio. Euro voran. „Mit einer EBIT-Marge von gut neun Prozent stehen wir im Wettbewerbsvergleich gut da“, sagt Vorstandssprecher Jürgen H. Cammann. Das Ergebnis je Aktie stieg von 1,29 auf 1,71 Euro. Damit hat Schaltbau etwas mehr als die Hälfte des Jahresziels von 3,24 Euro Gewinn pro Anteilschein eingefahren. Der Titel zählt mit einem KGV von knapp elf zu den günstigsten SDAX-Werten. Auf mittlere Sicht sollte sich ein Investment immer noch auszahlen, auch wenn kurzfristig die Luft aus dem Titel raus zu sein scheint.


Angespannt bleibt die Lage bei Aixtron. Bei leicht rückläufigen Erlösen von 85,6 Mio. Euro tauchte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 86,1 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2013 deutlich tiefer in den negativen Bereich als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Damals lag der Hersteller von Anlagen für die Halbleiterindustrie mit knapp 35 Mio. Euro in den roten Zahlen. Das Ergebnis je Aktie verschlechterte sich von minus 0,24 auf minus 0,87 Euro. Immerhin: Im Vergleich zum ersten Quartal 2013 gab es im zweiten Jahresviertel 2013 sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis Fortschritte. Dennoch weist der Vorstand darauf hin, dass die Nachfrage nach neuen Anlagen nicht gestiegen ist und eine Prognose für Erlöse und Gewinn daher kaum möglich sei. Noch immer werden im Markt die vorhandenen Überkapazitäten abgebaut. Aixtron begegnet den Herausforderungen mit einem 5-Punkte-Programm. Der TecDAX-Wert bleibt eine heiße Wette. Kaum eine Aktie aus dem Index ist derart zyklischen Schwankungen unterlegen. Nach dem 2011er-Absturz von 33 auf 8,50 Euro, bewegt sich das Papier seit Jahresbeginn aber tendenziell nach oben. Mutige Anleger setzen darauf, dass Aixtron den Dreh schafft. Immerhin verfügen die Aachener über eine solide Bilanz und sind nicht verschuldet.


Auf Krones ist Verlass. Zum Halbjahr steigerte der Spezialist für Getränkeabfüllmaschinen und Verpackungstechnik den Umsatz um 6,8 Prozent auf knapp 1,29 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern zog etwas stärker als erwartet um 24,5 Prozent auf 79,7 Mio. Euro an. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 1,47 auf 1,81 Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun bei einem unveränderten Umsatzziel von Plus vier Prozent auf 2,77 Mrd. Euro mit einer per saldo wohl etwas besseren Rendite. So sollen von jedem Euro Umsatz nun zwischen 5,8 und 6,0 Cent als Gewinn vor Steuern hängen bleiben. Bislang lag die avisierte Vorsteuer-Marge bei „mehr als 5,5 Prozent”. Demnach dürfte sich der 2013er-Gewinn vor Steuern nun zwischen knapp 161 und rund 166 Mio. Euro bewegen. Das mittelfristige Renditeziel des MDAX-Konzerns beträgt sieben Prozent. „Das herausragende Ereignis der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres ist die drinktec, die weltweit wichtigste Messe für die internationale Getränke- und Verpackungsindustrie“, sagt Krones-Vorstandschef Volker Kronseder. Die Messe findet vom 16. bis 20. September 2013 in München statt. Am 19. September veranstaltet Krones auf der drinktec auch ein Analystentreffen. Der Titel bleibt ein Basisinvestment aus dem MDAX. Weitere Infos zu Krones: Hier KLICKEN!


24. Juli, 2013

Auf die Goldwaage werden nun die Halbjahreszahlen von Cancom gelegt – kein Wunder nach 70 Prozent Kursanstieg seit Jahresbeginn. So steht nach sechs Monaten 2013 bei einem Umsatzplus von 2,6 Prozent auf 275,1 Mio. Euro ein Zuwachs beim Gewinn vor Steuern von 6,5 Prozent auf 9,8 Mio. Euro in den Büchern. Das klingt auf den ersten Blick nicht gerade überzeugend. Allerdings forcieren die Münchner das Geschäft für Cloud-Lösungen, was kurzfristig zu Lasten des Erlös- und Ertragswachstums geht. Langfristig soll sich die Strategie jedoch auszahlen. Dennoch: Vorerst sehen wir kein überdurchschnittliches Kurspotenzial bei der Cancom-Aktie mehr.Wer den Titel im Depot hat, kann aber engagiert bleiben. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser räumen dem TecDAX-Papier noch ein Potenzial bis 29 Euro ein. Aktueller Kurs: 22,70 Euro.


Nach der überraschenden Demission von Vorstandschef Per Liljenqvist Anfang Juni 2013, führt Elexxion-Gründer Martin Klarenaar wieder die Geschäfte bei dem Anbieter von Dental-Lasersystemen. Offenbar sah es zwischenzeitlich gar nicht gut aus um Elexxion, denn nach einer nun durchgeführten Kapitalerhöhung um knapp 818.000 Aktien zu je 1 Euro, betont Klarenaar: „Mit den frischen Mitteln konnte die Liquidität der Elexxion AG und ein Fortführen der Geschäfte nun sichergestellt werden.“ Garantiert wurde die Maßnahme von einem Investor. Ob es sich dabei um den bisherigen Großaktionär und Aufsichtsrat Peter Greither handelt, ist offen. Die Vermutung liegt aber nahe. „Diese aktuelle Kapitalerhöhung untermauert das Vertrauen des Investors in die neuen Strategien des Elexxion-Vorstandes“, sagt Klarenaar. Wie die neuen Strategien aussehen, hat er den freien Aktionären allerdings noch nicht mitgeteilt. Der Geschäftsbericht wird erst am 31. Juli veröffentlicht. Die Hauptversammlung ist auf September verschoben. Für ein Investment in den Micro Cap sind das noch zu viele Fragezeichen.


Harte Kostenschnitte kommen an der Börse meistens gut an – auch wenn sie auf Kosten von Arbeitsplätzen gehen. So auch bei Kontron: Der Hersteller von Minicomputern (Embedded Computer) will ab 2016 jährlich 40 Mio. Euro einsparen. „Wir müssen unsere Schlagzahl schnellstens in allen Bereichen erhöhen und vor allem effizienter werden“, sagt Vorstandschef Rolf Schwirz. Immerhin: Der Standort Augsburg soll zu einem modernen Technologiecampus ausgebaut werden. Die vakante Stelle des Finanzvorstands übernimmt die von der Vacuumschmelze GmbH & Co. KG aus Hanau kommende Andrea Bauer. Angesichts derart vieler Veränderungen geraten die Halbjahreszahlen des TecDAX-Unternehmens beinahe in den Hintergrund. So kamen die Erlöse im zweiten Quartal 2013 mit 140 Mio. Euro leicht über das Vorjahresniveau von 138 Mio. Euro hinaus. Unterm Strich standen allerdings Verluste von 4,2 Mio. Euro, nachdem im entsprechenden Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 5,1 Mio. Euro anfiel. Auf 4,1 Mio. Euro beziffert Kontron dabei die Sonderaufwendungen für die Restrukturierung. Bis 2016 will der Vorstand die Erlöse auf mindestens 650 Mio. Euro schrauben und eine EBIT-Marge von mehr als sechs Prozent erzielen. Das entspräche etwa dem Renditeniveau von 2009. Für das laufende Jahr peilt er derweil weiterhin Umsätze von 500 bis 550 Mio. Euro an. Gemessen an den Erlösen ist Kontron mit einem Börsenwert von rund 215 Mio. Euro nicht zu hoch bewertet. Ob der jüngste Kursanstieg nachhaltig ist, bezweifeln dennoch viele Börsianer. Zu häufig hat das Unternehmen enttäuscht.


