Archiv Juli 2015 – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

30. Juli, 2015

Eine ziemlich breite Auswahl an interessanten Investmentmöglichkeiten liefert momentan unser Analysetool Permanent-Aktien-Screening. Bei diesem Verfahren legen wir täglich die selben Anforderungen aus fundamentalen und charttechnischen Kriterien an die von analysierten Aktien. Mit dabei sind zurzeit auch zwei Titel aus Österreich: Der Leiterplattenhersteller AT & S und der Onlinewettspezialist bet-at-home.com. AT & S hat bereits kürzlich sehr starke Zahlen vorgelegt – bet-at-home.com folgt in wenigen Tagen. Aus dem heimischen Spezialwertebereich sind boersengefluester.de-Klassiker wie Renk, Init, IVU Traffic, Dr. Hönle, Nabaltec oder 2G Energy auf der Liste. Die gemessen an der (Free Float-) Marktkapitalisierung größten Unternehmen aus dem Permanent-Aktien-Screening heißen derzeit BB Biotech, Bertrandt, Freenet, Jenoptik und Software AG. Wenn Sie das Tool noch nicht kennen, sollten Sie mal vorbeischauen. Einfach HIER klicken.



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28. Juli, 2015

Offensivgeist beweist seit Mitte Juni der Aktienkurs von Borussia Dortmund. Gemessen am 52-Wochen-Tief bei 3,11 Euro hat sich die Notiz mittlerweile um rund ein Drittel auf zuletzt 4,11 Euro vorgearbeitet. Über die Ursachen für das Comeback lässt sich nur spekulieren: So hat der Finanzinvestor BlackRock aus London hat seine Netto-Leerverkaufspositionen zuletzt spürbar reduziert. Daneben dürfte die „fußballfreie Zeit“ dafür gesorgt haben, dass die Anleger neuen Mut schöpfen. Immerhin gab es nicht nur ein Interview in den vergangenen Wochen, in dem die Qualitäten von Neutrainer Thomas Tuchel beschrieben wurden. Boersengefluester.de konzentriert sich bei der Einschätzung lieber auf harte Fakten. Und auch hier kann der SDAX-Titel überzeugen: Auf Basis der jüngsten Quartalsbilanz wird der BVB derzeit mit dem 1,4fachen des Buchwerts gehandelt. Der 10-Jahres-Durchschnitt für das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt dagegen gut 1,6. Die Analysten von Edison Research haben auf zuletzt ebenfalls auf das langfristige Potenzial hingewiesen und stellen ihrerseits auf die Kennzahl Enterprise Value (EV) zu EBITDA ab – also die Relation von Marktkapitalisierung plus Nettofinanzverbindlichkeiten zu Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Bezogen auf die EBITDA-Prognose von Edison für das Geschäftsjahr 2015/16 (per 30. Juni) 34 Mio. Euro käme Borussia Dortmund momentan auf ein Multiple von etwa 10,2. Das liegt zwar deutlich oberhalb des von boersengefluester.de ermittelten 5-Jahres-Mittelwerts von rund sechs. Allerdings haben sich die stillen Reserven und das Potenzial der Dortmunder aus Transfererlösen und Übertragungsrechten ebenfalls spürbar erhöht. Der Bericht für das volle Geschäftsjahr 2014/15 veröffentlichen die Borussen am 25. September.


„Big negative surprise“, auch für die Analysten von Oddo Seydler: Der 3D-Druckdienstleister Alphaform hat beim Amtsgericht München die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt – wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. An der Börse schlug die Nachricht ein wie eine Bombe. Der Small Cap verlor um beinahe 80 Prozent auf 0,45 Euro. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 3,55 Mio. Euro. Ein für Insolvenzwerte vergleichsweise typisches Niveau. Anzeichen für diese dramatische Entwicklung gab es nicht, auch wenn sich die Belastungen für die Restrukturierung des Stammwerks in Feldkirchen größer als ursprünglich gedacht darstellten. Noch im Mai bestätigte das Unternehmen die Prognosen für 2015 und stellte „eine weitere Ergebnisverbesserung“ in Aussicht. Im Oktober 2014 und im März 2015 gab es jeweils Kapitalerhöhungen. Zudem sorgte ein Großauftrag von BMW für Zuversicht. „Ich bin unverändert überzeugt, dass Alphaform gestärkt aus dieser schweren Krise hervorgehen wird. Unser Sanierungskonzept wird im zweiten Halbjahr 2015 die Trendwende bringen“, sagt Vorstandschef Hanns-Dieter Aberle, den wir für einen integren Manager halten. Für die Aktionäre wird es dagegen wohl kaum Hoffnung geben. Zwar ist es noch viel zu früh, um über Sanierungsdetails zu spekulieren. Offen ist insbesondere, wie sich die Großaktionäre verhalten werden. Erfahrungsgemäß wird das operative Geschäft jedoch in eine GmbH ausgegliedert. Der Börsenmantel wird zu einer reinen Hülle. Boersengefluester.de ist von der Entwicklung bei Alphaform komplett auf dem falschen Fuß erwischt worden. Keine Frage: Nach einem derartigen Kursrutsch die Aktie von „Kaufen“ auf „Verkaufen“ herunter zu stufen, ist nicht gerade eine Meisterleistung. Und vermutlich wird der Titel in den kommenden Tagen noch sehr heftig schwanken. Auf lange Sicht befürchten wir aber, dass sich die Notiz noch weiter der Nulllinie annähern wird. Die Analysten von Oddo Seydler haben ihre Einschätzung (Bislang: Kaufen mit Kursziel 5 Euro) derweil ausgesetzt.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

27. Juli, 2015

Unbeirrt vom Gesamtmarkt: Den Kurs von Mobotix zieht es derzeit mit Schwung Richtung Norden. Seit unserer jüngsten Besprechung zur Vorlage der Halbjahreszahlen Mitte Juni hat die Notiz des Herstellers von Videoüberwachungssystemen nochmals um rund elf Prozent zugelegt und sich sogar über die Marke von 14 Euro geschoben. Zu dem Beitrag kommen Sie HIER. „Mobotix hat den Krisenmodus verlassen“, urteilen die Analysten der Solventis Wertpapierhandelsbank, die den Titel schon seit langer Zeit intensiv verfolgen. Das Kursziel setzen die Solventis-Experten bei 17 Euro an. Die DZ Bank ist bei ihrem jüngsten Update um 1 Euro auf 18 Euro heraufgegangen. Potenzial nach haben hat der Small Cap also noch immer reichlich – insbesondere vor dem Hintergrund, der zuletzt von Canon für die Übernahme von Axis gezahlten Bewertungsmultiples. Möglicherweise werden für Mobotix ja auch bald strategische Preise aufgerufen. „In einem durch zunehmende Konsolidierung geprägten Wettbewerbsumfeld sehen wir Mobotix als klaren Übernahmekandidaten. Als Käufer kämen sowohl Spezialisten für Haustechnik (ABUS, GIRA, Siedle) als auch andere Kamerahersteller (z.B. Bosch, Samsung, Sony) in Frage“, heißt es in der jüngsten Studie von Solventis. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Kaufen-Einschätzung. Positiv sehen wir auch, dass viele Anleger den Small Cap gar nicht mehr auf dem Schirm haben. Ein überhitztes Sentiment sieht jedenfalls komplett anders aus.