Die Veräußerung des restlichen EADS-Anteils sorgt bei Daimler für einen hohen Sondereffekt im zweiten Quartal. So machte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen Satz von 2,27 auf 5,24 Mrd. Euro. Unterm Strich blieb ein Ergebnis pro Aktie von 2,65 Euro stehen. Bereinigt um den EADS-Effekt lag der Gewinn allerdings „nur“ bei 1,25 Euro je Anteilschein. Zur Einordnung: Im vergleichbaren Vorjahresquartal kam Daimler auf ein Ergebnis je Akte von 1,25 Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der DAX-Konzern weiter mit einem Umsatzplus und einer deutlichen Ergebnisverbesserung gegenüber den ersten sechs Monaten 2013. Fest steht aber auch: Das EBIT aus dem laufenden Geschäft wird unterhalb des 2012er-Niveaus von 8,1 Mrd. Euro liegen. Insgesamt treffen die Zahlen weitgehend die Erwartungen der Börsianer. Die Aktie bleibt dennoch kaufenswert.


MTU Aero Engines muss seine Ziele für 2013 nach unten anpassen. So sollen die Erlöse des Triebwerkherstellers nun um 9,5 Prozent auf rund 3,7 Mrd. Euro zulegen. Bislang waren die Münchner von einem Plus in einer Spanne zwischen zehn und zwölf Prozent ausgegangen. Den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwartet der MDAX-Konzern nun bei etwa 375 Mio. Euro. Zuvor ging der Vorstand hier von einem Zuwachs in einer Range von 411,7 bis 419,2 Mio. Euro aus. Nach Steuern kalkuliert MTU jetzt mit einem Gewinn von 235 Mio. Euro. Ursprünglich lag die Messlatte hier zwischen 256,7 und 261,4 Mio. Euro. Kurios: Als Grund für die Anpassung nennt das Unternehmen das starke Wachstum im zivilen Seriengeschäft. Hier lassen sich die Margen zunächst offenbar zu wünschen übrig. Zudem sei das Ersatzteilgeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Bereich Industrieturbinen stagniert derweil. Das Ergebnis je Aktie sackte im ersten Halbjahr 2013 um 36,7 Prozent auf 1,3 Euro ein. In den vergangenen zwei Monaten hatte sich im Kurs bereits angedeutet, dass der Halbjahresbericht wohl keine positive Überraschung liefern wird. Der Titel ist zurzeit höchstens eine Halten-Position.


23. Juli, 2013

Höher als gedacht wird der operative Verlust von Süss Microtec im laufenden Jahr ausfallen. Der Hersteller von Anlagen für die Halbleiterindustrie gibt einen Geschäftsbereich auf und nimmt daher Wertberichtigungen für nicht mehr benötigte Demo- und Vorratsbestände vor. Mit 6 Mio. Euro fällt die Sonderabschreibung zwar um zwölf Prozent niedriger als erwartet aus. Dennoch kalkuliert der Vorstand für 2013 nun mit einem Verlust vor Zinsen und Steuern von „leicht über 10 Mio. Euro“. Die Spanne setzt er dabei auf minus 10 bis minus 15 Mio. Euro an. Zum Vergleich: Bislang sollte sich das operative Minus in einem mittleren bis höherem einstelligen Millionenbetrag bewegen. Demnach muss das operative Geschäft schlechter als bislang gedacht verlaufen, bzw. die Margen müssen stärker als vermutet unter Druck geraten, denn an der Umsatzplanung von rund 150 Mio. Euro für 2013 hält Süss Microtec fest. Unterm Strich sind das keine guten Nachrichten. Andererseits ist die Süss-Aktie nicht zu hoch bewertet. Allein das Eigenkapital des TecDAX-Konzerns deckt den Kurs zu rund 80 Prozent ab. Daher ist der Titel auf mittelfristige Sicht durchaus haltenswert. Es bleibt aber dabei, dass Süss in einem extrem zyklischen Markt unterwegs ist.


Ifa Systems hat im zweiten Quartal 2013 mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,23 Mio. Euro ähnlich viel verdient wie im vergleichbaren Vorjahresquartal. Zum Halbjahr kommt das auf IT-Anwendungen in der Augenheilkunde spezialisierte Unternehmen damit auf ein EBIT von 0,55 Mio. Euro. Entscheidend für das Jahresergebnis von Ifa ist allerdings stets das vierte Quartal. Enttäuschend verläuft noch das US-Geschäft. Nennenswerte Impulse sind hier erst 2014 zu erwarten. Konkrete Ergebnisziele für das Gesamtjahr hat Ifa bislang noch nicht kommuniziert. Immerhin: Auf der Hauptversammlung am 25. Juni kündigte Vorstandschef Guido Niemann für 2013 ein Umsatzplus von fünf bis sechs Prozent an. Das klingt bereits ambitionierter, als das ursprünglich avisierte Erlösplus von mindestens drei Prozent. Beim Ergebnis dürfte es schon aufgrund der wegfallenden Erschließungskosten für neue Absatzmärkte einen deutlichen Zuwachs geben. Hier will Ifa etwa 1,1 Mio. Euro einsparen. Gemessen am 2011er-Kurshoch bei 11 Euro hat die Aktie nun rund zwei Drittel an Wett eingebüßt. Die Hoffnung auf eine nachhaltige Trendwende hat sich bislang nicht erfüllt, auch wenn der Börsenwert von 9,2 Mio. Euro mittlerweile um rund 30 Prozent unterhalb des Eigenkapitals liegt. Auf dem jetzigen Niveau sollte der Titel nun aber endlich einen Boden finden – zumal die Branche grundsätzlich durchaus wertgeschätzt wird an der Börse.


Um den Faktor 2,8 war das Aktienrückkaufprogramm von Mineralbrunnen Überkingen-Teinach überzeichnet. Der auf alkoholfreie Getränke spezialisierte Abfüller bot seinen Stammaktionären 17,80 Euro pro Anteilschein. Die Inhaber von Vorzugsaktien wurden bei der Offerte ausgeklammert. Nach Abschluss der Transaktion hält das Unternehmen die maximal zulässige Zahl von zehn Prozent des Grundkapitals. Die Offerte war durchaus umstritten. Nähere Informationen dazu: Hier klicken!


Eine überraschend deutliche Dividendenkürzung von 0,25 Euro auf 0,04 Euro pro Aktie nimmt Hyrican für 2012 vor. Grund: Trotz eines Umsatzanstiegs um 11,7 Prozent auf 29,36 Mio. Euro weist der IT-Dienstleister und Anbieter von Hardware einen um 70 Prozent auf 0,35 Mio. Euro geschmolzenen Gewinn aus. Hauptgrund sind erneut Rückstellungen für drohende Urheberrechtsabgaben auf PCs. Sollten die Gerichte zu Lasten von Hyrican entscheiden, könnten Belastungen von „mehreren Millionen Euro“ entstehen. Das wäre bitter, aber nicht existenzbedrohend. Noch gibt es zudem keinen klärenden Richterspruch vom OLG München. Im Clinch liegt die Gesellschaft aus dem thüringischen Kindelbrück weiterhin mit dem Großaktionär Deutsche Balaton. Die Beteiligungsgesellschaft hatte zuletzt gegen mehrere HV-Beschlüsse prozessiert. Unter anderem geht es um die Details der jüngsten Kapitalerhöhung der im Münchner Freiverkehrssegment m:access gelisteten Gesellschaft. Hyrican verfügt über liquide Mittel von mehr als 21 Mio. Euro. Das Eigenkapital von 27,7 Mio. Euro erreicht beinahe den gegenwärtigen Börsenwert von gut 30 Mio. Euro. Für 2013 rechnet der Hyrican-Vorstand mit einem Erlösplus auf 35 bis 40 Mio. Euro. Die Jahresergebnisse sollen dabei – verglichen mit den Resultaten von 2011 – moderat steigen. Wer die Hyrican-Aktie früher einmal wegen der hohen Dividendenrendite gekauft hat, dürfte nun enttäuscht sein. Das ändert aber nichts daran, dass die öffentlichkeitsscheue Gesellschaft ein Hingucker für Value-Anleger ist. Die Hauptversammlung findet am 30. August 2013 statt.