Bis knapp über den langjährigen Widerstandsbereich bei rund 15 Euro hat sich die Notiz von SNP Schneider-Neureither & Partner vorgearbeitet. Für einen signifikanten charttechnischen Ausbruch fehlt nun nicht mehr viel. Untermauert wurde die zuletzt stürmische Kursentwicklung durch gute Fundamentaldaten sowie eine nochmalige Ausweitung der Kooperation mit SAP. Außerdem hat das auf die Transformation von IT-Landschaften spezialisierte Unternehmen die erste Cloud-Basierte Lösung vorgestellt – SNP befindet sich also auf einem guten Weg. Ende des Monats steht der Halbjahresbericht an. Bislang hatten die Heidelberger für 2015 bei Umsätzen zwischen 47 und 49 Mio. Euro eine EBIT-Marge von mindestens sechs Prozent in Aussicht gestellt. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von rund 3 Mio. Euro hinauslaufen. Am ehesten vergleichbar auf dem heimischen Kurszettel dürfte SNP mit der ebenfalls auf IT-Umstellungen spezialisierten – aber gut doppelt so großen – KPS Consulting aus Unterföhring bei München sein. Als Peer Group ziehen die Analysten von Edison Research aber auch Realtech sowie die zuletzt wieder einmal ganz starke Aktie von All For One Steeb heran. Beim Vergleich von Enterprise Value (Börsenwert plus Nettofinanzverbindlichkeiten) in Relation zu dem für 2015 zu erwartenden EBIT schneidet SNP Schneider mit einem Multiple von rund 20 zwar deutlich schlechter ab KPS, die es auf einen Faktor von rund 13 bringen. Diese Diskrepanz dürfte sich in den kommenden beiden Jahren aber spürbar abbauen. Wir trauen der SNP-Aktie daher weitere Kurssteigerungen zu. Fazit: Gutes Langfristinvestment aus dem IT-Small-Cap-Sektor.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

25. Juli, 2015

Nachdem m-u-t vor wenigen Tagen mit überraschend starken Halbjahreszahlen für einen deutlichen Kursauftrieb bis oberhalb von 4,50 Euro sorgte, haben nun die Analysten von Oddo Seydler ihre Schätzungen für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3 auf 5 Mio. Euro kräftig heraufgesetzt und das Kursziel von 4,00 auf 5,50 Euro angepasst. Der Hersteller von Sensoren hatte mit einem EBIT von 3,5 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten sein eigentlich für das Gesamtjahr angekündigtes Ziel bereite per Ende Juni erreicht – gleichwohl seine Planungen (noch) nicht angepasst. Diese Option hatte sich das Unternehmen aus Wedel in der Nähe von Hamburg für die Berichterstattung zum dritten Quartal vorbehalten. „Die Investoren werden ich noch an die sehr optimistischen Aussagen des  früheren Managements erinnern, die letztlich aber nur zu Enttäuschungen für 2013 und 2014 geführt haben. Nun will m-u-t erst liefern, anstatt die Erwartungen zu hoch zu schrauben“, sagt Oddo Seydler-Analyst Oliver Pucker. Boersengefluester.de hatte die Aktie zuletzt ebenfalls zum Kauf empfohlen (HIER). Mit einer Marktkapitalisierung von gerade einmal knapp 22 Mio. Euro ist die m-u-t-Aktie allerdings beinahe schon ein Micro Cap, zumal weniger als die Hälfte des Börsenwerts dem Streubesitz zuzurechnen ist. Regelmäßig analysiert wird die m-u-t-Aktie auch noch von der WGZ Bank. Hier gab es aber bislang noch kein Update nach den Zahlen. Ende Mai hatte die Zentralbank der Volksbanken Raiffeisenbanken die m-u-t-Aktie aber bereits von „Halten“ auf „Kaufen“ mit Kursziel 4,50 Euro heraufgesetzt. So gesehen besteht also auch für die Experten der WGZ Bank Handlungsbedarf.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

22. Juli, 2015

An Kummer sind die Aktionäre von SMT Scharf gewohnt. Die Geschäfte des Herstellers von Beförderungssystemen für den Einsatz im Bergbau laufen schon seit Jahren schlecht. Immerhin gab es die Hoffnung, dass sich der Investitionsstau der Rohstoffkonzerne in naher Zukunft auflöst. Nun gibt es allerdings erst einmal wieder einen Rückschlag zu verkraften. Nahezu zeitgleich mit seinem Wechsel vom Aufsichtsrat an die Vorstandsspitze von SMT Scharf hat Neu-CEO Hans Joachim Theiß zusätzliche Risikovorsorge und Abschreibungsbedarf von insgesamt 2,5 Mio. Euro identifiziert. Statt des bislang in Aussicht gestellten operativen Gewinns von 2 bis 3 Mio. Euro rechnen die Hammer nun nur noch mit einem „in etwa ausgeglichenen Ergebnis“. Derartige Aufräumarbeiten sind bei Vorstandswechseln nicht unbedingt ungewöhnlich. Schließlich schaffen sie eine Basis für künftig bessere Zahlen. In diesem Fall haben die Neubewertungen aber zumindest ein Geschmäckle, schließlich war Theiß zuvor stellvertretender Aufsichtsrat von SMT Scharf und damit in die Bewertung der Vorstände involviert. An der Börse hielt sich die Enttäuschung über die Plankorrektur allerdings in Grenzen. Der Small Cap gewann sogar leicht an Wert. Grund: Mit rund 68,5 Mio. Euro ist SMT Scharf alles andere als sportlich eingestuft, hat noch immer eine solide Bilanz und genießt unter substanzorientierten Investoren daher einen Bonus. Dabei ist völlig offen, wann SMT Scharf mal wieder vorzeigbare Ergebnisse im Bereich um 7 Mio. Euro – was etwa dem langjährigen Mittelwert entspricht – erzielen wird. Zurzeit ist das Papier für uns nur noch eine Halten-Position.


Mit der Ankündigung, für 2014 eine Dividende von 0,15 Euro zu zahlen, leitete Vita 34-Vorstandschef André Gerth Ende März eine Kursrally ein, die die Notiz des Small Caps in der Spitze bis auf mehr als 7 Euro trieb. Doch der Aufschwung erwies sich als nicht nachhaltig, obwohl der Spezialist für die Einlagerung von Nabelschnurblut und –gewebe zu therapeutischen Zwecken in der Folgezeit noch einige gute Meldungen parat hatte. Bei knapp über 5 Euro drehte die Notiz der Leipziger Anfang Juli aber wieder nach oben. Mit den nun vorgelegten Habjahreszahlen sollte sich der jüngste Aufwärtstrend verfestigen, auch wenn die optisch hohen Zuwachsraten nicht überbewertet werden sollten. Letztlich war die Ertragslage im Vergleichszeitraum 2014 nicht übermäßig überzeugend. Hier wirkt also der Basiseffekt. Bei einem Umsatzplus von fünf Prozent auf 6,4 Mio. Euro kam Vita 34 im ersten Halbjahr 2015 auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,1 Mio. Euro – was einem Zuwachs von 38 Prozent gleichkommt. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 0,4 Mio. Euro stehen, nach 114.000 Euro im Vergleichszeitraum. Zum Ausblick machte Vita 34 bei den Vorabzahlen keine Angaben. Im Zwischenbericht bestätigte die Gesellschaft jedoch die bisherige Prognose, Gesamtleistung und EBITDA auf Vorjahresniveau halten wollen. Am 28. Juli 2015 findet in Leipzig die Hauptversammlung statt. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs von 5,78 Euro entspricht der Dividendenvorschlag einer Rendite von immerhin 2,6 Prozent. Aber auch sonst ist die Bewertung des Small Caps bei einer Marktkapitalisierung von 17,5 Mio. Euro durchweg attraktiv. Vita 34 notiert signifikant unter Buchwert. Allerdings macht der Goodwill auf der Aktivseite mehr als ein Drittel der Bilanzsumme aus. Sollten hier eines Tages doch Abschreibungen nötig sein, würde das Eigenkapital entsprechend schmelzen. Für risikobereite Langfristanleger ist der Titel dennoch eine Wette wert.


Die anlaufende Quartalssaison hat auch im heimischen Spezialwertebereich bereits sein erstes Ausrufezeichen. Das Spezialchemie-Unternehmen H&R hat sich im zweiten Jahresviertel ebenfalls besser als gedacht entwickelt und daher den Ausblick für das Gesamtjahr zuversichtlicher als bislang formuliert. Demnach rechnet die Gesellschaft aus Salzbergen im Emsland nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) am „oberen Rand“ der zuletzt in Aussicht gestellten Bandbreite von 45 bis 65 Mio. Euro. Die Analysten von Oddo Seydler halten aber selbst diese Prognose noch für konservativ und haben ihre EBITDA-Schätzung für 2015 von bislang 56 Mio. Euro auf nun 68 Mio. Euro heraufgesetzt. Immerhin hat die ehemalige SDAX-Gesellschaft nach Ablauf der ersten sechs Monate bereite ein EBITDA von 41,2 Mio. Euro erzielt. Dementsprechend hat Oddo Seydler das Kursziel für die H&R-Aktie von 7,20 auf 10,00 Euro heraufgesetzt. Aktuell kostet der Anteilschein 8,30 Euro. Die Marktkapitalisierung des Raffineriespezialisten beträgt zurzeit 297 Mio. Euro. Selbst unter Berücksichtigung der Finanzverbindlichkeiten von knapp 220 Mio. Euro ist das ein moderater Wert. Nach der jahrelangen Kurstalfahrt stehen die Chancen nun gut, dass die H&R-Aktie nun endlich den Dreh Richtung Norden hinbekommt – und zwar nachhaltig.  Vor fünf Jahren kostete das Papier noch mehr als doppelt soviel wie jetzt.



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20. Juli, 2015

Manche Aktien sind irgendwie immer zu teuer – zumindest aus dem aktuellen Blickwinkel. Zu dieser Gruppe von Nebenwerten gehört auch Atoss Software. Rückblickend wäre ein Einstieg jedoch zu nahezu jedem Zeitpunkt richtig gewesen. Das Unternehmen hat sich auf Software für die Optimierung der Personalplanung spezialisiert. In den vergangenen zehn Jahren haben die Münchner ohne Pause Umsatz und Betriebsergebnis gesteigert – und auch für 2015 ist mit super Zahlen zu rechnen. Darauf lässt zumindest der Ausblick nach dem Auftaktquartal schließen. Trotz der Investitionen in den Vertrieb ist mit einer EBIT-Marge von „deutlich über 20 Prozent“ zu rechnen. Zur Einordnung: In den vergangenen Jahren bewegte sich das Verhältnis vor Ergebnis vor Zinsen und Steuern zum Umsatz in einer Bandbreite von grob 23 bis 25 Prozent. Den Halbjahresbericht legt Atoss Software in wenigen Tagen, am 22. Juli 2015 vor. Die Börsianer rechnen mit einer positiven Überraschung, zumindest deutet die feste Verfassung der Aktie in den vergangenen Tagen darauf hin. Gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung knapp 194 Mio. Euro – nicht gerade wenig für ein Unternehmen mit vermutlich 11 bis 12 Mio. Euro EBIT im laufenden Jahr. Wer den Titel im Depot hat, sollte dennoch engagiert bleiben.


Kurz vor Veröffentlichung der Halbjahreszahlen ist der Aktienkurs von Steico aus der Deckung gekommen und hat sich über die 7-Euro-Marke geschoben. Das entspricht einem neuen 52-Wochen-Hoch. Honoriert haben die Investoren damit die Fertigstellung der 50 Mio. Euro teuren Neubaus einer Furnierschichtholz-Anlage in Polen. Boersengefluester.de hatte mehrfach über das – für Steico-Verhältnisse – enorme Investitionsprogramm berichtet. Ab Herbst soll das Werk den Regelbetrieb aufnehmen. Für 2015 hatte der Hersteller von ökologischen Dämmstoffen eine EBIT-Verbesserung „im oberen einstelligen Prozentbereich“ angekündigt. Zur Einordnung: 2014 kam Steico auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 10,0 Mio. Euro. Demnach liegt die Messlatte für das 2015er-Betriebsergebnis bei rund 11 Mio. Euro. Dem steht eine Marktkapitalisierung von zurzeit knapp 93 Mio. Euro entgegen. Daran gibt es nichts auszusetzen. Außerdem wird der Small Cap noch immer mit einem Abschlag von mehr als acht Prozent auf den Buchwert gehandelt. Hier spiegelt sich auch die vergleichsweise geringe Ertragskraft des Unternehmens aus Feldkirchen bei München wider. Seit Jahren hat es Steico mit einem enormen Preisdruck in der Branche zu tun. Summa summarum bleibt der Titel für uns aber überdurchschnittlich interessant, zumal ab 2016 die positiven Effekte der jüngsten Investitionen zum Tragen kommen.


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17. Juli, 2015

Mit Schwung ist die Notiz der Vectron-Aktie über das bisherige Jahreshoch bei 15,80 Euro geklettert. In der Spitze ging es mit dem Anteilschein des Herstellers von Kassensystemen für Gastronomie und Bäckereien bis auf 16,50 Euro hinauf. Dabei gab es keine Meldungen von Vectron, die das plötzliche Ende der zuvor drei Monaten dauernden Konsolidierungsphase erklären. Boersengefluester.de hatte die Aktie in den vergangenen Monaten mehrfach besprochen. Die Story kompakt zusammengefasst: Die Münsteraner haben – neben ihrer Premiummarke Vectron – eine günstigere Zweitmarke Duratec entwickelt. Außerdem wollen sie sich mit dem Marketingtool bonVito mehr Beinfreiheit verschaffen. Die ersten Resultate sehen sehr vielsprechend aus. Bei bonVito kooperiert Vectron seit einigen Monaten sogar mit dem Bezahlriesen PayPal, zudem hat sich das Unternehmen über einen Kredit finanziellen Spielraum für die weitere Expansion verschafft. darüber hinaus prüft das Unternehmen strategische Partnerschaften. Die Analysten von Warburg Research siedeln das Kursziel für den Small Cap bei immerhin 19 Euro an. Mit diesem Niveau kann sich boersengefluester.de gut anfreunden. Letztlich ist Vectron ein Spezialwert ganz nach unserem Geschmack: Kompetentes Management, solide Bilanzen und gute Produkte – jetzt sogar mit ein wenig mehr Pfiff als einfach nur Registrierkassen. Positiv: Sämtliche Investitionen in Duratec und bonVito sind direkt über die Gewinn- und Verlustrechnung gelaufen und finden sich nicht als Posten in der Bilanz. Selbst wenn sich der Erfolg nicht einstellen sollte, gäbe es also keinen Abschreibungsbedarf. Aber danach sieht es momentan ohnehin nicht aus. Im Gegenteil: Der jüngste Kursanstieg deutet eher auf gute Nachrichten hin. Der Halbjahresbericht ist für den 28. August angesetzt.