Mit der Vorlage des unterm Strich erfreulichen Halbjahresberichts hat Sartorius die Prognosen für das Gesamtjahr leicht nach oben korrigiert. So geht der Medizintechnikkonzern mittlerweile davon aus, die obere Hälfte des „Wachstumskorridors“ von sechs bis neun Prozent zu erreichen. Die operative Marge (EBITDA-Basis) soll auf 19,5 Prozent steigen. Gegenüber 2012 wäre das ein Plus von 0,5 Prozentpunkten. Dabei laufen die Geschäfte höchst unterschiedlich: Während sich die Produkte für die biopharmazeutische Industrie besser als vermutet verkaufen, gestaltet sich das klassische Ausrüstergeschäft für Labore (Waagen, Inkubatoren, Pipetten etc.) schwieriger als gedacht. Die TecDAX-Aktie ist nach dem langen Kursanstieg schon recht teuer und wird mit dem Faktor fünf auf den Buchwert gehandelt. Zukäufe drängen sich da nicht mehr auf.


Noch ein Leidtragender des kühlen Frühlingswetters: Vectron Systems. Der Hersteller von Kassen für den Handel oder die Gastronomie spürt die Investitionszurückhaltung der Wirte aufgrund der leer gebliebenen Biergärten – so lautet die Begründung von Vectron für den sechsprozentigen Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2013. Insbesondere der Mai muss ein Reinfall für Vectron gewesen sein. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) per Ende Juni knickte um fast 30 Prozent auf 0,38 Mio. Euro ein. Noch etwas stärker ging der Nettogewinn gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zurück. So blieben zum Halbjahr nur 0,13 Mio. Euro in den eigenen Kassen hängen. Am Aktienkurs zeichnet sich die trübe Entwicklung bereits seit Monaten ab. Immerhin: Der Vorstand macht Mut und ist zuversichtlich, den Rückstand im Jahresverlauf aufzuholen. Wirklich teuer ist die Vectron-Aktie nicht. Zudem verfügt das Unternehmen über eine super solide Bilanz. Allein die Eigenkapitalquote beträgt 83 Prozent. Dennoch: Es wird höchste Zeit, dass das operative Geschäft in die Gänge kommt. Der Börsenwert von Vectron beträgt nur knapp 13 Mio. Euro. Unser Rat: Engagiert bleiben.


Erst die gute Nachricht, dann die schlechten Neuigkeiten. Nach diesem Motto verfährt offenbar Update Software. Einen Tag nach Ankündigung des Aktienrückkaufprogramms servieren die Wiener ein knackige Gewinnwarnung. Statt einer operativen Marge von rund zwei Prozent – bei einem Umsatzwachstum zwischen zehn bis 15 Prozent – rechnet der Anbieter von CRM-Software für das Gesamtjahr 2013 nun mit einem negativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Die Erlöse sollen dabei nur noch „leicht“ wachsen. Zum Halbjahr waren die Erlöse von Update Software um zwei Prozent auf 16,1 Mio. Euro rückläufig. Der Verlust vor Zinsen und Steuern kletterte von 0,7 Mio. auf 1,7 Mio. Euro. Damit verliefen die ersten sechs Monate deutlich schlechter als gedacht. Die erhoffte Geschäftsbelebung blieb bislang aus, auch wenn Update an einigen Großprojekten dran ist. Einziger Pluspunkt ist nun noch die solide Bilanz des Unternehmens. Mehr als eine Seitwärtstendenz ist von dem Small Cap derzeit aber nicht mehr zu erwarten.


Gewinnwarnung von Vossloh. Zum Halbjahr rutschte der Bahntechnikkonzern aufgrund deutlich erhöhter Rückstellungen für eine Schadenersatzklage und Verzögerungen bei einzelnen Projekten in die Verlustzone. Für das Gesamtjahr rechnet der MDAX-Konzern nur noch mit einer EBIT-Marge von vier bis fünf Prozent. Ursprünglich sollte der Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen sechs und acht Prozent vom Umsatz ausmachen. Das Erlösplus wird vermutlich nur am unteren Ende der bislang avisierten Spanne von fünf bis zehn Prozent liegen. Boersengefluester.de senkt die Gewinnschätzung für 2013 deutlich von 3,90 Euro auf 2,80 Euro pro Aktie. Vermutlich wird Vossloh auch die Dividende kürzen. Momentan besteht kein Grund, die Aktie im Depot zu haben.


Aurelius hat die „kleine“ Kapitalerhöhung um zehn Prozent wie erwartet problemlos untergebracht. Der Platzierungspreis betrug 20 Euro, wodurch der Beteiligungsgesellschaft brutto knapp 58 Mio. Euro zugeflossen sind. Die Münchner wollen das Geld für weitere Zukäufe einsetzen und haben ausdrücklich auch größere Unternehmen dabei eingeschlossen. Ebenfalls an institutionelle Investoren verkauft, hat ein Mitglied des Vorstands 800.000 eigene Aktien. Equinet-Mitgründer und Aurelius-Vorstandsmitglied Gert Purkert besaß nach letzten Infos (splitbereinigt) 2.355.042 Aurelius-Anteilscheine. Vorstandschef Markus hingegen kam Ende 2012 auf 9.218.895 Aurelius-Papiere. Das entsprach einem Paket von 32 Prozent. Angesichts des zu erwartenden positiven Nachrichtenflusses bleibt die Aurelius-Aktie aussichtsreich.


Nach dem erwartet schwachen zweiten Jahresviertel 2013, zeigt sich Dialog Semiconductor für den weiteren Verlauf zuversichtlich. So rechnet der Chiphersteller für das dritte Quartal mit einem Umsatz von 180 bis 210 Mio. Dollar – und das bei einer höheren Bruttomarge. Zur Einordnung: Im zweiten Quartal hat das TecDAX-Unternehmen bei Erlösen von 151,7 Mio. Dollar einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,1 Mio. Dollar erzielt. Der jüngste Zukauf iWatt ist in den Zahlen noch nicht enthalten. Dialog-Chef Jalal Bagherli betont: „Wir haben im zweiten Quartal eine ganze Reihe guter Ergebnisse erzielt. Gleichzeitig ist es uns gelungen, beträchtliche Barmittel zu erwirtschaften.“ So zog der Cashflow im ersten Halbjahr 2013 von 26,8 auf 78,2 Mio. Dollar an. An der Börse kommen die Dialog-Zahlen prima an. Unsere Kaufempfehlung hat sich also bezahlt gemacht. Auch die Analysten von Hauck & Aufhäuser bestätigen ihre positive Einschätzung sowie ihr Kursziel von 17,30 Euro. Doch die nächste Prüfung wartet bereits  – und zwar in Form der Apple-Zahlen. Eine ausführliche Analyse zu Dialog Semiconductor finden Sie HIER.


 

22. Juli, 2013

Kurz vor der Hauptversammlung (HV) präsentiert Westag & Getalit seinen Halbjahresbericht. Bei einem Umsatzminus von drei Prozent auf 110 Mio. Euro musste der Bauzulieferer einen Rückgang des Gewinns vor Steuern um zehn Prozent auf 4 Mio. Euro hinnehmen. Damit hat das Unternehmen – gegenüber dem ersten Quartal 2013 – beim Erlös ganz leicht aufgeholt. Ergebnismäßig blieb der Rückstand aber noch gleich. Problemsparte sind die Verschalungen, während sich das Geschäft mit Türen weiter erholt. Für das Gesamtjahr bleibt der Vorstand relativ zuversichtlich und erwartet ein „zufriedenstellendes Ergebnis“. Zwischen den Zeilen liest sich das Fazit des Sechs-Monats-Berichts allerdings einen Tick defensiver als zuletzt formuliert. Dennoch: Westag & Getalit ist ein toller Wer für defensive Langfristanleger. Wer es auf die Dividendenrendite abgesehen hat, muss sich aber sputen. Die HV findet am 23. Juli statt. Einen ausführlichen Bericht über das Unternehmen finden Sie HIER.


Knapp neun Monate nach dem Börsengang bestätigt Telefónica Deutschland Gerüchte, wonach das Unternehmen an einer Übernahme von E-Plus interessiert ist. E-Plus gehört zum niederländischen KPN-Konzern. Über Details will sich Telefónica Deutschland noch nicht auslassen: „Die Details der möglichen Transaktion werden gegenwärtig noch verhandelt.“ Die Notiz des TecDAX-Gesellschaft Telefónica profitierte deutlich nach der Meldung und legte um knapp sechs Prozent auf 5,70 Euro zu. Halten.