Alles richtig gemacht hatten Anleger, die Ende April – mit dem Erscheinen der Warburg-Research-Kaufstudie (Kursziel 4,40 Euro) – im Bereich um 3 Euro bei der Aktie von co.don ausgestiegen waren. Immerhin trommelten kurz zuvor auch noch die Analysten von Sphene Capital zum Einstieg bei dem auf die körpereigene Zellzüchtung zur Behandlung von Defekten an Gelenkknorpeln und der Bandscheibe spezialisierten Unternehmen. Allmählich scheint sich die Notiz jedoch im Bereich um 2,50 Euro zu stabilisieren. Damit könnte sich eine gute Nachkaufchance ergeben. Die Investmentstory lautet – stark verkürzt – etwa so: Für ihr Arzneimittel co.don chondrosphere hat die Gesellschaft bereits eine deutschlandweite Vertriebserlaubnis. Doch das Unternehmen aus Teltow in der Nähe von Berlin strebt eine EU-weite Zulassung des Gelenkknorpelprodukts an. Für die dafür notwendigen Studien wurden bereits mehr als 10 Mio. Euro investiert – und es werden noch mehr. Vermutlich im Jahr 2020 dürften dann alle erforderlichen Ergebnisse vorliegen. Daher sehen die aktuelle Zahlen von co.don auf den ersten Blick auch immer grottenschlecht aus. Eine Kapitalerhöhung gab es zuletzt im Frühjahr 2014. Kürzlich hat co.don einen Überblick zu den Halbjahreszahlen gegeben. Mit 848.000 Euro war das Ergebnis erwartungsgemäß tiefrot, allerdings hat sich der Verlust  gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitrum um 28 Prozent verringert. Die Experten von Warburg Research gehen in ihrer Langfristplanung davon aus, dass co.don im Jahr 2020 auf Erlöse von rund 25 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4 Mio. Euro kommen kann. In den Folgejahren sollen die Zahlen weiter dynamisch steigen. Keine Frage: Solche Rechenexempel sind mit gehöriger Unsicherheit behaftet. Dennoch zeigen sie zumindest das Potenzial auf und geben ein Gefühl für die Einschätzung der gegenwärtigen Marktkapitalisierung von etwa 36 Mio. Euro. Sehr risikobereite Investoren können sich hier mit wohl dosiertem Einsatz engagieren.




16. Juli, 2015

Beinahe lehrbuchmäßig hat die Notiz von InVision bei rund 40 einen Boden gefunden und strebt seit dem wieder Richtung Norden. Zurzeit kostet der Anteilsschein des Anbieters von cloudbasierten Softwarelösungen für die Personalplanung in Call Centern bereits wieder 46,50 Euro. Die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr will das kürzlich von Ratingen nach Düsseldorf umgezogene Unternehmen am 6. August vorlegen – ein wichtiger Termin, denn mit den Zahlen zu Auftaktviertel rief InVision an der Börse keine Begeisterungstürme herbei. Die Kursziele der Analysten liegen derzeit bemerkenswert weit auseinander: Hauck & Aufhäuser hatte Ende April seine halten-Einschätzung mit Ziel 52 Euro bestätigt. Warburg Research siedelt den fairen Wert dagegen weiter bei knackigen 100 Euro an. Dabei gehen beide Institute davon aus, dass InVision die für 2015 in Aussicht gestellte EBIT-Marge von 20 bis 30 Prozent im oberen Bereich erfüllen wird. Kurios ist, dass Warburg Research trotz des wesentlich höheren Kursziels, mit 6,9 Mio. Euro ein deutlich niedrigeres Ergebnis vor Zinsen und Steuern für 2017 prognostiziert als Hauck & Aufhäuser mit 9,6 Mio. Euro. Die Experten von Edison Research, deren Studien Sie auf der Startseite von boersengefluester.de gratis herunterladen können, erwarten gar “nur” ein EBIT von 5,5 Mio. Euro für 2017. Zur Einordnung: Die aktuelle Marktkapitalisierung von InVision beträgt momentan rund 104 Mio. Euro. Wirklich niedrig sind die Multiples also alle nicht. Vergleichbare US-Unternehmen wie Workday (WKN: A1J39P) oder Salesforce (WKN: A0B87V) kommen allerdings auf noch wesentlich ambitioniertere Relationen. Bei Workday müssen Investoren ihren Blick zudem mindestens auf 2018 werfen. Gemessen daran ist InVision eine solide Nummer mit tadellosen Bilanzqualitäten. Boersengefluester.de rät daher zum Einstieg. Sogar eine Dividende bekommen die Anleger hier.


Prominente Neuzugänge gibt es in unserem kürzlich überarbeiteten „Permanent-Aktien-Screener“. So sind ehemalige TecDAX-Konzern BB Biotech, der Displayspezialist Data Modul, Helma Eigenheimbau, Jenoptik sowie die beiden im SDAX enthaltenen Immobiliengesellschaften DO Deutsche Office und TLG Immobilien neu in die Aktienauswahl gekommen. Alles Titel, mit guten Perspektiven. Insgesamt umfasst die Tabelle derzeit 15 Titel. Mit dem Analysetool “Permanent-Screening” will boersengefluester.de die Suche nach attraktiven Aktien erleichtern. Die Idee dahinter: Sämtliche Werte müssen einen umfangreichen Katalog an fundamentalen und charttechnischen Mindestanforderungen erfüllen. Dabei werden stets die gleichen neun Hürden an die knapp 570 von uns gecoverten Titel angelegt – ein sehr transparentes Verfahren also. Zu der aktuellen Auswahl kommen Sie direkt, wenn Sie auf „Permanent-Aktien-Screener“ klicken.


Wichtiger Schritt für die finanzielle Sanierung der VBH Holding. So wurde ein neuer – mit reduzierten Zinssätzen ausgestatteter –Kreditvertrag mit Laufzeit bis Jahresende 2017 sowie einem Volumen von 100 Mio. Euro unterzeichnet. Konkreten Angaben zu den Konditionen macht der Baubeschlagshändler nicht, dem Vernehmen nach ist jedoch eine „deutliche Entlastung“ im Zinsergebnis zu erwarten. Zur Einordnung: Im Vorjahr musste VBH hier rund 10 Mio. Euro schultern. Offensichtlich haben alle Parteien hart verhandelt. Eigentlich sollte die Einigung mit den kreditgebenden Banken bereits bis Ende Juni erzielt sein. Nun geht es Schlag auf Schlag: Am 31. Juli 2015 findet mit der Hauptversammlung der nächste wichtige Termin statt. Die Gesellschaft aus Korntal-Münchingen in der Nähe von Stuttgart hat umfangreiche Kapitalmaßnahmen angekündigt, die es zu beschließen gilt. So soll zunächst das Kapital zwei Drittel herabgesetzt werden. Anschließend folgt eine Kapitalerhöhung, bei der die drei größten Aktionärsgruppen – unter bestimmten Voraussetzungen – ihre Teilnahme garantiert haben. Insgesamt sollen Barmittel im Volumen von 26 Mio. Euro hereinkommen. Boersengefluester.de hatte mehrfach über die Hintergründe berichtet (etwa HIER).  Komfortabel ausgestattet wäre die VBH Holding damit zwar immer noch, doch zusammen mit den Restrukturierungsmaßnahmen würde sich zumindest eine vernünftige Perspektive auftun. Für sehr risikobereite Investoren mit einem trotzdem entsprechend langen Anlagehorizont ist der Small Cap eine interessante Option.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

14. Juli, 2015

Beinahe aus dem Stand hat sich die Notiz von First Sensor zurück über die Marke von 11 Euro geschwungen. Zuletzt notierte das Papier des Sensorspezialisten für Anwendungen in den Bereichen Automobil, Industrie und Medizintechnik so hoch im Februar 2015. Außerdem hangelte sich die Notiz im vergangenen Jahr sehr lange in dieser Region, da Großaktionär FS Technology sich zu dieser Zeit mit einer – allerdings wenig erfolgreichen – Pflichtofferte in Höhe von 10,33 Euro an die freien Anteilseigner wendete. Hinter dem FS-Vehikel steckt die ING Groep. Weitere Großinvestoren sind Daniel Hopp über die DAH Beteiligungs GmbH mit knapp 19 Prozent sowie die Lampe Beteiligungsgesellschaft mit 5,59 Prozent. Dem Free Float sind offiziell 41,41 Prozent zuzurechnen. Spekulationen, wonach eine der Investorengruppen aufstockt, gibt es immer wieder. Zuletzt haben sich hier allerdings keine Verschiebungen ergeben. Dabei ist das Berliner Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von knapp 114 Mio. Euro relativ moderat bewertet: Immerhin kalkuliert Vorstandschef Martin U. Schefter für das laufende Jahr mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 14 und 16 Mio. Euro. Zu berücksichtigen ist allerdings die Nettofinanzverschuldung von knapp 33 Mio. Euro. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,55 bewegt sich zwar leicht über dem 10-Jahres-Durchschnittswert von 1,33. Letztlich lässt sich aber auch gegen diese Relation nichts sagen. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Kaufen-Einschätzung für den Small Cap.