Die dem Unternehmer Bernd Förtsch (Der Aktionär, Deutsches Anleger Fernsehen, Flatex) zurechenbare Investmentgesellschaft Altira plant den Rückzug von der Börse. Ein entsprechender Beschluss soll auf der Hauptversammlung am 30. August 2013 in Frankfurt gefasst werden. Altira ist in dem nur schwach regulierten Segment Entry Standard gelistet. Herkömmliche Abfindungsregeln gelten hier nicht. Dennoch hat sich Altira entschlossen, den verbliebenen Aktionären eine angemessene Abfindung zu zahlen. Der Mindestpreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der vergangenen drei Monate vor Bekanntmachung der Maßnahme. Bei Altira wären das etwa 2,75 Euro pro Aktie. Einige Anleger setzten darauf, dass sich Bernd Förtsch, der über die Lion Capital AG aus Kulmbach engagiert ist, deutlich spendabler zeigt. Aktuell kostet die Altira-Aktie 3,63 Euro. Die Mitgliedschaft im Entry Standard kann Altira mit einer Frist von sechs Wochen kündigen.


Als Starttermin für das neue Aktienrückkaufprogramm hat Update Software den 30. Juli 2013 festgelegt. Innerhalb der kommenden 30 Monate wollen die Österreicher dann bis zu 839.264 eigene Anteilscheine über die Börse kaufen. 317.624 eigene Papiere hält die Gesellschaft bereits. Update Software hat keine Bankschulden und weist zum ersten Quartal 2013 eine Eigenkapitalquote von 57 Prozent aus. Der Börsenwert beträgt rund 30 Mio. Euro. Rund die Hälfte davon ist durch Cash unterlegt. MM Warburg empfiehlt den Nebenwert mit Kursziel 3,50 Euro zum Kauf. Mehr Infos zu Update Software finden Sie HIER.


Scherzer & Co. hat ihren Anteil an Fortec Elektronik wieder aufgestockt und hält nun 3,38 Prozent an dem Spezialisten für elektronische Bauelemente. Ende Februar 2013 hatte Scherzer gemeldet, dass ihr Investment die Fünf-Prozent-Schwelle unterschritten habe und nur noch 2,82 Prozent betrage. Die Fortec-Aktie hangelt sich dicht um die Marke von 10 Euro. Dennoch: Der Small Cap aus Landsberg am Lech ist ein interessanter Titel für Value Anleger. Weitere Infos zu Fortec finden Sie HIER.


Trotz eines Verlusts von 0,12 Mio. Euro im zweiten Quartal 2013 hält Mensch und Maschine an den Prognosen für das Gesamtjahr fest – zumindest, was den Gewinn pro Aktie und die Dividende betrifft. Demnach rechnet der Anbieter von CAD-Software für 2013 weiterhin mit einem Anstieg des Ergebnisses je Anteilschein von 0,24 auf knapp 0,30 Euro. Als Dividende soll auch auf der Hauptversammlung am 15. Mai 2014 ein Betrag von 0,20 Euro vorgeschlagen werden. Das entspricht einer Rendite von immerhin rund vier Prozent. Die Dividende wird erneut steuerfrei sein. Weitere Infos zum Thema „Steuerfreiheit bei Dividenden“: Hier klicken! Zurückrudern muss Vorstandschef Adi Drotleff aber beim Umsatzziel: Da die noch geplanten 1-2 Systemhaus-Akquisitionen in Europa wohl nicht mehr in 2013 zum Umsatz und EBITDA beitragen werden, gehen wir nun von einem Umsatz zwischen 135 und 140 Mio. Euro aus.“ Inklusive der Zukäufe hatte Drotleff zuletzt Erlöse von rund 150 Mio. Euro angekündigt. Neukäufe drängen sich derzeit nicht auf.


Rund ein Jahr nach der jüngsten Kapitalerhöhung, bei der der Gesellschaft rund 11 Mio. Euro zugeflossen sind, spielt Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke mit dem Gedanken, eine Mittelstandsanleihe zu emittieren. Das Volumen soll zwischen 20 und 25 Mio. Euro betragen. Um das Feedback bei den Investoren auszuloten, will der Fahrradhersteller nun Gespräche mit potenziellen Investoren führen. Im Vorjahr hatte Mifa den Zweiradbauer Steppenwolf und den E-Bike-Spezialisten Grace übernommen. Weitere Infos zum Thema E-Mobilität: Hier klicken!


Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius will das Wachstum forcieren und hat eine „kleine“ Kapitalerhöhung um bis zu zehn Prozent des Grundkapitals angekündigt. Solch eine Maßnahme bedarf keines aufwändigen Wertpapierprospekts. So haben die Münchner „zahlreiche Übernahmekandidaten und die Chancen zur Übernahme auch größerer Unternehmen“ ausgemacht.“ Die Aktienstückzahl wird sich um 2.880.000 Stück auf 28.800.000 Papiere erhöhen. Angeboten werden die Stücke ausschließlich institutionellen Anlegern. Ein Bezugsrecht gibt es nicht. Der Deal dürfte ein Volumen von rund 60 Mio. Euro haben. Pikant ist allerdings, dass auch das Management bis zu 800.000 Papiere verkaufen will. Konkrete Angaben hierzu gibt es nicht. Laut aktuellem Geschäftsbericht hält das Vorstandsteam 40,6 Prozent der Aurelius-Aktien. 32 Prozent – oder 3.072.695 Stück – davon entfallen auf den Vorstandsvorsitzenden Dirk Markus.


Die gute Kursentwicklung hat es zuletzt bereits angedeutet:  Mit einer Gesamtleistung von 101,5 Mio. Euro im zweiten Quartal 2013 zeigt Zooplus das erhofft starke Wachstum. In der vergleichbaren Vorjahresperiode 2012 kam der Online-Tierbedarfshändler auf eine Gesamtleistung (Umsatzerlöse plus sonstige Erträge) von 78,8 Mio. Euro.  Zum Halbjahr steht damit eine Gesamtleistung von 198,6 Mio. Euro zu Buche. Zur Einordnung: Für das Gesamtjahr hat der SDAX-Konzern mehr als 400 Mio. Euro Gesamtleistung und ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im niedrigen einstelligen Millionen-Bereich als Ziel ausgegeben. Die Analysten der Commerzbank empfehlen Zooplus mit Kursziel 50 Euro zum Kauf.


Sehr seltsam: K+S meldet am 20. Juli 2013, dass ihr Anteil an eigenen Aktien die Schwellen von fünf Prozent und drei Prozent unterschritten hat und zum 13. August 2003 bei 2,17 Prozent liegt. Warum jetzt eine Meldung zu 2003 – also mit fast zehn Jahren Verzug? Im Zwischenbericht zum ersten Quartal 2013 gab der DAX-Konzern an, keine eigenen Aktien zu halten. Und zur Hauptversammlung (HV) am 14. Mai 2013 waren ebenfalls sämtliche 191,4 Millionen Anteilscheine dividendenberechtigt. K+S hatte also auch zur HV keine eigenen Aktien im Bestand.


Als der chinesische Sportmodehersteller Goldrooster Anfang Juni meldete, dass die Deutsche Balaton mit mehr als 25 Prozent an dem Unternehmen beteiligt sei, war das eine kleine Sensation. Schließlich galt die Investmentgesellschaft eher als Value-Anleger für heimische Papiere. Bekannt sind etwa Beteiligungen an Beta SystemsW.E.T. Automotive oder Hyrican. Was viele nicht wissen: Bereits zum Jahresende 2012 waren die Heidelberger „in geringem Umfang“ bei Goldrooster engagiert. Zudem ist die Deutsche Balaton mit 13,41 Prozent bei Ming Le Sports, einer weiteren „deutschen“ China-Aktie beteiligt. Hintergrund ist die „geographische Diversifizierung des Beteiligungsportfolios“, wie dem Balaton-Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Zumindest in den vergangenen Wochen haben sich die Aktienkurse der „Deutsch-Chinesen“ scharf erholt. Und das Investment bei Goldrooster sorgt nun zum Halbjahr sogar für einen buchhalterischen Ergebnisbeitrag von rund 2,8 Mio. Euro bei der Deutschen Balaton – dabei ist hier das jüngste Goldrooster-Kursplus  noch gar nicht eingeflossen. Bereits wieder versilbern will Balaton das Goldrooster-Paket nicht. Dem Vernehmen nach besteht eine „langfristige Investmentabsicht”. Für potenzielle Nachahmer weist die Deutsche Balaton explizit auf das „potentielle Marktrisiko bei Aktien, denen ein operatives Geschäft in China zugrunde liegt“ .