Aufatmen bei den Aktionären von Adler Modemärkte – der Bereich um 10 Euro hat gehalten. Ein gutes Startsignal, denn mittlerweile ist die Notiz der Textileinzelhandelskette sogar mit Schwung zurück über die Marke von 11 Euro gesprungen. Das traditionell eher schwache Auftaktquartal schloss Adler Modemärkte mit einem deutlich gestiegenen operativen Verlust von fast 17 Mio. Euro. ab. Hier wirkte sich allerdings unterem die Übernahme des Bekleidungshauses Kressner belastend aus. An der Börse hatten einigen Anleger zuletzt vermutlich aber auch die schwache Entwicklung bei Gerry Weber im Hinterkopf, selbst wenn beide Unternehmen nur bedingt vergleichbar sind. Zwar geht es jeweils um Anziehsachen. Adler Modemärkte ist jedoch ein Handelshaus im eher unteren Preissegment, während Gerry Weber (noch) in erster Linie ein Produzent der Textilien ist. Immerhin: Mittelfristig will auch Gerry Weber 70 bis 80 Prozent des Umsatzes in eigenen Geschäften erzielen. Hilfestellung liefert die Übernahme der Handelskette Hallhuber. Zuletzt entfielen knapp 48 Prozent der Gerry-Weber-Konzernerlöse auf den Einzelhandel. Die Marktkapitalisierung von Adler Modemärkte erreicht zurzeit 207,5 Mio. Euro, was etwa dem 8,5fachen des für dieses Jahr zu erwartenden Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) entspricht. Bei Gerry Weber beträgt dieser Faktor nach der jüngsten Gewinnwarnung mehr als elf. Pluspunkte kann Adler Modemärkte auch bei der Dividende sammeln. Sollte die Gesellschaft auch im kommenden Jahr (steuerfreie) 0,50 Euro pro Anteilschein auskehren, käme das Papier auf eine Rendite von deutlich mehr als vier Prozent. Großaktionär mit fast 53 Prozent der Stimmen ist die Textilgruppe Steilmann-Boecker aus Herne. Unterm Strich weiß die Adler-Aktie durchaus zu punkten, auch für eher konservativ orientierte Investoren: Ein klassisches Langfristinvestment. Die Halbjahreszahlen hat Adler für den 6. August angesetzt.


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13. Juli, 2015

Kurz vor der Hauptversammlung am 16. Juli 2015 präsentiert sich die Aktie von Südzucker in erstaunlich stabiler Verfassung und notiert mit gut 16 Euro so hoch wie zuletzt in Mai 2014. Die beinahe schon obligatorische Analystenschelte nach den Quartalszahlen perlt an dem Zuckerverarbeiter und Anbieter von Tiefkühlprodukten immer mehr ab. Keine Frage: Die Ergebnisbelastungen in Folge der Anpassung der EU-Zuckerverordnung sind enorm. Für das Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende Februar) rechnet der MDAX-Konzern nur mit einem operativen Ergebnis zwischen 50 und 150 Mio. Euro – nach stattlichen 622 Mio. Euro für 2013/14. Allerdings kostete der Titel vor gut zwei Jahren auch noch Doppelt so viel wie momentan. Das bereinigte durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Südzucker-Aktie für die vergangenen zehn Jahre liegt bei etwa 13. Um zu dieser Größenordnung zurückzukommen, müssten die Mannheimer ein Ergebnis je Aktie von rund 1,25 Euro erzielen. Vor 2018/19 ist so ein Resultat zwar kaum zu erwarten. Letztlich kann es in den kommenden Jahren aber fast nur besser werden. Zudem beträgt der – von boersengfluester.de bereits um Anteile Dritter und die kommende Dividendenausschüttung korrigierte – Buchwert je Aktie immerhin 15,23 Euro. Dementsprechend bewegt sich das KBV auch nach der jüngsten Aufwärtsbewegung noch immer in einer moderaten Region um 1,1. Summa summarum gehört das Papier zu den interessantesten MDAX-Papieren für Langfristanleger. Ein wenig hilft auch, dass die Biosprittochter CropEnergies nun auch wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft schaut. Wir bleiben daher bei unserer Kaufen-Einschätzung. Die Schwankungsbreite der Notiz ist allerdings enorm, daher eignet sich die Aktie wohl nur für risikobereite Investoren. Nach der Hauptversammlung zahlt Südzucker eine auf 0,25 Euro pro Aktie halbierte Dividende. Für Renditefans kommt das Papier damit wohl nicht in Frage.


Seit dem Mai-Hoch von 76,75 Euro hat die Notiz von bet-at-home.com einen Konsolidierungskurs eingeschlagen, ohne jedoch großartig an Höhe einzubüßen. Spätestens bei 66 Euro traf die Aktie des Online-Wettanbieters auf eine starke Unterstützung. Seit ein paar Tagen scheint es aber so, als ob die – an sich sehr gesunde – Ruhephase womöglich schon wieder beendet ist. Jedenfalls hat der Titel die 70-Euro-Euro-Marke mit Schwung zurückerobert. Am 10. August werden die Linzer mit Notiz im Frankfurter Entry Standard ihren Halbjahresbericht vorlegen. Zur Erinnerung: Im zweiten Quartal des Vorjahrs fand bereits die Fußball-WM statt – wenngleich die für bet-at-home.com entscheidendere Finalphase erst ins dritte Quartal fiel. Der das Ergebnis der Österreicher so maßgebliche beeinflussende Marketingaufwand dürfte im laufenden Jahr zwar unter dem 2014er-Wert von 41,4 Mio. Euro liegen. Boersengefluester.de geht jedoch nicht davon aus, dass bet-at-home.com diesen Posten massiv herunterfahren wird. Zur Einordnung: 2013 – ebenfalls ein Jahr ohne Fußball-WM oder EM – betrug das Budget 34,4 Mio. Euro. Derweil läuft der Sponsorenvertrag mit Schalke 04 noch bis 30. Juni 2016. Nach der verkorksten Saison 2014/15 kann es hier eigentlich nur besser werden – auch ohne Champions-League-Präsenz. Die Analysten empfehlen den Titel einhellig zum Kauf – mit allerdings ungewöhnlich dicht zusammenliegenden Kurszielen: Warburg Research nennt 84 Euro, Oddey Seydler 85 Euro, Hauck  & Aufhäuser veranschlagt den fairen Wert auf 86 Euro. Das Papier gehört seit geraumer Zeit zu den Small-Cap-Favoriten von boersengefluester.de und befindet sich auch neu auf unserer Auswahlliste “Permanent-Aktien-Screening“.



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10. Juli, 2015

Die Mühlbauer-Aktie überrascht uns doch immer wieder. Nachdem boersengefluester.de das Potenzial des Spezialmaschinenbauers häufig zu positiv eingestuft hat, kam unsere jüngste Kaufen-Empfehlung beinahe zu  zögerlich daher (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Immerhin hat der Small Cap seit der Vorlage des Geschäftsberichts am 24. Juni – mit einem knackigen Verlust für 2014 – nun um 20 Prozent an Wert gewonnen. Bewertungstechnisch ist noch immer alles im grünen Bereich, zumal Mühlbauer einen deutlichen Turnaround ankündigte und der Rechtsstreit mit dem ehemaligen indonesischen Partner nun bilanziell verarbeitet ist. Am 6. August 2015 findet die Hauptversammlung statt. Unter Dividendenaspekten zählt Mühlbauer mit einer Rendite von rund 4,5 Prozent zur Oberklasse in der nun bald endenden Dividendensaison. Die konstante Ausschüttung von 1 Euro je Anteilschein könnte in den kommenden Wochen noch weitere Investoren anlocken. Wir bekräftigen daher unsere Kaufen-Einschätzung für das schuldenfreie Unternehmen. Vor allen Dingen unter langfristigen Gesichtspunkten ist das aktuelle Kursniveau um 22 Euro alles andere als abgehoben. Einzig das Kurs-Buchwert-Verhältnis von gegenwärtig rund drei liegt nun vergleichsweise deutlich über dem von boersengefluester.de ermittelten Zehn-Jahres-Durchschnittswert von gut 2,4.