 

19. Juli, 2013

Am 23. Juli 2013 findet in Nürburg die Hauptversammlung (HV) von Wige Media statt. Der Mediendienstleister mit Fokus auf Live-Übertragungen hat eine turbulente Zeit hinter sich und steht mit dem Rücken zur Wand. Auf der HV sollen etliche Kapitalmaßnahmen durchgewunken werden. Mit dem Kurs ging es nach langer Talfahrt zuletzt aber steil bergauf. Im Juli hat die Notiz bislang um rund 80 Prozent zugelegt, freilich von niedriger Basis aus. Damit beträgt der Börsenwert jetzt 10 Mio. Euro. Nun haben die Kölner Halbjahreszahlen vorgelegt: In den ersten sechs Monaten waren die Umsätze um 22 Prozent rückläufig und fielen auf 15,1 Mio. Euro. Der Verlust vor Steuern kletterte von 0,8 Mio. auf 2,1 Mio. Euro. Da das zweite Quartal bereits eine Aufwärtstrend signalisierte, bestätigt der Vorstand aber die bisherige Prognose, wonach 2013 unterm Strich bessere Zahlen als 2012 herausspringen sollen. 2014 soll dann der Turnaround folgen – mal wieder. Die Aktie eignet sich bestenfalls für Zocker. Alle anderen Anleger umkurven den Micro Cap besser großräumig.


Ob das der Grund für den plötzlichen Kursanstieg der Aktie von Beate Uhse ist? Die Schweizerische tmc Content Group meldet, dass sie ihre Aktivitäten „restrukturiert“ und der langjährige Geschäftsführer Bernard Hofstetter aus dem Unternehmen ausscheidet. Der Zusammenhang: Die tmc Content Group ist ein auf den Lizenzhandel mit Erotikfilmen spezialisiertes Medienunternehmen und fungiert als eine Art Abspielstation für die Erotikstreifen von Beate Uhse. Auch kapitalmäßig gibt es Verflechtungen: Die Beate Uhse AG hält 26,8 Prozent der tmc-Anteile.


Ende Juni 2013 musste die MyHammer Holding einräumen, dass die Verluste mehr als die Hälfte des Grundkapitals erreicht haben. Gut, dass das Auktionsportal für Handwerksdienstleistungen einen potenten Großaktionär hat. Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrink (Handelsblatt, Wirtschaftswoche) sicherte den Berlinern ihre Unterstützung zu. Da der Ausgabepreis für die gut drei Millionen neuen Anteilscheine mit dem Mindestpreis von 1,00 Euro angesetzt wurde, dürfte Holtzbrink die komplette Kapitalerhöhung gezeichnet haben. Damit ist die Zukunft von MyHammer zwar vorerst gesichert. Noch hat sich das Geschäftsmodell aber nicht als tragfähig erwiesen. Aktueller Kurs: 0,66 Euro – Börsenwert (nach Kapitalerhöhung): 13,2 Mio. Euro. Ein Investment ist der Titel nicht wert. Weitere Infos zum Thema Verlustanzeige: Hier klicken!


Die Analysten von Hauck & Aufhäuser bestätigen ihre Kaufempfehlung für die Aktie von K+S mit Kursziel 42 Euro. Ihrer Meinung nach überschatten die kurzfristigen Negativmeldungen – etwa die hohen Kosten für das kanadische Legacy-Projekt – zu sehr die intakten Langfristaussichten. Andere Analysehäuser wie HSBC (Kursziel 44 Euro) oder Equinet (Kursziel 47 Euro) hatten sich zuletzt ebenfalls positiv zu der Düngemittel-Aktie geäußert. Geholfen hat es bislang noch nicht. Zuletzt wurden gar Spekulationen um eine mögliche Ablösung des K+S-Vorstandschefs Norbert Steiner in den Markt getragen. Auch boersengefluester.de hatte den Titel zuletzt positiv besprochen. Mit der Kaufen-Empfehlung lagen wir freilich zu früh. Zu dem Beitrag kommen sie hier.


Am 23. Juli 2013 findet in Berlin die Hauptversammlung von Senator Entertainment statt. Offensichtlich erwarten die Anleger gute Nachrichten, denn erstmals seit Anfang des Jahres ist die Notiz des Medienunternehmens wieder über die Marke von 1 Euro geklettert. Nach dem Ausnahmeerfolg mit dem Film „Ziemlich beste Freunde“ rechnen die Berliner für das laufende Jahr zwar mit einem deutlichen Ergebnisrückgang. Der vom Vorstand zuletzt für 2013 avisierte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im niedrigen einstelligen Millionenbereich liegt aber nicht so drastisch unter dem Vorjahreswert von 7 Mio. Euro wie zunächst befürchtet. Senator ist immer für eine Überraschung gut. Die Kapitalisierung erreicht derzeit rund 30 Mio. Euro. Der Titel eignet sich also nur für erfahrene Anleger.


Nach den überraschend guten Halbjahreszahlen stufen die Analysten von Close Brothers Seydler (CBS) die Steico-Aktie von Halten auf Kaufen herauf. Das neue Kursziel beträgt 6,00 Euro – und liegt damit um 1 Euro über der bisherigen Marke. Der Spezialist für Dämmstoffe macht gute operative Fortschritte und dürfte als ein Gewinner aus dem harten Wettbewerbsumfeld hervorgehen. Positiv ist insbesondere die überrasched gute Umsatzentwicklung nach dem frostigen Auftaktquartal. Die Gewinnschätzungen hat CBS dennoch nicht angetastet. Für 2013 rechnen die Banker mit einem Ergebnis je Aktie von 0,26 Euro. Für 2014 veranschlagen sie 0,38 Euro pro Anteilschein. Das 2015er-Ergebnis je Aktie sieht CBS bei 0,52 Euro. Damit käme der Small Cap auf ein 2015er-KGV von 8,5. Auch boersengefluester.de rät zum Einstieg.


Knapp ein Jahr nach Beendigung des jüngsten Aktienrückkaufprogramms kündigt Magix erneut an, eigene Anteilscheine über die Börse zu erwerben. Vom 22. Juli 2013 an will der Hersteller von Multimedia-Software bis zu 938.968 eigene Aktien kaufen. Das entspricht dem maximal zulässigen Rahmen von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals. 2012 hatten die Berliner ihren Investoren eine Offerte über 2,30 Euro pro Magix-Aktie gemacht. 2011 gab es gar eine Sonderausschüttung von 1,12 Euro. Die Gesellschaft hat gut 16 Mio. Euro Cash. Allerdings liefen die Geschäfte in letzter Zeit nicht mehr so berauschend. Haltenswert ist der Titel aber allemal. Der Börsenwert beträgt 22 Mio. Euro. Gut 35 Prozent davon befinden sich im Streubesitz.


 

18. Juli, 2013

Zum Halbjahr liegt Washtec mit Erlösen von 139,9 Mio. Euro um 1,9 Prozent hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert zurück. Dabei musste der Autowaschstraßenhersteller einen Rückgang des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) um mehr als 50 Prozent auf 2,8 Mio. Euro verkraften. Das ursprüngliche Ziel für 2013, Umsatz und Ergebnis um bis zu zwei Prozent zu steigern, hat Washtec nun kassiert. Bei konstanten Erlösen soll die EBIT-Marge jetzt bei fünf bis sechs Prozent liegen. 2012 kamen die Augsburger auf eine bereinigte operative Rendite von 6,1 Prozent. Die Gewinnwarnung kommt nach dem schwachen ersten Quartal nicht komplett überraschend. Eine Enttäuschung ist die Entwicklung aber schon. Seit Februar pendelte die Notiz in einer engen Range zwischen 10 Euro und 11,50 Euro. Nach der Hauptversammlung am 15. Mai 2013 hatte Washtec – inklusive eines Bonus von 0,29 Euro – eine Dividende von 0,58 Euro pro Aktie ausgeschüttet.