Nach WCM hat nun auch 4SC seine große Finanzierungsrunde erfolgreich über die Bühne gebracht. Als Ziel der Barkapitalerhöhung hatte 4SC vorab Einnahmen in einer Bandbreite zwischen 24 und 29 Mio. Euro genannt. Beim gewählten Emissionspreis von 4,00 Euro reichten 7.250.000 Aktien, um das obere Ende der Spanne zu erreichen. Theoretisch hätte das Biotechunternehmen sogar bis zu 8.173.316 Anteilscheine platzieren können. In der jetzigen Form fällt der Verwässerungseffekt also etwas geringer aus als im Maximalfall möglich gewesen wäre. Entscheidend für das Unternehmen aus Martinsried bei München: Es fließt ausreichend Cash zu, um die klinische Weiterentwicklung des Krebswirkstoffs Resminostat in der Indikation kutanes T-Zell Lymphom – einer seltenen Form des Hautkrebses – wie gewünscht voranzutreiben. „Diese Studie soll uns im Erfolgsfall direkt zu unserer ersten Marktzulassung führen und könnte in dieser ersten Indikation Spitzenumsätze von bis zu 140 Mio. Euro im Jahr ermöglichen”, sagt der 4SC-Vorstandsvorsitzende Enno Spillner. Positiv ist zudem, dass nicht nur die Santo Holding der Brüder Strüngmann sowie zahlreiche andere Altaktionäre in „signifikantem Umfang” bei der Kapitalerhöhung mitgezogen haben, sondern auch namhafte neue Geldgeber gewonnen wurden. So hat etwa der Life-Science-Investor Wellington Partners für rund 5 Mio. Euro junge Papiere gezeichnet. Auf Bass der neuen Aktienstückzahl kommt Wellington damit auf einen Anteil von rund 6,6 Prozent an 4SC. Wie ein Ritterschlag wirkt die Aussage von Rainer Strohmenger, General Partner bei Wellington: „Unsere Strategie ist, in die viel versprechendsten Life-Science-Gesellschaften in Europa zu investieren.” Boersengefluester.de bleibt bei der Kaufen-Empfehlung für die 4SC-Aktie.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

08. Juli, 2015

Anfang 2014, bei Kursen um 20 Euro, rissen sich die Anleger noch förmlich um die Aktie von LPKF Laser & Electronics. Damals kam der Spezialmaschinenbauer auf einen Börsenwert von rund 445 Mio. Euro – bei Erlösen von annähernd 130 Mio. Euro (für 2013). Dabei kam die Gesellschaft auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von gut 23 Mio. Euro. Von so einem Ertragsniveau kann das Unternehmen aus Garbsen momentan nur träumen. Nachdem der TecDAX-Konzern bereits für 2014 seine ursprünglichen Ziele massiv verfehlte, schockt LPKF nun erneut mit einer Prognoseanpassung. Statt der bislang avisierten Erlösspanne von 128 bis 136 Mio. Euro rechnet Vorstandschef Ingo Bretthauer nun nur noch mit Erlösen zwischen 90 und 110 Mio. Euro. Zur Ergebnissituation hält sich Bretthauser noch zurück. Der Manager weist jedoch darauf hin, dass ein Umsatz von knapp 100 Mio. Euro nötig ist, um überhaupt die Gewinnschwelle zu überschreiten. Keine Rede mehr von der zuletzt in Aussicht gestellten EBIT-Marge zwischen 12 und 15 Prozent. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser gehen davon aus, dass LPKF im laufenden Jahr lediglich auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 1,5 Mio. Euro hoffen darf. Auslöser der sich nochmals verschärfenden Lage ist in erster Linie das maue Geschäft mit Anlagen für Anwendungen in der Laser-Direktstrukturierung. Wichtigster Sektor für LPKF sind hier die Kunden aus dem Smartphone-Sektor, denn mit Hilfe der LPKF-Systeme werden Antennen direkt in die Gehäuse von iPhone und Co. integriert. Darüber hinaus ist das Unternehmen auf Maschinen für laserstrahlbasiertes Schneiden von Leiterplatten spezialisiert. Die Börse ist zurzeit gnadenlos: Auf die neueste Umsatzwarnung folgte ein Kursrutsch bis auf 7,50 Euro – im Tief ging es sogar bis 7,00 Euro in den Keller. Was jetzt tun mit dem TecDAX-Titel? Einen brauchbaren Anhaltspunkt liefert in Extremsituationen häufig das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Der Buchwert von LPKF beträgt zurzeit 3,05 Euro. Dementsprechend ergibt sich ein KBV von knapp 2,5. Dieses Niveau liegt bereits um gut fünf Prozent unter dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen zehn Jahre (eine exklusive Übersicht von boersengefluester.de für alle TecDAX-Werte finden Sie HIER). Schwieriger wird die Bewertung mit Blick auf das operative Ergebnis, wobei Anleger hier bereits auf 2016 und 2017 schauen sollten. Vermutlich erst im November will sich LPKF mit einer überarbeiteten Vorschau an die Investoren wenden. Das schafft eine lange Phase der Unsicherheit, auch wenn die Planungssicherheit zu dem Zeitpunkt natürlich deutlich größer ist als momentan. Ursprünglich wollte LPKF ab 2016 um 10 Prozent beim Umsatz zulegen und dabei eine EBIT-Marge zwischen 15 und 17 Prozent einfahren. Zweistellige Renditen können sich die Experten von Hauck & Aufhäuser momentan aber erst wieder ab 2017 vorstellen. Dennoch: Mit einer Kapitalisierung von nicht einmal mehr 166 Mio. Euro ist unserer Meinung nach schon sehr viel Pessimismus eingepreist. Antizyklisches Handeln könnte sich also auszahlen. Der Titel ist daher mindestens haltenswert, auch wenn der Chart nach Folterkammer aussieht. Aber es war  auch nicht besonders schlau, Ende 2013 zu kaufen, als die Euphorie am größten war.