Die Kunden trauen Solarworld offenbar nicht mehr. Im ersten Halbjahr 2013 brach der Umsatz gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um gut 40 Prozent auf 201 Mio. Euro ein. Das Ergebnis vor Zinsen  und Steuern belief sich auf Minus 69 Mio. Euro. Der entsprechende Vorjahresverlust lag bei 144 Mio. Euro. Die liquiden Mittel verringerten sich um 62 Mio. auf 162 Mio. Euro. Solarworld ist mit knapp 1 Mrd. Euro verschuldet und plant umfangreiche Kapitalmaßnahmen zur Sanierung. Die entsprechenden Beschlüsse will der Solarkonzern auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 7. August 2013 treffen. Aktie strikt meiden.


Nach den Querelen um den insolventen italienischen Großaktionär SEAT Pagine Gialle gibt es nun einen neuen Hauptversammlungstermin bei Telegate: Das Ende Mai verschobene Aktionärstreffen wird nun am 27. August 2013 in München nachgeholt. Wichtigster Punkt für Anleger: Telegate hält an der ursprünglichen Dividendenabsicht fest, und schüttet für 2012 einen Sonderbetrag von 2,00 Euro pro Aktie aus. Damit kommt das Papier auf eine Rendite von 23,5 Prozent!


Das Beratungsunternehmen KPS schwimmt auf einer Erfolgswelle. Nachdem die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2012/13 (endet am 30. September) feststehen, haben die Münchner ihre Ziele für das Gesamtjahr heraufgeschraubt. Statt der bislang avisierten Umsätze von 80 Mio. Euro, dürften die Erlöse wohl eher bei 88 Mio. Euro ankommen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird vermutlich 11,5 Mio. Euro  erreichen. Bislang lag die Messlatte für das EBIT in einer Range zwischen 9,5 und 10 Mio. Euro. Damit müssen wohl auch die Analysten von GBC neu rechnen. Die Augsburger kalkulieren bislang mit einem EBIT von 10,9 Mio. Euro und rieten zuletzt mit Kursziel 3 Euro zum Kauf. Diese Marke ist mittlerweile überschritten. Der Börsenwert von KPS beträgt 109 Mio. Euro.


Das Unternehmen DocCheck ist wie eine Bank mit angeschlossener Community-Plattform für Ärzte und Apotheker sowie einer Healthcare-Agentur. Zur Geldanlage hat die Gesellschaft unter anderem 50 Barren Platin à 1 Kilo, 90 Goldbarren à 1 Kilo sowie 675 Kilogramm Silber gekauft. Nun müssen die Kölner eine Gewinnwarnung an ihre Aktionäre schicken, denn aufgrund des Wertverfalls der Edelmetalle sind Wertberichtigungen von 0,394 Mio. Euro notwendig. Zum Halbjahr führte das zu einem Rückgang des operativen Gewinns um knapp 59 Prozent auf 0,267 Mio. Euro. Sollte die Talfahrt von Platin und Silber weitergehen, drohen weitere Belastungen. Hauptleidtragende sind die Großaktionäre der Familie. Nur knapp 20 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Der gesamte Börsenwert beträgt 21 Mio. Euro. Als Investment kommt der Titel für die Masse der Anleger wohl nicht in Betracht.


Überraschend deutlich um 21 Prozent kamen die Erlöse des Online-Reifenhändlers Delticom im zweiten Quartal 2013 voran. Dafür enttäuschte der SDAX-Konzern bei der Ergebnisausbeute. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um 35 Prozent auf 6,4 Mio. Euro. Nach dem Kursabsturz im Vorjahr kommt die Notiz 2013 nicht wirklich vom Fleck und dümpelt momentan zwischen 33 und 38 Euro herum. Das ist immer noch zu teuer, sagen die Analysten von Hauck & Aufhäuser. Sie bestätigen ihre Verkaufsempfehlung mit Kursziel 30 Euro.


Um 23 Prozent auf 7,4 Mio. Euro sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT)  des Münchner Pflegeheimbetreibers Curanum im ersten Halbjahr 2013. Das Ergebnis je Aktie fiel von 0,05 auf 0,03 Euro zurück. Belastend wirkten sich die Integrationskosten für die geplante Einbeziehung der Phönix Seniorenzentren des Großaktionärs Korian aus. Die Franzosen haben Ende 2012 ein Übernahmeangebot von 2,50 Euro je Curanum-Aktie vorgelegt. Wichtige Weichen werden auf der Hauptversammlung am 21. August gestellt: Dann sollen die Phönix Seniorenzentren formal in die Curanum eingebracht werden. Die Anzahl der umlaufenden Aktien erhöht sich durch die Transaktion von 42,5 Millionen Stück auf 99,18 Millionen Stück. Korian würde nach Abschluss des Deals 90,74 Prozent an den Münchnern halten. Langfristig wird Curanum damit wohl zum Squeeze-out-Kandidaten.


Der DAX-Konzern SAP muss sein für 2013 avisiertes Erlöswachstum des Stammgeschäfts, Software- und Softwarebezogene Serviceerlöse, von 11 bis 13 Prozent auf „mindestens 10 Prozent“ stutzen. Das Betriebsergebnis soll weiterhin in einer Spanne von 5,85 bis 5,95 Mrd. Euro liegen. Positiv: Die Steuerquote dürfte etwas niedriger ausfallen, als bislang gedacht. An der Börse kamen die Zahlen dennoch nicht gut an, auch wenn der Nettogewinn des zweiten Quartals mit 724 Mio. Euro leicht höher war als von den Analysten erwartet. Wer den Titel im Depot hat, kann jedoch engagiert bleiben.


Das schlechte Wetter hat dem Kaufhaus Ludwig Beck einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zum Halbjahr liegt der Gewinn vor Steuern mit 2,1 Mio. Euro um 43 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Dennoch bleibt der Vorstand bei seinem Ziel: Für 2013 soll das Ergebnis vor Steuern in einer Range zwischen 11 und 13 Mio. Euro liegen. Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug der Profit vor Steuern 12,1 Mio. Euro. Das am Münchner Marienplatz beheimatete Textilkaufhaus benötigt also ein sehr gutes Weihnachtsgeschäft. Trotz des schwachen ersten Halbjahrs: Die Aktie ist ein feiner Small Cap für Langfristanleger.


Im ersten Halbjahr 2013 musste Villeroy & Boch einen unerwarteten Erlösrückgang um 0,9 Prozent auf 359,8 Mio. Euro hinnehmen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) blieb mit 11,9 Mio. Euro konstant. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich leicht von 0,20 auf 0,22 Euro. Für das Gesamtjahr sieht der Hersteller von Tischzubehör und Badausstattungen nur noch eine Umsatzsteigerung am unteren Ende der bisherigen erwarteten Spanne von drei bis fünf Prozent. Beim EBIT macht der Vorstand keine Abstriche und rechnet weiterhin mit einem Plus von deutlich mehr als fünf Prozent. Für den 16. September ist das Gerichtsurteil hinsichtlich des laufenden EU-Kartellverfahrens anberaumt. Die erste Tranche aus dem Verkauf der schwedischen Immobilie steht für das vierte Quartal 2013 an. Insgesamt kann sich der Ertrag hieraus auf bis zu 17 Mio. Euro belaufen.


Glasfaserspezialist Adva Optical Networking hat im zweiten Quartal 2013 einen Umsatzrückgang von 8,7 Prozent auf 78,4 Mio. Euro hinnehmen müssen. Die Prognose des Vorstands lag in einer Spanne zwischen 73 und 78 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis sank gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal 2012 um 80 Prozent auf 1,15 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie erreichte zum Halbjahr 2013 nur 0,02 Euro. Das entspricht einem Einbruch von 90 Prozent. Für das dritte Jahresviertel rechnet der TecDAX-Konzern mit Erlösen von 76 bis 81 Mio. Euro – bei einer operativen Marge von 1,0 bis 5,0 Prozent. Angesichts mangelnder sonstiger positiver Aspekte betont der Vorstand, dass die Nettoliquidität um zwölf Prozent auf 40,6 Mio. Euro gestiegen ist. Das entspricht 0,85 Euro pro Anteilschein. Insgesamt hatten die Anleger aber wohl mit noch schlechteren Zahlen gerechnet. Zumindset reagierte die Adva-Aktie mit einem Plus von sechs Prozent auf 3,90 Euro auf den Halbjahresbericht. Halten


Nach dem witterungsbedingt schwachen ersten Quartal hat Dämmstoffanbieter Steico im zweiten Jahresviertel deutlich an Fahrt gewonnen und die Erlöse um 9,3 Prozent auf 41 Mio. Euro gehievt. Zum Halbjahr weist Steico nun ein Umsatzplus von 4,8 Prozent auf 75,37 Mio. Euro aus. Der Nettogewinn kam trotz des anhaltenden Preisdrucks in der Branche um 14,4 Prozent auf 1,78 Mio. Euro voran. Für das Gesamtjahr lässt die Firma aus Feldkirchen bei München seine bisherigen Prognosen gleich: Bei einem Umsatzwachstum im oberen einstelligen Prozentbereich soll das Ergebnis steigen. Die Steico-Aktie wird mit einem Abschlag von mehr als 40 Prozent zum Buchwert gehandelt. Kaufen.


 

17. Juli, 2013

Zwischen Volkswagen und MAN besteht nun auch ein ins Handelsregister eingetragener Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Demnach bietet VW pro MAN-Stamm– und MAN-Vorzugsaktie eine Barabfindung von jeweils 80,89 Euro. Das ist weniger als der aktuelle MAN-Kurs. Wer die Offerte nicht annimmt, hat Anspruch auf eine jährliche Garantiedividende von netto 3,07 Euro pro Anteilschein. Für weitere Infos zum Thema Garantiedividende: Hier klicken.


Nach dem Teilverkauf ihrer InterCard-Aktien weist die Beteiligungsfirma Deutsche Technologie Beteiligungen (DeTeBe) zum Halbjahr einen Gewinn von 0,57 Mio. Euro aus. Die liquiden Mittel und Anleihen summieren sich auf 3,27 Mio. Euro. Die restlichen Aktien an InterCard und der 23,47prozentige Anteil an Plan Optik haben einen Börsenwert von zurzeit 2,56 Mio. Euro. Zudem sind die Münchner mehrheitlich an zwei GmbHs beteiligt. Die Marktkapitalisierung von DeTeBe beträgt 5,3 Mio. Euro. Rund 99 Prozent der Bilanzsumme besteht aus Eigenkapital. Der Clou: Auf der Hauptversammlung am 24. Juli 2013 will die „Equity A Beteiligungs GmbH“ die Voraussetzungen für eine Sonderausschüttung von 2 Euro pro Aktie schaffen. Der Plan dürfte aufgehen, denn die Salzburger halten mehr als drei Viertel der Stimmen. Zuletzt hat der Großaktionär mit der ebenfalls börsennotierten Münchner UCA fusioniert, so dass die Sonderdividende im kommenden Jahr zum größten Teil auf das Konto von UCA fließen wird. Aktueller Kurs DeTeBe: 1,60 Euro. Aber auch die UCA-Aktie profitiert von dem Deal. Allerdings sind beide Aktien äußerst markteng.


Rund 17 Jahre nach dem Erwerb der Zenker-Hausbau von der Philip Holzmann AG verkauft Bien-Zenker ihre österreichischen Aktivitäten Zenker Hausbau GmbH (Veitsch) an den österreichischen Großaktionär ELK Fertighaus. Bien-Zenker fokussiert sich künftig auf Deutschland, die Schweiz und die Benelux-Länder. Offen ist, ob über den Deal bereits auf der Hauptversammlung am 5. Juli in Frankfurt gesprochen wurde. Die Bien-Aktie reagiert mit einem Zuwachs von knapp sechs Prozent auf 12,80 Euro auf den Verkauf.


Verkaufs-Empfehlung: Allein in den vergangenen vier Wochen gewann die Aktie von Wacker-Chemie in der Spitze um rund 15 Prozent an Wert. Derzeit kostet das Papier 65,50 Euro. Für die Analysten von Hauck & Aufhäuser ist die jüngste Kursrally fundamental ungerechtfertigt. Sie bekräftigen daher ihre Verkaufsempfehlung und befürchten einen Rückschlag bis auf 40 Euro. Selbst auf Basis ihrer Gewinnschätzung von 1,89 Euro für 2015 kommt der MDAX-Titel auf ein KGV von rund 35. Die Halbjahreszahlen veröffentlicht Wacker-Chemie am 30. Juli 2013.


Paukenschlag! Neun Tage nach dem Großauftrag aus den USA über ein 38,6 Megawatt Solarstromkraftwerk in Georgia gibt es erneut gute Nachrichten von Phoenix Solar. Das Unternehmen aus dem bayerischen Sulzemoos errichtet in Riyadh, der Hauptstadt von Saudi-Arabien, ein Kraftwerk mit einer Spitzenleistung von 1,8 Megawatt. Phoenix Solar war zuletzt arg ins Trudeln geraten und konzentriert sich fortan auf das Auslandsgeschäft. Die Aktie ist eine heiße Wette. Weitere Infos hier.


Für „Anfang bis Mitte Juli“ war die Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 2 Mio. Euro des Online-Vermarkters YOC geplant. Noch warten die Anleger vergeblich auf Neuigkeiten zu dem auf der Hauptversammlung am 6. Juni 2013 getroffenen Beschluss. Auch beim Verkauf des Bereichs Mobile Technology scheint es keine Fortschritte zu geben. Seit dem Aktionärstreffen hat die Notiz der Berliner um mehr als 45 Prozent an Wert verloren. Keine gute Basis für eine Aufstockung des Eigenkapitals.


Nachschlag: Die Vue Beteiligungs GmbH bereitet das Squeeze-out für Cinemaxx (WKN: 508570) vor. Die Tochter des britischen Multiplexkinobetreibers bietet 7,86 Euro je Cinemaxx-Aktie. Die ursprüngliche Offerte von Mitte 2012 lag bei 6,45 Euro. Vue hält nach jüngsten Angaben knapp 97,5 Prozent an der deutschen Kinokette. Beschlossen werden soll der Börsenrückzug auf der Hauptversammlung am 29. August 2013. Am Tag vor der Meldung kostete der Cinemaxx-Anteilschein noch 7 Euro.


Der Schweizer Warenprüfkonzern SGS hat im ersten Halbjahr 2013 den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern um 7,6 Prozent auf umgerechnet 355 Mio. Euro gesteigert. Das ist etwas weniger als von den Analysten erwartet wurde. Spannung versprechen nun die für den 27. August anstehenden Sechs-Monats-Zahlen von Eurofins. Das früher im Neuen Markt notierte französische Unternehmen ist ein Überflieger an der Börse, auch wenn die Notiz des Testspezialisten seit ein paar Monaten stockt. Vor wenigen Tagen hat Eurofins die niederländische BLGG Groep übernommen.


Personalie zur zeitgleich stattfindenden Hauptversammlung: 2G Energy ernennt Dietmar Brockhaus nun offiziell zum Finanzvorstand. Sein Vorgänger, Peter J. Bergsteiner, hatte im Oktober 2012 aus persönlichen Gründen um Auflösung seines Vetrags gebeten. Für 2012 zahlt der Hersteller von Blockheizkraftwerken eine unveränderte Dividende von 0,37 Euro pro Aktie. Die Rendite beträgt aber nur 1,0 Prozent. Dafür hat der Titel andere Qualitäten. Weitere Infos hier.


 

16. Juli, 2013

Nur dank üppiger Wertpapierverkäufe – unter anderem von Aktien der Münchener Rück und der ING Groep – hat die eigentlich auf Spezialtextilien und Kunststoffkomponenten fokussierte KAP Beteiligungs-AG für 2012 einen deutlichen Gewinnanstieg ausgewiesen. Operativ verlief das Jahr enttäuschend. Als Dividende zahlt KAP unverändert 1,00 Euro pro Aktie. Das ergibt eine Rendite von 4,7 Prozent. 2013 wird KAP das bisherige Umsatzziel von 450 Mio. Euro verfehlen. Das operative Ergebnis soll sich jedoch klar verbessern. Der Small Cap hat durchaus seine Reize, ist allerdings fürchterlich markteng.