„Ich bin Jahrgang 1974 und seit meinem 12. Lebensjahr ein “Computerkid”.“ So knapp beschreibt sich Sven Ivo Brinck, Vorstandschef von mybet, auf seinem privaten Blog. Als der ehemalige Tipp24-Manager Anfang 2014 seinen Job bei mybet antrat, verwendete er auf Roadshows und Telefonkonferenzen deutlich mehr Zeit, um sich den Investoren und Analysten selbst vorzustellen. „Vertrauen aufbauen“, hieß das Motto der Stunde. Schließlich hatte der Wettanbieter aus Kiel zuvor eine ganze Arie an Wechseln auf Ebene von Vorstand und Aufsichtsrat hingelegt. Und in der Tat: In den vergangenen 18 Monaten ist es deutlich ruhiger um mybet geworden. Dabei hat die Gesellschaft ihre Konzernstruktur – unter anderem durch den Rückzug aus Spanien – deutlich verschlankt und zuletzt wichtige Projekte wie zum Beispiel die Umstellung der Wettsoftware mit Hilfe der britischen Gesellschaft Amelco angestoßen. Umso seltsamer wirkt nun sein plötzlicher Rückzug. „Nachdem diese erste sehr intensive Phase der Ordnung und Neuausrichtung abgeschlossen ist, passt mein Profil nicht mehr perfekt zum Unternehmen“, sagt Brinck. Bereits zum Ende des Monats scheidet er aus dem Vorstand aus und übergibt an Zeno Ossko, der bislang das operative Geschäft leitete. Finanzvorstand bleibt Markus Peuler, der die Gesellschaft (ganz kurz nach seinem Amtsantritt) erstmals auf dem Eigenkapitalforum 2014 in Frankfurt präsentierte. An der Börse kommt die überraschende Personalrochade gar nicht gut an. Mit 96 Cent ist die Notiz zurück ins Penny-Stock-Terrain gedriftet. Über die wirklichen Gründe der Demission lässt sich indes nur spekulieren, zumal auch Worte von Aufsichtsratschef Volker Heeg kaum eine Interpretation zulassen: „Herr Brinck hat es geschafft den Turnaround einzuleiten, deutlich mehr Erfolge realisiert als alle Beobachter es zuvor für möglich hielten und die Strategie für die neue mybet gemeinsam mit Zeno Ossko maßgeblich entwickelt. Wir bedauern außerordentlich, dass Herr Brinck sich entschieden hat, mybet vorzeitig zu verlassen.“ Am naheliegendsten wäre, dass es unterschiedliche Auffassungen zwischen Vorstand und Teilen der Großaktionäre gegeben hat. Beinahe schon traditionell verschaffen sich einige Anteilseigner von mybet viel Gehör. Möglicherweise war das der Knackpunkt. Gegenwärtig ist der Small Cap für uns maximal eine Halten-Position.


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07. Juli, 2015

Die gute Nachricht vorweg: WCM hat die Kapitalerhöhung mit einem Netto-Emissionserlös von rund 150 Mio. Euro tatsächlich komplett über die Bühne gebracht. Dabei lag die Bezugsquote mit 67,9 Prozent zwar unterhalb unserer Erwartungen. Doch ihm Rahmen der angekündigten Privatplatzierung wurden die im aus dem ersten Gang übrig gebliebenen Anteilscheine von der Berenberg Bank blitzschnell bei institutionellen Investoren platziert. Ernüchternd für Altaktionäre ist jedoch, dass die Notiz des als Gewerbe-Immobilienspezialisten neu aufgestellten Unternehmens doch stärker als gedacht unter der Finanzierungsrunde gelitten hat. Dabei gab es – abgesehen von der etwas unglücklichen Meldung über die Verpflichtung eines (namentlich nicht genannten) neuen Finanzvorstands – keinen zwingenden Grund dafür, dass sich Aktienkurs und Bezugspreis (2,05 Euro) mittlerweile angeglichen haben. Und auch das Bezugsrecht lieferte zu beinahe keinem Zeitpunkt einen entsprechenden Wertausgleich. Doch losgelöst davon – wie geht es nun weiter mit dem Papier von WCM? Auf Basis der neuen Aktienstückzahl kommt die Gesellschaft auf eine Marktkapitalisierung von gut 228 Mio. Euro. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) dürfte nach Berechnungen von boersengefluester.de nun bei etwa 1,3 anzusiedeln sein, was etwa einem Mittelfeldplatz entspricht. Der Marktwert des Immobilienvermögens – inklusive bereits gemeldeter Akquisitionen – beträgt zurzeit rund 437 Mio. Euro. Dem sollte ein Substanzwert (Net Asset Value = NAV) von ungefähr 210 Mio. Euro gegenüberstehen, was etwa 1,90 Euro je Aktie entspricht. Damit würde die WCM-Aktie leicht über NAV notieren. Zum Vergleich: Alstria Office wird zurzeit mit einem Aufschlag von knapp drei Prozent auf den NAV gehandelt, DO Deutsche Office und Hamborner REIT kommen dagegen auf einen Discount von jeweils rund vier Prozent. Letztlich tummeln sich aber alle in einer relativ engen Bandbreite. Boersengefluester.de geht davon aus, dass mit der Umsetzung der Kapitalerhöhung nun die Weichen für eine wieder bessere Performance gestellt sind. Vermutlich ging der Kursanstieg von April bis Mai 2015 aber auch einfach zu schnell. Jetzt sind die Bewertungsrelationen allesamt wieder geerdet. Wir bleiben bei unserer Einschätzung: Kaufen.


Mit dem Ausblick von Süss MicroTec für 2015, wonach bei Erlösen zwischen 130 und 140 Mio. Euro mit einem ausgeglichenen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu rechnen sei, konnten sich die Börsianer anfangs überhaupt nicht anfreunden. Doch mittlerweile scheinen die Investoren froh zu sein, wenn der Hersteller von Spezialequipment für Anwendungen in der Halbleiterbranche diese Ziele überhaupt erreicht. Die Marke von 5 Euro hat sich für den Titel in den vergangenen Wochen jedenfalls als tragfähige Unterstützung erwiesen. Die vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal sehen indes auf den ersten Blick nur mäßig aus. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert gingen die Erlöse um 7,6 Prozent auf 28,1 Mio. Euro zurück. Das EBIT dürfte dabei zwischen minus 2 und minus 3 Mio. Euro betragen haben – nach positiven 1,9 Mio. Euro im zweiten Viertel 2014. Immerhin: Der Ordereingang für das zweite Quartal liegt mit rund 40,5 Mio. Euro einen Tick höher als die in Aussicht gestellte Range von 30 bis 40 Mio. Euro. Auf dem gegenwärtigen Niveau notiert die Süss-Aktie noch immer leicht unter Buchwert. Zudem zeichnet die Gesellschaft aus Garching in der Nähe von München eine Nettoliquidität von zuletzt 1,14 Euro pro Aktie aus. Der Titel eignet sich zwar nur für risikobereite Anleger. Die soliden Bilanzrelationen sind aber eine Art Airbag. Wir trauen dem Titel auf Sicht von zwölf Monaten eine deutlich positive Performance zu. Unser erstes Kursziel: 7,50 Euro.




06. Juli, 2015

Mit dem Börsengang des TV- und E-Commerce-Schmuckhändlers Elumeo gibt es nun auch für Bijou Brigitte hierzulande ein halbwegs vergleichbares Unternehmen auf dem Kurszettel. Bislang konnten sich Anleger nur an der Entwicklung des – allerdings nicht börsennotierten – Unternehmens Claire’s orientieren. Die US-Gesellschaft erlöste 2014 in ihren gut 2.600 Shops knapp 1,5 Mrd. Dollar auf Konzernebene. In Deutschland betreibt Claire’s rund 75 eigene Läden. Bijou Brigitte kam 2014 auf einen Umsatz von 335 Mio. Euro – mit etwa 1070 Filialen, davon rund 450 in Deutschland. Börsenneuling Elumeo erzielte 2014 Erlöse von knapp 71 Mio. Euro, wovon etwa 87 Prozent über den Vertriebskanal Fernsehen (zum Beispiel Juwelo) hereinkamen. Der Rest läuft unter der Flagge „E-Commerce”. Diese Größenunterschiede spiegeln sich auch in der Marktkapitalisierung wider: Bijou Brigitte bringt 431 Mio. Euro auf die Waagschale. Elumeo erreicht annähernd 138 Mio. Euro. Auf der jüngsten Hauptversammlung hat der Modeschmuckfilialist Bijou Brigitte seine bisherigen Prognosen für 2015 bestätigt. Demnach ist bei Erlösen zwischen 315 und 325 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Steuern in einer Bandbreite zwischen 20 und 30 Mio. Euro zu rechnen. Boersengefluester.de bleibt dabei: Mit Blick auf die Marktkapitalisierung von 431 Mio. Euro ist das zu wenig. Wir hatten den Titel daher Ende April auf Verkaufen heruntergestuft. Nachdem mittlerweile auch die Dividende gezahlt ist, fehlt uns umso mehr ein möglicher Kurstreiber. So richtig überzeugt sind wir – zumindest auf dem aktuellen Niveau – allerdings auch noch nicht von der Elumeo-Aktie. Auf die Beobachtungsliste nehmen wir das Papier trotzdem.


Kaum zu bremsen auf dem Weg nach oben ist der momentan der Aktienkurs von msg life. Mit 1,60 Euro rückt die Notiz des Softwarespezialisten für den Lebensversicherungssektor nun sehr dicht an die bislang von den Analysten genannten Kursziele heran. Das könnte den weiteren Spielraum kurzfristig zwar etwa einengen. Grundsätzlich verfügt der Small Cap aber in geerdeten Bewertungsparameter. Der Marktkapitalisierung von zurzeit 68,6 Mio. Euro steht ein Eigenkapital von knapp 43 Mio. Euro entgegen. Finanzverbindlichkeiten und liquide Mittel halten sich mit jeweils ungefähr 23 Mio. Euro in etwa die Waage. Für das laufende Jahr strebt die Gesellschaft aus Leinfelden-Echterdingen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 8 Mio. Euro an. Für 2016 liegen die EBITDA-Planungen zwischen 8,5 und 10,5 Mio. Euro. Demnach kommt msg life im günstigen Fall beim EV/EBITDA (Enterprise Value = Börsenwert plus Nettofinanzverbindlichkeiten) für 2016 auf ein Multiple von rund 6,4. Zum Vergleich: Die aus dem heimischen Small-Cap-Sektor wohl am ehesten mit msg life vergleichbare Gesellschaft, Adesso aus Dortmund, kommt hier auf eine Relation von 5,9. Beide Werte bewegen sich voll im grünen Bereich. Fazit: Dir Einbettung von msg life (ehemals COR & FJA) in die msg-Gruppe aus Ismaning bei München kommt gut voran. Das Vertrauen der Börsianer in msg life war jedenfalls lange Zeit nicht so ausgeprägt wie derzeit. Der nächste größere charttechnische Widerstand wartet erst bei 2 Euro. Boersengefluester.de bekräftigt daher die Kaufen-Empfehlung für den Titel.



02. Juli, 2015

Auf 4,00 Euro hat das Biotechunternehmen 4SC den Bezugskurs für seine Kapitalerhöhung festgelegt. Unter der Annahme, dass die Gesellschaft das Volumen von bis zu 8,17 Mio. Aktien voll ausschöpft, würde das auf ein Brutto-Emissionserlös von bis 32,7 Mio. Euro herauslaufen. Nach Abzug aller Provisionen dürften davon knapp 31 Mio. Euro bei 4SC übrig bleiben. Avisiert hatte 4SC eigentlich „nur” ein Volumen zwischen 24 und 29 aus der Barkapitalerhöhung. Allerdings konnte die Gesellschaft seit Bekanntgabe der Finanzierungsmaßnahme einige gute Meldungen lancieren. Der Aktienkurs hat sich jedenfalls sehr fest gezeigt und ist zuletzt bis an die Marke von 4,90 Euro vorgestoßen – ausgehend von rund 4 Euro. Die Bezugsfrist läuft voraussichtlich noch bis zum 6. Juli. Danach steht dann auch fest, wie viele Anteilscheine man platzieren konnte. Weitere Informationen zu den Hintergründen der Kapitalerhöhung und den weiteren Plänen von 4SC  hat uns Vorstandschef Enno Spillner Anfang der Woche in einem sehr ausführlichen Interview verraten. Zu dem Beitrag kommen Sie HIER. Boersengefluester.de rät Anteilseignern an der Kapitalerhöhung teilzunehmen.


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01. Juli, 2015

Bereits das erste Quartal fiel nicht sonderlich gut aus. Doch da hielt Advanced Vision Technology (AVT) noch an seinen Prognosen für 2015, die bei Erlösen zwischen 57 und 59 Mio. Dollar ein Betriebsergebnis in einer Spanne von 6,3 bis 6,9 Mio. Dollar vorsahen, fest. Nun muss der Anbieter von Systemen für die Qualitätskontrolle bei der Bedruckung von Verpackungen, Etiketten oder Faltkartons einen Rückzieher machen und liefert nachträglich die Begründung für die schlechte Kursentwicklung des Small Caps. Demnach rechnet das ehemalige Neuer-Markt-Unternehmen aus Israel jetzt nur noch mit Umsätzen zwischen 53 und 55 Mio. Dollar sowie einem operativen Gewinn von 4 bis 5 Mio. Dollar. Als Ursache nennt AVT die für das Unternehmen ungünstige Entwicklung der Wechselkursrelationen zwischen Euro und Dollar sowie dem damit einhergehenden Preiswettbewerb. Kapitalisiert ist AVT derzeit mit knapp 62 Mio. Euro. Gemessen an den neuen Zielen sieht das auf den ersten Blick recht ambitioniert aus. Allerdings ist die Gesellschaft schuldenfrei und weist liquide Mittel von umgerechnet knapp 14 Mio. Euro auf der Aktivseite aus. Das vom Analysehaus First Berlin zuletzt genannte Kursziel von 12,30 Euro dürfte komplett hinfällig sein. Immerhin rechneten die Experten da noch mit einem EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuer) von 6,48 Mio. Euro für 2015. Wer den Titel im Depot hat, muss allerdings nicht unbedingt verkaufen. Summa summarum dürfte der Small Cap bei Kursen um 9 Euro vergleichsweise fair bewertet zu sein. Möglicherweise kann es auch bis 8 Euro runtergehen. Doch das muss nicht unbedingt so kommen. Im Printbereich steht AVT im Wettbewerb zu Isra Vision aus Darmstadt. Grundsätzlich scheint uns Isra Vision momentan aber die bessere Wahl zu sein, auch wenn die Isra-Notiz zurzeit ebenfalls nicht gerade bombig läuft.


Weitgehend abgekoppelt vom Gesamtmarkt zieht es den Aktienkurs von United Labels Richtung neues 52-Wochen-Hoch. Oberhalb dieser zurzeit bei knapp 2,60 Euro liegenden Marke wäre der charttechnische Weg bis mindestens 3 Euro. In diesen Regionen bewegte sich der Anteilschein des Anbieters von Comic-Lizenzartikeln zuletzt am Jahresanfang 2012. Spekulieren lässt sich indes nur über die Gründe der relativen Stärke. Die Zahlen zum Auftaktquartal waren in Ordnung. Traditionell steuert das Auftaktquartal jedoch einen vergleichsweise niedrigen Anteil zum Gesamtumsatz bei. Insgesamt ist Vorstandschef und Großaktionär Peter Boder bei seiner Prognose für 2015 geblieben, wonach mit einem Anstieg der Erlöse um 15 bis 25 Prozent zu rechnen sei. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stellt er eine Bandbreite von 0,7 bis 1,6 Mio. Euro in Aussicht – nach 1,16 Mio. Euro im Vorjahr. Die Marktkapitalisierung beträgt dagegen 15,75 Mio. Euro. Selbst im günstigen Fall ist der Titel also nicht unbedingt günstig. Darauf deutet auch der Buchwert je Aktie von momentan genau 1 Euro hin. Schließlich kommt United Labels damit auf ein KBV von 2,5. Wo liegen also die Gründe für die zuletzt starke Performance? Ursache können eigentlich nur die – nun schon seit längerer Zeit – kursierenden Gerüchte um eine Beteiligung eines asiatischen Unternehmens bei United Labels sein. Auf der jüngsten Hauptversammlung haben die Münsteraner ein neues genehmigtes Kapital zur Ausgabe von bis zu 3,15 Millionen jungen Aktien beschlossen. Damit könnte die Aktienstückzahl um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Zudem wird getuschelt, dass Firmengründer Bode möglicherweise Stücke weiterreichen könnte. Eine interessante Gemengelage also. Mutige Investoren springen noch immer auf den Zug auf.



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