Bohrdienstleister Daldrup prüft, ob er bei dem Ende 2007 in Betrieb gegangenen Kraftwerksbetreiber geo x GmbH in Landau in der Pfalz einsteigt. Bislang gehört die Gesellschaft je zur Hälfte der Pfalzwerke AG und der EnergieSüdwest AG, von der auch die Stücke für Daldrup kämen. Damit forciert Daldrup den Wandel zum Stromanbieter. Die Daldrup-Aktie kam zuletzt gut voran. Weitere Infos zu Daldrup: Hier klicken.


Wohl kaum ein Small Cap hatte dermaßen viele Aktien im Umlauf wie Catalis. Auf immerhin 62.423.328 türmte sich die Zahl der Anteilscheine – und das bei einem Börsenwert von nicht einmal 7 Mio. Euro. Nun hat der Testdienstleister mit rechtlichem Sitz in den Niederlanden seine Aktien im Verhältnis 10:1 zusammengelegt. Die neue WKN lautet: A1T98Z. Also: Kurs mal zehn, Aktienstückzahl geteilt durch zehn. Wertmäßg ändert sich nichts.


Spezialkamerahersteller Basler hebt nach einem starken ersten Halbjahr die Prognosen für das Gesamtjahr 2013 an. So soll der Umsatz sich nun in einer Spanne von 63 bis 65 Mio. Euro (zuvor: 60 bis 63 Mio. Euro) bewegen. Die Gewinnmarge vor Steuern sieht der Vorstand jetzt bei zehn bis elf Prozent (zuvor acht bis zehn Prozent). Aktienkurs könnte nun nach oben ausbrechen. Weitere Infos zu der Branche: Hier klicken.


Rhön-Klinikum: Das Gerangel um die auf der Hauptversammlung am 12. Juni überraschend beschlossene Abschaffung der 90-Prozent-Klausel bei „wesentlichen Beschlüssen“ geht in die Verlängerung. Ein Aktionär hat beim Landgericht Nürnberg-Fürth Anfechtungsklage eingereicht. Ob es sich dabei um die B. Braun Holding handelt, ist nicht bekannt. Die Gesellschaft hatte frühzeitig einen solchen Schritt angekündigt. Aber auch andere Investoren wollten den Beschluss nachträglich torpedieren. Mit dem Fall der 90-Prozent-Klausel wäre der Weg für eine Übernahme von Rhön-Klinikum frei.


Auf mehr gehofft: Für 28,75 Euro will das Reservierungsportal HRS die restlichen Aktionäre von Hotel.de aus der Aktie drängen und damit den Abschied von der Börse (Squeeze-out) einleiten. Dieser Entschluss soll auf der entsprechenden Hauptversammlung am 30. August 2013 getroffen werden. Aktuell notiert die Hotel.de-Aktie bei 30,95 Euro. Das erste HRS-Pflichtangebot von Ende 2011 betrug 18,50 Euro.


Seltenes Bild: Mit der Kupferhütte Aurubis sowie den beiden Stahlwerten Salzgitter und Klöckner & Co befinden sich gleich drei Titel aus dem Rohstoffsektor auf der aktuellen Gewinnerliste im MDAX. Vor allen Dingen Aurubis (-27 Prozent) und Salzgitter (-35 Prozent) gehören 2013 zu den größten Wertvernichtern aus dem Mid-Cap-Index. Ob es nur ein Strohfeuer ist, wird sich zeigen. Auf die Watchlist gehören die Papiere aber auf jeden Fall.


Bei Balda laufen die Vorbereitungen für die außerordentliche Hauptversammlung am 18. Juli auf Hochtouren. Die mit knapp 30 Prozent engagierte Electra GmbH will den Aufsichtsrat neu besetzen und plant Gerüchten zufolge eine Veränderung der Geschäftstätigkeit Richtung Solar. Die Fronten sind extrem verhärtet. Balda befindet sich im Umbau und rechnet für das laufende Jahr mit 85 bis 90 Mio. Euro Umsatz.


Gut einen Monat nach der Verlustanzeige stellt Loewe einen Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung. Ziel ist es, die drohende Insolvenz abzuwenden. Damit hat sich die Lage noch einmal verschärft. Dem Absatz von TV-Geräten der Marke Loewe ist das alles nicht förderlich. Der Börsenwert beträgt zurzeit 26 Mio. Euro. Größter Aktionär ist mit knapp 29 Prozent die japanische Sharp Corp. Nur noch Hasardeure zocken hier mit. Ansonsten: Finger weg!


Automatisierungsspezialist Softing untermauert die starke Performance der Aktie mit guten Zahlen. Bei einem leichten Umsatzanstieg auf 25,5 Mio. Euro zog der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 29 Prozent auf 3,1 Mio. Euro an. Auch für das zweite Halbjahr kündigt Vorstandschef Wolfgang Trier ein ähnliches Wachstumstempo an. Am 14. August folgt das komplette Zahlenwerk. Kurzfristig ist die Aktie wohl dennoch etwas heiß gelaufen.


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15. Juli, 2013

Der heutige Kursanstieg um mehr als 50 Prozent bei Praktiker sieht gewaltig aus. Tatsächlich beträgt die Marktkapitalisierung nun 25 Mio. Euro – recht viel für einen Pleitekandidaten. Großaktionärin Isabella de Krassny verbreitet Zuversicht und versucht sich an einer Lösung abseits der Banken. Doch Vorsicht: Anleger spielen hier mit dem Feuer. Nach Lage der Dinge dürfte für die Aktionäre am Ende nichts übrig bleiben. Ihre Ansprüche werden auch die Gläubiger der Anleihe (A1H3JZ) stellen.


Gerüchte bewahrheiten sich: Die Commerzbank verkauft ihr gewerbliches Immobilienfinanzierungsportfolio in Großbritannien an ein Konsortium aus Wells Fargo und Lone Star. Die Transaktion hat ein Volumen von 5 Mrd. Euro. Durch den Deal verringert der DAX-Konzern seine Risikoposition, allerdings belastet er das Ergebnis der Commerzbank 2013 zunächst einmal um 179 Mio. Euro. Dennoch kommt das Geschäft an der Börse gut an. Die Aktie gewinnt um knapp vier Prozent auf 6,19 Euro an Wert. Damit stabilisiert sich die Notiz bislang im Juli.


Ein Kursziel von unverändert 29 Euro geben die Analysten von Hauck & Aufhäuser für die Aktie von Cancom aus. Damit hätte der Titel noch erkleckliches Potenzial. Auf einer Roadshow in London hat der Vorstand die Investoren offenbar von den enormen Wachstumsperspektiven des IT-Servicespezialisten überzeugt. Vor allen Dingen die Cloud-Lösungen der Münchner gewinnen vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um Datensicherheit zunehmend an Bedeutung. Zudem sorgt die Aktionärsstruktur durch die Verbindung zu Bechtle für Spannung. Mit einer Performance von 47 Prozent ist Cancom im laufenden Jahr bislang der fünftbeste TecDAX-Wert.


Die Gewinnwarnung von Stratec Biomedical zeigt auch zu Wochenbeginn noch ihre Wirkung. Der Notiz fällt mit 27,50 Euro auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Auslöser: Dem Unternehmen bricht ein wichtiger Kunde weg. Möglicherweise gibt es zwar eine Kompensationszahlung. Momentan rechnet der TecDAX-Konzern für 2013 aber nur noch mit Erlösen von 127 bis 138 Mio. Euro und einer operativen Marge von 14 bis 15,5 Prozent. Die aktuelle Kursmarke muss unbedingt halten, sonst drohen aus charttechnischer Sicht weitere Verluste. Wer den Titel noch im Depot hat, sollte spätestens jetzt einen Stoppkurs setzen.


Invision Software erreicht nach zwei Quartalen 2013 einen Umsatz von 6,4 Mio. Euro sowie einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,5 Mio. Euro. Damit ist die Gesellschaft ganz gut unterwegs. Die Analysten erwarten für das auf Software für den Personaleinsatz spezialissierte Unternehmen fürs Gesamtjahr aber Erlöse von gut 13 Mio. Euro sowie ein EBIT von rund 1,6 Mio. Euro. Noch muss sich Invision also strecken. Der Titel ist dennoch  interessant. Invision hat das Geschäftsmodell auf Cloudbasierte Produkte umgestellt. Am 12. August will die Firma aus Ratingen eine aktualisierte Prognose für 2013 veröffentlichen. Warburg Research sieht das Kursziel bei 25 Euro.

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